nachdem ich ja auch eine starke jägerin habe:
lässt du den hund da einfach frei um das zu üben? und für richtiges verhalten belohnen, schlechtes ignorieren? oder leinst du ihn an damit er nicht selbst jagen geht?
wenn du dann was gefunden hast (fasan oder sonstiges), wie lässt du den hund da jagen? kann mir nicht vorstellen, dass du ihn einfach ableinst. gehst du da mit ner schlepp der spur nach?
hab eh einen weg wo ich zu jeder tageszeit schon reh und hase gesehen habe und da könnt ich dann mit jessy üben. sehen tu ichs ja vor ihr
Natürlich hat "meine" Methode auch einen Haken. Eh klar

Man muss, wenn mans so machen will, einige Voraussetzungen mitbringen, ABER, die gute Nachricht ist, dass man das natürlich für seinen eigenen Hund adaptieren kann, so wie mans eben braucht.
Bei uns waren die Gegebenheiten die: Die Quendy ist extrem auf mich bezogen (meine beste Freundin sagt immer, sie sei meine hundliche Zwillingsschwester

). Die Quendy pfeift auf Kekse, ist aber extrem empfänglich für Lob und ehrliche Freude meinerseits (ich freu mich so, wenn sie was gut macht, dass mir Tränen der Rührung in die Augen steigen und ich fast platze vor Stolz - meine diversen Trainingspartner können ein Lied davon singen...). Ich hatte einen Falkner zur Hilfe dabei, der ebenso verliebt in meinen Hund war

. Wir hatten ausreichend Wald zur freien Verfügung und die Quendy gibt Sichtlaut (das ist sehr wichtig, weil sie für Sichtlaut belohnt wird - und nicht fürs Hetzen..). All das waren natürlich gute Voraussetzungen für die Falknerei. Bilderbuchmäßig sollte das so ausschauen: Der Pointer zeigt außerhalb vom Gestrüpp an, dass irgendwo in seiner Nähe (der Pointer kann auch seeehr weit weg von uns fündig werden) ein Fasan sitzt. Quendy ist bei mir. Der Falke (oder Habicht, wenn mans im Wald macht) wird in die Luft gelassen. Quendy wird mit dem Kommando "Such voran" freigegeben und sucht den Fasan. Anschließend jagt sie ihn mit Gebell hoch und kommt sofort zu mir zurück. Der Falke fängt dann den Fasan.
Wir haben das mit ein paar Ausnahmen immer ohne Falken gemacht, weil ich eigentlich gegen die Jagerei bin
Zu Deiner Frage: Du musst herausfinden, ob Dein Hund hetzt, oder stöbert, oder auch schon zufrieden ist, eine Spur zu finden. Hat er die Nase am Boden oder in der Luft. Reagiert er mehr auf Bewegung, oder auf Gerüche?
Dann suchst Du ein Ersatzobjekt. Das können auch Biberbissspuren, oder Mauslöcher sein. Reh, Hase und alles weitere sind tabu, wenn Du nicht wirklich jagen gehen willst. Bei uns haben sich eben Fasane angeboten wegen der Falknerei. Aber genausogut ist die Quendy beim Fuchs/Dachsbau- Finden. Da muss man allerdings am Anfang wirklich die Leine benutzen. Du musst ja nicht die ganze Jagdpalette abspulen, Teile davon, wie etwa das Finden eines Baus sind genauso gut und können genauso belohnt werden. Das Einschliefen muss man aber immer verhindern! Belästigen darf man Tiere "einfach so" natürlich nicht.
Und dann musst Du eben aufpassen, dass Dein Hund absolut keinen Erfolg hat (notfalls mit der Schleppleine). Reagiert der Hund auf ein laufendes Reh, reagierst Du gar nicht, oder aber am besten sehr "kalt". Zeigst Du ihm z.B. einen Fuchsbau/Biberbiss/Marderhöhle usw. und er ist interessiert, stopf ihn voll, freu Dich, usw. In kürzester Zeit, wenn Du wirklich konsequent bist, beim Loben und Freuen, wird der Hund von allein solche Dinge anzeigen. Freude, Freude, Freude.
Dann musst Du schauen, dass Du schneller bist und alles vor ihm entdeckst, damit Du ihn darauf hinweisen kannst. Ab diesem Zeitpunkt gibts die Megafreude nur mehr, wenn Du vorher das Kommando zum Suchen gibst.
Mah, das ist so schwer zu erklären und dauert soo lang. war das einigermaßen verständlich?
Erschöpfte Grüße
Ulli