Zu den vielen guten Tipps will ich nur hinzufügen, daß in der Not des alltäglichen Gehens ein abruptes Stehenbleiben manchmal aus der momentanen Schwierigkeit heraushilft. Er schaut ziemlich sicher zu Dir zurück und nimmt mit Dir Blickkontakt auf. Denn lobst und belohnst Du und übst weiter... - Folgendes liest Du bei Ulli weiter oben nach, bitte...
Und noch etwas: Jetzt muß ich wieder mit meiner Erfahrung angeben

:
Als ich fast 4 Jahrzehnte jünger war, führte ich selber einen jungen Hovawart. Er war noch jung und ungeheuer stürmisch, stark und bis dato praktisch unerzogen. Ich hatte mit einem Schäferhund angefangen..Und dann der Hovawart! Und ich kein Kraftmeier!
Es dauerte lange, ich brauchte viel Geduld, bis ich ihm die Grunderziehung beigebracht hatte

ohne "Hilfsmittel". ABER dann saß es dafür!! Er lebte nicht bei mir. D.h. er hatte mit mir danach keine weitere Übung. Als ich ihn nach Monaten mal wieder sah und etwas von ihm verlangte, führte er es makellos aus....(Er hat sich das Gelernte gemerkt - mit den Schäferhunden mußte ich regelmäßig Auffrischübungen machen.)
Hovawarts brauchen länger für ihre Entwicklung - sie gehören ja zu den "Lagerhunden", müssen also Kraft und Eigenwillen entwickeln, um die ihnen angezüchteten Aufgaben gut zu erfüllen.
Bleib am Ball, geh in einen Kurs, in dem Du solche Anleitungen bekommst wie oben und übe, übe......Dann hast Du später einen prima Begleiter!
Das Halti kenne ich - es hat mir vor wenigen Jahren - als ich schon etwas altersmüde wurde und außerdem mit 3 Hunden mit den Öffis durch die Gegend fuhr - bei der Führung meines älteren - ehemals ganz schlecht aufgezogenen und deshalb bissig gewordenen - Hundes sehr geholfen. Sein Kopf wurde vom Angriffsziel weggedreht.
ABER man muß wissen, wie es zu benützen ist - als Notlösung !
Ich meine , daß Du Deinen Junghund ohne erziehen solltest. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es dann schwierig ist, davon wieder loszu kommen - und sei es nur, weil man sich selber von der Hilfe nicht lösen kann. Denn ich habe schon Beschreibungen von kurzen Haltianwendungen gelesen, die erfolgreich waren. Aber es braucht Mut, mit dem Hilfsmittel aufzuhören (wie ja auch das Loslassen des Hundes von der Leine Mut braucht...)
Ich selber habe es auch nicht immer benützt - zuerst nur in ganz kritischen Situationen, in denen der - so nenne ich es - "Bremsweg" - also das Erreichen des "Opfers" bei einer plötzlichen Attake - zu leicht gewesen wäre (Ich muß ausholen: Der Hund war nach der Grunderziehung recht brav. Dann kamen andere Hunde in die Familie - Pflegehunde und schließlich ein eigener junger..und dann wurde sein "Wachtrieb" wieder stärker - sodaß er wieder schwieriger wurde...so ca mit 7 1/2 begann diese Entwicklung und im höheren Alter war das für mich und ihn die einfachste und in dem Fall angenehmste - auch für ihn - Führart, weil ich nicht so viel herummachen mußte ..... und ich ihm den Beißkorb wegen der besseren Kontrollmöglichkeit seiner Bewegungen meist ersparen konnte --- und die Leute hatten auch weniger Angst - er sah nicht so gefährlich aus wie mit einem Beißkorb...) .
Wenn ich Platz und Zeit hatte, ihn ohne Halti zu derhalten, wenn ein Reiz auftauchte, benützte ich es nicht.
Ich will aber unbedingt dazu sschreiben, daß ich sehr darauf geachtet habe, daß die am Halti befestigte Leine (oder der Leinenteil, wenn eine Doppelleine benützt wird, bei der ein Teil am Halsband oder Geschirr , der andere Karabiner am Halti befestigt wird)
zwischen Hund und Mensch gehalten werden muß. So wird der Kopf zu einem hergedreht und man lauft weniger Gefahr, seiner Halswirbelsäule Schaden zuzufügen. Man kann "runder", also nicht so ruckartig einwirken, weil der Kopf gleich zu einem hergedreht wird.
Es schien mir wichtig, dies zu dem Stichwort dazu zu schreiben - weil es doch sein kann, daß jemand aus irgendeinem - berechtigten - Grund zu diesem Hilfsmittel greift....
Viel Geduld - gehe in kleinen "Portionen" aus - ohnehin besser für seinen sich langsam enwickelnden Körper, seine Bänder, Gelenke! - Dann schaffst Du es kraftmäßig besser
und hast dann später viel Freude..
Auch jetzt siehst Du sicher viel Schönes an Deinem Kerlchen!
Alles Gute!
F-K