Grundsätzlich find ich es immer super wenn man einen Hund aus dem Tierschutz aufnehmen will, egal ob Ausland oder Inland.
Das einzige, was mich persönlich an den meisten Auslandsvermittlungen (insbesondere einige Orgas aus Spanien und Griechenland arbeiten so) stört, ist die Tatsache, dass der Hund gleich direkt zum Fixplatz kommt und nicht vorher auf eine kompetente Pflegestelle in Ö, wo man als Interessent den Hund kennenlernen kann und mal abchecken kann, ob die Chemie stimmt zwischen deinem Hund und dem eventuellen Zweithund und dir und dem Zweithund. Sowas sind für mich die absolut wichtigsten Grundvoraussetzungen, weil ich überlege ja auch schon länger wegen einem Zweithund, momentan ist mir das aber leider aus beruflichen Gründen nicht möglich. Ein Zweithund soll (für mich persönlich) ja in erster Linie auch ein Lebens- und Spielpartner für meinen Hund sein und es wäre dann kontraproduktiv, wenn die Hunde sich im schlimmsten Fall nicht mögen oder sie sich "nur" akzeptieren und nebeneinander herleben.
Das Problem ist halt, dass viele Interessenten Hundeneulinge sind und dass solche Leute einen Auslandshund bekommen (die sehr oft verhaltensauffällig sind - Männerangst, Zerstörungswut, keine Leine kennen, keine Treppen kennen, Angst vor Zäunen oder generell Gitter haben - wenn wunderts wenn sie monatelang im Zwinger sitzen, usw. usw.) finde ich unverantwortlich ehrlich gesagt.
Du hast mit Sicherheit Erfahrung mit Hunden (hast ja selber schon einen), aber mich würde an der ganzen Sache "stören", dass ich den Hund vorher net kennenlernen kann, sowas ist für mich eine Grundvoraussetzung, grad wenn ich schon einen Hund daheim habe, schließlich soll bei den zwein die Chemie ja auch stimmen. Da wär mir das Risiko zu groß, weil was machst du wirklich, wenn die zwei sich nicht mögen? Dann hat man monatelange Trainingsarbeit, dass man die Hunde soweit bekommt, dass sie sich halbwegs akzeptieren, aber dann ist es halt keine Freundschaft oder Liebe, sondern man hat 2 Hunde, die nebeneinander herleben. Das wär halt meine größte Angst, drum würd ich sowas net machen, ohne den Hund vorher kennenzulernen.
Ich hatte schon einige Pflegehunde (meist aus Nitra), die Beschreibung und Fotos der Hunde ist oft nur ein kleiner Ausriss, erst wenn sie dann persönlcih da sind, sieht man den ganzen Charakter, viele Sachen werden auch gar net erwähnt bzw. kann man auch gar net sehen, solange der Hund noch krank ist oder im Zwinger sitzt. Da verhält sich jeder Hund anders. Mir ist da einiges untergekommen, was man auf Fotos und Beschreibungen nicht erkennen kann. Der erste Pflegehund war sehr ängstlich und wollte anfangs nicht an der Leine mitgehen (war auch eine Menge Arbeit und eine Herausforderung, weil ich hab keinen eingezäunten Garten). Der zweite Pflegehund war ein Terrier-Mischling (laut Beschreibung sollte sie ein Kurzhaarcollie-Mix sein) und dementsprechend stur, überdreht, hat wie eine wahnsinnige an der Leine gezogen, hatte extremen Jagdtrieb, hat anfangs auch versucht meine Katzen zu jagen usw.). Der dritte Pflegehund aus Nitra war ein Spitz-Mischling (sah man auf den Fotos auch net so genau), der spitztypisch ein extremer Beller und Wachhund war. Die anderen Pflegehunde waren Welpen, davon war einer aus Bulgarien, der schlechte Erfahrungen mit Jungs gemacht hat (die Geschwister wurden von Buben zu Tode getreten, sie hat auch einiges abbekommen, aber dank einer Tierschützerin, die sie in letzter Sekunde gerettet hat, überlebt). Dass der Welpe trotz seines Jungen alters (2 Monate) panische Angst vor Kindern (Buben) hatte, war eigentlich nicht wirklich überraschend, würde aber in der Beschreibung auch nicht erwähnt, ich hab aber damit gerechnet, weil ich net blöd bin und auch kein Hundeneuling. Man muss aber wissen, dass man mit so einem Hund dann monatelang arbeiten muss und das kein Zuckerschlecken ist, drum ist es schon wichtig, dass die Familie weiß worauf sie sich einlässt und den Hund vorher kennenlernen kann. Es hat keiner was davon, wenn der Hund dann wieder weg muss, drum halte ich von Orgas, die Hunde sofort auf Fixplätze vermitteln - am besten noch an Hundeneulinge - ehrlich gesagt nicht viel bzw. würde ich das wenn ich nen Hund suchen würde auch nicht machen, aber auch nur weil ich weiß dass ein paar Zeilen Beschreibung und ein paar Fotos von einem Hund nicht ausreichen um einen Lebenspartner auszusuchen.
Grundsätzlich find ich es super wenn man einem armen Hund helfen will, ch würds mir aber gut überlegen bzw. wenn möglich den Hund vorher auf einer Pflegestelle kennenlernen. Anhand eines Fotos und ein paar Zeilen Beschreibung (die stimmen kann oder nicht - viele negative Sachen werden gar net erst reingeschrieben, vielen Orgas ist es nur wichtig, dass der Hund ausreisen kann - was auch falscher Tierschutz ist für mich, dann landen solche Hunde erst recht wieder in österreichischen Tierheimen, weil die Halter dann überfordert sind) würd ich mir keinen Hund aussuchen ehrlich gesagt.