<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karin Mauser:
Ich bin auch eine von denen, die mit einer Hündin mit B-Hüften züchte Aber das tue ich nach bestem Gewissen. Ja, bisher habe ich auch nur Rüden mit A-Hüften verwendet.
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Ich habe schon mal geschrieben, dass es unter bestimmten Voraussetzungen Sinn machen kann auch Hunde mit HD B in die Zucht zu nehmen. Nämlich dann, wenn diese Hunde ansonsten so wertvoll sind, dass es schade wäre, wenn sie ihre hervorragenden Eigenschaften nicht weitergeben könnten. Dann aber nur mit einem Zuchtpartner, der eine einwandfreie Hüfte hat und idealerweise aus einer sauberen Linie kommt.
Schließlich züchtet man ja Hunde in ihrere Gesamtheit und nicht Hüften.
Verpaarungen, wo beide Elternteile HD haben finde ich aber unnötig.
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Aber wie auch immer - momentan ist die Auswahl eines Deckrüden immer noch ein bisserl Glückspiel - da kann man recherchieren, was man will (ok, der 2. Rüde steht in Deutschland und hat daher Zuchtwerte und einen sehr niedrigen Wert, was HD betrifft).
Zum Glück soll in Österreich nun bald die Zuchtwertschätzung eingeführt werden. Dann bekommt man endlich mehr Erfahrungen über den Erbwert der zur Zucht verwendeten Hunde. Und das ist mind. genauso wichtig wie der gute Hüftstatus des Hundes. Was nützen einem A-Hüften, wenn sie der Hund nicht in der Form weitergibt!? Oder ein Hund mit B-Hüften kann ein hervorragender Hüftverbesserer sein.
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Da hast Du absolut recht. Die Zuchtwertschätzung ist eine sehr gute Sache. Sie ist ja bei der Nutztierhaltung eine gängige Praxis. Dort ist das aber etwas einfacher. Die Interessen sind da so gelagert, dass man wirklich ehrlich daran arbeitet nur die besten Tier in die Zucht zu nehmen. Ausserdem ist die z.B. die Milchproduktion einer Kuh eine eindeutig messbare Größe. Bei vielen Dingen inder Hundezucht (Schönheit, Wesen, etc.) ist das nicht so einfach. Bei der Hobbyzucht von Hunden spielen da andere Einflüsse mit. Da will man halt aus sentimentalen Gründen von der eigenen Hündin unbedingt Nachwuchs, etc. Diese Motivationen für die Zucht sind meistens schlechte Ratgeber.
Ich habe Prof. Beuings Abhandlungen über die Zuchtwertschätzung gelesen (habe es als Heftchen irgendwo in einem meiner Schränke liegen) und das System ist genial, funktioniert aber in der Hundezucht nicht, so wie es soll.
Die Gründe dafür:
Eine Voraussetzung für die Zuchtwertschätzung ist, dass möglichst lückenlos alle Hunde erfasst werden. Da fängt das Problem schon mal da an, dass man die Welpenkäufer kaum zwingen kann, ihre Hunde röntgen zu lassen. Ich habe da mal in unserem Zuchtverein die Anregung gemacht, beim Welpenpreis eine Kaution einzuschließen, die etwas höher ist, als die Kosten für eine Hüftauswertung. Die würde der Welpenkäufer zurückbekommen, wenn er die Auswertung beim Verein einreicht.
Das scheint aber nur schwer durchsetzbar.
So entsteht das Problem, dass viele Hunde gar nicht geröngt werden. Das wäre aber nur halb so schlimm, da man da einfach davon ausgehen könnte, dass statistisch gesehen die HD in den geröngten Populationen gleich stark verbreitet ist wie in den nicht geröngten.
Das Problem wird aber dort ernst, wo Hunde geröngt werden und die Bilder, die schlecht aussehen, nicht zur Auswertung eingeschickt werden, wiel man ja ohnehin keine gute HD Bewertung bekommen würde. Das verfälscht nun wirklich sehr die Zuchtwertschätzung.
Das könnte man nur so in den Griff kriegen, dass ein nicht befundeter Hund automatisch ein Hund mit schlechtem HD Status ist.
Wie auch immer, im Hobbybereich sind die Interessen so anders als im Nutztierbereich, dass eine Zuchtwertschätzung nicht wirklich zum Erfolg führen kann.
Es geht sogar so weit, dass im Rahmen der Zucht nach Zuchtwertschätzung Tiere zum Einsatz kommen können, die schlechtere HD Werte haben, nur weil bei ihren Verwanden nur die guten Röntgenbilder eingeschickt wurden und deshalb ein guter Zuchtwert vorgetäuscht wird.
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Beim Golden ist es nun einmal so, dass der Rasseschnitt zwischen B und C liegt - das liegt wohl auch viel am Ursprung der Rasse.
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Das liegt wohl mehr an der Popularität der Rasse als in ihrem Ursprung. Wenn heute jeder Besitzer eine Goldenhündin meint, er müsse züchten, nur weil die Hunde für teures Geld leicht abzusetzen sind, wird sich das Problem eher verschärfen als verringern.
Ein Verwandter hat sich vor einigen jahren eine Golden Hündin aus ÖKV Zucht um öS 19.000,- gekauft und das war, nach seiner Aussage, ein durchaus üblicher Preis. Er wollte dann auch einen Wurf machen, musste das aber aufgeben, da seine Hündin HD hat.
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Ich denke, die Familie Lautner hat bisher eine gute Erfahrung mit diesem Rüden gemacht - die beiden Linien vertragen sich gut (genmäßig). Und da sie sich an die Zuchtordnung halten, ist ihnen sicher nix vorzuwerfen. Vielleicht muß der Club wieder einmal seine Zuchtordnung überdenken - aber hier sind wir ohnedies auch schon längst strenger, als es der ÖKV-Rahmen vorgibt (soviel ich weiß).
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Der Fam. Lautner kann man nicht vorwerfen, dass sie sich nicht an die Vorgaben des Vereins halten. Man kann ihnen aber vorwerfen, dass sie sich als Züchter mit der Materie wohl nicht so gut auskennen. Wenn ich Hunde züchte, dann sollte ich besser informiert sein. Dann kann es nicht sein, dass ich hier blauäugig verkünde, dass HD B x HD B kein höheres Risiko auf HD bei den Nachkommen bringt als HD A x HD A. Wenn dem so wäre, ist es unverständlich, dass die HD B Hinweise von der Homepage genommen werden, anstatt dort glaubhaft zu vermitteln, dass HD B eh super ist.
Hundezucht heißt Verantwortung übernehmen. Verantwortung gegenüber den Käufern der Welpen und Verantwortung gegenüber den Hunden.
Wenn mal jemand auf die Idee kommt Konsumentenschutzgesetze (z.B. Gewährleistung) auf Hunde anzuwenden, dann würden sich viele Züchter mehr Gedanken über ihre Zucht machen.
Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass ein Züchter die Kosten für Behandlung von Erbkrankheiten seiner Nachzuchten zu tragen hat, wenn er wissentlich diese Erbkrankheiten in Kauf genommen hat. Schaut man sich das Pedigree eines der Zuchthunde der Familie Latuner an, so wimmelt es da von HD B und auch HD C ist vertreten. HD A ist eher in der Minderheit.
Mein Rat: schnell mal nechsehen, ehe auch das von der Homepage genommen wird.
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Es gibt leider auch genug Fälle, wo AxA nicht automatisch lauter A-Hüften ergibt. Wenn's nur so einfach wäre!
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Das stimmt auf jeden Fall. Das Risiko ist aber umso höher, je schlechter der HD Status der Elterntiere ist.
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Ein Risiko ist der Welpenkauf sowieso immer - es kann so viel passieren, bis der Kleine endlich erwachsen ist. Aber ich denke doch, dass das Risiko beim ÖKV-Züchter gegenüber dem ÖHU-Züchter minimiert ist - vor allem, was das Wesen betrifft. Da ist der Wesenstest schon eine tolle Erneuerung.
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Naja, ich finde nicht, dass ein Zuchtverband auf den anderen zeigen sollte. Erinnert mich an die Geschichte mit dem Glashaus und den Steinen.
Grüße Helmut