Über jemanden herfallen bringt nix, ich finds nur sehr traurig, dass vieles, dass als negativ empfunden wird, sehr unreflektiert auf "die Anderen" geschoben wird. Praktisch, wenn das Kollektiv ein Feindbild kreiert, dem man dann alles in die Schuhe schieben kann. Mich dünkt, das gabs vor gar nicht allzu langer Zeit schon mal in Mitteleuropa...
"Die Migranten" sind sicherlich nicht an den Auflagen zum Thema Hundehaltung Schuld - den Schuh dürfen wir Hundehalter uns in allererster Linie selbst anziehen. Gäbe es nicht immer mehr Hunde auf immer beengterem Raum und paralell dazu immer mehr Menschen mit der Einstellung "Hoppla, da bin ich und nach mir die Sintflut", wärs vielleicht nicht nötig, jeden Schaß zu reglementieren.
Was genau sind denn deiner Meinung nach "religiöse Relikte" unserer Kultur? Kultur ist nämlich weder statisch, noch homogen, sondern dynamisch und mischt sich ständig und in andauernden Prozessen mit Elementen anderer Kulturen & Religionen. Der gute Krampus ist z.B. mitnichten christlich, sondern geht auf die Kelten und ihre Jahreszeitenfeste zurück.
Es sind auch nicht "die Migranten" Schuld, dass der Krampus nicht mehr kommen darf, sondern ein generell anderes Verständnis von Erziehung. In gewisser Weise wird der Krampus ja durchaus aversiv eingesetzt - "Wenn du nicht brav bist, dann kommt der Krampus und verdrischt dich mit der Rute". Aber da wird recht gerne vergessen, warum dem Nikolaus der alte Bösewicht überhaupt erst zur Seite gestellt wurde.
Pädagog/innen müssen sich nicht nur mit seltsamen Eltern ausländischer Kinder auseinander setzen, da gibts auch im Good Old Austria genug merkwürdiger Exemplare. (Als Spross einer Lehrerfamilie kenn ich die leidigen Geschichten in- und auswändig.) Liegt vielleicht u.a. daran, dass sich die Gesellschaft generell sehr stark verändert hat (Rollenverteilung, Arbeitstätigkeit, Zusammensetzung des Haushaltes, Freizeitgestaltung) und die Verantwortung für Erziehung immer stärker Pädagog/innen zugeschoben wird; außerdem hat sich das Ansehen des Lehrerberufes ebenfalls stark verändert. Früher ein durchaus angesehener Berufsstand, wird heute ganz gerne darüber gemotzt - braucht man nur dem Herrn Kratky auf Ö3 lauschen, wenn der Themenschwerpunkt im Wecker mal wieder auf "Schule" gelegt wird. Der hat seinen Grol aus der Schulzeit offensichtlich immer noch nicht verarbeiten können. Spricht aber ganz offensichtlich doch so einigen aus der Seele.
Gott sei Dank (welch nettes Wortspielchen in diesem Zusammenhang ) kräht kaum ein Hahn danach, dass in der katholischen Kirche Frauen seit jeher nur eine untergeordnete Rolle spielen. Hat ja immerhin die rationale Begründung, dass das schwache weibliche Geschlecht Schuld daran ist, dass die arme Menschheit aus dem Paradies vertrieben wurde. Seltsam, wie manche Dinge, die bei uns "immer schon so waren" fast schon wohlwollend geschluckt werden, wenn man nur schön mit dem Finger auf andere zeigen und sich z.B. über die bösen islamischen Frauenunterdrücker empören kann.
Sehr gerne fährt die westliche Elite natürlich auch an "exotische Orte" auf Urlaub und vergisst dabei nur allzu gerne, dass viele Touristenstädte extra hierfür in den Boden gestanzt wurden - unabhängig davon, was die lokale Bevölkerung davon hält und ganz zu schweigen von den Folgen den der plötzliche Kontakt mit der westlichen Kultur mit sich bringt (und wir reden hier nicht über Kreuze von der Schulwand nehmen, sondern tw. Zusammenbrüchen der Ökonomie ect.)...
Es geht nicht darum zu leugnen, dass es ungute Mitbürger mit ausländischen Wurzeln gibt - die gibts - genauso wie´s einen Haufen inländischer Ungustln gibt. Aber diverse Misstände "den Ausländern", "den Migranten", "den Anderen" zuzuschieben - das ist schon sehr billig.
"Die Migranten" sind sicherlich nicht an den Auflagen zum Thema Hundehaltung Schuld - den Schuh dürfen wir Hundehalter uns in allererster Linie selbst anziehen. Gäbe es nicht immer mehr Hunde auf immer beengterem Raum und paralell dazu immer mehr Menschen mit der Einstellung "Hoppla, da bin ich und nach mir die Sintflut", wärs vielleicht nicht nötig, jeden Schaß zu reglementieren.
Was genau sind denn deiner Meinung nach "religiöse Relikte" unserer Kultur? Kultur ist nämlich weder statisch, noch homogen, sondern dynamisch und mischt sich ständig und in andauernden Prozessen mit Elementen anderer Kulturen & Religionen. Der gute Krampus ist z.B. mitnichten christlich, sondern geht auf die Kelten und ihre Jahreszeitenfeste zurück.
Es sind auch nicht "die Migranten" Schuld, dass der Krampus nicht mehr kommen darf, sondern ein generell anderes Verständnis von Erziehung. In gewisser Weise wird der Krampus ja durchaus aversiv eingesetzt - "Wenn du nicht brav bist, dann kommt der Krampus und verdrischt dich mit der Rute". Aber da wird recht gerne vergessen, warum dem Nikolaus der alte Bösewicht überhaupt erst zur Seite gestellt wurde.
Pädagog/innen müssen sich nicht nur mit seltsamen Eltern ausländischer Kinder auseinander setzen, da gibts auch im Good Old Austria genug merkwürdiger Exemplare. (Als Spross einer Lehrerfamilie kenn ich die leidigen Geschichten in- und auswändig.) Liegt vielleicht u.a. daran, dass sich die Gesellschaft generell sehr stark verändert hat (Rollenverteilung, Arbeitstätigkeit, Zusammensetzung des Haushaltes, Freizeitgestaltung) und die Verantwortung für Erziehung immer stärker Pädagog/innen zugeschoben wird; außerdem hat sich das Ansehen des Lehrerberufes ebenfalls stark verändert. Früher ein durchaus angesehener Berufsstand, wird heute ganz gerne darüber gemotzt - braucht man nur dem Herrn Kratky auf Ö3 lauschen, wenn der Themenschwerpunkt im Wecker mal wieder auf "Schule" gelegt wird. Der hat seinen Grol aus der Schulzeit offensichtlich immer noch nicht verarbeiten können. Spricht aber ganz offensichtlich doch so einigen aus der Seele.
Gott sei Dank (welch nettes Wortspielchen in diesem Zusammenhang ) kräht kaum ein Hahn danach, dass in der katholischen Kirche Frauen seit jeher nur eine untergeordnete Rolle spielen. Hat ja immerhin die rationale Begründung, dass das schwache weibliche Geschlecht Schuld daran ist, dass die arme Menschheit aus dem Paradies vertrieben wurde. Seltsam, wie manche Dinge, die bei uns "immer schon so waren" fast schon wohlwollend geschluckt werden, wenn man nur schön mit dem Finger auf andere zeigen und sich z.B. über die bösen islamischen Frauenunterdrücker empören kann.
Sehr gerne fährt die westliche Elite natürlich auch an "exotische Orte" auf Urlaub und vergisst dabei nur allzu gerne, dass viele Touristenstädte extra hierfür in den Boden gestanzt wurden - unabhängig davon, was die lokale Bevölkerung davon hält und ganz zu schweigen von den Folgen den der plötzliche Kontakt mit der westlichen Kultur mit sich bringt (und wir reden hier nicht über Kreuze von der Schulwand nehmen, sondern tw. Zusammenbrüchen der Ökonomie ect.)...
Es geht nicht darum zu leugnen, dass es ungute Mitbürger mit ausländischen Wurzeln gibt - die gibts - genauso wie´s einen Haufen inländischer Ungustln gibt. Aber diverse Misstände "den Ausländern", "den Migranten", "den Anderen" zuzuschieben - das ist schon sehr billig.
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