Hat die Rassehundezucht noch Zukunft?

calimero+aaron

Super Knochen
Um weg vom anderen Thread zu kommen, mach ich ein neues Thema auf. Im Prinzip eh schon oft durchgekauft, aber dennoch immer wieder aktuell.

Ich sag zur Frage... ja. Zukunft - ja. ABER... man wird sich was einfallen lassen müssen.
Ich bin der Ansicht, dass ein gewisser Druck von "unten" - also vom normalen Hundehalter kommen sollte.
Man sollte gemeinsam - also HH, Züchter und Klub/Verein zusammenarbeiten - nur so wird es gehen.

Ich weiß den Namen nicht mehr, aber einer der ganz Großen in der Hundeszene, der auch Bücher schrieb, ein Wissenschaftler - ist ja unlängst verstorben. (Weiß wer den Namen? Mir fällt er nicht ein)
Er war auf jeden Fall für eine heterozygote Auslese, also keine zu enge Zucht.
Dr. Sommerfeld-Stur wäre ebenfalls zu nennen - auch hier würde eine Zusammenarbeit viel bringen.

Eine Ansprechstelle für Vereine/Klubs- wo man z.B. Stammbäume analysieren lassen kann. (gibt es so etwas bereits?)
Mischlingshunde... sind im Prinzip nicht gesünder als Rassehunde. Erkrankungen zuhauf gibt es auch hier. Sieht man von den eh schon bekannten Qualzuchten bei gewissen Hunderassen ab.
 
Ich antworte Dir hier, im anderen thread doch zu OT

Ein Bearded , bin also dem Typ Hüter treu geblieben.....allerdings auch meiner Ansicht zu vielen Problemen der FCI Zucht.....ich wollte, so wie bei meinen Briards einen Hund, der noch "ist" wie damals;)... Glück gehabt.....
 
Auf deine Frage .

Ehrlich gesagt ... Nein .

Die Erbkrankheiten haben sich schon zu sehr festgesetzt .

Jetzt einmal davon abgesehen das die Zeiten immer schlechter
werden , wird sich sehr bald niemand mehr einen Hund um
1000 Euro oder mehr ... Kaufen können oder wollen .
.
 
Einen Nachtrag noch .

Deine angesprochene Zusammenarbeit wird nicht
stattfinden ., da es nicht mehr um den Hund geht ,
sondern ums Geld .

Meiner Meinung nach , gehören Hunde die irgend
welche Krankheiten vererben , aus der Zucht
ausgeschlossen und die daraus entstanden Welpen
bekommen in den Papieren den Vermerk :
Zuchtverbot .
Und Nein , mit Hündinnen die leichte HD hat , gehört
schon nicht mehr gezüchtet .

Und dies , kann nur der ÖKV bzw die FCI bestimmen .
Was sie allerdings nicht machen werden , da ja die
Einnahmen drastisch zurückgehen würden .

Dies wäre aber der Weg .

Was DR. Wachtel anbelangt .
Auch der ist umstritten ... war er doch im ÖKV .
.
 
Mischlingshunde... sind im Prinzip nicht gesünder als Rassehunde. .

Mischlingshunde können sich aber mit praktisch JEDEM Hund paaren - und haben daher einen wesentlich breiteren Genpool zur Verfügung.
Eine gezielte Mischlingszucht könnten außerhalb der Rassegrenzen auf jeden geeigneten Hund zurückgreifen.

Man hätte eine wesentlich breitere Zuchtbasis, wenn Hunde eines Typs anstelle von Rassen vermehrt würden:
DSH x Belgier X Weißer Schäferhund x Collie ergibt noch immer einen Schäferhund, der Schäferhund-Aufgaben erfüllen kann.
Tiroler Bracke x Brandlbracke x Kopov-Bracke ergibt wieder den Typ alpinen Jagdhund, aus dem diese Inselpopulationen einmal isoliert wurden.
Und selbstverständlich wird so ein Mischling im Jagdgebrauch bestens verwendbar sein.
Es ist eine reine Willkür der Verbände, dass solche Tiere von Prüfungen ausgeschlossen sind. Man versucht das teure Markenprodukt Rassehund zu schützen und als was "Gehobenes" zu handeln.

Ich will dir als Beispiel die Dalmatiner nennen, die ja praktisch alle schwer krank sind.
Der Leber-Nierenstoffwechsel ist schwerst defekt, die Hunde scheiden für einen Säuger viel zu viel Harnsäure aus.
Außerdem ist ein hoher Prozentsatz einseitig oder beidseitig taub.

Mit einer Ausnahme: Den LUA-Dlamatinern, bei denen eine Pointer-Einkreuzung stattgefunden hat. Die Nachkommen dieser Mischlinge können wieder normal gefüttert werden.



Bei Wiki kann man das nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dalmatiner#Dalmatiner-Syndrom

Beim Rasseclub liest man es hingegen nicht. Sichtlich ist man dort der Meinung, man würde gesunde Rassehunde produzieren.
http://www.dalmatinerclub.at/

Die erfolgreiche Pointer-Kreuzung wurde ein eiziges Mal durchgeführt und nie mehr wiederholt. Natürlich ist das genetisch gesehen viel zu wenig, zu Erhöhung der Vielfalt wären weitere Einkreuzungen nötig.

"Aber dann ist es ja ein Mischling und kein Dalmatiner!" - So lautet offenbar die Argumentation.
In den 1980er Jahren und bis zum Jahr 2011 stieß Schaible mit seinem Anliegen, den Gendefekt des Dalmatiners durch Einkreuzung einer anderen Rasse zu bekämpfen, auf den Widerstand seitens der organisierten Hundezüchter und der zuchtbuchführenden Verbände

Manche Kreuzungsversuche werden schon gestoppt, wenn sich nicht sofort der gewünschte Erfolg einstellt, etwa Kreuzungen der Deutschen Vorstehhund-Schläge untereinander. Warum zum Geier soll ein DST x DD - Mix kein Jagdhund mehr sein?

Mein persönlicher Standpunkt dazu:
Ich nähme mir lieber für 0-500 Euro einen Dalmatiner-Pointer-Mix, der die CHANCE auf bessere Gesundheit hat. Da er sicherlich ein Hoppala wäre, wüsste ich es natürlich nicht sicher.
Als dass ich mir für > 1000 Euro einen 100% echten Rassehund mit 100% garantierter schwerer Stoffwechselstörung nehme.

Wenn sich die Rassezucht auf die "Erhaltung" winziger Inselpopulationen kapriziert und sich gegen Kreuzungen sträubt, was einfachstem biologischen Grundverständnis zuwider läuft, dann bleiben ihr 2 Wege:

- Warten auf den transgenen Hund.
Das wird für fanatische Rassehundbesitzer sicher der beste Weg sein, denn da bekommen sie dann endlich genau das Tier, das sie sich vorstellen. Dann transferiert man eben ein gesundes Gen in Dalmatiner-Keimzellen und wurschelt mit dem 100% reinen Rassehund weiter wie bisher.
Die Technik ist eh schon da, und bei entsprechendem Kundeninteresse bekommt man sicher bald den epilepsiefreien, leichtführigen Welsh Terrier, der obendrein im Dunklen fluoresziert.

- Weitermachen wie gehabt und dabei auf möglichst gute Werbung achten.
Man sieht ja, dass der Kunde durch Multichampions gut zu locken ist und man sieht an der Anzahl der reinrassigen Missgeburten an der Leine auch, dass der Mehrzahl der Leute ihr Ego höher wertet als ein lebensfähiges Tier.

Wie gesagt, ich will einen "Biohund" (nettes Wort) und werde mich daher kündftig um einen gewollten Mischling umschauen, oder ein ordentlich aufgezogenes Hoppala von Privat nehmen, oder einen Second-Hand-Hund um 0 Euro nehmen. (Jedoch keinen Tierschutzhund, da ich auf juristisches Eigentum an dem Tier und auf eigene Entscheidung über die kastration größten Wert lege.)
 
Josef, zu "Hunde aus der Zucht nehmen" - hier sind sowohl Dr. Wachtel als auch Dr. Sommerfeld - Stur der Ansicht, dass dieses Vorgehen nicht gut wäre. Du engst damit die genetische Vielfalt noch mehr ein, da du ja nicht nur die krankmachenden, defekten Gene eliminierst, sondern auch das andere - jedoch wertvolle! Genmaterial. Heißt soviel wie, wenn z.B. ein Rüde aus einem Wurf mit kranken Hunden stammt, er selbst vielleicht Träger von Defektgenen ist, er trotzdem andere, gesunde Gene weitervererben könnte. Die notwendig sind. Es würde daher nur Sinn machen, sich die Verpaarungen genau anzusehen - das, was ich schon seit längerer Zeit vorschlage. Auch bei uns im Verein und sonstwo.
Das dürfte gut und vernünftig klingen, da damit die Drohung, dass ein Züchter mit der Zucht aufhören müsste, vom Tisch ist. Und auch natürlich für eine bessere Zusammenarbeit von Verein und Züchtern von Vorteil ist. Da braucht dann nichts mehr verschwiegen werden oder unter den Tisch gekehrt.
Wenn alle an einem Strang ziehen, dann könnte sich das Blatt noch wenden - meine Vermutung.
Nur - dieses Denken muss einmal sozusagen unter die Leut' gebracht werden. Bei unserem Verein bin ich fest dabei. (Anscheinend mit dem "Erfolg", dass ich gleich mitarbeiten soll...:D)

Es gehört eine Zusammenarbeit von Hundehalter, Züchter und Verein her. Auch dem Züchter, der nur auf's Geld aus ist, nützt es im Prinzip nichts, wenn er ständig kranke Hunde "produziert". Wie heißt es so schön? Der gute Ruf geht weit, aber der schlechte noch weiter.
 
Lykaon, bin da eigentlich deiner Ansicht. Gerade bei den Rassen, die entweder unter "Qualzucht" fallen oder wirklich nur mehr krank sind, sollte man eine geeignete, fremde Rasse einkreuzen. Heißt ja nicht, dass der Phänotyp dann wirklich soooo anders aussehen muss. Aber "frisches Blut" - das wäre schon von Vorteil.

Du hast nur ein Problem... mit der einzukreuzenden Rasse kannst du dir Erkrankungen holen, die die eigene Rasse bisher noch nicht betrafen. War anscheinend bei den Welsh Terriern so - hier geschah nach dem Krieg wegen des Aussehens (Kopfform, schlankerer Körper) eine Einkreuzung mit Drahthaarfoxterriern (sowohl in England als auch in Deutschland) - woher die Epilepsie kommen soll.
Aber andererseits - so kann's auch nicht weitergehen. Man wird wohl die "Gefahr" des Einschleppens von anderen Erkrankungen mit in Kauf nehmen müssen.
 
Lykaon, bin da eigentlich deiner Ansicht. Gerade bei den Rassen, die entweder unter "Qualzucht" fallen oder wirklich nur mehr krank sind, sollte man eine geeignete, fremde Rasse einkreuzen. Heißt ja nicht, dass der Phänotyp dann wirklich soooo anders aussehen muss. Aber "frisches Blut" - das wäre schon von Vorteil.

Du hast nur ein Problem... mit der einzukreuzenden Rasse kannst du dir Erkrankungen holen, die die eigene Rasse bisher noch nicht betrafen. War anscheinend bei den Welsh Terriern so - hier geschah nach dem Krieg wegen des Aussehens (Kopfform, schlankerer Körper) eine Einkreuzung mit Drahthaarfoxterriern (sowohl in England als auch in Deutschland) - woher die Epilepsie kommen soll.
Aber andererseits - so kann's auch nicht weitergehen. Man wird wohl die "Gefahr" des Einschleppens von anderen Erkrankungen mit in Kauf nehmen müssen.

Wobei die Epilepsie noch immer viel zu wenig erforscht ist um zu 100% sagen zu können sie sei von dort und dort vererbt.
 
Josef, zu "Hunde aus der Zucht nehmen" - hier sind sowohl Dr. Wachtel als auch Dr. Sommerfeld - Stur der Ansicht, dass dieses Vorgehen nicht gut wäre. Du engst damit die genetische Vielfalt noch mehr ein, da du ja nicht nur die krankmachenden, defekten Gene eliminierst, sondern auch das andere - jedoch wertvolle! Genmaterial.
Nein, das stimmt nicht.. weder Wachtel noch Stur sind dafür, kranke Hunde in der Zucht zu lassen.. bitte nichts durcheinander bringen...
 
Ja, Snowy, stimmt. Aber so viel "Zufall" (wie ich z.B. herausgefunden habe) - den gibt es nicht. Wenn du die Stammbäume erforscht, zeichnet sich schon ein bestimmtes Bild ab.

Bis jetzt kann ich nur sagen, dass eine "enge" Zucht, also Inzucht oder gar Inzestzucht, sowie "Popular Sires" schuld sind.
Das kommt immer mehr klar und deutlich heraus. Wenn der Championrüde ein paar defekte Gene hat (die ihm selbst gar nichts ausmachen), dann gibt er diese Gene an so viel Nachkommen weiter- dass die Chance, dass dann irgendwann zwei defekte Gene zusammentreffen, sehr hoch ist. Und zwei halbe Defektgene ergeben ein Ganzes -womit die Nachkommen krank werden.
Natürlich spielt anscheinend viel mehr eine Rolle - hier kommt die Epigenetik ins Spiel - ob das defekte Gen "stummgeschaltet" wird oder nicht, ob etwas, das zur Reparatur einer Fehlfunktion dient, aktiviert wird. Wie viele defekte Gene zusammenkommen müssen, damit es wirklich zu einer Erkrankung kommt. (bei HD, bei Epilepsie usw.)

Aber irgendwie zeichnet sich schon ein "Bild" ab.
 
Es würde daher nur Sinn machen, sich die Verpaarungen genau anzusehen - das, was ich schon seit längerer Zeit vorschlage. Auch bei uns im Verein und sonstwo.
Das dürfte gut und vernünftig klingen, da damit die Drohung, dass ein Züchter mit der Zucht aufhören müsste, vom Tisch ist. Und auch natürlich für eine bessere Zusammenarbeit von Verein und Züchtern von Vorteil ist. Da braucht dann nichts mehr verschwiegen werden oder unter den Tisch gekehrt.
Wenn alle an einem Strang ziehen, dann könnte sich das Blatt noch wenden - meine Vermutung.
Nur - dieses Denken muss einmal sozusagen unter die Leut' gebracht werden. Bei unserem Verein bin ich fest dabei. (Anscheinend mit dem "Erfolg", dass ich gleich mitarbeiten soll...:D)

Es gehört eine Zusammenarbeit von Hundehalter, Züchter und Verein her. Auch dem Züchter, der nur auf's Geld aus ist, nützt es im Prinzip nichts, wenn er ständig kranke Hunde "produziert". Wie heißt es so schön? Der gute Ruf geht weit, aber der schlechte noch weiter.

Na ja, WER schaut denn da????

Ich bin auf dem Gebiet schlicht eine Null. Hab mich kurz instruieren lassen, um bestimme Fragen zu stellen....

Üüüüberraaaschung......bei Kontakten mit Züchtern und Zuchtwarten verschiedener Rassen, noch größere Nullen als ich es bin, obwohl ich dachte, die gibt es gar nicht....und unter diesen Leuten schon gar nicht....

und bei absolut höflichem und sachlichem Nachhaken, wird "man" auffallend schnell grantig....

was mir da an Nichtwissen, kaschiert durch Präpotenz begegnet ist, war selbst für mich - und meine Erwartungen waren eh schon sehr niedrig - überraschend....
 
Wäre es nicht die Aufgabe des jeweiligen Rasseklubs seine Mitglieder zu schulen, weiterzubilden, auf dem neuesten Stand zu halten ?
 
Aber was tust zb wenn deine Welpenkäufer nicht untersuchen wollen? Gibt genug die meinen, sie brauchen nicht zu untersuchen weil ihr Hund soll ja nicht in die Zucht. Wie willst dann erfahren ob alle gesund sind oder ob nicht doch einer krank geworden ist?
 
Aber was tust zb wenn deine Welpenkäufer nicht untersuchen wollen? Gibt genug die meinen, sie brauchen nicht zu untersuchen weil ihr Hund soll ja nicht in die Zucht. Wie willst dann erfahren ob alle gesund sind oder ob nicht doch einer krank geworden ist?

Nun ja. an solche Leute, die diese Meinung schon kundtun, nicht verkaufen.....und bereits im Kaufvertrag festlegen, dass ein gewisser Betrag für Untersuchungen rückerstattet wird und verfällt, sofern man diese nicht durchführen lässt.....

gibt solche Züchter, auchaußerhalb des FCI....
 
So dann spinnen wir den Faden weiter. Was tust wenn sie vorher zusagen und dann es doch nicht tun. Es gibt keine gesetzliche Grundlage die sie dazu zwingt, auch nicht ein Kaufvertrag.
 
So dann spinnen wir den Faden weiter. Was tust wenn sie vorher zusagen und dann es doch nicht tun. Es gibt keine gesetzliche Grundlage die sie dazu zwingt, auch nicht ein Kaufvertrag.

Es gibt bereits Rassevereine die im Kaufvertrag festhalten, dass bestimmte Untersuchungen mit dem Welpen vorausgesetzt werden und ein Betrag X zurück erstattet wird, wenn diese dem Züchter vorgelegt werden.. Diese Methode ist, wie eine gute Beratung durch den Züchter, sehr erfolgreich.. zudem auch viele HH an einer gesunden Zucht interessiert sind, weshalb es dann gar nicht so ins Gewicht fällt, wenn im nachhinein vereinzelt HH nicht teilnehmen..
 
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