Warum Hund und Katze unterschiedlich gewertet werden , hab ich mir noch nie wirklich überlegt. Ich hab zwar seit mittlerweile 14 Jahren eine Katze; die mag ich auch, aber ganz grundsätzlich muss ich keine Katzen haben und es wird nach ihr auch keine mehr einziehen. Besagte Katze ist kastriert. Als ich sie mit 18 bekommen hab, hab ich nicht viel darüber nachgedacht und da sie Freigängerin ist, wars ohnehin von vornherein klar.
Bei meinen Hunden bin ich schon sehr heikel und "angschi..sen". Nachdem es sowohl genügend Pro als auch Kontraargumente für bzw. gegen Kastration gibt und ich weiters denke, dass es auch vom jeweiligen Tier an sich abhängt, bin ich weder Pro noch Kontra, sondern würde jeden Fall gesondert betrachten und dann entscheiden. Ich hätte meine Hunde nicht kastrieren lassen, wenn es keine medizinische Indikation dafür gegeben hätte. Nanook hat sich nie für Hündinnen interessiert; sie waren Spielpartner, sonst nix. Läufige Damen haben ihn nicht gestresst. Erst als Chinua ihre erste Hitze hinter sich hatte, hat er 3 Monate später, als gar nichts war, plötzlich reagiert. Da man sich prinzipiell für die Zeit der Läufigkeit Lösungen überlegen könnte, nicht aber für die Zeit dazwischen und ich der Meinung bin, dass sich das dann auch auf Prostata und die ev. eh nicht ganz super-wunderschöne Niere auswirken könnte, wurde er kastriert. Er war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt. Veränderungen gabs genau gar keine.
Chinua wollte ich sowieso nie kastrieren lassen. Man sagt den oft ohnehin sehr hantigen TWH-Damen nach, dann oft noch zickiger zu werden. Außerdem stand doch der Zuchtgedanke ein wenig im Raum. Bei der 1. Läufigkeit (mit 28 Monaten) hatte sie keinerlei Beschwerden und da TWH meist eh nur 1x/Jahr läufig werden, wär das kein großes Tamtam gewesen. Da meine Hündin aber nach dem 1. Mal gar nicht mehr daran dachte, wieder in die Hitze zu kommen und die Hormone monatelang ein wenig durcheinander waren, hab ich sie dann schweren Herzens doch auch kastriert. Mit 4,5 Jahren. Auch bei ihr kann ich keinerlei Veränderungen entdecken.
Andererseits kenne ich ich einen TWH Rüden, der sehr jung - ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen - kastriert wurde. Und der ist tatsächlich nie erwachsen geworden. Er ist jetzt fast 3 Jahre alt und vom Verhalten im Gegensatz zu seinen Brüdern (durch regelmässige Treffen gibt es den ganz direkten vergleich mit ihnen und auch anderen Rüden) noch immer sehr juvenil. Während die Brüder nicht mehr miteinander laufen können, kann er mit allen - er wird von Rüden einfach nicht als vollwertiger Konkurrent gesehen. Eine frühe Kastration mag sich nun nicht bei jedem Hund so auswirken, alleine die Tatsache dass ich jetzt aber weiß, dass es tatsächlich sein kann, bedeutet für mich, dass ich auch meine zukünftigen Hunde - wenn schon notwendig, sicher nicht früh kastrieren werde. Für den Halter mag es in diesem Fall "angenehmer" sein, weil er weniger aufpassen muss im Umgang mit anderen Hunden. Obs für den Hund selbst uch so lustig ist, wage ich mal zu bezweifeln.
Umgekehrt war mein voriger Hund wirklich eine Seele von Hund und super brav und folgsam. War allerdings eine duftende Hündin anwesend, war er geistig abwesend. Erziehung hin oder her - daran lag´s in diesem Fall tatsächlich nicht. Der wurde so gestresst, dass er in der Luft aufritt, nicht mehr fressen wollte ect. In so einem Fall oder eben wenn medizinische Notwendigkeit da ist, würde ich keine sekunde lang zögern und kastrieren lassen.
Und zur Faulheit: ich denke, dass damit HH gemeint sind, denen es zu viel Arbeit ist, das Blut der Hündin aufzuwischen (ich "kenn" tatsächlich jemanden, der seine Hündin kastrieren liess, "damit´s eam net ois vollbliat"). Andererseits gibts ja auch hier im Forum immer noch öfters die Fragen, ob bei diverse Verhaltensproblemen Kastration helfen würde.
Wer kastriert kann ganz gut damit leben, dass andere nicht kastrieren, während die Kastrationsgegner halt recht oft mit Schuldzuweisungen hantieren.
Na komm, es gibt hier auch jede Menge Kastrationsbefürworter, die ziemlich extrem auftreten. Ich würd mal meinen, die Fanatiker schenken sich auf beiden Seiten - auch von der Anzahl her - nichts.
@ felipe: warst schneller, aber Danke! Seh ich ebenso (wieder mal
).