Conny30
Super Knochen
Stimmt, aber hast du 15 000 Euro auf der hohen Kante? Das wäre nämlich die billigste Variante für eine Kleinfamilie Vater, Mutter, Kind (Stand 2013). Fitnessprogramm inklusive, weil der Weg zur Arbeit in Europa in weiten Teilen per pedes erfolgt. Exklusive ist Sicherheit und Komfort, wobei ich Vorstellen könnte, dass die Schlepper so freundlich sind und gegen eine Schutzgebühr doch nochmal ein bisschen besser auf Frau und Kind aufpassen. Und weil's solche Menschenfreunde sind, sind sexuelle Übergriffe sicherlich kein Thema.
Das glaub ich Dir gerne und für die betroffenen Menschen ist das der pure Wahnsinn.
Aber ich stell die Frage trotzdem einmal "umgekehrt". Könntest Du Dir wirklich vorstellen, in einem Land, in dem z.B. mordende Fanatiker ala Boko Haram ganze Dörfer "auslöschen", vergewaltigen, verschleppen, Menschen als Sklaven verkaufen etc - Dein Kind, Deine alte Großmutter, Deine kranke, schwächliche Schwester - oder irgend einen Menschen, den Du liebst einfach zurückzulassen und zu gehen? Ich bin überzeugt davon, daß Du das nicht könntest. Es ist doch der blanke Horror, wenn gerade die "Schwachen" und wehrlosen Menschen den brutalen Mördern "überlassen" werden, während die jungen kräftigen Männer, die vielleicht noch die Chance hätten irgendwie jemanden zu verteidigen, abreisen?
Also wenn ich ein bis zwei gutlaufende Geschäfte besitze, Dolmetscher oder Militärhistoriker bin, dann brauch ich nicht unbedingt wegen der Arbeit hierher kommen. Sofern sich die Lebensumstände in meinem Land nicht drastisch ändern...
Ich bin überzeugt davon, daß die ganz entschiedene Mehrzahl der Flüchtlinge kommt, weil sie tatsächlich verfolgt werden (und teilweise schon schreckliches mitgemacht haben) Diese Menschen brauchen Hilfe und haben ein RECHT auf unsere Hilfe. Trotzdem glaube ich, daß EIN TEIL der Menschen, die als Flüchtlinge hierher kommen, mit den europäischen Grundwerten nichts anfangen können. Das ist KEINE Wertung, diese Menschen sind eben mit ganz anderen Wertvorstellungen groß geworden. Trotzdem führt das TEILWEISE zu durchaus ernst zu nehmenden Problemen. Darüber muß man reden können und dafür müssen Lösungen (Lösungen die für ALLE tragbar und gut sind) gefunden werden. Das hat NICHTS mit "Ausländerfeindlichkeit" zu tun.
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"Heimschicken" - klingt zwar locker und leicht - ist aber KEINE Lösung.
JETZT - wo in den Herkunftslädern "die Hölle" los ist, kann und soll man selbstverständlich niemanden heim schicken. Das wäre verdammt grausam. Aber ich glaube, daß es wirklich notwendig wäre, daß die internationale Staatengemeinschaft - im Rahmen der UNO - ihre Bemühungen, die betroffenen Gebiete wieder zu befrieden, DEUTLICH verstärkt. Es kann ja letztendlich auch nicht die Lösung sein, daß - mittlerweile sehr große Landstriche, einfach mordenden Fanatikern "überlassen" werden, während die ansässige Bevölkerung, die den Terror nicht mehr aushält, fliehen und irgendwie im "Rest der Welt" aufgeteilt werden muß.
Und wenn dann hoffentlich doch irgend wann in den Herkunftsländern wieder Frieden und menschenwürdige Lebensbedingungen herrschen, wäre es mMn notwendig, daß sich die (dann "ehemaligen") Flüchtlinge entscheiden. Wer mit den europäischen Wertvorstellungen von Meinungs- und Religionsfreiheit etc. leben kann und will, der soll bitte gerne hier bleiben. Wer das nicht kann und will, und lieber in einem Staat mit einer streng religiösen (im konkreten Fall eben meist islamischen) Kultur und Gesetzgebung leben möchte, der sollte konsequenter Weise in "seinen" Kulturkreis zurückgehen. Ist ja dann kein Problem, wenn man dort endlich wieder in Frieden leben kann.
Und falls jemand meint, ich sei "ausländerfeindlich" - nein, bin ich nicht. Ich habe Freunde aus verschiedenen Ländern, darunter auch Menschen, die vor Jahren als Flüchtlinge hier her gekommen sind. Alle Menschen sind GLEICHWERTIG - das ist meine feste Überzeugung. Aber ich will, daß auch meine Nachkommen hier, ihre Meinung frei äußern und ihre Religion frei wählen können - oder falls sie sich dafür entscheiden - auch offen zum Atheismus stehen können.
Liebe Grüße, Conny