Sonja1 schrieb:
Hallo zusammen
ich muß hier auch mal meinen Senf dazugeben. Ich will und kann hier über niemanden urteilen, weil ich keinen persönlich kenne. Will aber auch mal das ganze aus der Sicht eines sogenannten "Hundetrainers" schildern. Ich bin zwar noch keiner denn auch wir müssen Kurse und Seminare besuchen die mit einer Prüfung abschließen (meine hab ich im Dezember). Ich bin voriges Jahr nach meiner bestandenen BGH2 Prüfung, das ist voraussetzung um überhaupt Trainer zu werden, ins kalte Wasser geworfen worden. Aus Mangel an Personen die sich dafür interessiere. Wir investieren sehr viel Zeit in die Vorbereitung der einzelnen Kurse, die Kurse selber, 2mal die Woche, steh ich am Platz, mein Kollege jeden Tag, ausser Sonntag, 4 Monate hindurch, alles ehrenamtlich in unserer Freizeit. Ich bemühe mich sehr den Leuten mein eigenes Hündisches Denken weiterzuvermitteln. Die Tips und Tricks um den Hund dahin zu bekommen wo wir ihn haben wollen. Aber es ist nicht immer leicht den Leuten klarzumachen das sie versuchen sollen wie ein Hund zu denken. Bei vielen stößt man da an die Grenzen. Wenn man bedenkt wie viele Probleme haben sich in die Situation eines anderen Menschen zu versetzten, und dann erst in die eines Hundes. Viele fahren immer noch auf der alten Schiene: ich bin der Boss und der Hund hat gefälligst das zu tun was ich will; Ich will damit nur sagen bitte schmeißt uns nicht alle in einen Topf, ich kann euch von Marathongesprächen erzählen, die nach dem Kurs mit einzelnen Besitzern geführt worden sind, und das ist nicht die Ausnahme.
Ich glaube auch das der Großteil sehr bemüht ist, sich ständig weiterbildet und nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Und ich bin sicher nicht zu stolz um einen Besitzer zu sagen: tut mir leid aber hier kann ich zur Zeit nicht helfen. Aber ich mache es weil es mir Spass macht und ich Freude daran habe den Menschen einen guten Weg für die Hundeausbildung zu zeigen und es ist schön wenn man sieht das es angenommen und verstanden wird.
Hallo Sonja,
was ich für wichtig finden würde, ist, das die Trainer den Leuten sagen, das ihr Hund nicht so erzogen werden kann , wie der von der Fr. Maier oder dem Hrn. Müller. Das eben Trainer sich besser in die Hunde reinversetzen können und dann ein Urteil wegen der Erziehungsmethode abgeben können.
Ich kann ein Lied davon singen, als ich Probleme mit Leni hatte. KEINER, den ich um Hilfe gebeten hab, hat sich die Mühe gemacht, das Wesen von Leni zu erkunden. Es war keine finanzielle Frage. Für richtige Hilfe hätte ich gerne bezahlt.
Deswegen hab ich mir selbst meinen Weg in das Lenihirn gesucht. Und so ein Hund wie Leni , ist nicht alleine auf der Welt. Da gibt es viele davon. Sie sind keine ECHTEN Problemhunde (sie beissen nicht und sind nicht aggressiv), aber sie akzeptieren den Menschen nicht. Und wenn ich mir vorstelle, es hat jemand zum ersten Mal einen Hund und dann so einen, dann steht er alleine da. Und dann hat er immense Probleme.
Sonja, ich weiß, das es nicht leicht ist mit Hundebesitzer, die wollen, das der Hund innerhalb von 14 Tagen perfekt ist, zu reden. Aber es wird nichts anderes übrig bleiben, als manchen Leuten begreiflich zu machen und es ihnen auch zu zeigen, das IHR Hund nicht so zu erziehen ist, wie andere.
Sorry, ist ein bisserl lang geworden, aber es ist ein Thema, das mich sehr berührt. Und zwar deswegen, weil ich weiß, das es eine Lösung gibt.
Liebe Grüße Biggi und Leni