Also ich habe zwei Hunde - einen aus dem österreichischen Tierschutz und einen aus dem ausländischen Tierschutz (nicht bewusst, ist passiert).
Und ich liebe sie beide gleich.
Und ich brüste mich weder mit dem einen noch mit dem anderen.
Sind beides tolle Hunde - und wenn einer vom Züchter wäre, wäre er genauso ein toller Hund.
Ich find es seltsam jemanden zu unterstellen, dass er Mitleid heischen will, nur weil er einen Hund aus dem Tierschutz hat.
Abgesehen davon, wusste ich sehrwohl, auf was ich mich einlasse - und habe mir eben aufgrund meiner Erfahrung auch zugetraut wieder einen Hund mit Vorgeschichte zu nehmen, obwohl anderes geplant war.
Besonders solchen Hunden mit Vergangenheit hilft Mitleid nämlich genau gar nicht. Die brauchen klare Strukturen und Sicherheit - und kein "mei, der ist so arm, den darf man nicht erziehen".
Ich würde ja nie behaupten, dass JEDER, der sich einen Hund aus dem ausländischen Tierschutz nimmt, dies nur tut, um zu hören, was für ein guter Mensch er/sie ist. Aber es kommt mitunter vor, dass dies manchen Leuten ein gutes Gefühl gibt. Natürlich nicht allen!
Und wenn sich jemand einen Hund aus dem Ausland nimmt und ihm/ihr bewusst ist, was eventuell auf ihn/sie zukommt, dann ist das auch absolut in Ordnung. Auch wie Schote zu ihren Hunden gekommen ist, finde ich total okay. Sie hat sich bewusst für diese Hunde entschieden, ist selbst vor Ort gewesen und hat damit gerechnet, dass diese Hunde verstört oder sonst was sind.
Das ist aber leider nicht immer (sogar eher selten meiner Meinung nach) der Fall. Aufgrund der Beschreibungen im Internet könnte man meinen, dass 90% der Hunde verträglich, freundlich, stubenrein (da frag ich mich sowieso, wie das getestet wird) und unendlich dankbar sind
Ich finde einfach, dass dieses "Heineinkarren" zu extrem gehandhabt wird. Bei mir war's damals so, dass insgesamt 7 Autos ins Tierheim gefahren sind. Teilwweise waren das Leute von der Orga, teilweise einfach Privatpersonen, die übers I-net erfahren haben, dass eine Fahrt dorthin ansteht (so wie ich).
Dort wurden wir alle am Gelände "ausgelassen". Jeder hat sich für einen, zwei, drei Hunde entschieden. Es wurde tausendmal beteuert, wie schrecklich es hier ist und wie arm die Tiere sind. Daraufhin wurden gleich noch 5 Hunde mehr eingeladen und ohne zu wissen, ob Pflegeplätze gefunden werden, wurde wieder zurück gefahren. Mit der Meldung: "Da finden wir dann schon wen, wenn wir das arme Goschal im Forum inserieren!"
Na klar findet man dann immer wen. Aber die Frage ist, ob diesem Tier und den anderen vor Ort damit überhaupt geholfen ist?
lg Cony