Conny30
Super Knochen
Es ist eindeutig so, dass Lernen durch positive Strafe funktioniert.
Ja, das streitet auch keiner ab.
ABER:
erstens, es hat manchmal unerwünschte Nebenwirkungen
zweitens, es funktioniert weder schneller noch zuverlässiger als Lernen über positive Verstärkung, kombiniert mit einem ebenfalls positiv auftrainierten Abbruchsignal. Das Gegenteil ist der Fall!
Ich kenn ja jetzt keine wissenschaftlichen Arbeiten oder Studien zu dem Thema, sondern kann nur von dem ausgehen, was ich selbst schon erlebt/gesehen hab.
Dabei ist für mich der Eindruck entstanden, daß das Fatale ja gerade darin liegt, daß aversive Methoden (natürlich mit richtigem Timing und Intensität) eben sehr viel schneller dazu führen, daß der Hund unerwünschte Verhaltensweisen unterläßt und gehorcht. Der Aufbau eines erwünschten Alternativverhaltens, eines zuverlässigen Gehorsams mittels Belohnung und Lob kann da schon viel mehr Zeit und Geduld in Anspruch nehmen.
Die " unerwünschten Nebenwirkungen" und die Möglichkeiten die man sich und dem Hund mit aversichen Methoden "verbaut", werden gerade durch diese raschen Erfolge dann ausgeblendet. Logisch hat man dann keinen Hund der gelernt hat WIRKLICH mit den Situationen umzugehen in denen er zuvor problematisches Verhalten gezeigt hat. Auch logisch, daß man auf diese Weise nicht erreicht, daß der Hund gerne und freudig kooperiert. Und wenn man Pech hat, hat man einen Hund der dann eines Tages durch seine aufgestauten Ängste "explodiert". Das sind eben die gefährlichen Nebenwirkungen aversiver Methoden und über die ethischen Aspekte sind wir uns - glaube ich - ohnehin alle einig.
Aber, daß aversive Methoden nicht funktionieren - und zwar leider sehr schnell - hab ich persönlich so nicht gesehen.
Liebe Grüße, Conny