Kastration einer Hündin; wann ist der beste Zeitpunkt?

Und da wir ja bei Links sind: Hier zwei Auszüge aus folgendem Link:

Ab welchem Alter kann ein Hund kastriert werden?

Auf diese Frage gibt es eine Vielzahl von Antworten, die alle in irgendeiner Form eine Berechtigung haben, so dass der richtige Termin im Einzelfall ermittelt werden muss:

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Geschlechtshormone werden im Wachstum und bei der Ausreifung von Körper und Psyche benötigt. Daher erscheint es sinnvoll, diese Hormone zu belassen, bis die Tiere ausgereift, d. h. erwachsen sind.
Die soziale Reife erreichen die Tiere mit etwa 1,5 Jahren. Der Besitzer merkt dies daran, dass die Hunde beginnen, ihre Stellung in der Rangordnung in Frage zu stellen oder dass sie anfangen, ihre Aufgaben als Wachhund zu erfüllen.
Die körperliche Ausreifung ist noch später abgeschlossen: Bei Hunden kleiner Rassen geht man von einem Alter von etwa 2 Jahren aus, bei großen von 3 Jahren und mehr.

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Eine Kastration einer Hündin vor der 1. Läufigkeit senkt die Häufigkeit des Auftretens von Gesäugetumoren im Alter. Das stimmt, aber wenn man weiss, dass das tatsächliche Risiko einer solchen Tumorentwicklung bei etwa 2 % der Hündinnen liegt und diese Tumoren überwiegend im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten, dann relativiert sich diese Aussage. Außerdem ist nach neuesten Forschungsergebnissen das Körpergewicht der Tiere im ersten Lebensjahr von weit größerer Bedeutung: Bei Übergewicht in diesem Lebensabschnitt steigt die Wahrscheinlichkeit, an Gesäugetumoren zu erkranken, erheblich!

Harninkontinenz: Durch den Östrogenmangel kommt es bei etwa einem Drittel der Hündinnen in späteren Lebensjahren zu einer Inkontinenz. Es scheint so, dass die Inkontinenz nach Kastration vor der Pubertät seltener auftritt als nach Kastration nach der Pubertät. Allerdings tritt sie nach Frühkastration sehr viel heftiger auf als nach später erfolgtem Eingriff und ist auch schwerer zu behandeln. Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös.

Link dazu: http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/kastrationh.html

Bei dem Link handelt es sich natürlich auch um eine Praxis und somit in vielen Punkten sicherlich um eine Meinung. Aber da sieht man wieder, wie verschieden Meinungen sind... Jeder kann sich ja selbst ein Bild machen.
 
Was ich am ersten Link wirklich abstoßend finde, ist das Argument, dass ein Vorteil der Kastration die Haltungserleichterung für den Halter ist und das lästige Bluten aufhört und man seine Wohnung nicht mehr verschmutzt. Also, wer aus so einem Grund seinem Hund was wegschneiden lässt, ist einfach nur krank und sollte sich nie einen Hund zulegen. Das ist ja abartig... :mad:

das gefällt mir auch nicht ... aber für viele .. und ja - ich meine SEHR VIELE - Hundehalter ist DAS das entscheidende Argument...
Wobei ich bezweifle, dass sich solche in der Mehrzahl hier aufhalten ... oder auf Hundeplätzen...
 
das gefällt mir auch nicht ... aber für viele .. und ja - ich meine SEHR VIELE - Hundehalter ist DAS das entscheidende Argument...
Wobei ich bezweifle, dass sich solche in der Mehrzahl hier aufhalten ... oder auf Hundeplätzen...

Diese würden ja dann gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Aber das hat ja nichts mit dir zutun, da ging es mir ja um die Aussagen im Link, die ja nicht mit deiner Meinung übereinstimmen müssen. Also, das " :mad: " war somit nicht auf dich bezogen weil du den Link eingestellt hast.
 
sondern warum - ohne med. indikation fielen sie unter diesen absatz?

Ausnahmen bestimmen die Regel und Tierschutzvereine sind eine Ausnahme.

Ist ja echt der Hammer, dass du Tierschutzvereine, die Kastrationen durchführen, damit die Hunde sich nicht wie wild vermehren und irgendwann mal ein Ende der Hundeflut abzusehen ist mit denen gleichstellst, die ihren Hunden was wegschnippeln lassen, damit keine Blutstropfen auf den Teppich fallen. :mad:
 
Hab ich im Tiroler Tierschutzgesetzt gefunden:

(3) Nicht gegen Abs. 1 verstoßen
1. Maßnahmen, die auf Grund einer veterinärmedizinischen Indikation erforderlich sind oder sonst zum Wohl des Tieres vorgenommen werden,

Darunter fallen meiner Meinung nach die Kastrationen aus tierschutztechnischen Gründen. ;)

Und außerdem (steht beim Kupierverbot):

(2) Ausnahmen von diesen Verboten sind nur gestattet
1. zur Verhütung der Fortpflanzung

Alles nachzulesen hier:
http://www.tirol.gv.at/fileadmin/ww...terinaer/downloads/bundestierschutzgesetz.pdf
 
Ausnahmen bestimmen die Regel und Tierschutzvereine sind eine Ausnahme.

Ist ja echt der Hammer, dass du Tierschutzvereine, die Kastrationen durchführen, damit die Hunde sich nicht wie wild vermehren und irgendwann mal ein Ende der Hundeflut abzusehen ist mit denen gleichstellst, die ihren Hunden was wegschnippeln lassen, damit keine Blutstropfen auf den Teppich fallen. :mad:

in post #98 war von blutstropfen keine rede, deshalb kein rückschluss ;)

in Ö und D sind straßenhunde weniger das thema, bleiben die privathunde, die die hundeflut verursachen, weil es immer noch zuviele halter gibt, die die läufigkeit nicht im griff haben. und wenn blutstropfen schon das argument sind, möchte ich mich genau bei diesen haltern nicht aufs aufpassen verlassen. völlig unabhängig von jenen hunden, die vom tierschutzverein kastriert vergeben werden und völlig unabhängig von bedachten haltern, die sich bewusst gegen das kastrieren und fürs aufpassen entscheiden.
 
Hallo! Meine Hündin wird am Donnerstag kastriert. Sie ist 4,5 Jahre alt und ich hoffe, dass alles glatt geht. Ich bin schon sehr nervös. Bis vor einem halben Jahr hatte sie nie Probleme mit der Läufigkeit, bei der letzten war sie zuerst 3 Tage läufig, 2 Monate danach eine normale Läufigkeit. Beim Putzen hat sie täglich gewinselt. Danach war sie zum ersten Mal richtig scheinträchtig. Schon früher ist mir aufgefallen, dass die hinteren Zitzen geschwollen waren, hab mir aber nicht so Gedanken darüber gemacht. Deshalb stimmt das sicher, dass Hündinnen immer scheinträchtig sind nur bemerkt man es halt nicht, so lange sie kein typisches Verhalten zeigen. Ich wollte ihr eine Kastration bisher auch nicht antun doch nun habe ich wenigstens eine Indikation dafür und ich denke ab einem gewissen Alter soll man es sich überlegen weil es für eine ältere Hündin auch wieder ein erhöhtes Risiko ist.

So nun bange ich bis Donnerstag und hoffe, dass sie es gut übersteht!
 
in post #98 war von blutstropfen keine rede, deshalb kein rückschluss ;)

in Ö und D sind straßenhunde weniger das thema, bleiben die privathunde, die die hundeflut verursachen, weil es immer noch zuviele halter gibt, die die läufigkeit nicht im griff haben. und wenn blutstropfen schon das argument sind, möchte ich mich genau bei diesen haltern nicht aufs aufpassen verlassen. völlig unabhängig von jenen hunden, die vom tierschutzverein kastriert vergeben werden und völlig unabhängig von bedachten haltern, die sich bewusst gegen das kastrieren und fürs aufpassen entscheiden.

:rolleyes: Es war aber die Rede von der Bequemlichkeit der Hundehalter. Was ist denn Bequemlichkeit? Ich hätte anstatt Blutstropfen auf dem Teppich auch schreiben können "Ungehorsam wegen Läufigkeit", "nicht mehr von der Leine laufen können für bestimmte Zeit"...das sind alles Bequemlichkeitsgründe und sind genauso daneben wie das Argument "Blutstropfen auf dem Teppich".
 
es ist mir nicht gegönnt, aus mehreren beiträgen zu zitieren, aber bitte vergleiche #107 mit #110.

mit der eindämmung der hundeflut als ziel sei dankbar für jeden kastrierten hund, denn dass es leider am aufpassen viel zu oft scheitert, zeigt die tierschutzpraxis täglich.
 
mit der eindämmung der hundeflut als ziel sei dankbar für jeden kastrierten hund, denn dass es leider am aufpassen viel zu oft scheitert, zeigt die tierschutzpraxis täglich.

Sehe ich auch so, war zwar verwundert dass es dafür einen eigenen Absatz im Tierschutzgesetzt gibt, aber ich finde es richtig so.

Unsere Gina wird auch nicht aus gesundheitlichen Gründen kastriert.
Wir haben hier das Problem der freilaufenden, unkastrierten Rüden im Alleingang. :mad: Da nützt MEIN Aufpassen leider nicht viel und das Risiko dass etwas passiert und ich hilflos daneben steh ist uns einfach zu groß. :(
 
es ist mir nicht gegönnt, aus mehreren beiträgen zu zitieren, aber bitte vergleiche #107 mit #110.

mit der eindämmung der hundeflut als ziel sei dankbar für jeden kastrierten hund, denn dass es leider am aufpassen viel zu oft scheitert, zeigt die tierschutzpraxis täglich.

Deshalb habe ich ja geschrieben, dass mir die Leute, welche ihre Hunde kastrieren lieber sind, als die Leute, die Welpen machen. Aber deshalb muss das auch kein Argument sein, um grundsätzlich einem Hund Organe zu entfernen, nur weil man Lust dazu hat.

Ps: Man kann doch aus mehreren Beiträgen zitieren, indem du neben dem Wort "zitieren" das Kästchen anklickst und im nächsten Beitrag, den zu zitieren willst auch und dann auf "zitieren" klicken. ;) Oh mann...sowas zu erklären ist nicht mein Fall.
 
Hallo,
ich möchte mich als Threaderstellerin für alle eure bisherigen Beiträge bedanken. Da hab ich ja wilde Diskussionen "angezettelt". Natürlich war mir klar, dass es für die Kastration von Hündinnen prinzipiell viele Meinungen gibt und im Speziellen natürlich meine Frage nach dem richtigen Zeitpunkt. Nach dem heftigen Meinungsaustausch weiß ich jetzt, der richtige Zeitpunkt existiert nicht - ich werde mich in den nächsten Monaten weiterhin mit dem thema beschäftigen.
Ganz sicher ist das Teppichflecken kein Grund sind; da hätte ich mich wohl sicher nicht für einen Welpen entschieden ( der Teppich ist eh hinüber..).Auch Ungehorsam und nicht an der Leine gehen kommt bei einem Mops nicht wirklich zum Tragen.
Ich war, bis ich mich mit dem Thema der Kastration auseinandersetzen begann, der Ansicht, dass nach der 1. Läufigkeit kastriert wird. Erst die verschiedenen TÄ haben begonnen mich zu verunsichern.
Bei meinem Hund möchte ich einfach folgende Punkte sicherstellen:
Keine Mamma CAs oder Eiterungen, welche durch eine kastration zu vermeiden sind; keinerlei gesundheitl. Probleme mit der Läufigkeit und Scheinträchtigkeit; Sicherheit wegen der frei rumlaufenden Rüden ( davon gibt es leider bei uns einige Riesenexemplare); Tagesbeaufsichtigung kann mit Läufigkeit sichergestellt werden.

Eure Beiträge haben mir sehr weitergeholfen; in vielen Punkten hatte ich NUll Erfahrung.
Jill ist erst 5 Monate alt; ich werde die 1. Läufigkeit im Herbst abwarten und dann im Frühjahr entscheiden. Da weiß ich dann besser, wie sich die Läufigkeit auf die Gesundheit meiner Hündin auswirkt und ob die Rüden und der Pflegeplatz vielleicht gar kein Problem sind.

Vielen dank u lg, Karin
 
Jill ist erst 5 Monate alt; ich werde die 1. Läufigkeit im Herbst abwarten und dann im Frühjahr entscheiden. Da weiß ich dann besser, wie sich die Läufigkeit auf die Gesundheit meiner Hündin auswirkt und ob die Rüden und der Pflegeplatz vielleicht gar kein Problem sind.

Das finde ich, ist eine gute Entscheidung. Wenn deine Hündin nach der 1. Läufigkeit gesundheitliche Probleme zeigt, kannst du immernoch mit deinem TA über eine Kastration sprechen. Hoffen wir, dass deine Hündin gesund bleibt und es gar nicht nötig ist, sie kastrieren zu lassen. ;)

Viel Glück und Knutscher an den Wauz. :)
 
Aber nicht jede Scheinträchtigkeit bringt Probleme mit sich. Shiva hatte sehr große Probleme mit der Scheinträchtigkeit, schon ab der ersten. Nach der dritten hatte sie sogar Schmerzen bekommen. Nach der zweiten habe ich über Kastration nachgedacht, habe aber noch gewartet, bis Shiva erwachsen ist.



Mir geht es um das Argument, dass man vorsorglich kastrieren sollte, damit keine Mammatumore entstehen.
Und dieses Argument setze ich mit den Argument der Kurpierer gleich: Man sollte vorsorglich die Ohren kupieren, bevor es zu Verletzungen daran kommt.


Ich bin mit Shiva stets zum TA gegangen und habe Vorsorgeuntersuchungen gemacht (und sie hatte ja gesundheitliche Probleme mit der Scheinträchtigkeit). Und trotz dieser Probleme haben wir gewartet, bis Shiva erwachsen war. Klar war es dann allerhöchste Eisenbahn, aber durch die Vorsorgeuntersuchungen bis zu dem Alter, wo wir sie kastriert haben, waren wir auf der sicheren Seite. Hätte unser TA schon früher gesagt, dass was gemacht werden muss, dann hätten wir das gemacht aber es war alles okay, da wir auch immer Untersuchungen durchgeführt haben.

Ich rede ja nicht generell das Kastrieren aus (obwohl ich gegen Kastration ohne gesundheitliche Indikation bin), aber man kann doch sagen: "Ich warte, bis mein Hund erwachsen ist - also ca. 2 Jahre - und lasse dann kastrieren. Bis zu diesem Zeitpunkt mache ich Vorsorgeuntersuchungen, damit ich im Notfall früher eingreifen kann. Aber wenn bis zum 2. Lebensjahr alles okay ist, dann kann der Hund vor der Organentnahme (man muss sich ja vor Augen halten, was das ist - eine OP, bei der Organe entfernt werden ) physisch und psychisch ausreifen.

Das körperliche Ausreifen hat nichts mit "Größe" zutun, sondern mit der Organentwicklung, die auf der Strecke bleiben KANN. Ich habe nie gesagt, der Hund wächst dann plötzlich nicht mehr. :rolleyes:


Ich bin ja normalerweise nur eine stille Mitleserin, aber da stellt sich für mch schon die Frage (die jetzt möglicherweise sogar OT ist): Wenn MEIN Hund (und kann ja nur für meinen sprechen) große Probleme oder gar Schmerzen hätte, würde ich keinen Tag länger mit einer Kastration zuwarten. Was hatte Shiva von einer Kastration, erst als es "allerhöchste Eisenbahn" war, außer jahrelang Schmerzen? Im Prinzip bin ich auch der Meinung, dass viele die Kastration aus Bequemlichkeit oder als Allheilmttel für erzieherische Mängel anstreben, aber bevor ich meinem Tier bewußt Schmerzen zumute, verzichte ich lieber drauf einen "erwachsenen" Hund zu haben, sondern hab lieber einen fröhlichen,schmerzfreien.
Lg
Helga
PS: ich habe einen unkastrierten ca. 8jährigen Rüden, der keinerlei Probleme hat. Würde er allerdings während der Läufigkeit der Weiberln in unserer Umgebung leiden, wär er längst kastriert.
 
Wann leidet der Rüde ? Wenn er schnüffelt und sabbert ? Leidet er dann ? Wenn er will und nicht darf ? Wann leidet er ?

Meine hat gerade Stehzeit - mein 11 jähriger Oldie zuhause steht fast Kopf - aber nachdem sie da durch muß, muß er da auch durch ...... Aber sie ist im Oktober 2 Jahre und wird auch Anfang Nov. kastriert genau zwischen 2 Läufigkeiten. Diese ist übrigens ihre vierte Läufigkeit. Also meine 2 Herren sind in den 2 Jahren wo wir sie haben schon sehr in den Genuß gekommen ... alle 4 Monate !
 
:eek:
Wann leidet der Rüde ? Wenn er schnüffelt und sabbert ? Leidet er dann ? Wenn er will und nicht darf ? Wann leidet er ?

Meine hat gerade Stehzeit - mein 11 jähriger Oldie zuhause steht fast Kopf - aber nachdem sie da durch muß, muß er da auch durch ...... Aber sie ist im Oktober 2 Jahre und wird auch Anfang Nov. kastriert genau zwischen 2 Läufigkeiten. Diese ist übrigens ihre vierte Läufigkeit. Also meine 2 Herren sind in den 2 Jahren wo wir sie haben schon sehr in den Genuß gekommen ... alle 4 Monate !

Bei uns zu Hause hat sich gerade ähnliches abgespielt:
Gina läufig, Luca (Frühkastrat) wollte vermehrt aufreiten. Würde jedoch nicht sagen dass die beiden dadurch gestresst waren. Aber es fiel mir auch ehrlich gesagt schwer dies richtig einzuschätzen.
 
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