Sally+Lenni schrieb:
Es stellt sich für mich nun die Frage, was du in einem Hund siehst.
Ein soziales, lernfähiges Rudeltier und Begleiter durch den Alltag...
Auch resozialisierte Kinder bzw. solche, die aus dem Heim in eine Pflegefamilie kommen, testen ihre Position und Grenzen sehr genau aus, ebenso wie das sehr viele erwachsene, unsichere Menschen tun, um zu sehen wie weit sie beim anderen gehen können. Wenn ich einem Hund zeige, wo er im Bett liegen darf, also in meinem Fall links unten, wird er anfangs auch versuchen in die Mitte des Betts zu gelangen aber es liegt an mir ihm seine und meine Grenze zu zeigen. Es mag Hunde geben, wo es nicht ratsam ist sie ins Bett zu lassen aber das auf Resozialisierte zu verallgemeinern halte ich für falsch.
Der Rudelführer hat die erhöhten Stellen, der Rest des Rudels eigene Plätze als Ruheort...
Lasse ich den Hund ins Bett gebe ich zwiespältige Signale und kann mir im Prinzip die ganze Resozialisierung sparen...
Auch Menschen, die in irgendeiner Weise gläubig sind, Sekten hörig oder sich sonstigen für sie Mächtigen unterordnen, fühlen sich sicherer und geborgener als wenn sie das Gefühl haben sämtliche Entscheidungen alleine treffen zu müssen und komplett auf sich alleine gestellt zu sein. Auch Bernd Hellingers Methode der Familienaufstellung arbeitet ja nach diesem Prinzip. Zitat der Seite religio.at: Es gilt die "Ordnung der Liebe" wiederherzustellen. Nach Hellingers therapeutischen Verständnis gibt es im Leben eine vorgegebene Ordnung. Teil dieser Ordnung ist es beispielsweise, daß der Erstgeborene seinen Platz vor dem Zweitgeborenen hat. Jede Störung dieser Ordnung macht krank. "Kinder wollen ihre Eltern lieben". Jedes Unterbrechen dieses Flusses der Liebe kann in Schmerz, Verzweiflung, Krankheit oder krankmachende Konstellationen umschlagen.
Dass dieses System gerade beim Hund funktioniert kann ich mir bis zu einem gewissen Punkt gut vorstellen.
Wieso bis zu einem gewissen Punkt? Der Hund (und der Mensch ebenfalls) möchte genau wissen wo er steht. Das hat nichts mit Sektentum oder ähnlichem zu tun, sondern ist von Natur aus angeboren...
Ich persönlich lehne es aber ab. Zum zweiten Grund weil ich nicht der allmächtige Rudelführer bin, der den Hund in jeder Situation beschützen kann.
Die meisten Situationen, die für den Hund ein Problem/ einen Konflikt darstellen würden, löst der Mensch ganz unbewusst, einfach weil er selbst keinen Grund zur Aufregung sieht und ruhig bleibt.
Wenn der Hund nicht komplett plem plem ist, merkt er, dass ich niemals so schnell laufen kann wie er, ich erst merke, dass das Handy im anderen Zimmer läutet, wenn er mich darauf aufmerksam macht und ich ihm in einigen wesentlichen Dingen einfach unterlegen bin.
Du bist allerdings besser geeignet das Rudel durch diese allein für Menschen konzipierte Welt zu führen. Außerdem bist du intelligenter und kannst vorausschauend handeln.
Die meisten Hunde sind schon allein durch z.B.
gezieltes Schleppleinentraining über alle Maße beeindruckt.
Wenn ich nachts den Gürtel entlang gehe bin sicher auch nicht ich diejenige, die im Falle des Falles den Hund beschützt.
Ich glaube niemand würde daneben stehen und zu sehen, sondern dem Hund helfen, oder?
Deshalb sehe ich den Hund nicht als Untergebenen an sondern als Partner, der mir seine Überlegenheit anbietet und ich im Gegenzug dazu meine.
Die Frage ist allerdings, wie dein Hund das sieht (denn dieser kennt keine Demokratie)
Leider habe ich wiederum keine Ahnung was du damit meinst, deshalb kann ich dazu auch nichts sagen. Da ich draufgekommen bin, dass ich offenbar Dinge wie UO, Klickern usw. selbst anwende ohne es zu wissen bzw. die dazugehörigen Begriffe zu kennen ist es möglich, dass es sich dabei teilweise um auch mir Vertrautes handelt.
Wir alle konditionieren im Alltag, ob bewusst oder unbewusst. Und UO gibt es in jedem Rudel, wichtig ist auf wen das zutrifft...
Ich verstehe deine Beweggründe allerdings immer noch nicht, warum du in Ansätzen kommentierst, dann aber keine weiteren Erläuterungen mehr anführst.
Weil ich keine Anleitung in irgendwelchen Foren gebe, mit der man sich ohne praktische und theoretische Unterstützung den Hund versaut (kaum etwas ist für den Hund schlimmer, als eine halb- oder ungeklärte Rangfolge), aber in ähnlicher Form habe ich es auch schon einmal geschrieben

:
Hund bekommt Kommandos beigebracht, diese werden in Reizsituation abverlangt, Hund für Fehlverhalten (persönlich) korrigiert und für erwünschtes Verhalten (persönlich) gelobt, Situation wird erneut gestellt für den positiven Abschluss der Übung
Husky schrieb:
Ach Gottchen redest Du einen Unsinn daher. Sorry wenn ich das so direkt sage. Ich führe ein Hunderudel udn Du kannst Dir 100% siche rsein das die Rangordnung bei uns geklärt ist, ich lade dich gerne ein dies zu überprüfen.
Trotzdem hatte mein Rudelführer jahrelang Angst vor Coladosen, Ausländern die HINTEr ihm gingen usw. Es passierte nämlich etwas in seiner Sotzialisierungsphase die er noch im Kennel in Serbien verbrachte. Was tut hier jetzt nichts zur Sache. daraus resoltierte seine Angst und nicht aus ungeklärter Rangfolge.
Angst hat ein Hund, wenn er seinem Rudelführer nicht vertraut (oder keinen hat).
Wenn der Rudelführer keine Angst hat, zeigt der untergeordnete Hund auch keine Angst, denn er orientiert sich an ihm. Das ist ja mitunter das Schöne an der UO, dass der Hund ohne langwierige "Desensibilisierung" seine Angst ablegen und entspannter werden kann...
Meine Leithündin schnappte lange Zeit nach Kindern, auch bei ihr gab es einige Erlebnisse bevor sie zu mir kam, das Problem lag auch hie rnicht an der Rangordnung.
Das
kann ein konditioniertes Problem sein, muss aber nicht
Übrigens wenn ich habe noch kein Wolfsrudel gesehen w die Alpatiere ihre Mitglieder in der UO geführt haben.
Wieso sollen die Alphatiere auch jmd. in die UO führen, wenn alles geklärt ist?
Wenn ich den Hund in die UO führe ist das eine Art Rangordnungskampf und ich nehme ihm die Alpharolle ab...
Wenn jemand die Rangordnung nur über UO klären kann tut er mir sehr leid
Entweder ist der Mensch in der Rang
ordnung unterge
ordnet oder der Hund. Ohne
Ordnung funktioniert kein Rudel... Was tut dir daran Leid?
Und trotzdem ist die Rangfolge geklärt und die Hunde haben auch kein Problem auf mich zu hören. Überlege Dir ein Mal warum.
Es gibt auch bei Menschen natürliche Autorität
dimmi schrieb:
was ist ein "resozialisierter hund"?
Ein verhaltensauffällig gewordener Hund, der wieder ins normale Leben eingegliedert wurde...