Fehlverknüpfung bei Begegnung mit fremden Hunden

AstridM

Gesperrt
Super Knochen
So, ihr Lieben,

ich habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt posten soll, da es aber doch einige kompetente User hier gibt, werd ich es wagen, diese Frage zu stellen bzw. mein Problem zu schildern. Wer gute Tips oder Ideen hat: nur immer her damit. Alle anderen, die meinen, uns im Nachhinein kritisieren zu müssen, bitte ich, sich ihren Teil einfach zu denken. Ich weiß selbst, dass die Fehler nie am Hund, sondern immer an dessen Haltern liegen. Aber auch die erfahrensten Halter sind vor Fehlern nicht gefeit und ich bitte nicht um Hilfe, um über meine Fehler, sondern um über Lösungsansätze zu diskutieren.

Nun zu unserem Problem: mein Freund und ich haben unter anderem einen mittlerweile 2 Jahre alten Weißen Schäferrüden - ein super lieber Bub, immer gut gelaunt, ein richtiger kleiner Sonnenschein. Er tollt sehr gerne mit Hündinnen umher - wir haben einige Bekannte mit Hundedamen, mit denen ich regelmässig spazieren gehe. Zu diesen ihm bekannten Hunden ist er der liebste Hund, den es gibt und ein Meister bei Interaktionen mit diesen Hunden.

"Bröseln" gibts mit Hunden, die Nanook noch nicht kennt und da ist es egal, ob Rüde oder Hündin (und tw. auch Welpe). Bei Annäherung an einen ihm fremden Hund (egal ob an der Leine oder frei) läuft es immer gleich ab: Nanook baut sich neben dem Hund auf, sträubt das Fell und brummt. Merkt er, dass es eine Hündin ist, beruhigt er sich schnell und nimmt ganz normal Kontakt auf. Zu Rüden komme ich später. Prinzipiell denke ich, dass Nanook irgendwann eine Fehlverknüpfung aufgebaut hat: zuerst mal zur Sicherheit aufplustern, das schüchtert den anderen ein und mir passiert nichts.

Ich habe lange überlegt, ob und wenn wann er ein schlechtes Erlebnis mit einem anderen Hund gehabt haben könnte, so wirklich eingefallen ist mir nichts. Ganz am Anfang, als er zwischen 3 und 4 Monaten alt war, haben wir einen Spaniel getroffen, der an Nanook zu interessiert war und als dieser die Flucht ergriff, lief ihm der Spaniel nach (klar unsere Schuld - wir hätten das verhindern müssen; kann man aber im Nachhinein auch nix mehr an der Begebenheit ändern). Wir waren mit Nanook in der Welpenspielstunde und Welpengruppe - er zeigt ganz normales Verhalten und spielte/kommunizierte gerne mit den anderen - egal welchen Geschlechts. Als er dann älter wurde, gingen wir regelmässig mit Bekannten und deren Hunden spazieren. Wir haben Nanook nicht gänzlich von anderen Hunden abgeschirmt, haben ihm aber auch nicht den Kontakt zu jedem uns begegnenden Hund erlaubt. Ich kann leider nicht einmal genau sagen, wann er mit diesem Gebrumme und Aufgeplustere begonnen hat. :(

Mir wäre wichtig, mit Nanook daher an der Kontaktaufnahme mit anderen Hunden bzw. Hündinnen zu üben. Es ist einfach unangenehm, zuerst klärt man ab, das beide Hunde verträglich sind und dann stürzt Nanook mit Geknurre auf den anderen zu. Klar - sobald er gecheckt hat, dass es ne Hündin ist, ists kein Problem, aber es schaut natürlich blöd aus (ich würd mich auch schrecken, wenn ein fremder Hund so auf meinen zugeht) und es ist bestimmt nicht nötig - es gibt sicher Möglichkeiten, Nanook zu zeigen, dass dieses Verhalten nicht nötig ist.

Ich kenne eine Menge Leute mit Hündinnen, die Nanook noch nicht kennt und mit denen ich üben könnte - die Frage ist nur: wie? Ich habe selber schon nachgedacht - vielleicht gemeinsam mit Nanook dem anderen Hund nähern, sobald er knurrt/brummt wortlos umdrehen und zurückgehen. Dann wieder näher kommen, solange bis er sich ruhig nähern kann, sodass er lernt: Mit Gebrumme komme ich nicht hin. Andererseits möchte ich auch nicht, dass er dann das Brummen ganz einstellt und so nicht mehr "warnt", bevor er tatsächlich raufen würde?! Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass je eher man Nanook zurückhält, desto mehr staut sich bei ihm alles auf und desto wilder gehts anschliessend nach vorne. Ein anderer Tip den wir schon bekamen: ihn zu einer Hündin lassen, die auf solches Gebrumme nicht gut anspringt und ihm dann zeigt, dass das unerwünscht ist. Ich denke mir aber, dass das Nanook wahrscheinlich eher nur noch mehr Bestärkt, oder? Dass er dann womöglich in Zukunft auch mit Hündinnen nicht mehr uneingeschränkt verträglich ist? Keine Ahnung - vielleicht habt ihr Tips und Vorschläge für diese Situation?

Der 2. Punkt sind Rüden - mit Rüden kann er in der Regel überhaupt nicht. Es gibt einen Fox-Terrier, den kennt er von klein auf - mit dem gibts kein Problem. Und mit unserem 2. Hund - auch ein Rüde gehts ebenfalls - sie lieben sich nicht, aber sie wissen, dass sie einander zu akzeptieren haben. Bei allen anderen Rüden gibts Bröseln - bestimmt unser Fehler, da wir nach dem Welpenkurs einfach nur mehr zu Hündinnen Kontakt hatten. Als er dann bei zufälligen Kontakten mit Rüden bereits "Unverträglichkeiten" zeigte, haben wir halt geschaut, dass wir ihn erst Recht immer vorausschauend zurückrufen, wenn uns ein fremder Hund entgegen kommt und erst abklären, obs eh kein Rüde ist. Sicher doof, aber man weiß halt leider nie, wie der andere Hundehalter drauf ist und ob der im Falle einer Rauferei nicht hysterisch wird.
Richtig gerauft hat Nanook noch nie. Wenn er doch einmal mit einem Rüden zusammen stößt, sieht es meist so aus, dass er sofort mit Geknurre, gesträubtem Fell und geöffnetem Fang in Richtung Nacken des anderen fährt. Er beisst nicht zu, aber er rempelt den anderen an und fährt eben mit offenem Maul über dessen Nacken. Meist ist der andere Rüde wohl einfach verblüfft und bis der dann reagiert, hab ich Nanook dann schon wieder zurück gepfiffen (er kommt dann ja auch ohne Probleme). Flüchtet der andere Rüde, rennt Nanook noch mit Gebrumme nach - sieht aus, als würd er sich nen Spaß draus machen, den anderen zu jagen. Ich erwarte von meinem Hund nicht, dass er jeden anderen Hund mögen muss, aber es wäre schön, wenn er lernen könnte, andere Rüden einfach zu ignorieren bzw. sich nicht darauf zu stürzen. Ich habe kein Problem damit, wenn er angemacht wird und im Falle dann darauf reagiert. Aber dass er derjenige ist, der die anderen anmacht (das passiert allerdings nur bei Begegnungen im Freilauf - wenn er neben mir oder an der Leine vorbei zu gehen hat, ist er brav und ruhig - also er ist keiner, der sobald er einen anderen Hund sieht Trara macht), gefällt mir gar nicht und macht es natürlich nicht gerade einfach, auch in Gegenden die von anderen Hundehaltern mehr frequentiert sind, entspannt und ohne Leine spazieren zu gehen.

Nanooks Verhalten fremden Hunden gegenüber steigert sich dann noch, wenn ein ihm bekannter Hund dabei ist und der fremde Hund sich dem bekannten Hund nähert.

Interessanterweise gab es letztens in Inssbruck zB. überhaupt keine Probleme. Am Tag vor der Ausstellung haben wir uns mit einer Gruppe anderer WS Besitzer und deren Hunden zusammen gesetzt - Nanook war das Lämmchen schlechthin. Er hat nicht ein einziges Mal gebrummt, hat einen 9 Monate alten Rüden freundlich beschnüffelt und selbst als der andere mittlerweile 4 oder 5 Jahre alte Rüde immer wieder unter dem Tisch hervor zu ihm Geknurrt und Geschnappt hatte, blieb er völlig ruhig. Am Tag der Ausstellung hat er dann einen anderen 1-2 Jahre alten Rüden beschnüffelt, ohne irgendein Tamtam zu machen...?!

Ich möchte nun wirklich intensiv an dieser Sache arbeiten - wie gesagt - es ist nicht nötig, dass Nanook so reagiert, es ist zudem unangenehm und 2007 wird höchstwahrscheinlich ein weiterer Hund (Hündin) bei uns einziehen und wenn wir gegen Nanooks Verhalten nichts unternehmen, wird das noch unangenehmer, wenn sich die Hündin dann fremden Hunden nähert und er ausflippt.

Wie gesagt: für Nanooks Fehlverhalten sind sicher wir als Halter verantwortlich und selbstverständlich hätten wir schon längst etwas dagegen unternehmen sollen, aber es ist nun mal wie es ist. So und nun her mit Euren Ratschlägen, so ihr welche habt. :)
 
P.S: weitere Denkansätze unsererseits - ohne dass wir Anhänger des Dominanzgespensts wären - an und für sich haben wir sonst keinerlei Probleme - er akzeptiert uns in jeder Lebenslage, wir können eigentlich alles mit ihm machen, ich könnte also nicht sagen, dass es sonst irgendwo Probleme gibt, die zeigen könnten, dass sich Nanook über seine Stellung in der Familie nicht im Klaren wäre. Andererseits hört man ja auch immer wieder, dass Hund annimmt, er müsse uns oder eben vielleicht andere Hunde (jetzt im Bezug darauf, dass er noch verstärkt reagiert, wenn eine ihm bekannte Hündin dabei ist, reagiert), er müsse die Rolle des Beschützers einnehmen: angenommen es ist so - wie kann ich ihm die Sicherheit vermitteln, dass wir ihn beschützen bzw. dass es nicht nötig ist, dass er diese Rolle einnimmt. Ich denke einfach, dass ich mit Gewalt oder lauten Worten bei ihm nichts erreiche, weil sich die Situation dann eher noch steigert (er laute Worte als Unterstützung seiner Aktionen interpretiert) bzw. ihm ja nicht vermitteln möchte: anderer Hund bedeutet Schmerzen für dich.

Noch eine Begebenheit vor kurzem: eine Bekannte von uns hat 2 etwa über 3 Monate alte Welpen, die Nanook kennt und liebt. Wir liessen die Welpen mit Nanook frei laufen (er lässt sich von den beiden wirklich alles gefallen), als ein anderer Welpe (sicher nicht viel älter als die beiden anderen) dazukam - noch dazu eine Hündin. Und Nanook brummte auch diese an, als sie sich "seinen" Welpen nähern wollte. :(

Sorry, wenn das jetzt ein bissl konfus geschrieben ist, ich wollts nur noch erklärend hinzufügen.
 
Also erstmal denke ich,soweit man das aus der Ferne sagen kann, daß das keine Fehlverknüpfung ist.Ihr habt auch nix nennenswertes falsch gemacht.Ich denke, ist jetzt erwachsen und imponiert einfach vorsichtshalber bei jedem Hund. Das spricht dafür, daß er eher unsicher ist, ein sicherer Hund hat das nicht jedesmal nötig.Ich würde mal in zwei Schritten vorgehen.Erstmal würde ich beim Auftauchen eines anderen Hundes ihn absitzen lassen,sowie er ihn gesehen hat, und dann mit etwas besonders leckerem belohnen.Zweitens würde ich ihm "Bleib" bei bringen, ihn absitzen lassen,bleiben lassen und den anderen Hund zuerst begrüssen.Du übernimmst damit in seinen Augen die Aussenverteidigung. Wichtig wär noch, auf die Stimmungsübertragung zu achten, also NICHT beim Anblick eines anderen zu erschrecken, die Leine kurz zu nehmen etc. Gib deinem Hund das Gefühl, daß es besonders erfreulich ist einen anderen zu treffen. Rede freudig mit ihm, ohne ihn hochzu putschen, etwa: "ui, ein feiner Hund, dann "Bleib" und du gehst vor und lässt den anderen an deiner Hand schnuppern, fragst, ob er verträglich ist und lässt dann deinen nachkommen.Wenn er wirklich unsicher ist, sollte das die Situation entspannen. Wenn er wieder anfängt zu imponieren ,entfernst du dich rasch und rufst ihn freudig ab. Da er noch nie gerauft hat, kannst du entspannt bleiben und das mal ausprobieren. Aber auch ein kleines Geraunze ist bei einem 2jährigen kein Beinbruch! Hoffe ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen, aus der Ferne ist das immer schwer. LG Jens
 
puhhhh....eine ganz schöne story.

der rüde ist nicht kastriert oder?
also wie du schon richtig erkannt hast denk ich auch das wenn du mit ihm kontakt aufnehmen zu hündinnen üben willst und ihn dann das geknurre abtrainierst durch NEIN oder zurück gehen kann es sein das er dann irgendwann nicht mehr warnt.

aber ich würde auf keinen fall hunde AN der leine zusammen lassen !!
weil 1tens will er dann evt. bei jedem hund hin wo du vorbei laufen willst da er nicht unterscheiden kann ob er nun hin darf oder nicht.
2tens es sehr gefährlich wird wenn sie sich in der leine verheddern ( schreibt man das so ?? ) und dann kann er sich nicht richtig wehren da er nicht vom fleck kommt und du kannst ihn auch nicht mehr richtig halten und aus panik passieren dann sachen nicht nicht toll sind.

wenn mein sammy ( 3jahre, rüde, kastriert) auf fremde hunde trifft macht er sich ich auch groß, legt die ohren an und läßt sich beschnüffeln.
läßt er sich von dem anderen hund beschnüffeln? schnüffelt er die anderen ab?
wenn er in der welpenspielstunde etc. war dann müßte er ja die beschwichtigungssignale kennen ( ohren anlegen, pfote hoch, gähnen, zwinkern,schnauze lecken ...) das sind ja alles signale die ihm zeigen sollten der hund will kein streit und dann sollte er sich natürlich auch dementsprechend verhalten.

wie ist er denn wenn er auf die hündinnen trifft? unsicher? zeigt er die signale oder ist er der king und total selbstbewußt. und wie sind die hündinnen??

ich weiß leider auch nicht genau wie du ihm bei bringst das er nicht die rolle des beschützers spielen muß grad wenn noch andere hunde dabei sind.
bist du evt. schon unsicher oder nervös wenn andere hunde kommen?
weil das merkt er natürlich und denkt : wow..... da muß ja was interessantes sein das check ich mal ab.
du mußt totale selbstsicherheit ausstrahlen ! ich weiß das ist nicht leicht das problem hatte ich auch !!
aber sammy ist dann wen ich ruhig bin auch ruhig sobald ich nervös bin wuselt er rum und versteht nix mehr.

das er mit rüden nicht klar kommt ist ja leider oft so. daher haben wir unseren kastrieren lassen. daher richt er nach keinem rüden mehr& er hat sich auch nie die das rüden verhalten ( makieren, mein revier verteidigen etc.) gelernt.

mehr kann ich momentan dazu noch nicht sagen.
wenn du hier in meiner nähe wohnen würdest könntest du mal meine trainer anrufen.
die haben in der schweiz hundepsychologie studiert und sind echt super!!
hoffe konnte dir trotzdem ein bissl helfen :(


die idee von jens ist echt gut !!! probier das mal !!
 
ich find die idee von jens auch super.wenn er noch keine größeren probleme macht könnt ihr das somit ideal in den griff bekommen!

berichte dann wies klappt, interessiert mich;)

viel glücl ausserdem!:)
 
Ui fein, schon 2 Antworten! *freu*

@ Jens: Deine Idee klingt sehr gut; ich denke das lässt sich auch gut üben (wie gesagt - ich kenn über den Verein genug Leute mit Hündinnen, so dass man solche Situationen bewusst und in aller Ruhe herbei führen kann).

An seiner Reaktion müsste man sein Verhalten dann theoretisch ja auch besser einordnen können - dh. markiert er den Beschützer oder ist er unsicher. Möglicherweise ist es auch eine Mischung aus beiden - ich könnte mir denken, dass er bei fremden Hunden unsicher ist und deshalb schon im Vorfeld - vielleicht als Abschreckung - brummt. Sind dann ihm bekannte Hündinnen dabei, meint er möglicherweise, diese trotz seiner Unsicherheit beschützen zu müssen?!

Unsicher ist er z.T. übrigens auch bei fremden Menschen - interessanterweise vorwiegend bei denen, die selbst keinen Hund dabei haben; Leute mit Hund dürfen ihn sofort berühren; bzw. Leute ohne Hund die ihn ubedingt herlocken können sind ihm besonders suspekt. Prinzipiell ist es auch so, dass er Menschen gegenüber sicherer ist, wenn man kurz davor mit ihm ausgiebig gespielt hat und er sich in höherer Trieblage befindet. Wie das dann bei anderen Hunden ist, kann ich jetzt gar nicht sagen - müsste ich einmal bewusst beobachten.

@ Cathy: nein, beide Rüden sind unkastriert.

Prinzipiell lasse ich Nanook an der Leine auch nicht zu anderen Hunden. Gehen wir an anderen Hunden vorbei und er ist an der Leine (oder auch frei) "Bei mir", gibts keinerlei Probleme, da geht er brav mit mir mit und ignoriert die anderen (auch wenn der andere herüber keift). Ich erwarte mir eigentlich auch, dass andere Leute ihre Hunde anhängen, wenn sie sehen, dass meiner bei mir und/oder an der Leine geht, so ist es aber leider nicht immer. Und so kann es schon mal vorkommen, dass ein fremder Hund auf den angleinten Nanook zuläuft und sich die beiden dann nahe kommen.

Beschwichtigungssignale kennt Nanook und auch alle anderen Aspekte der Hundesprache. Und er setzt sie auch ausführlich ein, wenn er mit bekannten Hunden zusammen ist. Trifft er aber auf ihm noch unbekannte Hunde, zeigt er - wie Jens es so schön formuliert hat - Verhalten, dass ich unter Imponieren einordnen würde. Aufplustern, groß machen, Fell sträuben, Brummen, rempeln usw. Da gibts kein Ohren anlegen, gähnen oder über die Schnauze lecken. Bei Rüden sowieso nicht, denn wie gesagt - die dürften von seiner Direktheit zuerst so verblüfft sein, dass sie zur Seite hüpfen und ihn meist erstmal beschwichtigen. Da die meisten Hundehalter dann sofort auf Nanook und den anderen Rüden zugehen, rufe ich Nanook dann schon wieder zu mir (ich möchte ja keinen Ärger haben und mir nachsagen lassen: da kommt schon wieder die Wahnsinnige, die ihren Raufer auf alle anderen Hunde loslässt - würd ich ja auch nicht wollen). Deswegen kann ich auch nicht sagen, wie´s dann weiter gehen würde. Einmal - ist aber schon wieder ein gutes 3/4 Jahr her - dh. Nanook war da noch um einiges jünger - war ich mit 2 Bekannten und ihren Jungrüden (bissl jünger als Nanook) unterwegs. Der eine hat sich vor Nanook auf den Boden geworfen und beschwichtigt, was geht. Nanook hat ihm nix getan, aber wenn sich der dann Nanook genähert hat oder einem Stocki nach gelaufen ist, ist Nanook ihm hinterher und hat ihn quasi gescheucht.

Was mich einfach stutzig macht ist, dass er prinzipiell einmal Krawall macht - ohne zu wissen, ist es Rüde oder Hündin und dass er bei Rüden nicht die sonst meist üblichen Verhaltensweisen wie steif dastehen, dieses abgehackte Schwanzwedeln mit hoch erhobener Rute, das langsame Umkreisen und Brummen zeigt. Wenn unser anderer Rüde mit anderen Rüden zusammenstößt, sieht das immer so aus und meist trennen sie sich dann nach einiger Zeit wieder, ohne dass irgendwas passiert wäre. Bei Nanook gehts sofort "Zackbumm" und drauf.

Das mit den Stimmungsübertragungen ist wohl wahr. Natürlich reagiere ich (und ganz vor allem mein Freund) nicht mehr so gelassen, wenn wir einen anderen Hund treffen. Ich versuche, Nanook dann mit ruhiger Stimme zurück zu rufen bzw. zu pfeiffen (2 Pfiffe ist für ihn - Komm), aber wenn er dann im ersten Moment auf den anderen zuläuft oder die beiden schon aneinander stehen und Nanook brummt, ist das natürlich nicht leicht. Ich persönlich hätte ja auch prinzipiell kein Problem, auch Rüden einfach laufen zu lassen und sie quasi zu ignorieren. Ich denke, wenn beide Besitzer einfach weiter gehen, würd es meist ohnehin bei Gebrumme bleiben und nicht weiter eskalieren (gilt natürlich nicht für alle Fälle), aber dazu muss auch immer der andere mitspielen. Das tun aber die meisten nicht und man weiß es bei fremden Leuten ja auch vorher nie.
 
Du beobachtest sehr gut und darum glaub ich eben daß es bei Nanook Unsicherheit ist, da gehts dann nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung. Ein souveräner Rüde hat das nicht nötig. Schaun würde ich bei besonders ängstlichen Gegenübern, die werden dann von Hunden wie dem Nanook gern gescheucht, weil da kann er endlich mal den Dicken machen. So wie du hinschaust und dir Gedanken machst, bin ich sicher ihr kriegt das geregelt! LG Jens:)
 
Danke Jens, das baut mich schon ein bissi auf! :)

Es ist halt so: man hat einen Hund, der zeigt bestimmte Verhaltensweisen die einem nicht gefallen. Es kommt der nächste Hund und man schwört sich: bei dem verhindere ich genau diese Dinge von Anfang an. Blöderweise ist es bei diesem Hund dann aber genau das Falsche. So bei Nanook und Tino: Tino war/ist immer der liebe, zu jedem freundliche und mit jedem verträgliche Hund gewesen, der am liebsten jeden begrüßt hätte. In Zeiten wie diesen, wo die Mitmenschen zunehmend hundefeindlich eingestellt sind, natürlich gar nicht gut. Also haben wir bei Nanook von Anfang an versucht, Kontakt zu zB. fremden Menschen zu vermeiden. Blöd gelaufen, weil er hätte das dringend gebraucht - jetzt müssen wir da mühsam dran üben. (Wobei er bei Menschen natürlich nicht brummend nach vorne geht, sondern meidend zurückweicht.)

Wie auch immer: alleine durchs posten des Problems und auch durch die bisherigen Kommentare denke ich, dass wir Nanook mehr Sicherheit geben müssen, weil er eben eher der Unsichere Typ ist. Frage: Wie mache ich das am besten, gibt es spezielle Übungen mit denen ich das unterstützen kann? Was muss ich evt. beim normalen Training zB. in der UO beachten (mein Freund trainiert mit Nanook) - vielleicht im Bezug auf Druck u.ä.?
 
Was ich an Deiner Geschichte "lustig" finde (Du wahrscheinlich weniger :) )ist, dass meine beste Freundin einen Patenhund von den Crazy Dogs in Klagenfurt hat, der auch Nanook heißt, auch ein weißer Schäfer ist und exakt diese Verhaltensweisen zeigt. Auch er hat noch nie wirklich gerauft, aber es hört sich fürchterlich an.

Ich hab ihr übrigens fast dasselbe geraten, wie Robbie Dir! Allerdings hast Du eindeutig größere Chancen, da Du ja ständig mit Deinem Hund lebst und meine Freundin nur eine von mehreren Betreuungspersonen ist - aber sogar bei ihr zeigen sich schon Fortschritte, wenn sie ruhig bleibt und den anderen Hund vor Nanook entdeckt.

Alles Gute
Ulli
 
Hi Astrid,

ich finde dein Hund ist nicht wirklich unnormal...meine Eltern haben einen Dt.Langhaar-Schäfer und der ist genauso, wenn er einen anderen Hund sieht, dann plustert er sich auf, trabt mit hochgestellten Schwanz und recht schnell (meistens läuft er leicht schief) auf den anderen Hund zu und schnuppert mal. Dann hebt er ganz langsam den Kopf (noch immer kein Schwanzwedeln) und dann entscheidet er sich entweder für "gut" oder "böse" .

Und wenn ich ihn an der Leine habe und ihn somit daran hindere dieses Ritual durchzuführen...na dann gibts an Aufstand, da entscheidet er sich sicherheitshalber gleich mal für "Böse".

Trotzdem ist er ein normaler hund...er hat freunde, verträgt sich mit Weibchen (trotz des Rituals, ist er bei weibchen immer lieb).

Ist dein Hund zufällig auch ein Streitschlichter wie unserer? Wenn er sieht das sich 2 Hunde zu grob spielen oder zu laut werden, dann fahrt er einmal rein und haltet sie somit bisserl zurück...

Naja...jedenfalls finde ich nichts schlimmes an deinem Hund.

LG
 
Danke Jens, das baut mich schon ein bissi auf! :)

Es ist halt so: man hat einen Hund, der zeigt bestimmte Verhaltensweisen die einem nicht gefallen. Es kommt der nächste Hund und man schwört sich: bei dem verhindere ich genau diese Dinge von Anfang an. Blöderweise ist es bei diesem Hund dann aber genau das Falsche. So bei Nanook und Tino: Tino war/ist immer der liebe, zu jedem freundliche und mit jedem verträgliche Hund gewesen, der am liebsten jeden begrüßt hätte. In Zeiten wie diesen, wo die Mitmenschen zunehmend hundefeindlich eingestellt sind, natürlich gar nicht gut. Also haben wir bei Nanook von Anfang an versucht, Kontakt zu zB. fremden Menschen zu vermeiden. Blöd gelaufen, weil er hätte das dringend gebraucht - jetzt müssen wir da mühsam dran üben. (Wobei er bei Menschen natürlich nicht brummend nach vorne geht, sondern meidend zurückweicht.)

Wie auch immer: alleine durchs posten des Problems und auch durch die bisherigen Kommentare denke ich, dass wir Nanook mehr Sicherheit geben müssen, weil er eben eher der Unsichere Typ ist. Frage: Wie mache ich das am besten, gibt es spezielle Übungen mit denen ich das unterstützen kann? Was muss ich evt. beim normalen Training zB. in der UO beachten (mein Freund trainiert mit Nanook) - vielleicht im Bezug auf Druck u.ä.?
Hallo!
Na, ich hoffe, ihr arbeitet bei der UO eh mit Motivation und nicht nur mit Druck. Für unsichere Hunde ist Clickertraining super, damit kann man auch die UO ganz präzise hinkriegen. Ansonsten würd ich mir für die Spaziergänge viele kleine Aufgaben ausdenken, bei denen er sich beweisen kann,z.B. deinen Schlüssel hinterhertragen,wenn du ihn fallen lässt, über Hindernisse springen oder drunterdurch kriechen, Bewegungsbefehle wie links-rechts etc. viel richtig machen und viel belohnt werden hilft dem Selbstbewußtsein. Und halt viel Freilauf mit coolen Rüden, damit er sozial auch sicherer wird. LG Jens
 
hallo,
ich merke einen ganz großen unterschied zwischen hunden die erkennt und denen, die quasi fremd sind..
ich denke mein hund ist nicht unverträgl. sondern einfach noch immer sehr unsicher im umgang mit fremden hunden, die er kennt sind kein problem, da wird auch an der leine nicht gebellt oder gebrummelt - gar nix... es wird freundlich kurz begrüßungsgeschnüffelt und dann entweder zum spielen aufgefordert oder ganz normal weitergegangen:eek:
bei hunden die er nicht kennt zieht er die volle "show" ab, bissi aufblasen, geknurre und manchmal gaaaaaanz laut herumwuffln..
ich hab mich bemüht im nette freunde zu suchen, die sozial und gut verträglich sind und sogar teilweise nicht so quirlig sind wie er..(wir haben eine ganz tolle souveräne etwas ältere hündin in der nachbarschaft, von der hat er sich echt viel abgeschaut oder sie hat ihn irgendwie ermutigen können, wieder auf hunde zuzugehen ...)
wir haben auch wie -Robbi geschrieben hat- bei vielen spaziergängen immer so kleine spielchen und übungen eingebaut (tun wir auch noch immer): leckerlis finden lassen und dann ganz toll loben, auf kl. mauern raufspringen lassen, auf ungewöhnlicheren untergrünen sitz und platz geübt, wenn er mit einem lieben hund gespielt hat ihn gelobt, sobald er kommunikationssignale ausstrahlt loben, jetzt darf er beim einkaufen meistens 1 ding selber tragen - da ist er total stolz drauf und bemüht sich voll und pinkelt sogar mit den sachen im maul (früher hat er die sachen zum gassi machen schon meist einfach fallen lassen)
ich glaube man muss bei einem unsicheren hund sehr genau beobachten und halt auch für wirkl. kleinigkeiten großes lobaussprechen.. sicher ist es für viele kein problem neben zb einem komischen brunnen vorbei zu gehen, wir mussten das erarbeiten und jetzt ists absolut kein problem mehr - im gegenteil im sommer wird im brunnen geplantscht :-)
 
ich will hierzu mein eigenes (bewältigtes) problem schildern: mein hund pauli hatte eine schwere knieoperation (eigene geschichte) unter der er sehr gelitten hat. nach dieser besagten operation begann er plötzlich willkürlich hunde anzufallen, ohne jegliche vorwarnung, auch solche, die lediglich mit ihm spielen wollten. ich war verzweifelt. ich kannte pauli als verträglichen, verspielten hund, vorher hatte ich nie derartige probleme. den kopf hab ich mir zerbrochen und mehr als einen hundetrainer kontaktiert. niemand konnte mir einen grund nennen. bis ich endlich auf einen kompetenten verhaltenstrainer gestoßen war, der mir klarheit verschaffte. ich ließ pauli (ich bereue diesen fehler noch heute, hab es aber nur gut gemeint) zu früh nach seiner operation mit hunden spielen. durch das spiel hat ihn sein knie geschmerzt und was war die folge? er hat verknüpf "hund tun mir weh". weitergemacht hat er nach dem motto "angriff ist die beste verteidigung". das ist nicht mehr als das paradebeispiel der klassischen konditionierung. ich war regelrecht beschämt nicht selbst draufgekommen zu sein und gleichzeitig erleichtert endlich gewissheit zu haben. gelöst habe ich das problem, indem ich nur mehr an der leine mit ihm ging (zwecks besserer kontrolle) und jedesmal wenn er einen hund erblickt hat, hab ich ihm ein leckerli zugesteckt. noch bevor irgendetwas passieren konnte. wichtig ist, in dieser lernphase alle negativen erlebnisse zu vermeiden. nach einer zeit hatte er positives mit hunden assoziiert und es gab seither nie wieder ein problem. wobei ich erwähnen muss, dass pauli aufgehört hat mit hunden zu spielen, er toleriert sie nur mehr. an diesem fall arbeite ich und hoffe auch das in den griff zu bekommen. ich denke, bei deinem hund könnte diese methode auch zum erfolg führen
 
Glaub auch nicht das da eine Fehlverknüpfung im klassischen Sinne vorliegt. Mangelnder Kontakt zu gleichgeschlechtlichen Hunden vielleicht, Unsicherheit... das ja, aber Fehlverknüpfung? :confused:

Kurz zu dem "auf der Ausstellung gabs keine Probleme". Viele Hunde sind "Rassisten". Vielleicht hatte es damit etwas zu tun.

Ansonsten würde ich es auch wie Jens machen. Absitzen lassen, ihn mal in Ruhe (net selber dabei aufregen) alles angucken lassen.

Und an der UO arbeiten. Er muß ja jetzt nicht alle anderen Hunde lieben, sondern er soll sie ignorieren.

Ansonsten mal von weiter weg üben und dann halt schrittweise näher rantasten an den "Feind". Wichtig ist halt das er DICH ansieht und net die ganze Zeit den anderen Hund. Mach dich mit irgendetwas suuuper interessant. Leckerli, Spielzeug, was auch immer.

Ist es ohne Leine genauso schlimm, oder eher nur an der Leine?

Und das wichtigste: hast du keinen vernünftigen Hundetrainer in eurer Nähe der mit euch am Problem arbeiten kann? Solche Tips wie wir sie hier geben sind zwar sicher nicht schlecht, aber keiner sieht deinen Hund in Realität und die meisten hier sind auch nur stinknormale Hundehalter. :o Nur bevor ihr da selber am Problem herumdoktort... und es womöglich noch schlimmer wird.

PS: Sehe gerade du kommst aus Wien. www.top-dog.at Ist allerdings in Langenzersdorf.
Ansonsten Martin Petrak http://www.menschundtier.com
 
Das beschriebene Verhalten kenne ich so oder ähnlich in unterschiedlicher Ausprägung von mindestens der Hälfte aller Schäferhunde, egal, ob bunt, grau, schwarz oder weiß. Auch schon von Welpen, die niemals im Leben einen erwachsenen Hund dabei beobachten konnten!

Ich würde nicht mit Hündinnen üben, sondern mit Rüden, beide vielleicht mit weichem ( Leder oder "Maulschlaufe" ) Maulkorb, nur zur Sicherheit. Beschnüffeln soll möglich sein, und das Gesicht sichtbar, sonst besser gleich ohne.

Aber keine klassische Konfrontation in dem Sinne, dass man aufeinander zu geht, sondern erst mal ein gutes Stück hintereinander, also der andere Kandidat geht vor, und Ihr geht nach, mit Abstand genau so, dass sich Dein Hund nicht aufregt. Nach einiger Zeit, zB auf einer großen Wiese, kann man auch seitlich nebeneinander gehen und eventuell mal die Positionen wechseln.
Keine sichtbare Erregung beim Hund ----> Abstand verringern, und dieses Spiel solange weiterspielen, bis Ihr ganz normal ( 3 Meter? ) nebeneinander laufen könnt.
Wenn beide wirklich entspannt sind, ableinen und machen lassen. Vielleicht schon bei der ersten Begegnung, vielleicht erst bei der fünften - je nachdem.

So würde ich das versuchen, ist halt eine Idee.

Treffen mit fremden Hündinnen würde ich aber auch so arrangieren, um das "Hinfahren" zu vermeiden, irgendwann gewöhnt er es sich vielleicht mal ganz ab. Er soll bloß nie über dieses ( Fehl- ) Verhalten zum Erfolg ( in dem Fall nette Begegnung mit netter Hündin ) kommen, sondern immer nur über Ruhe.
 
Puh, so viele neue Antworten...!

Zu Jens: Druck und Motivation... ich selbst arbeite hauptsächlich über Motivation, aber ich bin auch "nur" der tägliche Spaziergänger; das Training macht mein Freund. Er arbeitet auch mit Motivation, aber Druck ist schon auch dabei. Nanook verhält sich beim Spazieren gehen mit mir auch komplett anders, als wenn mein Freund dabei ist. Relaxter würd ich sagen, wobei ich auch um eine ganze Portion relaxter bin, als mein LG; abgesehen davon bin ich eben diejenige, mit der es lange, aufregende Spaziergänge gibt, während es mit meinem LG "zur Arbeit" geht. Bei mir reicht ein leises freundliches HZ, bei ihm ist es immer etwas lauter. Daran arbeite ich aber bereits mit meinem Freund - er kann sich halt auch nicht von heute auf morgen ändern. ;)

Nanook ist auch ein ganz lieber, freundlicher Hund - ich sehe ihn keinesfalls als böse Bestie o.ä. Er hat halt nur eine sehr eigene und für mich etwas unangenehme Art, sich fremden Hunden zu nähern. Streitschlichter - hmmmm, ansatzweise zeigt er dieses Verhalten schon. Wenn ich mit 2 DSH-Hündinnen gemeinsam spazieren gehe und die 2 sich leicht in die Wolle gehen, geht er dazwischen. Allerdings (noch) nicht sehr ausgeprägt.

Spielchen mache ich prinzipiell bei den Spaziergängen. Wenn wir bloß spazieren gehen, kommt er schnell auf blöde Gedanken und sucht sich selbst Beschäftigung. Deshalb gibts zwischendurch immer mal kleine Übungen, Suchspielchen, am Ast zerren, Naturhindernisparcours usw. mit viiiiel, viiiel Lob.

@ Kurenai: ich habe auch schon vermutet, dass es vielleicht an der Rasse lag. Den Rest verstehe ich nicht ganz. Wir haben kein problem, wenn es darum geht, an anderen Hunden vorbei zu gehen. Ich kann ihn ohne Leine neben mir an anderen Hunden vorbei gehen lassen. Die Probleme habe ich dann, wenn ich Nanook den Kontakt zu ihm bis dahin fremden Hunden ermöglichen möchte. Wenn wir unterwegs einen Hündinnenhalter treffen und Platz und Zeit ist, um die beiden Kontakt aufnehmen und ev. toben zu lassen. Da nutzt mir UO dann ja auch nichts, oder habe ich dich falsch verstanden?

Na jedenfalls kann ich auch ein wenig Neues berichten: kurz nach meinem Posting war ich mit einer Bekannten und deren DSH-Hündin spazieren. Zuerst haben wir eine kleine schwarze Spitzhündin getroffen - das war eine Katastrophe - Nanook ist wie üblich zu ihr hin, hat gebrummt, sie ist weitergelaufen, hat sich dabei dann überschlagen - sah nicht so toll aus (passiert ist nichts). Kurze Zeit später haben wir dann eine Goldie-Hündin getroffen, ihre 2 Besitzerinnen haben sich mit ihr langsam genähert, ich hatte Nanook an der Leine. Als sie dann bei uns standen und sich mit uns unterhielten, ist Nanook ganz ruhig hin, ohne Gebrumme oder sonstigem. Habe ihn dann abgeleint und er hat ganz normal mit ihr gespielt. Ich weiß halt überhaupt nicht, wieso er bei manchen Hündinnen so reagiert und bei anderen nicht. Andererseits dürfte die Goldi Hündin besonders gut gerochen haben. Normalerweise ist er am Popo einer Hündin nicht interessiert, aber bei der hat er schon recht interessiert geschnuppert.

Vor kurzem hab ich mit einer meiner vielen Bekannten mit Hündinnen ein Treffen organisiert. Ich habe Nanook abgelegt, mich irre gefreut und die Hündin begrüßt. Dann hab ich Nanook hergerufen. Er kam mit leicht gesträubtem Fell, aber ohne Gebrumme. Hab ihn ganz doll gelobt und dann durften die beiden laufen. Hat also gut geklappt. Später kam dann zufällig ein anderer Bekannter mit seinem Aussi-Rüden vorbei. Hatte Nanook dann an der Leine, da er nicht Gebrummt hat, hab ich ihn ein Stück hingelassen (ich weiß - an der Leine nicht so gut) - er blieb ganz ruhig. Da der andere Rüde ein sehr guter "Konfliktvermeider" ist, meinten meine beiden Bekannten dann, ich solle Nanook auch loslassen. Da es sich um erfahrene Hundehalter handelt und ich keine Angst vor Fehlverhalten ihrerseits hatte, liess ich ihn los. Als der andere Rüde sich Nanook näherte, ist dieser wie üblich mit Gebrumm Richtung dessen Nacken gefahren. Der andere Rüde blieb stehen, beschwichtigte und Nanook drehte ab. Ab da haben sie sich dann einfach ignoriert. Ich war soooooo stolz auf meinen Buben und jetzt bin ich sicher, dass er die "Hundesprache" perfekt beherrscht und deuten kann. :)

Ich habe mir gedacht, ich werde die Begegnung mit Hündinnen jetzt weiter so üben. Wenn das klappt, den Abstand von mir zur Hündin immer mehr vergrößern, bis Nanook sich Hündinnen normal nähern kann (weil er Hundebegegnungen positiv verknüpft hat und verstanden, dass fremde Hunde keine Bedrohung sind). Wenn das wirklich gut klappt, möchte ich mit Rüden wie dem meines Bekannten üben - solche die sich weder fürchten, noch auf Nanooks Gemacke anspringen. Theoretisch sollte er dann ja auch Begegnungen mit Rüden positiv verknüpfen können und lernen, dass auch bei Rüden sein Verhalten nicht notwenig ist?! Ich denke, wenn er das einmal verstanden hat, sollte es auch mit ängstlichen Rüden keine gröberen Probleme mehr geben. Ich weiß, das ist alles sehr theoretisch, aber so habe ich mir gedacht, werde ich jetzt einmal weiter üben. Ja und was ebenfalls stänkernde Rüden betrifft - ich denke, darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist. Wie gesagt - er muss andere Hunde ja nicht zwangsläufig lieben, aber er soll sich ihnen möglichst normal nähern...
 
@ Kurenai: ich habe auch schon vermutet, dass es vielleicht an der Rasse lag. Den Rest verstehe ich nicht ganz. Wir haben kein problem, wenn es darum geht, an anderen Hunden vorbei zu gehen. Ich kann ihn ohne Leine neben mir an anderen Hunden vorbei gehen lassen. Die Probleme habe ich dann, wenn ich Nanook den Kontakt zu ihm bis dahin fremden Hunden ermöglichen möchte. Wenn wir unterwegs einen Hündinnenhalter treffen und Platz und Zeit ist, um die beiden Kontakt aufnehmen und ev. toben zu lassen. Da nutzt mir UO dann ja auch nichts, oder habe ich dich falsch verstanden?

Ich halte von so "unterwegs mal schnell Hundekontakt" nicht viel ehrlich gesagt. Wenn es ein Bekannter von dir ist, mit dem du häufiger Gassi gehen möchtest und wo du weißt das der Hund sich ordentlich verhält, dann zahlt es sich aus die Hunde aneinander zu gewöhnen.

Ansonsten würde ich deinen Hund den Stress einfach nicht antun, nur damit er mal 10 Minuten spielt mit einem anderen Hund! Es ist schon super toll das er ohne auffällig zu werden brav an anderen Hunden vorbeigeht und diese ignoriert! (Dachte vorher das er da auch austickt, deswegen mein Kommentar mit der UO.)

Du tust deinem Hund absolut nix gutes, wenn du solche Situationen erzwingen willst. Das ist meine - persönliche - Meinung.
 
Morgen!

Ich bin an und für sich auch der Meinung, dass mein Hund nicht mit jedem fremden Hund Kontakt haben muss, dem wir begenen und ich rufe meine auch zuerst in jedem Fall immer zu mir. Aber ich finde, es macht das Spazieren gehen entspannter, wenn Hund prinzipiell "normal" auf andere Hunde zugehen kann. Es gibt immer wieder Situationen, wo es einfach von Vorteil wäre:

Wenn andere Hundehalter ihre Hunde zu sich rufen, ich pfeife meine her und sie müssen bei mir gehen, während der andere kreuz und quer herum laufen darf; wenn wir mit Bekannten auf andere Hunde treffen - zB. wenn wir auf einer Wiese kurz Pause machen, wo andere Hunde sind. Die Hunde der Bekannten dürfen hin, Nanook muss bei mir bleiben; wenn man einen anderen Hundehalter trifft und mit dem aus irgendeinem Grund ins plaudern kommt; im Hundeverein wo Hunde einfach immer wieder zwangsläufig aufeinander treffen usw.

Nochmal: es geht mir nicht darum, dass mein Hund alle anderen Hunde lieben muss. Es geht mir auch nicht darum, dass ich mir das permanente herpfeifen erspare, wenn wir fremde Hunde treffen und dass er dann uneingeschränkt frei auf alle anderen Hunde zulaufen darf. Es wäre einfach für mich persönlicher angenehm, wenn Nanook ohne groß auf Macker zu machen, auf andere Hunde zugehen kann. Wenn es nicht klappt, dann klappts sowieso nicht, aber wenn es prinzipiell die Möglichkeit gibt, es zu versuchen - wieso nicht?
 
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