Von einem 7-jährigen Kind ist es sehr wohl schon anzunehmen, dass es gewisse Regeln des Zusammenlebens kapiert hat - so es ihm beigebracht worden ist. Ein 7-jähriges Kind würde ich schon mal, ohne weiter nachzudenken, mit meinem Hund kurz allein lassen, wenn ich z.B. mal aufs Klo muss - wenn es gelernt hat, dass man einen Hund nicht sekkiert. Natürlich darf man sich nicht drauf verlassen und muss immer aufmerksam sein, aber normalerweise - wenns bei den Kindern bei einem Ohr rein und beim anderen wieder rausgeht - macht der Hund einen Brummer, und gut ists. Wirkt besser als alle anderen Erziehungsversuche. Angst wird dabei sicher nicht entstehen, sondern eher Respekt vor einem Lebewesen, das eben kein Plüschtier ist, das sich alles gefallen lässt.
Der Schnapper von dem Hund ist vielleicht unglücklich verlaufen und war ohne Verletzungsabsicht, vielleicht ...
Ich hätte es jedenfalls besser gefunden, wenn möglich, das Kind zu Hause zu verarzten in der gewohnten sicheren Umgebung. Nicht im Spital, wo dann alles noch viel schlimmer erscheint und eine Angst vor Hunden fürs Leben entstehen kann. Vielleicht hat sich das Kind "daneben" benommen und den Hund zu sehr bedrängt. Da wäre es aber Sache der Eltern, das zu klären, nicht gleich den Hund weggeben, sondern Kind und Hund wieder auf eine gemeinsame Basis zurückzuführen.
Meine Kinder sind mit unserem 1. Hund aufgewachsen, mit der normalen Umsicht, die selbstverständlich ist, aber ohne großes Getue. Und sekkiert haben sie ihn auch beim Spielen, was ich nicht immer gleich bemerkt habe. Da frage ich mich manchmal schon, wie sie das überlebt haben.
Ich denke, dass zur Zeit alles, was Hundebisse oder Zwicker betrifft, übertrieben dargestellt und kolportiert wird. Es ist nicht alles besser, was früher war, aber ganz sicher der natürlichere Umgang mit unserem besten Freund. Meine Kinder haben keine Watschen bekommen, aber hätten jedenfalls immer eine verbale "Watschn" gekriegt, wenn sie sich über einen Kratzer vom Hund beklagt hätten. Es war nie nötig, Kinder und Hund haben einander erzogen, was wirklich wunderschön mitzuerleben war.
Bei Kleinkindern ist es natürlich wieder etwas anders, meine waren damals ja schon beide im Schulalter.