Hierarchien und neue dominanztheorien

Wem es zu "trocken" hier ist oder zu "wissenschaftlich" muss sich ja nicht damit beschäftigen. Ich denke mal weder Alyaska - und ich ganz sicher nicht haben die Intention jemand zu missionieren - wer nicht lesen und lernen will soll es einfach lassen - jeder hat den Hund den er erzieht - mit oder ohne Theorie....

Ich glaube halt - wenn ich mich nie mit Theorie auseinandersetze und keinen so funktionierenden Bauch habe werde ich in der Auswahl und Durchführung meiner Methode Fehler machen, werde nicht in der Lage sein Tipps zu geben (weil ich ja nur von mir und meinen Hunden schließen kann) und wenn ich zum Trainer gehe ist es eigentlich schon sehr spät - weil meist geht man doch erst wenn man Probleme hat die sichtbar sind .....

Ich habe auch lange - zu lange - Hunde ohne Theorie geführt und ich habe Fehler gemacht - Fehler, die mit mehr Wissen leicht zu vermeiden gewesen wären - ich kann mich nur posthum bei diesen Hunden entschuldigen ;) Meine jetzigen Hunde habens da wohl besser - ich setze mich halt manchmal auf meinen Hintern und lese ein Buch und wenn ich es nicht verstehe frage ich jemand der es weiß - seither mache ich weniger Fehler und kann wenigstens sagen - nach bestem WISSEN und gewissen...
 
Wem es zu "trocken" hier ist oder zu "wissenschaftlich" muss sich ja nicht damit beschäftigen. Ich denke mal weder Alyaska - und ich ganz sicher nicht haben die Intention jemand zu missionieren - wer nicht lesen und lernen will soll es einfach lassen - jeder hat den Hund den er erzieht - mit oder ohne Theorie....

Ich glaube halt - wenn ich mich nie mit Theorie auseinandersetze und keinen so funktionierenden Bauch habe werde ich in der Auswahl und Durchführung meiner Methode Fehler machen, werde nicht in der Lage sein Tipps zu geben (weil ich ja nur von mir und meinen Hunden schließen kann) und wenn ich zum Trainer gehe ist es eigentlich schon sehr spät - weil meist geht man doch erst wenn man Probleme hat die sichtbar sind .....

Ich habe auch lange - zu lange - Hunde ohne Theorie geführt und ich habe Fehler gemacht - Fehler, die mit mehr Wissen leicht zu vermeiden gewesen wären - ich kann mich nur posthum bei diesen Hunden entschuldigen ;) Meine jetzigen Hunde habens da wohl besser - ich setze mich halt manchmal auf meinen Hintern und lese ein Buch und wenn ich es nicht verstehe frage ich jemand der es weiß - seither mache ich weniger Fehler und kann wenigstens sagen - nach bestem WISSEN und gewissen...

Ich bin mir sicher, die meisten hier lesen Bücher - zumindest ich lese sehr viele Bücher ;)
Nur glaube ich, wenn man mal überzeugt von einer bestimmten Theorie ist oder sich nur zu sehr auf Gelesenes konzentriert, dann sieht man nur das, was man sehen will.

Andere Thesen, Theorien oder Gegenargumente werden abgetan, wenn der Hund eine Verhaltensweise dar legt, dann wird das oft falsch interpretiert.
 
Was ich mit "neu" meine ist zB Barry Eaton (Dominanz - Tatsache oder fixe Idee) oder auch O'Heare (Dominanztheorie bei Hunden) dann schließlich Bloch (Pizzahunde) letzteres lese ich gerade.


Eine neu formulierte fix fertige "Dominanztheorie" in dem Sinn gibt es nicht aber aus der Kritik oben genannter Autoren ergibt sich ein Leitfaden für eine neue Theorie - finde ich....

ist schon länger her, dass ich die ersten beiden bücher gelesen hab aber ich glaube mich doch erinnern zu können, dass gerade diese beiden autoren die klassische dominanztheorie in keinster weise unterstützen; ich finde das sind keine neuen theorien sondern eine fachlich fundierte darstellung warum die rangeinweisungsmaßnahmen ében nicht zielführend sind. die "neue theorie" sind ganz einfach die regeln der operanten konditionierung

die pizzahunde hab ich noch nicht gelesen aber in seinem letzten buch (der wolf im hundepelz) war bloch noch einer, der zb das problem des futter verteidigen damit behebt, dass der hund erst nach der familie gefütter werden soll - also ein klassiker der dominanztheorie; auch sonst hat das buch einige haarsträubende passagen - aber vielleicht ist das ja in seinem neuen buch anders...
 
Ich frage mich ernstlich, wie jemand zu dem Schluss kommt, dass andere keine Bücher lesen, nur weil diese das Leben und die Hundehaltung in erster Linie mit Freude, Humor, und einem Augenzwinkern betrachten und nicht nur mit einem streng wissenschaftlichen Blick durchleuchten. :rolleyes: Die Anzahl der gelesenen Bücher lässt auch keine Rückschlüsse auf den Grad der Lebensqualität der Hunde zu !
 
Die gute Fennel hat in ihrem ganzen Leben nie ein frei lebendes Wolfsrudel auch nur aus der Ferne gesehen. :rolleyes:

Denn wer die Beobachtungen eines Bloch gelesen hat, weiß, daß kein Rudel vom Alpha diktatorisch geführt wird, weiß, daß es im Rudel Arbeitsteilung gibt, weiß, daß kein Alpha seine Rudelmitglieder zur Jagd "einteilt", weiß, daß Alpha nicht zuerst frißt und alle anderen solange geduldig warten, bis er/sie fertig ist usw.

Jedes Mitglied eines funktionierenden Rudels weiß von selbst (aus Erfahrung), was es zu tun hat.

LG, Andy
 
Ich frage mich ernstlich, wie jemand zu dem Schluss kommt, dass andere keine Bücher lesen, nur weil diese das Leben und die Hundehaltung in erster Linie mit Freude, Humor, und einem Augenzwinkern betrachten und nicht nur mit einem streng wissenschaftlichen Blick durchleuchten. :rolleyes: Die Anzahl der gelesenen Bücher lässt auch keine Rückschlüsse auf den Grad der Lebensqualität der Hunde zu !

Bingo :)
Außerdem tut auch nicht jeder Informationen, die auf intellektueller Basis erworben sind, auch in der Realität einsetzen. Und meistens sind die Informationen, die man im Alltag und persönlich erlebt, um ein Vielfaches mehr Wert, als Gelesenes. Was mMn aber nicht heißen soll, dass man sich gar nicht mittels Bücher weiterbilden soll. ;)
 
Vereinzelt. ;) Aber die melden sich meist eh nicht mehr zu Wort. :o

Es gibt aber einige die gewisse Methoden praktizieren (zB Alphawurf) von denen ich persönlich nicht viel halte.

Da Du damit mich ansprichst ;) diese Diskussion u.a. hat mich davon überzeugt dass es notwendig ist die Diskussionen hier etwas anders zu führen.

Es war ein provokatives Reizwort - für viele - was ich ja gut finde - denn wenn jemand seinen Hund mit einem "Sichelwurf" auf den Rücken haut dann fände ich das auch nicht gut. Bei diesem Thread ist damals sofort ein "Bild" in vielen Köpfen entstanden und die anschließende Diskussion war alles andere als sachlich :rolleyes:

Es hat mich nicht gestört "Prügel" zu beziehen - nur die Art wie die Prügel ausgeteilt wurden - die fand ich bedenklich. :rolleyes:

Mir war es v.a. deswegen ziemlich egal weil ich weiß dass ich die wenigen Male wo ich meinen Hund zu Boden gedrückt und arretiert habe sicher keinen Schaden angerichtet habe - sonst würden sich die Hunde anders zu mir verhalten. Für mich war die faszinierende Erfahrung an dem Thread dass eigentlich keiner gefragt hat WIE ich das mache - sondern fast alle mit ihrem Bild im Kopf zufrieden waren. Ich will jetzt diese Diskussion nicht nochmal aufrollen - nicht in diesem Thread. Nur ich finde es schon bedenklich dass diese Tatsache noch immer benutzt wird um mich zu "difamieren" wenn man nicht meiner Meinung ist. Das ist halt meine Kritik an der Diskussionskultur von manchen hier - damit meine ich eigentlich weniger Dich Tina ;) eher einen User den ich mittlerweile ignoriere weil ich kein Interesse habe "Persönliches" im Forum auszutragen - das geht jeden nur auf den Wecker inklusive mir. An Dir schätze ich die Hartnäckigkeit mit der Du gewisse Positionen verteidigst :D vielleicht weil ich selbst auch ein wenig so bin :rolleyes:

Nur hier ghets darum Formulierungen wie "Dominanzler" mal weg zu lassen - es ist nicht sinnvoll HB's die im Forum diskutieren in Schubladen zu stecken. Es ist nicht sinnvoll eine Allianz "der Guten" anzustreben - es ist Ziel zu informieren und auch HB's die tatsächlich fragwürdige Methoden verwenden von Besserem zu überzeugen und jene die keine Ahnung von ihrer Methode haben zu informieren....
 
ist schon länger her, dass ich die ersten beiden bücher gelesen hab aber ich glaube mich doch erinnern zu können, dass gerade diese beiden autoren die klassische dominanztheorie in keinster weise unterstützen; ich finde das sind keine neuen theorien sondern eine fachlich fundierte darstellung warum die rangeinweisungsmaßnahmen ében nicht zielführend sind. die "neue theorie" sind ganz einfach die regeln der operanten konditionierung

die pizzahunde hab ich noch nicht gelesen aber in seinem letzten buch (der wolf im hundepelz) war bloch noch einer, der zb das problem des futter verteidigen damit behebt, dass der hund erst nach der familie gefütter werden soll - also ein klassiker der dominanztheorie; auch sonst hat das buch einige haarsträubende passagen - aber vielleicht ist das ja in seinem neuen buch anders...

Was genau verstehst Du unter operanten Konditionierung ....
 
Ich frage mich ernstlich, wie jemand zu dem Schluss kommt, dass andere keine Bücher lesen, nur weil diese das Leben und die Hundehaltung in erster Linie mit Freude, Humor, und einem Augenzwinkern betrachten und nicht nur mit einem streng wissenschaftlichen Blick durchleuchten. :rolleyes: Die Anzahl der gelesenen Bücher lässt auch keine Rückschlüsse auf den Grad der Lebensqualität der Hunde zu !

da geb ich dir vollkommen recht!

und ohne freude und humor wär nicht nur hundehaltung sondern das ganze leben ziemlich schrecklich:)

manche menschen lesen halt gerne und führen lange diskussionen über die gelesenen inhalte (so wie ich:o) und manche finden das nicht so spannend; hat für mich aber absolut nichts mit der qualität der beziehung zu ihren hunden zu tun.

Für mich ist der sinn so einer diskussion aber va dass HB, die noch nicht so viel erfahrung haben, hellhörig werden wenn der trainer, an den sie sich wenden, ihnen erklärt, dass eine lösung allfälliger probleme mit dem hund nur durch eine herstellung der rangordnung erzielt werden kann
 
da geb ich dir vollkommen recht!

und ohne freude und humor wär nicht nur hundehaltung sondern das ganze leben ziemlich schrecklich:)

manche menschen lesen halt gerne und führen lange diskussionen über die gelesenen inhalte (so wie ich:o) und manche finden das nicht so spannend; hat für mich aber absolut nichts mit der qualität der beziehung zu ihren hunden zu tun.

Für mich ist der sinn so einer diskussion aber va dass HB, die noch nicht so viel erfahrung haben, hellhörig werden wenn der trainer, an den sie sich wenden, ihnen erklärt, dass eine lösung allfälliger probleme mit dem hund nur durch eine herstellung der rangordnung erzielt werden kann

Da hast Du vollkommen recht :) aber Theorie widerspricht ja nicht Spaß, Freude oder Humor.

Die Qualität einer Hundebeziehung - die hängt mM von Liebe, Verständnis, Wollen, Freude und Wissen ab. Wie ich Wissen erarbeite ist egal - ob aus Büchern oder aus Eigenerfahrung nur ganz ohne Wissen geht es nicht ...

Wenn jemand hinter den Sieben Bergen jenseits jedes Buches wohnt und seinen Hund mit jeder Faser seines Herzens liebt wird er ihn richtig behandeln und es wird eine wunderbare Hundebeziehung sein. Nur wenn ich nun zu diesem Menschen hingehe - ihn frage wie er seinen Hund versteht und erzieht - kann er nur antworten - Liebe....

Damit will ich sagen wenn jemand mit seinem Hund so lebt dann sollte er sich eben auf diese Antwort beschränken - wenn jemand in einem Forum diskutiert braucht er mehr als ein Wort um die Beziehung zu seinem Hund zu erklären....
 
Ich bin mir sicher, die meisten hier lesen Bücher - zumindest ich lese sehr viele Bücher ;)
Nur glaube ich, wenn man mal überzeugt von einer bestimmten Theorie ist oder sich nur zu sehr auf Gelesenes konzentriert, dann sieht man nur das, was man sehen will.

Andere Thesen, Theorien oder Gegenargumente werden abgetan, wenn der Hund eine Verhaltensweise dar legt, dann wird das oft falsch interpretiert.

Bücher können immer nur eine Ergänzung sein - aber je weniger theoretisches Wissen ich habe umso größer ist die Gefahr dass ich mich an einer falschen Theorie festklammere weil ich eben keine andere kenne.

Dass Du einiges liest und trotzdem Spaß mit Deinen Hunden hast merkt man an Deinen Postings :)
 
aber in seinem letzten buch (der wolf im hundepelz) war bloch noch einer, der zb das problem des futter verteidigen damit behebt, dass der hund erst nach der familie gefütter werden soll - also ein klassiker der dominanztheorie; auch sonst hat das buch einige haarsträubende passagen - aber vielleicht ist das ja in seinem neuen buch anders...
Da hast wahrscheinlich noch die "gelbe" Auflage gelesen.

In der - später erschienenen - roten Auflage schaut die Sache schon ganz anders aus. Da sind auch einige Passagen GSD nimmer vorhanden (so z.B. das Bild, wo jemand einem Hund - aber bitte nur bei massiven Dominanzproblemen :rolleyes: - die geballte Faust in den Rachen steckt).

Bloch hat umgedacht, spricht jetzt eher von einer "Elternschaft", wobei die Führung auf Erfahrung und Vertrauen basiert, nicht auf der aggressiven Unterwerfung durch einen dominanten Rudelführer.

LG, Andy
 
was meinst du damit:confused:

O'Heare vertritt zB die Theorie dass man entweder die alte Dominan-Theorie ganz fallen lassen sollte oder aber überarbeiten so dass sie brauchbar wird.

Auch Eaton geht über Thorndike hinaus - Pizzahunde lese ich gerade....

Ich meine damit dass man die alte Dominanz-Theorie völlig überarbeiten sollte aber daraus eine neue brauchbare entwickeln sollte.

Ich bin schon Anhänger der Theorie dass jedes Zusammenleben Hierarchie erfordert und dass die Kenntnis des hierarchischen Systems eine Voraussetzung zum Verständnis der Beziehung ist. Ich bin Anhänger der Theorie dass Hierarchie aufgrund von Kompetenz entsteht und dass Kompetenz die Beziehung zueinander regelt....das geht über den behavioristischen Ansatz von Thorndike hinaus

Das meine ich :)
 
Da hast wahrscheinlich noch die "gelbe" Auflage gelesen.
In der - später erschienenen - roten Auflage schaut die Sache schon ganz anders aus. Da sind auch einige Passagen GSD nimmer vorhanden (so z.B. das Bild, wo jemand einem Hund - aber bitte nur bei massiven Dominanzproblemen :rolleyes: - die geballte Faust in den Rachen steckt).

Bloch hat umgedacht, spricht jetzt eher von einer "Elternschaft", wobei die Führung auf Erfahrung und Vertrauen basiert, nicht auf der aggressiven Unterwerfung durch einen dominanten Rudelführer.
LG, Andy

mein buch ist rot; er spricht schon von elternschaft und lehnt die agressive unterwerfung ab.
aber: er bezeichnet hunde, die nicht folgen, als ignorante nichtsnutze, unterstellt ihnen manipulation, empfiehlt zum bindungsaufbau beim welpen ihn mit einer leine an sich festzubinden, empfiehlt sprühhalsbänder und pfefferspray und und und; ich finde seine praktischen tipps sind einfach elend:(
 
Ich meine damit dass man die alte Dominanz-Theorie völlig überarbeiten sollte aber daraus eine neue brauchbare entwickeln sollte.


ich glaube wir brauchen keine neue theorie - wir wissen wie hunde lernen und auf dieser basis kann ich so gut wie jedes problem bearbeiten.
die meisten probleme im zusammenleben mit hunden können durch ein effizientes training behoben werden und da ist ein guter trainingsplan und ein auf den jeweiligen abgestimmtes belohnungssystem wesentlich hilfreicher als eine theoretische analyse des problems anhand von hierarischen strukturen
 
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