Hundesport und Alltag. Oder die Frage was ein Hund können muss.

Übersetzt: "Die armen Hundserl sind so unterdrückt weils an der Leine nicht ziehen sollen, und es eigentlich egal ist ob mit Stachel/Tele oder mit Wursterl dazu gebracht wurden. Und damit das Hundserl seine soziale Kompetenz erweitern kann, soll er mittel Versuch und Irrtum jede Person (ob´s recht ist oder nicht) mir seiner "Annäherung beglücken" dürfen. :rolleyes::rolleyes:

...bei 70 kg Hunden würde keiner mehr von armen Hunden reden, wenn die in der Leine hängend oder frei laufend Mensch/Tier beglücken wollten... :D

Aber egal ob 5 oder 70 kg, die Leute sollten ihre Tiere immer so führen/halten, dass von ihnen keine Gefahr/Belästigung für Mensch/Tier ausgeht. Zudem mir auch 5 kg Hunde schon tierisch auf die Nerven gehen, die uns geifernd und bellend angehen..

Und ich finde es schlimm, dass sich immer mehr Menschen bei einem bedanken, dass man seine Hunde an der Leine führt, weil es eigentlich das selbstverständlichste auf der Welt sein sollte, seine Hunde ordentlich zu führen und auf seine Mitmenschen Rücksicht zu nehmen...
 
Da wird wie immer nichts dabei herauskommen, weil die einen von "darf alles und jeden jederzeit zwangsbeglücken" und die anderen "darf ausschließlich nur immer und überall das, was Halter befiehlt" ausgehen . Die Hunderealität da draussen spielt sich irgendwo dazwischen ab und ist zum Glück weitaus entspannter als die Forenhundewelt.
 
Ich habe auch kritisiert (immer wieder und nicht nur in diesen beiden Threads), dass Hundesport generell für meinen Geschmack zu viel Bedeutung im alltäglichen Zusammenleben mit Hunden erlangt hat und das, worum es im täglichen Zusammenleben eigentlich geht, zunehmend von vermenschlichenden Formalitäten überlagert wird, die aus dem Hundesport und seiner Tradition kommen.

Das finde ich sehr interessant, weil meine Wahrnehmung deiner total entgegensteht :) Ich habe das Gefühl, es gibt immer weniger Hundesportler, vor allem Schutz wird in immer weniger Hundeschulen angeboten. Und im Gegenzug gibt es immer mehr Hundeschulen mit ganz anderen Angeboten, die den Fokus auf die Alltagstauglichkeit und das Training abseits vom Hundeplatz legen. Und auch immer mehr Bestrebungen, hier für eine Qualitätssicherung zu sorgen. Die Art von Hundetraining, die aus der militärischen Tradition kommt, ist erst Anfang des 20. Jahrhunderts aufgekommen und wird in den nächsten Jahren bis Jahrzenten wahrscheinlich wieder ganz verschwinden und durch andere Strömungen abgelöst werden, in dem Prozess sind wir meines Erachtens gerade.
 
Da wird wie immer nichts dabei herauskommen, weil die einen von "darf alles und jeden jederzeit zwangsbeglücken" und die anderen "darf ausschließlich nur immer und überall das, was Halter befiehlt" ausgehen . Die Hunderealität da draussen spielt sich irgendwo dazwischen ab und ist zum Glück weitaus entspannter als die Forenhundewelt.

Steht wo?

sebulba verteidigt zwar tatsächlich den Standpunkt: Hund muss alleine machen dürfen, sonst ists kein glücklicher Hund - aber ansonsten hab ich hier noch kein gegenteiliges Extrem gelesen, sondern nur ne vernünftige, realitätsnahe Grundhaltung bei den einzelnen Usern.
Wo schreibt jemand Hund darf ausschließlich nur immer und überall das tun, was Halter befiehlt?

Nö - allerdings sind die meisten der Meinung, dass Hunde so zu führen sind, dass sie andere Hunde und Menschen nicht zwangsbeglücken dürfen. Das ist aber weit davon entfernt, dass der Hund ausschließlich nur Befehle zu befolgen hat. :rolleyes:
 
Da wird wie immer nichts dabei herauskommen, weil die einen von "darf alles und jeden jederzeit zwangsbeglücken" und die anderen "darf ausschließlich nur immer und überall das, was Halter befiehlt" ausgehen . Die Hunderealität da draussen spielt sich irgendwo dazwischen ab und ist zum Glück weitaus entspannter als die Forenhundewelt.

...es muss ja nicht immer etwas dabei herauskommen, erfreulich wäre ja schon, wenn solche HH etwas daraus lernen würden, nämlich dass nicht alle HH erfreut darüber sind, von fremden Hunden angegangen oder zwangsbeglückt zu werden... ;)

.. und stelle dir doch nur mal vor wir Menschen würden so auf andere Menschen zugehen und sie einfach umarmen oder bedrängen, da würde doch auch keiner davon ausgehen, dass das eine entspannte und freundliche Absicht ist.. vermutlich würde man gleich mit Zwangseinweisung drohen.. ;)
 
Was eine Zwangsbeglückung ist, liegt aber auch immer im Auge des Betrachters ;)

Echt?

Ich finde, das ist eine ganz klare Sache:
Wenn jemand keinen Kontakt will - und durch einen anderen Hundehalter dazu gezwungen wird, ist das zwangsbeglückt.

Oder welche Versionen hättest Du noch parat?:confused:
 
Am Land begrüssen man sich gegenseitig noch, auch wenn man sich gar nicht kennt und eine Begrüssung ist nicht automatisch eine bedrängende Umarmung ... :rolleyes:
 
Am Land begrüssen man sich gegenseitig noch, auch wenn man sich gar nicht kennt und eine Begrüssung ist nicht automatisch eine bedrängende Umarmung ... :rolleyes:

sondern?

ein Händedruck? Bussi links, Bussi rechts? Alles was die Individualdistanz unerwünschterweise unterschreitet, ist eine Zwangsbeglückung.

So wie Angiem schon geschrieben hat, klare Sache. Da helfen auch Haarspaltereien nicht.
 
Alltagsgehorsam ist bei mir bedarfs- und hundeorientiert.
Der Ersthund ist in einer richtigen Stadt großgeworden, ergo viele Hunde, viele Menschen mit und mit ohne Angst, wenig Platz... Sie hat extrem viel gelernt, was der Zweithund gar nicht mehr lernt, weil es in einer Kleinstadt einfach unerheblich ist.
Zum anderen gibt's die sozialkompetenten, leichtführigen Wunderwuzzelen wo man mit ein paar wenigen Kommandos alles abgedeckt hat, was man so braucht. Grundsätzlich brauch ich für den Zweithund "Nein", "Zu mir", "Stopp" und ansonsten lobe ich. ABER ich hab auch ein nicht sozialkompetentes, nicht leichterziehbares Wunderwuzzi und muss daher immer wiedermal trixen, daher erweitert sich das Alltagsgehorsamsrepertoier dementsprechten. Zum Beispiel um "rum", wo der Hund einfach hinter mir die Seite wechselt damit ich als Blocker zwischen ihm und anderen Hunden bin.

Das alles hat für mich recht wenig mit Hundesport zu tun oder meiner Einstellung zu Hundesport, sondern damit, wie es im "Alltag" praktisch ist und was sich bewährt hat.
 
Naja... bei Menschen in die Individualdistanz unterschiedlich - ich persönlich bin jetzt nicht so der Drücker und Bussi-Bussi und Umarmungstyp; ich hab aber Freundinnen, die da ganz anders sind. Wenn ich dann gedrückt und geherzt werde, spann ich mich jedes Mal automatisch an; da ich die aber gut kenne, ertrag ich´s halt. Bei Fremden würd ich das nicht ertragen. Ich mags einfach nicht.

Bei Hunden ists halt auch verschieden. Viele Retriever ticken z.B. ganz anders als meine beiden.

Und ich versteh auch da das Tamtam nicht so ganz. Ich hab vor den jetzigen 2en einen sehr verträglichen Hund gehabt. Meist ist er von Haus aus nicht zu anderen Hunden hin. Aber wenn uns jemand mit Hund an der Leine entgegen kam, hab ich geschaut, dass er da bleibt. War der andere auch ohne Leine und nicht augenscheinlich im Fuß oder so, durfte er - wenn er wollte - Kontakt aufnehmen. Wenn ich jetzt in der Pampa (in Auslaufgebiete gehen wir ja ohnehin nicht) unterwegs bin, ist mein einziger Wunsch, dass ein fremder Hund nicht her kommt. Ob er angeleint, ins Fuß genommen, abgesetzt, kurz am Halsband gehalten oder gar nix gemacht wird, weil er eh nicht her kommt, vl sogar ausweicht, ist mir dabei egal.

Fremde grüßt man in der Pampa durchaus mal - mit einem freundlichen lächeln und einem "Grüß Gott" zB. - aber ohne Direktkontakt. Ich bin überzeugt davon, meine Hunde kommunizieren mit den fremden Artgenossen ebenso auf Distanz. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Land begrüssen man sich gegenseitig noch, auch wenn man sich gar nicht kennt und eine Begrüssung ist nicht automatisch eine bedrängende Umarmung ... :rolleyes:

.:eek:..also wirklich....Hunde sind doch keine Menschen...

Es ist doch wohl nicht zu vergleichen, ob irgendwer zu mir "guten Tag" sagt, oder seinen Hund zu meinem angeleinten hinlässt.
 
Wenn ich jetzt in der Pampa (in Auslaufgebiete gehen wir ja ohnehin nicht) unterwegs bin, ist mein einziger Wunsch, dass ein fremder Hund nicht her kommt. Ob er angeleint, ins Fuß genommen, abgesetzt, kurz am Halsband gehalten oder gar nix gemacht wird, weil er eh nicht her kommt, vl sogar ausweicht, ist mir dabei egal.

Nur damits auch jeder liest :p


Bei mir am Stadtland grüßt man sich auch aber da ist a "Griaßti" und vielleicht stehen bleiben kurz Smalltalken. Mach ich mit unverträglichem Hund auch mit diversen Hundehaltern so. Ist auch kein problem, weil jeder seine Hunde einfach bei sich behält und es scheint den Hunden, vor allen meinen an Hallosagen genug...
 
Eva: Dir ist aber schon klar, dass wir Menschen zu den Primaten gehören und dass sich deren "Begrüssungsverhalten" deutlich von dem unterscheidet, welches unter Caniden so üblich ist, wozu unsere Hunde gehören?

Man kann ja gerne vermenschlichen, aber bitte nicht soooooooo extrem ;)
 
Wir können auch den gemeinsamen Nenner nehmen:

Bitte VOR dem Hundekontakt mit dem Besitzer rückschließen ob das auch gewünscht ist!

:D
 
Eva: Dir ist aber schon klar, dass wir Menschen zu den Primaten gehören und dass sich deren "Begrüssungsverhalten" deutlich von dem unterscheidet, welches unter Caniden so üblich ist, wozu unsere Hunde gehören?

Man kann ja gerne vermenschlichen, aber bitte nicht soooooooo extrem ;)

:D:D:D

Waaaas? selbst ein "Griaß Di" am Land ist nicht automatisch damit verbunden, dass man seine Nasen im anderen vergräbt???? na sowas....
 
Es ist sowieso umsonst, das haben ja viele ähnliche Debatten gezeigt, aber ich sags noch einmal: Gehorsam und möglichst weitgehende Freizügigkeit des Hundes sind keine Gegensätze - sie bedingen einander!! Je mehr ich mich auf den Gehorsam meines Hundes verlassen kann, desto mehr kann ich ihm Freiraum lassen. Und das wiederum hat mit Hundesport nur ganz am Rande zu tun - nämlich insoweit, als Sporthunde zumeist auch über ein Minimum an Gehorsam verfügen (müssen).
 
Hundesport und Alltag sind wie Obst und Gemüse....absolut verschieden und haben MM nach, nichts miteinander zu tun.

danke sehe ich auch so -

ich weiss nicht, manche machen sich soviele gedanken ..
wie ,was,wann usw...:eek:
ich lebe mit meinen hunden und das sehr gut, ohne ständig darüber nachgedacht
zu - ob es richtig oder falsch ist..
 
Es ist sowieso umsonst, das haben ja viele ähnliche Debatten gezeigt, aber ich sags noch einmal: Gehorsam und möglichst weitgehende Freizügigkeit des Hundes sind keine Gegensätze - sie bedingen einander!! Je mehr ich mich auf den Gehorsam meines Hundes verlassen kann, desto mehr kann ich ihm Freiraum lassen. Und das wiederum hat mit Hundesport nur ganz am Rande zu tun - nämlich insoweit, als Sporthunde zumeist auch über ein Minimum an Gehorsam verfügen (müssen).

auf den punkt gebracht! danke
 
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