Hundefuttertest im "Konsument"

@Red Staff

danke fürs einstellen :)

irgendwie gibts/gabs die eh schon....

Wenn ich so zurückdenke, vor 40/50 Jahren bekam der 'gemeine Haushund' (neben Essensresten) Schlachtabfälle vom Fleischhauer (natürlich gekocht, weil damals wurde ein Hund der rohes Fleisch frißt noch scharf).

hmm also zurückerinnern kann ich mich nicht, denn dieses Alter hab ich noch nicht, ich weiß aber wohl dass die Hunde früher beim Schlachten oder wenn ein Tier geworfen hat durchaus direkt dabei waren und sich ihr Teil/die Nachgeburt geholt haben, da hat sich keiner die Zeit genommen das noch extra zu kochen. also zumindest in unserem Bekannten/Freundeskreis war das so.

Dann hat sich die Hundehaltung modernisiert - und die tollen, sauberen Dosen kamen auf 'wo alles drin ist, was ihr aktiver Hund braucht'. Die Hunde waren genauso gesund und wurden genauso alt wie ihre Abfall-Vorgänger.
Mittlerweile machen sich zumindest ein Haufen Hundehalter ehrlich Gedanken über die Fütterung, barfen oder kaufen hochwertige Dosen/TroFu - und diese Hunde haben leider oft die gleichen Zivilisationskrankheiten wie ihre Frolic-gefütterten Artgenossen.....

ja leider kann die beste Ernährung halt nicht andere Umweltgifte neutralisieren. Und wenn ich überlege was allein schon an Dingen in div. Hundespielzeug drin ist-denn da wird sicherlich keiner überprüfen ob/welche Chemikalien da drin sind. Viele HH sind ja auch noch froh wenn sie diese als Schnäppchen um 1€ beim kik und Co erstehen können....
Dann die ganzen Abgase, Spritzmittel etc-davon bekommt halt jeder Hund wurscht was er zu fressen bekommt sein Teil ab.

Nichstdestotrotz, oder grade deswegen versuch ich halt schon meine Hunde recht hochwertig zu ernähren. Ja wenns mal wo ein Pedigree-Leckerlie bekommen geht die Welt nicht unter-wir gehen ja auch manchmal zu Mäci, aber Hauptfutter ist bei uns schon was hochwertiges und oder roh....

Zu dem Test selbst, nunja der unterscheidet sich ja letztlich um nichts zu seinem Vorgänger, wiedermal wurden die wirklich interessanten Dinge nicht getestet. :rolleyes:
 
Liebe Leute,

bitte entschuldigt meine Ignoranz, aber ich bin ein sehr neuer Hundebesitzer und daher noch "grün".

Helft mir eine Sache zu verstehen:

Wenn ein Futter alle Inhaltsstoffe hat, die mein Hund braucht um gesund zu sein und zu bleiben, genug Energie gibt, keine schädlichen Inhaltsstoffe hat wie Zucker oder sonstiges, der Hund davon keine Verdauungsprobleme oder schlimmeres kriegt UND es schmeckt dem Hund offensichtlich - Wo ist dann das Problem?

Ich versuche für mich nur gerade herauszufinden, worin für den Hund der Vorteil besteht Futter zu essen, dass 1,50 pro Portion kostet, aber das selbe (Ernährungsphysiologisch) leistet und ihm genauso schmeckt wie eins das ein Achtel davon kostet. Der Mehrwert, dass es im teuren Fall "hochwertiges" Fleisch ist, scheint mir sehr subjektiv, teilweise gefußt an einer Vermenschlichung des Hundes, weil wir gern Hühnerbrust und Lungenbraten haben - Der Hund nagt aber auch gern am fettesten Knochen den er finden kann - würde ich auch nicht tun.

Wie gesagt, versteht mich nicht falsch - ich will nur herausfinden wo der Hase begraben liegt. Alle, die in dem Thread den Konsument-Artikel verteufeln führen mMn nur Meinungen an, keine Fakten, wohingegen der Artikel auf den Ernährungsbedarf des Hundes ausgerichtet ist und danach getestet wird. Ich kann an den "tierischen Nebenerzeugnissen" keine negativen Eigenschaften finden, außer das ich als Mensch sie nicht essen würde? Auch hier http://www.hund-und-futter.de/index.php?page=Naehrstoffe/Bedarf/bedarf.php steht der BEDARF des Hundes und wenn dieses durch ein Futter wie im ersten Absatz beschrieben gedeckt wird, dass dem Hund auch schmeckt - warum dann nicht füttern.

Bin über viele Meinungen sehr dankbar!

Liebe Grüße,
Muetze
 
L

Wenn ein Futter alle Inhaltsstoffe hat, die mein Hund braucht um gesund zu sein und zu bleiben, genug Energie gibt, keine schädlichen Inhaltsstoffe hat wie Zucker oder sonstiges, der Hund davon keine Verdauungsprobleme oder schlimmeres kriegt UND es schmeckt dem Hund offensichtlich - Wo ist dann das Problem?

tja, du tritts damit einen Glaubensstreit los!
Am Preis kann mensch das nicht festmachen - Würde mich doch sehr wundern wenn das gleiche Futter an anderer Stelle unter einer Hochpreismarke nicht auch verkauft würde, natürlich viel teurer.
Wenn dein Hund damit zurecht kommt, nimm es.
 
Hallo Muetze,

das Problem ist, daß die von Dir dargestellten Bedarfswerte nur sehr grob sind. Hunde nehmen keine reinen Elemente zu sich, sondern Verbindungen. Speziell organische Verbindungen können äußerst komplex sein. Unter "Protein" werden tausende Aminosäureverbindungen zusammengefaßt, die von fast unverdaulich (Chitin der Insekten z.B.) bis höchst verdaulich (z.B. Rinderfilet) reichen. Dazwischen gibt es viele Stufen, von Federmehl, Sojaprotein, Weizenkleber bis Schlachtabfällen, die auch in der menschlichen Ernährung eingesetzt werden könnten. Zudem muß das gefütterte Protein dem Körper möglichst verwandt sein, um den lebenslang ablaufenden Umbauprozessen nützlich sein zu können. Da, um beim obigen Beispiel zu bleiben, Hunde keine Insekten sind, sehr wohl aber Säugetiere, ist auch die biologische Wertigkeit von Chitin im Vergleich zu Filet sehr sehr viel niedriger.

Daraus resultiert die Kritik, daß bei Verwendung extrem grober Beurteilungskriterien wie "Proteingehalt" selbst bei Einsatz von schwerverdaulichen, biologisch minderwertigen, aber billigen Eiweißträgern wie Federmehl die "Tester" zu dem Ergebnis kommen, daß das untersuchte Futter die Bedarfswerte erfüllt und dabei sehr günstig ist.

Das Federmehl und Co. hat aber noch einen zweiten Nachteil: bei der anstrengenden und unvollständigen Verdauung entstehen im Dickdarm giftige Stoffwechselzwischenprodukte (Ammoniak z.B.), die aufwändig über die Leber entgiftet und über die Niere ausgeschieden werden müssen. Mittel- und langfristig kann das zu einer Überlastung dieser Organe und damit schweren Krankheiten führen. Der unverdauliche Rest verursacht weiter Fehlgärungen im Darm, die sich durch üble Blähungen bemerkbar machen, kann auch Durchfall verursachen. Aber das haben die Hersteller mit technologischen Zusatzstoffen, die den Kot "schönen", mittlerweile im Griff.

Wenn man seinen Hund also mit Aminosäureverbindungen, die seinem Bedarf entsprechen und leicht von ihm verdaut werden können, ernähren will, muß man hinter den Begriff "Protein" blicken. Und das machen die allermeisten veröffentlichten Produkttests eben nicht, weswegen sie nicht aufklären, sondern unzulässig simplifizieren und verunsichern.

Jetzt gibt es im Futter aber nicht nur das Protein, sondern auch Kohlenhydrate und Fette als Energieträger, Mineralstoffe und Vitamine usw. Für alle diese Bestandteile gilt im Groben das für das Protein gesagte: meist kann der Bedarfswert mit minderwertigen oder hochwertigen Rohstoffen erreicht werden.

Um eine fundierte Entscheidung über den Einsatz eines Futters treffen zu können, muß man sich also leider selber schlau machen über die Begriffsdefinitionen und detailierten Bedarfswerte, der "Konsument" oder die deutsche "Stiftung Warentest" lassen den Verbraucher da komplett alleine.

Das war meinerseits nun sehr simplifizierend dargestellt, ich hoffe aber, Du verstehst, was ich meine.

Grüße von Susanne
 
Wenn ein Futter alle Inhaltsstoffe hat, die mein Hund braucht um gesund zu sein und zu bleiben, genug Energie gibt, keine schädlichen Inhaltsstoffe hat wie Zucker oder sonstiges, der Hund davon keine Verdauungsprobleme oder schlimmeres kriegt UND es schmeckt dem Hund offensichtlich - Wo ist dann das Problem?

Ich versuche für mich nur gerade herauszufinden, worin für den Hund der Vorteil besteht Futter zu essen, dass 1,50 pro Portion kostet, aber das selbe (Ernährungsphysiologisch) leistet und ihm genauso schmeckt wie eins das ein Achtel davon kostet. Der Mehrwert, dass es im teuren Fall "hochwertiges" Fleisch ist, scheint mir sehr subjektiv, teilweise gefußt an einer Vermenschlichung des Hundes, weil wir gern Hühnerbrust und Lungenbraten haben - Der Hund nagt aber auch gern am fettesten Knochen den er finden kann - würde ich auch nicht tun.

von welchen futtermarken sprichst du? in den teuren ist auch kein Lungenbraten oder dergleichen drinnen, aber es steht genauer drauf was drinnen ist.
das futter welches gut sein soll, aber viel billiger würde mich interessieren - welche marke ist es?
 
Hallo Muetze,

das Problem ist, daß die von Dir dargestellten Bedarfswerte nur sehr grob sind. Hunde nehmen keine reinen Elemente zu sich, sondern Verbindungen. Speziell organische Verbindungen können äußerst komplex sein. Unter "Protein" werden tausende Aminosäureverbindungen zusammengefaßt, die von fast unverdaulich (Chitin der Insekten z.B.) bis höchst verdaulich (z.B. Rinderfilet) reichen. Dazwischen gibt es viele Stufen, von Federmehl, Sojaprotein, Weizenkleber bis Schlachtabfällen, die auch in der menschlichen Ernährung eingesetzt werden könnten. Zudem muß das gefütterte Protein dem Körper möglichst verwandt sein, um den lebenslang ablaufenden Umbauprozessen nützlich sein zu können. Da, um beim obigen Beispiel zu bleiben, Hunde keine Insekten sind, sehr wohl aber Säugetiere, ist auch die biologische Wertigkeit von Chitin im Vergleich zu Filet sehr sehr viel niedriger.

Daraus resultiert die Kritik, daß bei Verwendung extrem grober Beurteilungskriterien wie "Proteingehalt" selbst bei Einsatz von schwerverdaulichen, biologisch minderwertigen, aber billigen Eiweißträgern wie Federmehl die "Tester" zu dem Ergebnis kommen, daß das untersuchte Futter die Bedarfswerte erfüllt und dabei sehr günstig ist.

Das Federmehl und Co. hat aber noch einen zweiten Nachteil: bei der anstrengenden und unvollständigen Verdauung entstehen im Dickdarm giftige Stoffwechselzwischenprodukte (Ammoniak z.B.), die aufwändig über die Leber entgiftet und über die Niere ausgeschieden werden müssen. Mittel- und langfristig kann das zu einer Überlastung dieser Organe und damit schweren Krankheiten führen. Der unverdauliche Rest verursacht weiter Fehlgärungen im Darm, die sich durch üble Blähungen bemerkbar machen, kann auch Durchfall verursachen. Aber das haben die Hersteller mit technologischen Zusatzstoffen, die den Kot "schönen", mittlerweile im Griff.

Wenn man seinen Hund also mit Aminosäureverbindungen, die seinem Bedarf entsprechen und leicht von ihm verdaut werden können, ernähren will, muß man hinter den Begriff "Protein" blicken. Und das machen die allermeisten veröffentlichten Produkttests eben nicht, weswegen sie nicht aufklären, sondern unzulässig simplifizieren und verunsichern.

Jetzt gibt es im Futter aber nicht nur das Protein, sondern auch Kohlenhydrate und Fette als Energieträger, Mineralstoffe und Vitamine usw. Für alle diese Bestandteile gilt im Groben das für das Protein gesagte: meist kann der Bedarfswert mit minderwertigen oder hochwertigen Rohstoffen erreicht werden.

Um eine fundierte Entscheidung über den Einsatz eines Futters treffen zu können, muß man sich also leider selber schlau machen über die Begriffsdefinitionen und detailierten Bedarfswerte, der "Konsument" oder die deutsche "Stiftung Warentest" lassen den Verbraucher da komplett alleine.

Das war meinerseits nun sehr simplifizierend dargestellt, ich hoffe aber, Du verstehst, was ich meine.

Grüße von Susanne

Hi Susanne. Das erklärt um einiges besser als alles was ich sonst in diesem Thread gelesen habe. Vielen Dank dafür!

von welchen futtermarken sprichst du? in den teuren ist auch kein Lungenbraten oder dergleichen drinnen, aber es steht genauer drauf was drinnen ist.
das futter welches gut sein soll, aber viel billiger würde mich interessieren - welche marke ist es?

Hi Asta. Ich spreche von keinen konkreten Futtermarken - eher nur im Bezug auf den Test. Will versuchen das ganze kritisch zu hinterfragen. Als Beispiel wovon ich spreche, der "Gewinner" hat alle Inhaltsstoffe die ein Hund, laut dem Test, braucht und nach Eigenaussage von Spar "Enthält keine Farb-, Konservierungsstoffe oder Zuckerzusätze", was für mich als relativ uninformierten Verbraucher eigentlich gut klingt.

Mir ist es einfach wichtig, einen guten Weg für meinen Hund zu finden, aber es gibt anscheinend von 5 Leuten 10 Meinungen - genauso wie bei menschlichen Essen, da wird dir ein Veganer auch sagen, dass seine Art der Ernährung die Beste ist - Der Unterschied ist nur, ich kann die Entscheidung was ich esse bewusst selber treffen, mein Hund muss aber mit meiner Entscheidung leben und die will ich daher möglichst gut treffen!
 
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