@annas & @kerstin
Erstmal hi, Iris. War gerade bei meinem fiebernden Kätzchen.
Annas und Kerstin
Es ist nicht leicht so viel Elend zu erleben und auch mit diesen tagtäglich ´konfrontiert zu werden. Wenn es mir zu arg in der Brust wird, setze ich mich hin und schreibe die Begebenheit nieder. Diese kommen dann in meine Vereinshefte. Die erscheinen vierteljährlich . Alles wahre Begebenheiten, mal lustig, weil ich mit Sicherheit die chaotischste Tierschützerin bin und auch sagen kann, daß dieses sich auf meine nunmehr auch chaotischen Tiere abgefärbt hat. Daher ist immer lustig und spannend. Aber auch traurig zeitweise . Und das verarbeite ich durch die Niederschrift so wie bei Tommy den kleinen Pekinesen.
Schlimm war der Tag an dem Du deine Frau und ich mein Frauerl verloren haben. Wie sehr vermißte ich ihre Streicheleinheiten. Ich spürte, wie sehr sie auch dir fehlte. Eng aneinandergeschmiegt spendeten wir uns gegenseitig Trost. Bis in den Tod werden wir zusammenhalten.
Nach einiger Zeit kehrte auchwieder etwas Glück in unsere Herzen. Wir genossen unsere gemeinsamen Ausflüge und Zärtlichkeiten. Ich war wieder sehr glücklich. Bis zu dem Tage, an dem du ein neues Frauerl nach Hause brachtest. Ich spürte ihre Abneigung gegen mich und ihr strittet oft meinetwegen. Wieder ein Streit! Du nahmst die Leine und meine Freude war groß. Endlich machen wir wieder einen Ausflug gemeinsam (ohne ihr!)
Wir besuchten eine Frau mit vielen Tieren. Die Frau war zwar nett und lieb zu mir, aber mit meinen 16 Jahren war mir dort doch zu viel Betrieb. Wann gehen wir endlich? Endlich bist du aufgestanden und zur Tür gegangen. Ich folgte Dir langsam, denn ich war ja schon fast blind und in diesem fremden Haus kannte ich mich nicht aus. Doch als ich zur Tür kam, warst du schon weg. Du hast mich einfach vergessen. Ich schrie dir nach so laut ich konnte, doch du hast mich nicht gehört. Sissi wollte mich trösten. Aber schon wieder war da das Gefühl der Eínsamkeit in mir. Bewußt hast du mich sicher nicht zurückgelassen, denn schon als ganz kleines Baby war ich bei euch und wir hatten doch 16 wunderbare Jahre hinter uns. Nein, du wirst mich schon holen. Tagelang wartete ich vor der Türe. Von Tag zu Tag verlor ich immer mehr den Lebensmut. Mein Körper wollte auch nicht mehr. Ich roch aus dem Goscherl nach Urin. Da hörte ich wie Sissi mit dir telefonierte. Sie weinte dabei und manchmal wurde sie auch böse zu dir. DAs tat weh, denn ich habe dich doch so lieb. Wiederum heulte ich so laut ich konnte, aber es war nur mehr ein leises Wimmern. Müde legte ich mich in eine Ecke und wollte nur mehr schlafen. So sehr sehnte ich mich nach meinem Frauerl. Ob sie mich auch vergessen hätte? Auf einmal standest du vor mir. Bin ich schon im Himmel? Du hast geweint, mich hochgehoben, mich gedrückt. Ach Herrli, ich liebe dich. Mit letzter Kraft leckte ich deine Tränen. "Sie" war auch dabei, hat mich nicht beachtet. Ich weiß, daß ihr euch schon wieder meinetwegen gestritten habt. Als ihr wieder gegangen seid, habe ich dir nicht mehr nachgeheult. Ich wußte, es war unser Abschied. Dann hörte ich noch wie du zur Sissi sagtest, daß du die Leine und das Halsband als Andenken haben willst. Tu`s nicht, denn vielleicht wird dir noch bewußt, wie sehr ich deinetwegen leiden mußte und auch, daß du nicht mal in meinen letzten Minuten an meiner Seite warst. Sissi war bei mir, obwohl sie nicht in mein Hundeleben hätte gehören sollen. Die Tür ging auf, kurz hatte ich gehofft, daß du doch noch kommst und mich wie früher drückst und mir auf dem letzten Weg beistehst. Doch es war wieder nur eine fremde Person. Diese gab mir eine Spritze und ich schlief langsam ein. Ich spürte nur mehr Frieden, denn ich hatte dich im Herzen. Ich war dir bis in den Tod treu.
Das müßt ihr Menschen erst noch lernen.
Das war die wahre Geschichte vom tapferen Tómmy. Sein Besitzer hat sich in eine 20 J. jüngere verliebt, die Hunde haßte.
Lg Sissi