hunde und erinnerung

gelöscht_10

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Super Knochen
während der ganzen "der natürliche tod" - diskussion ist mir was aufgefallen: viele schreiben/meinen, dass ein hund nicht verstehen kann warum er schmerzen hat und sich quasi nicht an sein schönes leben (so er es hatte) "erinnern" kann.
mich interessiert wie ihr zu dieser ansicht kommt und ob das irgendwie wissenschaftlich belegt ist?

denn ich glaube, dass ein hund sehr wohl ein erinnnerungsvermögen besitzt (sonst köönte er sich ja kaum an schlecht erlebnisse - tierarzt, misshandlungen,etc. oder an komandos erinnern). vielleicht nicht gleich wie ein mensch (wir sagen ja: kannst dich erinnnern, das war schön....), aber ich denke, dass ein hund sehr wohl schöne erlebnisse mit orten und menschen verknüpft und sich an diese "erinnnert" wenn er wieder auf diese orte und menschen trifft.

lg
nina
 
Da stimme ich dir 100 Prozent zu.
Meine beiden erinnern sich zB an Orte, wo wir ein Jahr davor waren und kaum biegen wir in diese Straße wird gewedelt, gewinselt und sich gefreut.
Oder wenn wir uns auf den Parkplatz vom Tierarzt stellen, würden sie am liebsten in die Sitze kriechen.


Vielleicht ist Erinnerung nicht das richtige Wort bei Hunden. Vielleicht sollte man eher Verknüpfung oder ähnliches dazu sagen. Aber sowas in der Art ist definitiv vorhanden :)
 
mit orten und menschen verknüpft und sich an diese "erinnnert" wenn er wieder auf diese orte und menschen trifft.

Ich glaube aber nur über einen gewissen Zeitraum. Als ich mal ein Jahr mit meinen Hunden im Ausland war, haben sie bei der Rückkehr zb. das Haus meiner Mutter sofort wieder erkannt.

Aber als ich nach ca. drei Jahren wieder mal dort spazieren gegangen bin, wo sie zwei Jahre gewohnt haben, haben sie nichts mehr wieder erkannt. So gehts mir auch mit Menschen.

Keine Ahnung wie lange der Zeitraum genau ist, aber irgendwann dürften sie Menschen und Orte vergessen, wenn es keine Auffrischung dazwischen gegeben hat.
 
ok, orte und plätze vielleicht nur in einem gewissen zeitrahmen.

aber wenn ein hund im sterben liegt, kann er dann sein leben rekapitulieren?
oder sich grundsätzlich (nicht erst beim sterben) denken: da ist es schön, gut dass ich da bin, bei dem frauli/herrli ist es besser als früher, heute sind die besonders nett, usw?

lg
nina
 
aber wenn ein hund im sterben liegt, kann er dann sein leben rekapitulieren?
oder sich grundsätzlich (nicht erst beim sterben) denken: da ist es schön, gut dass ich da bin, bei dem frauli/herrli ist es besser als früher, heute sind die besonders nett, usw?
Nein, das glaub ich auf keinen Fall, dass das geht bei Hunden. Sie leben viel zu sehr im Jetzt. Hunde haben keine Erinnerungen in dem Sinn, wie wir sie haben, ich denke eher, dass sie Erlebnisse als gut oder schlecht abspeichern, bzw. verknüpfen und daher eben in wiederholten Situationen dann so reagieren, wie sie reagieren.

Wenn sie im sterben liegen, dann fühlen sie nur die momentane Situation, also ob sie jetzt alleine und verlassen sind oder ob jemand bei ihnen ist, mit dem sie etwas verbindet.
 
sich grundsätzlich (nicht erst beim sterben) denken: da ist es schön, gut dass ich da bin, bei dem frauli/herrli ist es besser als früher, heute sind die besonders nett, usw?

ich glaub nicht, dass ein tier so denkt.
meine ist ja von ner tötungsstation und ich habe nicht das gefühl, dass sie denkt "beim frauli ist es schöner als früher", es ist für sie mittlerweile "normal" und sie fühlt sich einfach wohl.
lg
 
Ein Hund kann sich auch an Menschen/Orte/Ereignisse erinnern, die 10 Jahre zurückliegen, wenn sie erstens beeindruckend genug waren und zweitens, und das ist wichtig, einen Bezug zur Gegenwart haben - sprich, zB ein guter Freund von früher taucht plötzlich auf und wird wiedererkannt.

Aber sie leben immer in der Gegenwart, nie in der Vergangenheit, glaube ich halt, und daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ein Hund, der Schmerzen hat, sich damit trösten kann, dass er an seine schöne Vergangenheit zurückdenkt....
 
Ich glaube schon, dass sie sich erinnern können. Über einen kurzen Zeitpunkt (paar tage, wochen) fällt es mir auf.

meine kleine freut sich immer so wenn ich Einkaufen gehe. Sie hat sich gemerk, ich geh da rein, Hund bleibt draussen, und wenn ich wieder komme, dann bekommt sie meistens was (leckerlie, wurst, stangerl,...)

Ansonsten: Hunde merken sich kommandos, wenn man denkt. Ich hab meiner Hündin im alter von 4 monaten das Kommando "Rolle" beigebracht, hab es schön hergezeigt immer wieder gefestigt, aber irgendwann nicht mehr benutzt. Erst vor kurzem wieder, ich wusste gar nicht das sie das Kommando ohne leckerlie ausführt *gg*.

Wenn ihnen ein Mensch/Sache/Tier,... etwas schlimmes antut, ich denke diese Erinnerungen bleiben.
 
ich denke diese Erinnerungen bleiben.

sicher merken sich hunde vieles und erinnern sich auch daran.
aber ich glaube nicht, dass ein hund einfach so über gewisse erlebnisse nachdenken.
seitdem mein vater verstorben ist, kontrolliert asta jeden tag die wohnung meiner mum und muss in alle räumlichkeiten gehen um zu sehen, ob er nicht doch da ist - weil er einfach immer da war und sie ein superteam waren.
bei mir zuhause oder wenn wir unterwegs sind wäre mir noch nie aufgefallen, dass sie darüber nachdenkt....
lg
 
Hunde kennen ihre Vergangenheit ganz sicher und sie vergessen nichts, was für sie entweder stark positiv oder stark negativ besetzt war..

Das beste Beispiel war mein Rüde, der rein gar nichts jemals vergessen hat, egal ob ich ein Jahr nicht mehr in der Gegend war, er wusste, wo eine Katze gesessen war, oder ein Hase oder wo er einen anderen Hund gesehen hatte, der war da ganz extrem
Er hat auch seinen Vorbesitzer erkannt und fast gefressen :o und das Jahre später.

Es kommt wohl auf den einzelnen Hund an, denke ich, meine Hündin Missy zeigte so ein Verhalten nicht...und meine jetztigen Weiber auch nicht :)
 
Also ich bin der Meinung, das Hunde sich sehr wohl "erinnern" können.
Wenn Kati nur irgendwo eine Flugbox stehen sieht, pinkelt sie sich an:eek:,
Wenn sie das Auto meiner Freundin sieht - flippt sie fast aus vor Freude!:D

Und ich glaube auch, das wenn ein Hund schmerzen leidet, und jemand vertrauter da ist, das auch die Erinnerung an das - wenns so war - schöne Leben da ist bzw. bleibt!;)
 
vor ca. einem halben Jahr ist Nicos bester Hundefreund Theo plötzlich gestorben. seither sucht er ihn immer ganz verzweifelt, wenn wir dort sind und kanns irgendwie nicht verstehen, warum er nicht mehr da ist.

kürzlich sind wir spazieren gegangen, da rufen irgendwo Kinder ganz laut "Theo, Theo"... der Nico ist sofort stehen geblieben, hat sich auf die Hinterbeine gestellt (was er nie macht) und wollte nur mehr zu den Kindern hin. ich konnte ihn echt kaum weiterbewegen.

ich bin überzeugt, dass Hunde ein Erinnerungsvermögen haben.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Hund denkt:
"Mei ich kann mich noch erinnern, damals beim Tierarzt" .. blabla *g*

Ich kanns mir so vorstellen:
"Tierarzt - Einfahrt - ohoh - da war was - Angst"
ich finde das ist doch das gleiche. Nur jeweils mit anderen Worten "umschrieben"
 
während der ganzen "der natürliche tod" - diskussion ist mir was aufgefallen: viele schreiben/meinen, dass ein hund nicht verstehen kann warum er schmerzen hat und sich quasi nicht an sein schönes leben (so er es hatte) "erinnern" kann.
mich interessiert wie ihr zu dieser ansicht kommt und ob das irgendwie wissenschaftlich belegt ist?

denn ich glaube, dass ein hund sehr wohl ein erinnnerungsvermögen besitzt (sonst köönte er sich ja kaum an schlecht erlebnisse - tierarzt, misshandlungen,etc. oder an komandos erinnern). vielleicht nicht gleich wie ein mensch (wir sagen ja: kannst dich erinnnern, das war schön....), aber ich denke, dass ein hund sehr wohl schöne erlebnisse mit orten und menschen verknüpft und sich an diese "erinnnert" wenn er wieder auf diese orte und menschen trifft.

lg
nina

Hi Nina,

was du beschreibst sind keine Erinnerungen sondern Verknüpfungen.

Unangenehme Berührungen, Spritze, Aua gleich Tierarzt

Schläge, Stock, Schmerz - gleich Mann mit dunkler Kleidung

Sieht also der Hund einen Mann mit dunkler Kleidung, evtl. noch mit einem Spazierstock -verknüpft er einfach wie oben beschrieben!

Ich habe eine kranke Hündin die regelmäßig offene Füße hat und dadurch schon SChmerzen, sie muss meist min. an einer Pfote Schuhe tragen. Ich hatte früher immer totales Mitleid mit ihr weil sie ja krank ist. Ich habe sie immer geschont, verhätschelt, verzogen :D

Irgendwann kam ich mal ins Gespräch darüber mit meiner Hundetrainerin damals - dass Lisa eben durch ihre Krankheit eine Sonderrolle hätte. Und sie meinte dann - und das ist mir sehr logisch gewesen - dass Lisa ja nicht WEIß dass sie krank ist.
Lisa IST einfach - in dem Zustand in dem sie eben JETZT ist.

Sie IST krank, sie IST Schmerz - aber sie WEIß nicht dass sei krank ist und das ist schon ein Unterschied.

Also sie denkt sich nicht - ich war da und dann mal krank - DAS wäre erinnern!

Daher kann sie sich auch nicht erinnern dass ihre Pfote mal weh getan hat wenn sie wieder heile ist - weil sie diesen Schmerz nie mit mir oder sonstetwas verknüpft hat.

Erinnern und Verknüpfen ist ein riesiger Unterschied!

Liebe Grüße

Hilde
 
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