gewissensfrage

akela1

Super Knochen
ich hatte gerade eine diskussion mit einigen arbeitskollegen:

die frage -

wenn ein mensch und ein tier in lebensgefahr wären (z.b. ertrinken) wen würde man zuerst retten ?

meine antwort -

denjenigen, zu dem ich mehr bezug habe. also kenne ich das tier und der mensch wäre mir fremd würde ich zuerst das tier retten und anschließend den menschen. kenne ich den menschen und das tier ist mir fremd, rette ich zuerst den menschen und dann das tier. kenne ich weder tier noch mensch, dann rette ich denjenigen, von dem ich glaube, dass er meine hilfe nötiger braucht, kenne ich beide handle ich ebenfalls.

was denkt ihr ? oder besser gefragt: hand auf´s herz, wie würdet ihr handeln ?

ich gebe es ehrlich zu, für mich stehen mensch und tier auf derselben stufe, deswegen halte ich mich nicht für asozial oder abartig. ich würde einem tier genauso wenig etwas antun, wie einem menschen und ich würde einem tier genauso das leben retten wie einem menschen.

es ist immer leicht zu sagen, "natürlich würde ich zuerst den menschen retten" - aber tut man das wirklich, wenn man das tier kennt (wenn es vielleicht sogar das eigene tier ist) ? und wer sagt, dass ein menschenleben mehr wert ist als das eines tieres ?

ist man wirklich böse, weil man anders denkt als einem das gesetz vorschreibt ? (diese frage kommt von jemandem *mir* der fest davon überzeugt ist, dass nicht jedes gesetz gut durchdacht und richtig ist)

lg dan
 
Hy, also ich kann das nicht beantworten, es kommt absolut auf die Situation an- zB wer ist näher am ertrinken, wer kann es grad noch selber schaffen usw.
Denke aber man würde schon den Mensch retten, ich glaub nähmlich das man dies instinktiv tun würde und bei einer solchen Situation gar nicht groß nachdenken kann .
 
hm gute frage
ich würde dem zuerst helfen, der dringender hilfe benötigt
wenns bei beiden gleich schlimm ist, würd ich dem menschen zuerst helfen, ausser der mensch wäre ein fremder und es handelt sich hierbei um meinen hund (wobei ich es da auch nicht 100%ig sagen kann) :o
 
ich hoffe, dass ich nie in diese Situation gerate, aber ich denke schon, dass für mich zuerst der Mensch kommt....
 
die frage -

wenn ein mensch und ein tier in lebensgefahr wären (z.b. ertrinken) wen würde man zuerst retten ?

Ist jetzt schon ca. 35 Jahre her, aber ich kann mich noch sehr gut an Folgendes erinnern:

Martin war noch auf dem Erstkommunionsbild, kurz danach war der Unfall.

Mutter, Stiefvater, Martin und sein größerer Bruder (soweit ich mich erinnern kann war er ca. 2 Jahre älter) sowie ein weißer kleiner Pudel machten auf der Donau einen Motorbootsausflug - Motor explodierte - Mutter und Stiefvater konnten den Pudel retten - größerer Bruder versuchte Martin zu retten - beide Kinder ertranken.

Ich liebe meine Betty sehr und würde alles für sie machen, aber ich glaube in erster Linie sind mir meine Kinder wichtiger.


LG
Claudia
 
Ich liebe meine Betty sehr und würde alles für sie machen, aber ich glaube in erster Linie sind mir meine Kinder wichtiger.


LG
Claudia


Ich denke, diese Situation (mit Kindern) ist wieder eine ganz andere.
Erstmal glaube ich dass man aus Instinkt und ohre groß darüber nachzudenken (in dem Moment hat man ja auch nicht wirklich viel Zeit zum Denken) eher den Menschen rettet als das Tier und ich denke wenn Kinder im Spiel sind und noch dazu die eigenen..... ich glaube dass für jeden der nicht gerade ein "Problem" mit Kindern hat die Kinder mit Sicherheit Vorrang haben, so sehr man auch sein Tier liebt.
 
ich weiß es nicht......es käme auf die jeweilige Situation an, denke ich und da wird wohl keiner mehr darüber nachdenken, sondern nur mehr handeln...
 
Hey,

es wird sowieso ein Reflex sein, also nicht steuerbar. Mein Reflex "entscheidet" immer das machbarere.. sprich: wenn ich ein Tier besser packen und halten kann, dann greif ich dort zu.. wenn ich z.B. sehe, dass ich dem Menschen eh null helfen könnte.. umgekehrt, wenn der Mensch näher ist.. und um Hilfe schreit und Hände vorstreckt usw., dann wird sich die Reflexhandlung auch dadurch beeinflussen lassen.

Angenommen, es ginge bei dem Tier um Aris, hätte er sicher bessere Chancen als jedes andere Tier.. Eben weil bei ihm dieses Pflichtgefühl und die Verantwortung schon automatisch in mir verankert sind. Sprich: immer, wenn er was hat, helfe ich automatisch. Auch das dürfte die Spontanreaktion beeinflussen...

Es ist ne simple Frage, aber die Antwort darauf nicht grad einfach..

lg
Nice
 
Ich denke, wären mir sowohl das Tier als auch der Mensch fremd, würde ich, sofern ich körperlich dazu in der Lage wäre und mich nicht selbst gefährden würde, den Menschen retten. Würde ich den Menschen kennen und würde dieser mir etwas bedeuten, würde ich genauso handeln, die Gefahr für mein eigenes Leben aber außer Acht lassen.

Wenn nun mein Hund und ein Fremder in Gefahr wären, würde ich eindeutig meinem Hund das Leben retten. Ich denke, ich muss nicht einmal die jeweilige Situation abwarten, um das sagen zu können.
Sehr schwierig wäre es aber, wenn ich mich zwischen meinem Hund und einem Kind entscheiden müsste :(
Aber wie schon von anderen erwähnt, denkt man in so einer Situation nicht wirklich nach und handelt einfach...
 
Den Menschen natürlich!

Ich finde eigentlich schon, das sollte selbstverständlich sein?
Wer weiß denn schon, was da alles daranhängt, am Ende ist er ein Familienvater, oder er hat eine junge Freundin, die das nie verkraftet, oder es ist eine Mutter von einem Kleinkind, oder eine geliebte Oma.....

Wenn es einer meiner Hunde wäre, der dabei den kürzeren zieht, wäre ich natürlich sehr traurig darüber, und könnte mich wohl auch nicht freuen für den geretteten Menschen.
 
Selbstverständlich den Menschen!

Was soll das denn für eine Einstellung sein, ich rette den Hund, weil den kenn ich, der Mensch soll ruhig absaufen daneben??:eek:

Also ich hab 3 Hunde. In so einer Situation, wo es um Leben und Tod geht,
steht für mich jeder Mensch vor meinen Hunden! Auch wenn ich dabei den Verlust meines Hundes riskieren würde. Könntet ihr eigentlich damit leben, in dem Wissen, ja ich hab ja meinen Hund gerettet, den jungen Mann daneben hab ich nicht gekannt, kann ja warten oder einstweilen sterben:eek: und würdet ihr das tatsächlich auch dann den Angehörigen so sagen?

Auch ihr selber könntet ja in eine gefährliche Situation kommen und man kennt euch nicht !

By the way, ich hab einen jugendlichen Sohn und Tochter, ich hoffe, im Ernstfall würde ihnen jemand helfen :( mir ist grad ganz schlecht bei solchen Einstellungen und hoffe, sie treffen auf "menschliche" Menschen, sollte jemals etwas passieren.

Sabine
 
Wenn Mensch und Tier z.B. am ertrinken wären, dann würde ich zuerst das Tier retten. Und dann den Menschen. Warum weiß ich nicht.

So würde ich es eigentlich überall machen.
Oder überlegen, wer für mich am schnellsten zu retten ist. Denn dann zu erst in sicherheit bringen, und dann sofort die andere "Sache" (is natürlich keine Sache, aber ich kanns nicht erklären) .

Grundsätzlich sind für mich Tiere mehr wert als Menschen. Aber da stehe ich eben so ziemlich alleine da.
 
ich glaube ich würde zuerst das tier retten. egal ob fremd oder eigenes.
denn wenns wirklich um retten geht wie "aus dem wasser ziehen" "aus dem auto ziehen" "aus dem brennenden haus ziehen" dann glaube ich nicht, dass ich bei einem erwachsenen menschen die kraft hätte das zu tun.
also würde ich zuerst hilfe verständigen und dann das tier retten.

wenn es mir jedoch möglich wäre würde ich es schon versuchen.

einen ertrinkenden menschen, außer es ist wirklich ein kleines kind, würde ich nie retten, dazu fehlt mir einfach die möglichkeit. im wasser würde ich das nie schaffen und wie oft hört man, dass dann beide ertrunken sind weil der in not geratene den helfer runter drückt.

wie ich bei meinem eigenen hund reagieren würde weiß ich nicht. ich halte es jedoch für wesentlich einfacher ein tier zu retten als einen menschen.
 
erstmal bin ich richtig froh und erleichtert, dass ich nicht alleine dastehe mit dem eingeständnis, sehr wohl meinem hund den vorzug vor irgendeinem menschen zu geben.

aber wie schon jemand geschrieben hat - man kann in so einer situation wahrscheinlich gar nicht wirklich klar denken sondern tut einfach. ob der instinkt sich nun aus angst um das geliebte tier oder um die in uns verankerte *der mensch steht immer an erster stelle*-einstellung heraus leiten läßt kann man wahrscheinlich wirklich nicht sagen, bevor man nicht in dieser situation war.


ich will noch einmal verdeutlichen, dass es bei dieser frage nicht darum geht einem tier zu helfen und dem menschen danach beim ertrinken zuzusehen - ich denke, wer schon ins wasser gesprungen ist, der rettet ein leben nach dem anderen - nur zu wem man zuerst schwimmt wird von mir halt hinterfragt.

@cato

übrigens genauso wie der ertrinkende mensch ein familienvater sein könnte um den dann kindre weinen (würde er es nicht überleben) - könnte es ein drogensüchtiger pedophiler sein.
am ende denkst du dir vielleicht "mein hund musste sterben, damit so ein mensch weiter leben kann".

ich weiß ja nicht wie das bei euch ist - aber ich mache da schon einen unterschied zwischen den menschen. für mich ist nicht jeder mensch gleich wertvoll - gilt aber bei tieren genauso. für mich zählen einfach diejenigen mehr, die ich lieb und gern hab und dann kommt der rest der welt.

ich sehe das vielleicht etwas extrem, zum glück bin ich damit nicht allein. danke @astrid @hexe @andere, die sich getraut haben ehrlich zu sein.

auch mir wurde immer wieder eingetrichtert, dass im ernstfall der mensch wichtiger ist als das tier - ich habe aber schon so vieles gesehen und erlebt, dass ich mir in meinem tiefsten inneren sicher bin, dass es nicht so ist. auch wenn diese ansicht in unserer kultur nicht akzeptiert wird. ich habe mir erlaubt mir meine eigene meinung zu bilden, die passt halt mit der allgemein verbreiteten ansicht nicht zusammen. menschen tun so grausame dinge, dass ich oft der ansicht bin *zensiert* - das darf man wahrscheinlich nicht in ein forum schreiben. einige können sich aber sicher denken was ich meine.

danke @alle für die offenen post. finde ich sehr interessant, wie die leute so denken.

lg
 
erstmal bin ich richtig froh und erleichtert, dass ich nicht alleine dastehe mit dem eingeständnis, sehr wohl meinem hund den vorzug vor irgendeinem menschen zu geben.


Ich glaube nicht dass irgendjemand so eine Entscheidung in dieser Situation treffen kann. Das passiert alles in Sekundenschnelle und aus dem Bauch heraus.
 
..........
@cato

übrigens genauso wie der ertrinkende mensch ein familienvater sein könnte um den dann kindre weinen (würde er es nicht überleben) - könnte es ein drogensüchtiger pedophiler sein.
am ende denkst du dir vielleicht "mein hund musste sterben, damit so ein mensch weiter leben kann".
...............

Könnte schon sein, ist aber kein Gegenargument für mich.

So wie Sabine, bin ich eigentlich entsetzt darüber, was manche hier so für eine Einstellung haben.

Tierliebe, die aus einer fehlenden Beziehungsfähigkeit zu ( allen! ) Menschen heraus resultiert, ist für mich krank - fast genauso krank, wie Dein oben erwähnter Pädophiler.....

Und ich gehöre ganz sicher zu denen, die es mit den Hunden eher übertreiben, die dürfen bei mir so gut wie alles und werden eindeutig bevorzugt behandelt. Aber nur, solange die Menschen in meiner Umgebung sich selber helfen können.......
 
@cato

dann bist du also der meinung, wer ein tier mehr liebt als einen menschen, der ist krank - weil er eine
fehlenden Beziehungsfähigkeit zu ( allen! ) Menschen
hat ??

ich finde diese aussage nicht korrekt - ich denke sie ist auch wirklich nicht gut durchdacht, schon gar nicht wissenschaftlich erwiesen und fällt ein bisschen unter schubladen-denken.

das ist eines von den dingen, die uns menschen eingetrichtert werden. wer ein tier mehr lieben kann als einen menschen, der wird mit fachwörtern betitelt in eine ecke geschoben.

ich kann deine meinung diesbezüglich nicht teilen.
hier ein beispiel (und ich wette dieses beispiel trifft auf viele menschen zu - die müssten dann alle ein beziehungsfähigkeiten-problem haben):

ich habe einen hund, mit dem ich seit über 9 jahren zusammen mein leben verbringe. akela wohnt nicht nur bei mir, wir leben zusammen. sie ist beim job dabei, in der freizeit - wenn ich krank bin und es mir nicht gut geht ist sie da - wir haben schöne dinge erlebt, abenteuer und wir haben zusammen schwere zeiten durchgemacht. wir waren füreinander da - wie eine familie halt.
ich habe mit ihr jede krankheit durchgemacht, die sie je hatte. ich war bei jeder operation dabei. ich bin es, die ihr fell pflegt (sie bürstet, die badet) - sie ist einfach ein familienmitglied auf welches rücksicht genommen wird. es werden keine entscheidungen über ihren kopf hinaus entschieden (eigentlich ist es eher so, dass jede entscheidung, wie urlaub, freizeit,... auch um akela dreht).
ob sie nun ein hund und somit vor dem gesetz ein haustier ist und mehr nicht - davon merkt man bei uns im täglichen leben absolut nichts - eher das gegenteil ist der fall. sie bekommt bei uns nicht nur das nötigste - es geht weit über pflichtbewußtsein hinaus - es ist definitiv liebe.

ich kenne akela in und auswendig - es gibt nur wenige menschen, mit denen ich annähernd so viel und intensiv zeit verbracht habe wie mit ihr. und genau aus diesem grund kann ich felsenfest behaupten, dass ich akela - ein haustier, mehr liebe als viele menschen, die mir genetisch näher stehen, als es mir lieb ist. akela steht mit wenigen menschen aus familie und freundeskreis ganz oben auf einem stockerl, obwohl sie ein tier ist.

dazu stehe ich, mit allem was mir heilig ist. und derjenige mensch, dem ich akela vorziehe in einer situation wo es um ihr leben geht und sie mich braucht - der muss auf jeden fall ein ganz besonderer sein, sicher kein irgendwer (und nur weil er menschlich ist und wir von der selben art sind).

und wie es aussieht bin ich nach deiner ansicht ein kranker mensch. - tja, macht nichts. von einer krankheit die akela herunterstuft, nur weil sie kein mensch ist, will ich sowieso nicht geheilt werden. ;)

@cato es gibt übrigens in meinem leben viele menschen, die ich liebe, schätze, mag und brauche um glücklich zu sein. meinen mann, meine familie, meine freunde, seine familie, seine freunde, arbeitskollegen, bekannte,... - trotzdem in der obersten liga spielt akela einfach mit und eine tragende rolle.

lg
 
@ akela1: Ach weißt Du, manchmal muss man provokant ein wenig übertreiben.

Was den Mensch zum Menschen macht und von den Tieren unterscheidet, ist unter anderem sein Moralempfinden, wie auch immer man das genau definieren mag. Aber Achtung: ich sage nicht, dass der Mensch nur deswegen mehr "wert" wäre!

Ich liebe sicher auch meine Hunde mehr als so manchen Menschen, gar keine Frage, aber mein Moralempfinden, das in dem Fall eben vor der "egoistischen"( bewusst unter Anführungszeichen! ) Liebe zum Haustier kommt, sagt mir, wenn es tatsächlich um Leben und Tod geht, dann muss der Mensch klar vor dem Tier kommen. Eine sehr theoretische Frage, kaum jemand von uns wird wohl jemals in so eine Situation kommen, aber Du hast sie ja so gestellt, also versuche ich auch, sie so zu beantworten.
 
Wie schon geschrieben , bin ich der Meinung das man im Falle des Falles für den Menschen entscheiden wird.
Wenn man wirklich nur Einen retten kann/könnte.
Ich liebe meine Hunde sehr, aber bei aller Liebe, ein Menschenleben zu retten, ein Kind eine Mutter einen Familienvater hat dann doch Vorrang.
Habe versucht mich in diese Situation "reinzuversetzen" und darüber nachgedacht, ja ich würde den Menschen retten.
Da ich eine sehr gute Schwimmerin bin evtl. Beide.
Wenn Jemand um Hilfe ruft, denke ich schaltet das Hirn aus und der Instinkt schaltet sich ein, warum sonst rennt ein Feuerwehrmann in ein brennendes Haus um ein Menschenleben zu retten- überlegt ist das nicht.
 
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