Falsche Verknüpfung beim Heranpfeifen

Jarosh

Super Knochen
Hallo!

Ich habe meine Hunde auf so eine Hochfrequenzpfeife konditioniert und war immer maßlos stolz drauf, wie toll das funktioniert hat - gut zwei Jahre lang sind sie, egal aus welcher Situation heraus, schon beim ersten Pfiff wie die Irren angefetzt gekommen.
Mir war schon klar, dass das nicht auf meine ach so tolle Erziehung zurückzuführen ist - sondern schlicht auf ihre Verfressenheit (was mir aber egal war, das Endresultat war für mich entscheidend). "Hier" ist halt immer öder geworden, weil es nur noch ab und an mit Leckerlis bestätigt worden ist - beim Pfiff gab´s hingegen jedes Mal was ins Mäulchen gestopft, damit ich mich wirklich drauf verlassen kann dass es klappt.

Vorgestern haben sie blöderweise einen Marder vor mir entdeckt und sind ihm begeistert nachgestürmt - den Pfiff haben sie noch nicht mal ignoriert. Somit haben sie erkannt, dass es Spannenderes als Leckerli-Abholen gibt - schließlich kann man die ohnehin oft genug abstauben. Also erledigt man schnell, was es zu erledigen gibt (Krähe jagen, mit Anlauf in die Jauchegrube werfen etc) - und rast dann erst im üblichen Affentempo zu Frauchen in der Annahme, dass es trotzdem noch Keksi gibt.

Jetzt hatte ich heute versuchsweise statt der üblichen Pansenstangerl den Beutel voller Extrawurststückchen - sieh an, plötzlich hat ein einziger Pfiff schon wieder ausgereicht, und sogar die Katze auf der Mauer war nicht mal mehr einen Blick wert.

So, wie mache ich den beiden verständlich, dass der Pfiff nicht "Essen fassen" bedeutet - sondern die Wurst nur die angenehme Begleiterscheinung des Folgens ist? Prinzipiell hab ich ja nichts dagegen, mich fürs Spazierengehen mit Wurst zu bewaffnen - irgendwelche Leckerlis hab ich ohnehin immer mit. Aber irgendwann möchte ich ja doch auch dazu übergehen, nur noch sporadisch dafür zu belohnen bzw. kanns nicht sein, dass je nach Art des Leckerlis abgewogen wird, ob es sich dafür zu kommen lohnt oder nicht :o Wo liegt mein Fehler und wie bügel ich ihn wieder aus??
 
Grundsätzlich sollte der Pfiff auch "Futter" bedeuten (oder Spiel oder laufen usw.), Du hast nur schon drei Fehler drin:

1. Der Pfiff sollte "draußen in Action" erst zur Anwendung kommen, wenn er wirklich 100%ig sitzt, sonst hast Du das Ergebnis, das Du grad eben siehst :)

2. Du solltest, sobald der Pfiff wirklich sitzt, auf variable Bestätigung umsatteln, d.h. es soll erstens nicht vorhersehbar sein, WAS es als Belohnung gibt, zweitens, Du solltest in der Belohnungsintensität variieren (einmal Lob, einmal ein weniger gutes Keksi, einmal SUUPER-Belohnung).

3. Du bist zu langweilig :o Deine Hunde sind guten Willens zu Dir zurückzukommen, aber der Marder stellt die höhere Motivation dar (das sollte nicht passieren, wenn Dus korrekt aufgebaut hättest, denn dann müssten die Hunde in Pawlow-Manier zurückkommen MÜSSEN :D) d.h. wenn Du den Pfiff (musst Du jetzt anders machen, vielleicht Doppelpfiff, oder so) neu konditionierst, darfst Du nimmer mit dem Keksi in der Hand warten, sondern erstmal in die andere Richtung laufen.

LG
Ulli
 
Hm, also da es wie gesagt gut 2 Jahre zu 95% beim ersten Pfiff geklappt hat, nahm ich schon an, dass es sitzt. Sogar wenn sie schon bellend auf einen Hund zugerast sind, haben sie auf den Pfiff hin sofort kehrt gemacht. Aber gut, das war dann wohl ein Trugschluss :o

Bei Punkt 2 war wohl auch ein Denkfehler meinerseits - denn da sie auf "hier" immer weniger reagiert haben, seit ich das mit der variablen Bestätigung begonnen habe, wollt ich mir den Pfiff nicht auch noch versauen und hab daher wirklich jedesmal den "Jackpot" verteilt.

Punkt 3 hab ich anfangs noch gemacht - also nach dem Pfiff mit Laufen zu einem Spiel animiert. Findet aber zumindest Sheila absolut nicht witzig, sie wird dann immer total hektisch, weicht mir minutenlang nicht mehr von der Seite und dreht sich auch für den Rest des Spaziergangs alle paar Meter um, ob ich eh noch da bin. Als ob sie befürchten müsste, dass ich jetzt ständig davonrenne und sie es irgendwann mal verpassen könnte.
Sie liebt aber den Ball heiß und innig - also werd ich eben statt laufen mit dem Ball versuchen, mich interessanter zu machen und den Marder in Sachen Faszination zu übertrumpfen :D

Also vielen Dank für die Antwort - ich werd das heut Abend gleich mit einem Beutel voll verschiedenster Leckerlis und einer neuen Trillerpfeife in Angriff nehmen :)

LG Marion
 
Das Problem bei solchen "absolut-Übungen" ist eben immer, dass 95% nicht genug sind. Deshalb frag ich auch immer ganz genau nach, wofür so ein "Kommando" eingesetzt werden soll. Weil wenns richtig aufgebaut wird, ist das schon eine tolle Sache.

Ich will eh nicht klugschei...:o, aber ich würd das echt nicht draußen üben, sondern im Wohnzimmer und dann im Garten und dann mal in Anwesenheit von befreundeten, aber uninteressanten Hunden und erst dann auf größere Distanz und dann auch nur, wenn Du wirklich überzeugt davon bist, dass der Pfiff auch den erwünschten Effekt hat, weil wirklich ein einziges Mal "ins Leere gehen" schon alles kaputt macht. Ich hab als "Richtungswechselsignal" auch einen Pfiff und der funktioniert so gut, weil ich als Belohnung sozusagen einen besseren Weg finde, den die Hunde mitgehen dürfen (und zu Beginn find ich dort merkwürdigerweise auch immer Kekse :cool:)...

LG
Ulli
 
...und zu Beginn find ich dort merkwürdigerweise auch immer Kekse :cool:)...

LG
Ulli

Und wie landen die so zufällig dort?

Bei mir scheitern so tolle Übungen meist an meiner Faulheit, extra vorher schon ohne Hunde losmarschieren, das wäre mir zB zu anstrengend.
Ausserdem - zu 90% finden die dann sowieso irgendwo meine Fährte und schauen nach, was ich da gemacht habe, so ganz alleine - ist ja verdächtig.:p
 
Das Problem bei solchen "absolut-Übungen" ist eben immer, dass 95% nicht genug sind. Deshalb frag ich auch immer ganz genau nach, wofür so ein "Kommando" eingesetzt werden soll. Weil wenns richtig aufgebaut wird, ist das schon eine tolle Sache.

Ich setze den Pfiff immer dann ein, wenn es wirklich wichtig ist, dass sie sofort Herkommen - eben weil ich einen anderen Hund, eine Katze, kleine Kinder etc gesichtet habe.

Ich will eh nicht klugschei...:o, aber ich würd das echt nicht draußen üben, sondern im Wohnzimmer und dann im Garten und dann mal in Anwesenheit von befreundeten, aber uninteressanten Hunden und erst dann auf größere Distanz und dann auch nur, wenn Du wirklich überzeugt davon bist, dass der Pfiff auch den erwünschten Effekt hat, weil wirklich ein einziges Mal "ins Leere gehen" schon alles kaputt macht. Ich hab als "Richtungswechselsignal" auch einen Pfiff und der funktioniert so gut, weil ich als Belohnung sozusagen einen besseren Weg finde, den die Hunde mitgehen dürfen (und zu Beginn find ich dort merkwürdigerweise auch immer Kekse :cool:)...

OK, also wenn ich das erst nur daheim üben soll, dann gibts wieder Leinenzwang, bis der Pfiff sitzt - denn das "hier" kann ich wie gesagt vergessen, das ist mir viel zu unsicher.
Und bitte, klugschei... ist wichtig für mich, sonst verbock ich´s wieder ;)

Eine Frage hätt ich noch zu den Keksen bzw. allgemein zum "Fährte Auslegen" - riskiere ich damit nicht, mir kleine Staubsauger heranzuzüchten? Seit ich vermehrt Leckerlis in der Gegend rumschmeiße und sie suchen lasse, hab ich das Gefühl dass die beiden ständig nur noch auf der Suche nach Fressbarem sind und da keinen Unterschied machen, ob ich die Leckerlis grad vor ihren Augen ausgelegt habe oder ob das einfach schon stundenlang vor sich hingammelt.
 
@Cato: :D:D:D ich werf sie natürlich aus Faulheit seeehr weit weg und zeig sie dann ganz stolz an :cool:

@Jarosh: Es gibt noch eine Möglichkeit, außer Leinenzwang. Du könntest Dein altes Pfeifen beibehalten (auch wenns nur zu 95% funktioniert) und ein neues Signal einführen, das Du dann wirklich konsequentest durchziehst - und zwar ein extrem lustiges und schnelles "platz"..D.h. Du übst ganz, ganz lustig mit vielen Belohnungen (welcher Art auch immer) das "platz" - wenns dann schon ganz schnell und lustig klappt pfeifst Du immer bevor Du "platz" sagst (oder zeigst). Ziel ist, dass der Hund schon nach dem Pfiff weiß, was als nächstes kommt und gar nimmer auf das Wort oder Zeichen wartet (alles noch im Wohnzimmer..) Usw. Verstehst Du, worauf das abzielt?

LG
Ulli
 
Ahja - und dem Fressen vom Boden kannst Du beikommen, indem Du sie gezielt auf von Dir verstreute Kekse hinweist und Dich dann sehr freust, wenn sie sie aufnimmt. Will sie selbständig etwas vom Boden fressen, heissts "gschgsch" oder "mm" oder was weiß ich..

Also: von Dir gezeigt - Jackpot; selber aufsaugen - Gebrumme

LG
Ulli
 
Hallo!

Ich habe meine Hunde auf so eine Hochfrequenzpfeife konditioniert und war immer maßlos stolz drauf, wie toll das funktioniert hat - gut zwei Jahre lang sind sie, egal aus welcher Situation heraus, schon beim ersten Pfiff wie die Irren angefetzt gekommen.
Mir war schon klar, dass das nicht auf meine ach so tolle Erziehung zurückzuführen ist - sondern schlicht auf ihre Verfressenheit (was mir aber egal war, das Endresultat war für mich entscheidend). "Hier" ist halt immer öder geworden, weil es nur noch ab und an mit Leckerlis bestätigt worden ist - beim Pfiff gab´s hingegen jedes Mal was ins Mäulchen gestopft, damit ich mich wirklich drauf verlassen kann dass es klappt.

Vorgestern haben sie blöderweise einen Marder vor mir entdeckt und sind ihm begeistert nachgestürmt - den Pfiff haben sie noch nicht mal ignoriert. Somit haben sie erkannt, dass es Spannenderes als Leckerli-Abholen gibt - schließlich kann man die ohnehin oft genug abstauben. Also erledigt man schnell, was es zu erledigen gibt (Krähe jagen, mit Anlauf in die Jauchegrube werfen etc) - und rast dann erst im üblichen Affentempo zu Frauchen in der Annahme, dass es trotzdem noch Keksi gibt.

Jetzt hatte ich heute versuchsweise statt der üblichen Pansenstangerl den Beutel voller Extrawurststückchen - sieh an, plötzlich hat ein einziger Pfiff schon wieder ausgereicht, und sogar die Katze auf der Mauer war nicht mal mehr einen Blick wert.

So, wie mache ich den beiden verständlich, dass der Pfiff nicht "Essen fassen" bedeutet - sondern die Wurst nur die angenehme Begleiterscheinung des Folgens ist? Prinzipiell hab ich ja nichts dagegen, mich fürs Spazierengehen mit Wurst zu bewaffnen - irgendwelche Leckerlis hab ich ohnehin immer mit. Aber irgendwann möchte ich ja doch auch dazu übergehen, nur noch sporadisch dafür zu belohnen bzw. kanns nicht sein, dass je nach Art des Leckerlis abgewogen wird, ob es sich dafür zu kommen lohnt oder nicht :o Wo liegt mein Fehler und wie bügel ich ihn wieder aus??

nun ich erkenne nichts schlechtes daran, dass die wuffs vor allem der belohnung wegen kommen.. der hund braucht einfach eine motivation um etwas "dir zu liebe" zu tun.

wenn sie nun aber in einer solchen ausnahmesituation sind (wie es mit dem marder zweifellos war) würde ich gar nicht erst einen pfiff loslassen (das hören sie meist auch nicht, wenn die extrawurst wartet) sondern es mit einem absoluten abbruchkommando lösen: und zwar mit PLATZ.

das muss natürlich erst geübt werden sodass es sitzt, aber für mich persönlich ist es die beste lösung.

dennoch wirst du merken, dass es nicht möglich ist den hund zu jeder zeit für immer (zu 100%) ab zu rufen. irgendwann kommt der punkt (ganz bestimmt) an dem er trotz der ganzen leckerlis, trotz der extrawurst und trotz des abbruchkommandos dennoch wieder den marder interessanter findet.

wenn dir das zu gefährlich ist (den hund frei laufen lassen, weil er eben vielleicht wieder einen marder entdeckt - oder was anderes) gibts nur die schlepp als alternative.
 
Es gibt noch eine Möglichkeit, außer Leinenzwang. Du könntest Dein altes Pfeifen beibehalten (auch wenns nur zu 95% funktioniert) und ein neues Signal einführen, das Du dann wirklich konsequentest durchziehst - und zwar ein extrem lustiges und schnelles "platz"..D.h. Du übst ganz, ganz lustig mit vielen Belohnungen (welcher Art auch immer) das "platz" - wenns dann schon ganz schnell und lustig klappt pfeifst Du immer bevor Du "platz" sagst (oder zeigst). Ziel ist, dass der Hund schon nach dem Pfiff weiß, was als nächstes kommt und gar nimmer auf das Wort oder Zeichen wartet (alles noch im Wohnzimmer..) Usw. Verstehst Du, worauf das abzielt?

Ehrlich gesagt war ich immer sehr glücklich über diese "nur 95%" - ich hätte von einem Tier eigentlich keine 100% erwartet :o

Also wenn ich das richtig verstehe, soll das neue Signal auf lange Sicht das von Milano erwähnte Abbruchkommando werden - die Hunde sollen gar nicht erst zu mir kommen, sondern sich auf den neuen Pfiff hin sofort hinlegen? Hat das irgendeinen Vorteil gegenüber den Herkommen?
Ich zweifel die Sinnhaftigkeit nicht an, ich stell´s mir einfach nur ziemlich schwierig vor, so auf die Entfernung auf sie einzuwirken. Denn wenn sie zu mir kommen kann ich sie zumindest variabel bestätigen - wenn sie meterweit wegliegen, gar nicht. Da ist meine Befürchtung, dass sie sich nach einer Weile genauso wie beim "hier" fragen, wofür sie das eigentlich tun - was sie davon haben (da sie gar so offensichtlich noch nie was von "will to please" gehört haben, sondern nur auf ihren Magen bedacht sind ;)). Ist nur so ein Gedankengang..
 
nun ich erkenne nichts schlechtes daran, dass die wuffs vor allem der belohnung wegen kommen.. der hund braucht einfach eine motivation um etwas "dir zu liebe" zu tun.

Ich auch nicht. Ich hab ja schon im Eingangsposting geschrieben, dass mir völlig klar ist, dass sie nur aufgrund der Leckerlis so begeistert zu mir rennen - die Motivation ist mir aber egal, Hauptsache sie kommen (noch dazu freudig) zu mir. Schlecht finde ich aber, wenn es ausschließlich als Futterabholen verstanden wird und sie daher abwägen, für welches Leckerli das Herkommen lohnenswert ist und für welches nicht. Das müsste aber mit dem von Shonka empfohlenen Wechsel von Lob, "normalen" und bombastischen Leckerlis auszugleichen sein - denn so (hoff ich mal) reagieren sie jedesmal, um nur ja nicht den Jackpot zu verpassen.

wenn sie nun aber in einer solchen ausnahmesituation sind (wie es mit dem marder zweifellos war) würde ich gar nicht erst einen pfiff loslassen (das hören sie meist auch nicht, wenn die extrawurst wartet) sondern es mit einem absoluten abbruchkommando lösen: und zwar mit PLATZ.

Bisher haben sie sich aber mit diesem Pfiff jedesmal von der Katzenjagd/dem Zurasen auf andere Hunde sofort abbringen lassen - dieses Mal war ich einfach nur zu unaufmerksam und hab sowohl den Marder als auch ihr "Erstarren" zu spät gesehen, daher kam der Pfiff erst nach dem Losrennen (normalerweise erkenne ich schon an ihrer Körperhaltung, dass sie ein Tier entdeckt haben müssen und pfeife sicherheitshalber auf Verdacht). Dadurch hatten sie ihren ersten "Jagderfolg" bzw. haben gemerkt wieviel Spass so eine Jagd macht (erwischt haben sie ihn natürlich nicht) und erst seitdem wird zuerst erledigt, was Wichtiger erscheint, und danach a la "wolltest du nicht grad irgendwas und hast noch ein Keksi?" fröhlich zu mir gerannt.

Was ich allerdings nicht ganz verstehe - wenn sie den Pfiff in so einer verlockenden Situation gar nicht erst zur Kenntnis nehmen, wieso sollte das dann bei dem Abbruchkommando anders sein?
Erstens das, und zweitens stell ich es mir auch für den Hund schwieriger vor, sich unter dieser Spannung des Losrennen-/Jagen-Wollens ruhig hinlegen zu müssen statt zu mir zu galloppieren.
Und ob nicht auch der Anreiz größer ist, zu mir zu laufen und als "Entschädigung" für den Verzicht auf den Spass wenigstens ein Leckerli zu kassieren - als für sie völlig "sinnlos" und eben jetzt nur "mir zuliebe" liegen zu bleiben.
Wenn dann das Objekt der Begierde vielleicht auch noch verharrt und nicht im Gebüsch verschwunden ist.. hm, ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass meine beiden da wirklich die Disziplin hätten, stoisch im Platz zu bleiben. Da ist es doch wieder dasselbe Abwägen, das sie vor der Extrawurst hatten - was ist lohnenswerter, der Spass bei der Marderjagd oder, ohne selbst einen Nutzen davon zu haben, frustriert rumzuliegen (weils ja noch nicht mal Leckerli gibt auf die Entfernung).
Versteht jemand meine wirren Gedankengänge? :o

dennoch wirst du merken, dass es nicht möglich ist den hund zu jeder zeit für immer (zu 100%) ab zu rufen. irgendwann kommt der punkt (ganz bestimmt) an dem er trotz der ganzen leckerlis, trotz der extrawurst und trotz des abbruchkommandos dennoch wieder den marder interessanter findet.

wenn dir das zu gefährlich ist (den hund frei laufen lassen, weil er eben vielleicht wieder einen marder entdeckt - oder was anderes) gibts nur die schlepp als alternative.

Eben drum war ich auf die 95% schon so stolz - noch dazu wo meine beiden (bis auf "steh" bei der Straße) ansonsten keinen Befehl kennen, der mir wirklich wichtig ist und prompte und korrekte Ausführung verlangt. Ich kann mir halt einfach nicht vorstellen, dass man sich auf ein Tier wirklich zu 100% verlassen kann - egal ob das jetzt ein Hund mit etlichen absolvierten Prüfungen ist oder meine, die kaum Kommandos kennen (und die wenigen brauchen nur "so pi mal Daumen" ausgeführt zu werden).

Und in Gegenden, wo es mir zu gefährlich wäre, sind sie ohnehin an der 8m-Flexi (selten auch an der 10m-Schleppleine, ich kann mit dem Ding einfach nicht umgehen). Das Jagd-Problem hatte ich davor ja auch noch nicht, erst seit sie gemerkt haben, wieviel Spass das Hinterherhetzen macht - bis dahin war mir der Pfiff hauptsächlich deshalb so wichtig, damit sie nicht keifend auf andere Hunde zustürmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich das richtig verstehe, soll das neue Signal auf lange Sicht das von Milano erwähnte Abbruchkommando werden - die Hunde sollen gar nicht erst zu mir kommen, sondern sich auf den neuen Pfiff hin sofort hinlegen? Hat das irgendeinen Vorteil gegenüber den Herkommen?

Bei jagdlich geführten Hunden wird ein solches Kommando eingesetzt. Der Hund muss sich auf einen bestimmten Pfiff (Triller) sofort hinlegen.
Das Ziel ist, dass der Hund eine gerade beabsichtigte, aber nicht erwünschte Handlung sofort unterbricht. Also z. B. wenn jemand einen Hund hat, der gerne jagt, dann kann so ein Kommando von großem Vorteil sein.
Ich habe vor kurzem begonnen, so ein Kommando zu üben, mit viel, viel Geduld und Konsequenz. Meine Jagdhündin ist wirklich gut abrufbar, aber für absolute Notsituationen halte ich ein Abbruchkommando für sinnvoll.
 
Ehrlich gesagt war ich immer sehr glücklich über diese "nur 95%" - ich hätte von einem Tier eigentlich keine 100% erwartet :o

Also wenn ich das richtig verstehe, soll das neue Signal auf lange Sicht das von Milano erwähnte Abbruchkommando werden - die Hunde sollen gar nicht erst zu mir kommen, sondern sich auf den neuen Pfiff hin sofort hinlegen? Hat das irgendeinen Vorteil gegenüber den Herkommen?
Ich zweifel die Sinnhaftigkeit nicht an, ich stell´s mir einfach nur ziemlich schwierig vor, so auf die Entfernung auf sie einzuwirken. Denn wenn sie zu mir kommen kann ich sie zumindest variabel bestätigen - wenn sie meterweit wegliegen, gar nicht. Da ist meine Befürchtung, dass sie sich nach einer Weile genauso wie beim "hier" fragen, wofür sie das eigentlich tun - was sie davon haben (da sie gar so offensichtlich noch nie was von "will to please" gehört haben, sondern nur auf ihren Magen bedacht sind ;)). Ist nur so ein Gedankengang..


Ich halte 95% eh auch für sehr gut :) Und ich glaub, dass Du für ein Abbruchkommando zuviel nachdenkst, um es wirklich konsequent zu üben. Das macht aber nix. Mach das, womit Du Dich wohlfühlst und da ich Dich anscheinend schon von der Belohnungsvielfalt überzeugen konnte, wird das sicher auch funktionieren.

Noch zum Abbruchsignal: Das sollte so geübt werden, dass der Hund wirklich nimmer nachdenkt, der hört den Pfiff und ganz automatisch knallt der Bauch auf den Boden. Wie bei den speichelnden Pawlowschen Hunden eben. Sowas kostet aber wirklich Geduld und Mühe und man darf sich keine Fehler erlauben.

LG
Ulli
 
Eine Frage hätt ich noch zu den Keksen bzw. allgemein zum "Fährte Auslegen" - riskiere ich damit nicht, mir kleine Staubsauger heranzuzüchten? Seit ich vermehrt Leckerlis in der Gegend rumschmeiße und sie suchen lasse, hab ich das Gefühl dass die beiden ständig nur noch auf der Suche nach Fressbarem sind und da keinen Unterschied machen, ob ich die Leckerlis grad vor ihren Augen ausgelegt habe oder ob das einfach schon stundenlang vor sich hingammelt.

Beim 'richtigen' Fährtegehen, das ja eine Sportdisziplin mit Prüfungen in 3 Stufen ist, züchtet man sich keine kleinen Staubsauger heran;) und wirft auch keine Leckerlis wahllos durch die Gegend.
Meine beiden Dackel wissen, dass sie vom Boden nichts aufnehmen dürfen und erkennen den Unterschied zu einer gelegten Fährte.
 
egal ob das jetzt ein Hund mit etlichen absolvierten Prüfungen ist oder meine, die kaum Kommandos kennen (und die wenigen brauchen nur "so pi mal Daumen" ausgeführt zu werden).

hmm ich glaube da liegt der hase im pfeffer. deine hunde dürften schon mitbekommen haben, dass es dir nicht so wichtig mit den kommandos ist. daher kommen sie ausschließlich der leckerlis wegen - dir bedeutets ja in anderen situationen anscheindn nix, dass sie deine kommandos sauber ausführen - ergo: zu wenig konsequenz. verstehst wie ich mein?

wenn du zb sitz sagst und der hund zuerst noch ne runde dreht (am platz) und sich dann gemächlich niedersetzt ist das für dich wahrscheinlich in ordnung, er hat sich ja gesetzt. für den hund ist es aber kein konsequent eingefordertes kommando, er muss sich ja nicht sofort daraufhin setzen. also forderst du es nicht so ein, als dass er in jeder anderen (noch dazu in einer solchen) situation dem kommando sofort folge leisten müsste... daher bedeutet es für ihn.. wenns grad nix wichtigeres gibt, könnt ich ja mal bei ihr vorbeischaun, vielleicht hat se ja was feines für mich.

ich denke wenn du den "gehorsam" in allen situationen konsequenter fordern würdest und dabei weiterhin eine ausgezeichnete bindung zum hund hast, wird er sehr wahrscheinlich bald nicht mehr ausschließlich des leckerlis wegen kommen ;)
 
Eine Frage hätt ich noch zu den Keksen bzw. allgemein zum "Fährte Auslegen" - riskiere ich damit nicht, mir kleine Staubsauger heranzuzüchten? Seit ich vermehrt Leckerlis in der Gegend rumschmeiße und sie suchen lasse, hab ich das Gefühl dass die beiden ständig nur noch auf der Suche nach Fressbarem sind und da keinen Unterschied machen, ob ich die Leckerlis grad vor ihren Augen ausgelegt habe oder ob das einfach schon stundenlang vor sich hingammelt.

der hund ist sowieso ein staubsauger, einfach weil die nase so gut ist ;) siehs praktisch: wenn ich in der küche zu tun habe und mir das eine oder andere runterbröselt ruf ich den dackel oder athena und schwups is es weg :D:D (ich mach natürlich nicht nur auf diese weise sauber :D)

jedenfalls heißt fährten ja nicht futter in der gegend herumzuschmeißen, sondern du solltest es wenn möglich draußen auf einer wiese machen. lass deinen wuff dabei zusehen, wie du eine "fährte legst". dh geh fürn anfang ein paar schritte in den acker (anfangs in einer geraden linien, die schritte eng zusammen) und leg in jeden schritt ein futterstückchen - nicht wahllos in der gegend rumschmeißen *gg* das is ja keine fährte.

danach nimmst deinen wuff und führst in langsam zur fährte. zeig ihm mit dem finger wo er suchen soll und sag immer "such" dazu. ich wette es würd ihm mächtig spaß machen und er würde schön deine fährte absuchen. wenn er mal ganz heftig schnüffelt und es so aussieht als hätte er die fährte verloren, dann zeig ihm wieder und sag wieder "such". wenn er schön schnüffelt, lob ihn mit "brav" "so is fein"... am ende der fährte könntest ein spieli (wenn er/sie es besonders mag) hinlegen als belohnung dafür.

ansonsten kann ich dir noch dieses buch empfehlen: http://www.amazon.de/Fährtentrainin...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1247736640&sr=8-1

man muss es ja nicht professionell machen, einfach zur beschäftigung für den wuff - was gibts schöneres für ihn??! :D;)
 
Ich halte 95% eh auch für sehr gut :) Und ich glaub, dass Du für ein Abbruchkommando zuviel nachdenkst, um es wirklich konsequent zu üben. Das macht aber nix. Mach das, womit Du Dich wohlfühlst und da ich Dich anscheinend schon von der Belohnungsvielfalt überzeugen konnte, wird das sicher auch funktionieren.

Noch zum Abbruchsignal: Das sollte so geübt werden, dass der Hund wirklich nimmer nachdenkt, der hört den Pfiff und ganz automatisch knallt der Bauch auf den Boden. Wie bei den speichelnden Pawlowschen Hunden eben. Sowas kostet aber wirklich Geduld und Mühe und man darf sich keine Fehler erlauben.

LG
Ulli

Na das eine schließt das andere nicht aus - ich übe jetzt mit Deinen Tipps über den Tag verteilt immer wieder den neuen Hier-Pfiff und zusätzlich basteln wir am freudig-lustig-schnellen Platz, aus dem dann irgendwann mit dem Triller das Abbruchkommando werden soll.. und so zum Drüberstreuen arbeiten wir an der Unterscheidung von ausgestreuten Leckerlis und rumliegendem Müll.. Wir sind also ausreichend beschäftigt im Moment ;)
 
Beim 'richtigen' Fährtegehen, das ja eine Sportdisziplin mit Prüfungen in 3 Stufen ist, züchtet man sich keine kleinen Staubsauger heran;) und wirft auch keine Leckerlis wahllos durch die Gegend.
Meine beiden Dackel wissen, dass sie vom Boden nichts aufnehmen dürfen und erkennen den Unterschied zu einer gelegten Fährte.

Ich hab keine Ahnung, wie beim Fährtegehen vorgegangen wird - ich hab einfach nur gelesen, dass Leckerli-Suchen eine gute Art der Auslastung ist, bei der die Hunde nicht so hochdrehen. Also hab ich mir Leckerlis geschnappt, bin auf die nächste Wiese gepilgert und habe den Hunden die Kekse erst nur so ins Gras geworfen und später dann auch vor ihren Augen bissl versteckt. Also sicher nicht sehr professionell (vor allem wenn ich mir die Vorgangsweise von Milano durchlese - auf die Idee, die Leckerlis mit meinen Fußstapfen zu verbinden, wär ich nie gekommen) und dadurch vielleicht eher zum Staubsauger-Züchten geeignet :o
 
hmm ich glaube da liegt der hase im pfeffer. deine hunde dürften schon mitbekommen haben, dass es dir nicht so wichtig mit den kommandos ist. daher kommen sie ausschließlich der leckerlis wegen - dir bedeutets ja in anderen situationen anscheindn nix, dass sie deine kommandos sauber ausführen - ergo: zu wenig konsequenz. verstehst wie ich mein?

wenn du zb sitz sagst und der hund zuerst noch ne runde dreht (am platz) und sich dann gemächlich niedersetzt ist das für dich wahrscheinlich in ordnung, er hat sich ja gesetzt. für den hund ist es aber kein konsequent eingefordertes kommando, er muss sich ja nicht sofort daraufhin setzen. also forderst du es nicht so ein, als dass er in jeder anderen (noch dazu in einer solchen) situation dem kommando sofort folge leisten müsste... daher bedeutet es für ihn.. wenns grad nix wichtigeres gibt, könnt ich ja mal bei ihr vorbeischaun, vielleicht hat se ja was feines für mich.

ich denke wenn du den "gehorsam" in allen situationen konsequenter fordern würdest und dabei weiterhin eine ausgezeichnete bindung zum hund hast, wird er sehr wahrscheinlich bald nicht mehr ausschließlich des leckerlis wegen kommen ;)

Also wenn ich mal ein Kommando gebe, dann bestehe ich schon auch auf der sofortigen Ausführung. "Pi mal Daumen" bezog sich darauf, dass ich die Hunde bei einem Pfiff einfach nur bei mir und nicht irgendwie schön vorsitzend haben möchte. Oder dass mir die Form von "sitz", völlig egal ist, Hauptsache der Hintern ist am Boden. Beim "hier" sollen sie zwar herkommen, aber können vorher noch fertigschnüffeln, in die Ferne starren oder was sie sonst noch meinen erledigen zu müssen. Jo, und sonst kennen sie auch nicht viel mehr außer das Stehen bei der Straße und ein "bleib" - "Pfote" war eine unnötige Spielerei.
Daher ist der Pfiff so gesehen neben dem "steh" das einzige Kommando, das mir wirklich wichtig ist und das auf der Stelle ausgeführt werden muss. Hm, und eigentlich sinds auch die einzigen Kommandos, die die Hunde zu hören bekommen - ich komm so gut wie nie in eine Situation, wo ich mir einbilde die Hunde müssten jetzt unbedingt sitzen (aber wenn, dann wie gesagt auch bitte sofort).

Vielleicht hast Du trotzdem Recht und für die Hunde wirkt es wie Inkonsequenz - ich hätt halt gedacht, dass sie sehr wohl unterscheiden können, bei welchen Kommandos sie "schleißig" sein dürfen und welches wirklich zackig zu befolgen ist.
 
der hund ist sowieso ein staubsauger, einfach weil die nase so gut ist ;) siehs praktisch: wenn ich in der küche zu tun habe und mir das eine oder andere runterbröselt ruf ich den dackel oder athena und schwups is es weg :D:D (ich mach natürlich nicht nur auf diese weise sauber :D)

jedenfalls heißt fährten ja nicht futter in der gegend herumzuschmeißen, sondern du solltest es wenn möglich draußen auf einer wiese machen. lass deinen wuff dabei zusehen, wie du eine "fährte legst". dh geh fürn anfang ein paar schritte in den acker (anfangs in einer geraden linien, die schritte eng zusammen) und leg in jeden schritt ein futterstückchen - nicht wahllos in der gegend rumschmeißen *gg* das is ja keine fährte.

danach nimmst deinen wuff und führst in langsam zur fährte. zeig ihm mit dem finger wo er suchen soll und sag immer "such" dazu. ich wette es würd ihm mächtig spaß machen und er würde schön deine fährte absuchen. wenn er mal ganz heftig schnüffelt und es so aussieht als hätte er die fährte verloren, dann zeig ihm wieder und sag wieder "such". wenn er schön schnüffelt, lob ihn mit "brav" "so is fein"... am ende der fährte könntest ein spieli (wenn er/sie es besonders mag) hinlegen als belohnung dafür.

ansonsten kann ich dir noch dieses buch empfehlen: http://www.amazon.de/Fährtentrainin...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1247736640&sr=8-1

man muss es ja nicht professionell machen, einfach zur beschäftigung für den wuff - was gibts schöneres für ihn??! :D;)

Ähem, danke für die Aufklärung - ich komm mir grad vor wie die letzte Anfängerin :o Also gut, dann werden wir von unserem laienhafte wild-in-der-Gegend-Rumschmeißen mal dazu übergehen, es etwas mehr nach "Fährte-Legen" ausschauen zu lassen. Ich hab mich mit dem Thema noch nie auseinandergesetzt - mir gings rein ums Schnüffeln, Suchen, Erfolgserlebnis. Aber gut, auch Frauli ist ja lernfähig.. ;)
 
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