Ernährung und Verhalten

Nein, ich red nicht von Hunden, die ein enthusiastisches Temperament haben, sondern von Verhaltensweisen, die leicht und schnell über das Normalverhalten hinausschießen. Bei Hunden, die schon durch ihr Vorleben (genetische Disposition, Sozialisation, Erfahrungen im Junghundealter usw.) zu einer höheren Streßanfälligkeit neigen, fällt das natürlich leichter auf und kann man sich das als Laie auch leichter vorstellen. Das betrifft nicht nur Aggression, sondern zeigt sich auch bei ängstlichen/unsicheren Hunden. Im Grunde werden durch Fehlernährung alle ungünstigen Verhaltensweisen noch verstärkt. Im Grunde muß man sich das vorstellen, wie einen Motor. Wenn man den im Leerlauf höher und höher dreht, wirds den irgendwann mal zerreißen. Wird der Motor aber korrekt belastet, sinkt die Drehzahl wieder auf ein normales Niveau ab und der Motor wird nicht beschädigt und kann eine lange Lebensdauer haben.

Aber auch bei Hunden, die normalerweise sehr ausgeglichen sind, erkennt man bei Erhöhung des Proteinwerts in der Nahrung Verhaltensveränderungen.

Es ist ganz einfach: Hunde, die mit der Nahrung zuviel an Energie aufnehmen, müssen die auch wieder abbauen (abreagieren) können.

Geb dir recht aber ist dieses zuviel an Energie NUR Eiweiss??


Irrtum: Falsches Futter ist in Wahrheit wohl einer der häufigsten Auslöser bzw. Verstärker für Verhaltensprobleme, auch wenn das hier keiner glauben will.

auch hier geb ich dir recht - falsches Futter kann der Auslöser sein aber nicht unbedingt der Eiweissgehalt sondern weil andere Zusatzstoffe dem Hund nicht gut tun. Ich hab sowas bei Konsum von einer Packerlsoss festgestellt dass ich wenn ich zuviel davon esse reizbar werde - und ich glaub nicht dass es am Eiweiss liegt.

Das sehen nicht alle so. :D:D

So wie du schon geschrieben hast für div. Aktivitäten ist es sogar besser einen Hund mit überschäumender Energie zu haben - sicher nicht mitten in der Stadt.


Ganz klar: die Nahrung muß der Aktivität des Hundes angepaßt sein. Proteinwerte von 30 und mehr Prozent braucht bestenfalls ein Schlittenhund oder ein Suchhund, der im regelmäßigen Einsatz steht.

Und da, fürchte ich, wurde die Utopie schon längst von der Realität eingeholt. :eek:

ich meinte damit Calimeros Posting über die Zukunft dass je nachdem welcher Gendefekt nach der Geburt erkannt wird die Nahrung dahingehend verändert wird. da hab ich aber eine andere Weltanschauung und da glaub ich eher dass wir einen Schritt zurück gehen werden (müssen!!)

Danke, endlich jemand, der das eigentliche Thema erkannt hat. :)


Jawohl! Wie in dieser Diskussion schon mehrmals darauf hingewisen wurde.

es ging aber auch nicht um den Anteil Fleisch zu Kohlehydrate bei barf-nahrung


Ich hab diese Erfahrung bei meinen beiden Hündinnen Hexe und Thora machen können und die waren normalerweise beide sehr ausgeglichene Hunde. Bei Hexe hat sich eine bessere körperliche Belastbarkeit bei Training und Wettkampf gezeigt (was ja grundsätzlich etwas Positives ist), bei Thora war dieser Effekt gekoppelt mit einer plötzlichen inneren Unruhe, sie wirkte gehetzt, fast wie auf Drogen. Im Wettkampf (Agility) war sie etwas schneller, aber auch etwas fehleranfälliger, die Reaktionsbereitschaft auf äußere Einflüsse schien insgesamt erhöht zu sein.

und du bist sicher das lag am Eiweissgehalt? Diese Unruhe kenne ich auch von einem Trockenfutter und das eher gucken nach Aussen was da abgeht.

Die Verhaltensveränderungen bzw. erhöhte Belastbarkeit verschwanden wenige Tage, nachdem ich das Futter wieder auf Normal umgestellt hatte.


Ich glaube, daß es diese Auswirkungen mehr oder weniger bei allen Lebewesen gibt, sie aber nicht bei allen so leicht erkennbar sind, wie bei Hunden.

LG, Andy :)


beim Trockenfutter kann ich aber nur eines probieren und wenn nicht wechseln, bei barf kann ich es selber verändern. Und ob RC dann mit Zusatzstoffen die Aggressivität runterfahren kann - glaubt ihr das? bzw. wird es dadurch ein besseres Futter??
 
es ging aber auch nicht um den Anteil Fleisch zu Kohlehydrate bei barf-nahrung
Doch. Im Artikel und in der gesamten Diskussion ging es eigentlich um dieses Verhältnis Eiweiß zu Kohlehydrate. Und nicht um Barfen oder Nicht-Barfen.
Aber die Rosanna hat recht...ich muss mich in der Diskussion zurückhalten.
Soll ja über's Thema diskutiert werden und nicht um mich. :eek:

Bitte diskutiert weiter, ich halt mich jetzt raus. :eek::)
 
Doch. Im Artikel und in der gesamten Diskussion ging es eigentlich um dieses Verhältnis Eiweiß zu Kohlehydrate. Und nicht um Barfen oder Nicht-Barfen.
Aber die Rosanna hat recht...ich muss mich in der Diskussion zurückhalten.
Soll ja über's Thema diskutiert werden und nicht um mich. :eek:

Bitte diskutiert weiter, ich halt mich jetzt raus. :eek::)

ich dachte es ginge um den Eiweisgehalt im Futter.
da tue ich mir beim barfen leichter da ich es bestimme in welchem Verhältnis ich Kohlehydrate und Eiweiss füttere. Viell. brauchen Hunde gar keine Kohlehydrate - da kenn ich mich zu wenig aus - aber meine Hündin braucht sie ohne nimmt sie ab und da kann ich Eiweiss erhöhen was ich will. (also die Art des Fleisches und die Menge variieren hab ich gemacht - kein Erfolg - seit Kohlehydrate dabei sind passt es)

beim TF scheitere ich manchmal schon an der Deklaration.

Und ich dachte auch es geht darum dass eben Zusätze gegeben werden können die die Aggressionen vermindern. - lieg ich da schon wieder falsch?
(ich kenn nur den Ausschnitt des Artikels nicht das Gesamtpaket)
also eine Art TF für Aggressive Hunde.

Oder soll das TF im Eiweissgehalt reduziert werden? Wird dann nur Getreidepampe erhöht??
 
Die andere Beobachtung ist aber, daß viele Hunde nach der Gabe überhöhter Proteinmengen nicht aufdrehen, sondern schlapp und lustlos sind. Da scheint also der genau gegenteilige Effekt aufzutreten.

Die Frage ist doch auch, über was reden wir eigentlich? "Rohprotein", der Wert, der in Futtermitteln angegeben werden muß, ist lt. Definition einfach die Summe aller Stoffe, die Stickstoff enthalten. Das umfaßt von Muskelfleisch bis Chitin eine sehr große Gruppe chemischer Verbindungen. Logischerweise dürfte der Einfluß, den eine Fütterung mit Chitin auf den Hund ausübt, ein anderer sein als bei Fütterung von Fleisch, selbst wenn der (Roh)-Proteingehalt lt. Weender-Analyse gleich ist. Worauf dieser Einfluß konkret beruht, darüber kann ich nur spekulieren. Die Verdaulichkeit ist sehr unterschiedlich, der Anfall giftiger Stoffwechselzwischenprodukte (z.B. Ammoniak) ist unterschiedlich, die Belastung der inneren Organe ist unterschiedlich.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß bei hoher Verdaulichkeit und hoher biologischer Wertigkeit des Proteins die Belastung des Hundes auch bei größerer Futtermenge wesentlich geringer ist, als bei Verfütterung einer rein rechnerisch kleinerer Menge sehr minderwertigen Proteins.

Möglicherweise ist das EIN Grund dafür, daß eine Verhaltensänderung bei Verringerung der Rohproteinmenge auftritt. Mancher Hund hat bei mittelmäßigen Proteinquellen sein Anpassungsvermögen bei 20 % erschöpft, mancher bei 30 %. Bei einem Hund geht die Belastung auf Leber und Niere, er wird schlapp, ein anderer reagiert mehr auf Stoffwechselzwischenprodukte und wird aufgedrehter.

Meine persönliche Meinung ist, daß überhöhte Proteinmengen selbst aus bester Quelle einen "Luxuskonsum" bedeuten, der dem Körper nach Bedarfsdeckung nur aufwendige Energiegewinnung abverlangt. Energie aus Protein ist uneffektiv. Deshalb gibt es hier vielfältige und abwechslungsreiche Kohlenhydrate, die zusammen mit Fett für die Energiegewinnung zuständig sind.
 
dann meinst du weniger Protein und mehr Kohlehydrate?

welche meinst du? du schreibst von vielfältig und abwechslungsreich.
selbstgekochte Nudeln, Reis, KArtoffel, oder Flocken, Getreide?

Wie kann man sich bei TF durch diesen Dschungel der Definitionen durchfinden? Nur mittels Rohprotein und Rohfette sicher nicht oder?
 
Ich kann nur folgendes sagen:
Ich füttere morgens Dosen, abends TroFu.
Habe mit Acana begonnen, dann habe ich Orijen ausprobiert - daraufhin wurde meine Hündin aber ganz hibbelig und überdreht und hat sich verändert. Als ich dann wieder auf ein TroFu mit weniger Protein umgestellt habe, war sie wieder normal.
Dass vermehrt Protein mehr Energie gibt, glaube ich schon - auch Sportler essen im Training vermehrt hochwertiges Eiweiss für Leistung und Muskelaufbau weil das der Körper dann braucht. Aber ich denke auch, dass verschiedene Hunde verschieden darauf reagieren - ich selbst werde sicher auch nicht plötzlich zum energiesprühenden Muskelpaket nur weil ich vermehrt Eiweiss esse. :eek:
Ich glaube aber definitiv NICHT, dass ein zuviel an Protein aggressiv macht - höchstens bei Hunden, die dieses zuviel an Energie nie ausleben und abbauen können dass sich dann dieser Energieüberschuss auch in vermehrter Aggressivität äussern kann. Aber ein friedlicher Hund wird durch Proteinüberschuss nicht plötzlich aggressiv werden.
 
unsere hunde sind echte superwuzzis. normalerweise braucht so eine evolution tausende- millionen jahre. nur unsere haushunde haben diese umstellung in 50 jahren geschafft, super :):p
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find's komisch, dass die Redaktion sich nicht mal zu Wort meldet. Heisst es doch in jedem Vorwort: Kommen Sie ins Wuff-Forum und diskutieren Sie mit uns.

Ich hatte bei der Wuff das Gefühl, dass die Qualitätskurve wieder nach oben geht, aber wenn ich sowas lese, spare ich mir das Geld für's nächste Heft. Gesponsorte Hundemagazine gibt es ausreichend. Schade.


Ich bin übrigens bei Coppinger hinsichtlich der Domestiaktion und daraus folgt, das Haushunde eigentlich die Verwerter menschlicher Abfälle sind. Und mehr oder weniger füttern wir unsere Hunde jetzt seit vielen Jahren auch so - eigentlich kriegen sie alles: Trofu, Dose, Roh oder auch mal was am Tisch übrig bleibt.

Und was die Auswirkungen des jeweiligen Futters angeht, sehe ich Parallelen zu Herrchen!

;)
 
Also ich habe persönlich auch die Erfahrung gemacht, daß ein zu hoher Eiweißanteil im Futter meinem Hund nicht gut tut. Er wird davon nicht aggressiv, aber "unruhiger".
Generell geht es ihm am Besten, wenn sein Futter nicht zu EW-reich ist und er es über den Tag verteilt bekommt.
Eine große fleischreiche Mahlzeit am Abend, ist bei ihm schon fast eine "Garantie", daß er 2 Stunden ordentlich "aufdreht".
Allerdings muß ich sagen, daß ich ähnliche Erfahrungen bei den beiden Hunde, die wir vor ihm schon hatten, nicht gemacht habe. Die hatten aber insgesamt ein wesentlich ruhigeres Wesen. Ich denke also schon, daß man hier individuell beobachten muß, was dem eigenen Hund gut tut und was nicht.

@calimero&Aaron
Die Fragen, die Du hier im Post 54 aufwirfst, finde ich hoch interessant. Würde, falls Du möchtest auch gerne darüber diskutieren. Allerdings will ich hier nicht darauf antworten, weil es zu weit vom ursprünglichen Thema wegführen würde. Aber falls Du eine andere Idee hast, gern (z.B. ein neuer Tread in der Plauderecke, per PN oder wie auch immer).

Liebe Grüße an alle hier, Conny
 
Grob zusammengefasst seh ich es einfach so:

In Dosenfutter muss Flüssigkeit ohne Ende drin sein, aber scheinbar kein Fleisch, denn woher sonst kommen die Mengenangaben die man dann füttern sollte je Gewicht des Hundes?

In TroFu ist alles drin ausser Fleisch.

Eigentlich gibt es nur eine Alternative find ich :D
 
dann meinst du weniger Protein und mehr Kohlehydrate?

Nein, ich meine hochwertig und bedarfsdeckend. Wenn ich ein sehr energiereiches Futter verwende, z.B. ein TroFu mit 20 % Fett, dann brauche ich darin auch ca. 30 % hochwertiges Rohprotein, sonst wird mein Hund mit der kleinen Futtermenge, die er braucht, im Protein leicht unterversorgt. Wenn ich ein "Schlabberfutter" verwende, das energiearm ist und wovon ich eine Riesenration verfüttern muß, bekomme ich vielleicht auch noch mit 18 % genügend Protein in den Hund. So einen Schweinefraß würde ich persönlich aber nimmer nicht verfüttern.

Man kann einen Nährstoff nicht losgelöst betrachten, immer muß das Futter in seiner Gesamtheit beurteilt werden.

welche meinst du? du schreibst von vielfältig und abwechslungsreich.
selbstgekochte Nudeln, Reis, KArtoffel, oder Flocken, Getreide?

Getreideflocken (Gerste, Weizen, Hafer, Roggen), Hirse, Reis, Kartoffeln - alles möglichst frisch und vollkorn. Zum Knabbern auch mal trockenes Brot. Auch in Obst und Gemüse sind z.T. beträchtliche Mengen an KH.

Wie kann man sich bei TF durch diesen Dschungel der Definitionen durchfinden? Nur mittels Rohprotein und Rohfette sicher nicht oder?

Wenn man sich wirklich dafür interessiert, gibt es Fachliteratur. Von Meyer/Zentek zum Einstieg z.B. eine kleine Broschüre, die die wichtigsten Termini erklärt. Dann lesen sich die Futterdeklarationen schon anders...
 
Conny, mach ich. Allerdings in der Plauderecke. Ich finde das Thema auch mehr als interessant und da ich sowieso gern diskutiere...ab in die Plauderecke! :)
 
nur unsere haushunde haben diese umstellung in 50 jahren geschafft

Den Satz verstehe ich jetzt nicht. 50 Jahre? Sind es nicht Jahrtausende?
Außerdem denke ich eines...das Aussehen des Magen-Darmtraktes mag noch wolfsähnlich sein. Aber die Funktion? Oder gar die Auswirkung auf Stoffwechsel-Ebene? Oder gar auf der Ebene der Neuronen bzw. Synapsen?
Ich weiß nicht, wo eine evolutionäre Veränderung zuerst beginnt. Vielleicht könnte da irgendwer Kundiger Auskunft geben?
Ich kann mir aber vorstellen, dass diese Veränderung zuerst auf elektrisch-chemischer Seite passiert und erst viel später dann auf der Ebene der Organe. Das heißt, der Hundeverdauungstrakt schaut zwar noch wölfisch aus, ist es aber in seiner Funktionalität längst nicht mehr. Ist nur eine Vermutung von mir - weiß wer mehr?
 
Danke Vesta, dieses Bücherl werd ich mal lesen gehen. (kannst du mir viell. den Titel nennen?)

Was hältst du von Roh füttern?
Bzw. wie würde es sich deiner Meinung nach verhalten wegen dem Protein und Kohlehydrate.

Gerne auch per PN falls wir OT sind.
 
@Eviat,

und auch das Benagen der fleischigen Knochen das dauert ja doch eine Weile genau dieses empfinde ich als "runter kommen vom Stress" gerade das Kauen ist es doch was Stress minimiert. Wenn ich sehe wie sich mein Hund beim Futtern entspannt um dann zufrieden im Garten liegt - das sieht bei einer Handvoll Trockenfutter anders aus.


bei einem hund ja :) wenn man einen rudel hat, entsteht da sehr schnell beuteanspruch :-(
 
Das ist dann eine Frage von Organisation und Erziehung durch den Hundehalter - wobei das Rudel in den seltensten Fällen eines ist, sondern meist ein (un)willkürlich zusammen gewürfelter Haufen mehrerer Hunde ;)


du kannst dir gerne mal meine 6köpfige bande ausborgen und mal eine woche haben, dann reden wir nochmal drüber, was rudelführung heisst :)
 
Hallo!
Kann ich mir gut vorstellen, dass bei so vielen Hunden ein einfacher trockenfuttergefüllter Napf besser zu handhaben ist.
Was aber auch nicht heißt, dass man Trofu generell empfehlen sollte.
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Der Artikel im Wuff gefällt mir gar nicht. Die Anspielung auf rohes Fleisch = zu hoher Proteingehalt = aggressiver Hund finde ich sehr einfach dargestellt.
Das lese ich aus dem Artikel heraus und viele andere wohl auch und die Lösung wird gleich angeboten - das neue Futter "Calm".

Dr. Roger Mugford hat sein Buch "Hunderziehung 2000" 1992 herausgebracht.
Darin behandelt er das Thema Ernährung und Verhalten unseres Hundes S 126:


In der medizin. Literatur gibt es zahlreiche Beispiele, wonach unsere Psyche durch unsere Ernährung beeinflusst wird, dass in einigen Fällen die Auswirkungen extrem sein können.
Als Beispiel wird die Überempfindlichkeit gegenüber Zusatzstoffen genannt (Tartrazine E102). Er beschreibt kurz die möglichen Folgen von Allergien und Unverträglichkeiten von Nahrungsbestandteilen.

Weiters schreibt er: …. in den Gründungsjahren unserer Therapiepraxis zeigte sich bei meiner Forschung ein klarer Zusammenhang zwischen dem, was einer Reihe von unberechenbaren, manchmal aggressiven Golden Retrievern gefüttert wurde, und ihrem Verhalten. Wurden die Hunde mit proteinreichen Büchsenfutter ernährt, zeigten sie sich launisch, zeitweise depressiv oder gefährlich aggressiv. Wurde ihre Ernährung auf eine einfache, selbst zusammengestellte und mäßig proteinreiche Nahrung umgestellt, verschwanden diese Symptome.

…viele Faktoren spielen zusammen, beispielsweise Hunderasse, verschiedenartige gastro-enterologische Zusammenhänge im Hundekörper ….(meine Anm.: Verstoffwechslung der Nahrungsbestandteile und mögliche Unverwertbarkeit - durch chem. und physik. Einwirkung auch durch den Herstellungsprozess – der dadurch enstandenen denaturierten Nahrungs-bestandteile. Mögliche Überbelastung der Verdauungsorgane.

In unserem Animal Behaviour Centre empfehlen wir nachstehende niedrigproteinhaltige Ernährung um mögliche Verhaltensstörungen in Verbindung mit der Ernährung abzuklären:
1 Teil gekochtes weißes Fleisch: Huhn, Schaf, Fisch od. Kaninchen
4 Teile gekochter weißer od. brauner Reis, alternativ Kartoffelbrei
+ Vitamin-Mineral-Mischung, pflanzliches Öl (je 10 kg KG einen Teelöffel)

Zum Thema Hundemahlzeiten schreibt Dr. Mugford:
Hunde lieben die Abwechslung…
…ich würde jedoch nicht all mein Vertrauen in irgendeine Futtermittelmarke setzen,
…empfehle 2 od. 3 verschiedene Marken in aufeinanderfolgenden Mahlzeiten zu verfüttern…
…bei Hundefutter wird die Proteinqualität nahezu niemals objektiv deklariert – ein Vergleichen nicht möglich.
Schuhleder ist reich an Proteinen, aber für die Hundeernährung von sehr niedrigem Wert!
Wird Futter durch die Extreme von Hitze, Säure oder über längere Lagerzeiten durch mikrobiologische Entwicklungen geschädigt, vermindert sich gleichzeitig der biologische Wert, die Proteinqualität ( Anm: von schon eher minderwertigen Proteinquellen!)
Insbesondere Aminosäuren am Ende der Proteinketten fallen scharf ab, teilweise wird die Proteinkette selbst chem. Aufgebrochen.
Die Proteine von frischem Fleisch liegen in der Regel qualitativ hoch.
Wird dieses Protein aber während der Produktion großer Hitze ausgesetzt (beispw. Beim Abfüllen in Büchsen), kann hierdurch die Qualität geradezu drastisch abfallen.
In frischem Fleisch ist normalerweise 90 % Protein typisch ( Anm: diese Angabe ist falsch! Fleisch enthält je nach dem ob es gekauft oder frisch geschlachtet ist – ausgeblutet ist – ca. 70 % Wasser) nach extremer Erhitzung kann es bis auf 60 % abfallen.
Anm.: Trockenfutter wird hier nicht erwähnt der Bezug wird immer zu Fertigfutter in Dose/Büchse hergestellt) alleine schon von diesem Gesichtspunkt ist Trockenfutter – dessen Grund-Bestandteile aufgrund der Herstellung mechanisch Bearbeitet/zermahlen wird um es der Extrusion zuführen zu können, künstliches denaturiertes Futter.

Weiterhin beeinflusst die Proteinquelle den biolog. Wert. Bindegewebe, Haut und Organe wie Lungen besitzen einen niedrigen biolog. Wert als qualitätvolles Muskelfleisch.
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Eine Studie, dass rohes Fleisch, fleischige Knochen und Gemüse Hunde aggressiv macht gibt’s nicht, und wenn doch, dann müsste man sich mal genau anschauen wer diese in Auftrag gegeben und finanziert hat.

Ich kann jedenfalls in Dr. Mugfords Buch keine Empfehlung für Fertigfutter weder feucht noch trocken finden, und 1987 war es doch in England schon so, dass die Hundehalter, die für ihren Hund kochten oder nur rohes Fleisch fütterten, eher selten waren.

Verhaltensstörungen die Dr. Mugford untersuchte (an wie vielen Hunden mit welchem Futter und mit welcher Lebenssituation und welcher Vorgeschichte?) – wenn die ihren Ursprung im Futter hatten – dann doch eher vom Fertigfutter kamen.
Meiner Meinung nach kann aber dieses CALM nicht als Lösung ansehen und schon gar nicht für alle Hunde mit Auffälligkeiten empfohlen werden.
Wenn ich mir die Zusammensetzung ansehe, dann sehe ich schon die nächsten Probleme kommen.
Ich meine auch, dass Nahrung generell beeinflussen kann. Aber da Spielen viele Faktoren zusammen unter anderem auch das Unvermögen bestimmte Nahrungsbestandteile richtig zu verstoffwechseln. Da nützt dann auch eine Zufuhr einzelner Aminosäuren wie Tryptophan oder andere Stoffe (die sowieso im natürlich gewachsenem Futterfleisch vorhanden sind) wenig. Man könnte ja auch Bananen füttern oder wenns denn Verhaltensprobleme gibt ein wenig Reis, Hirse udgl. dazu füttern. Wobei es sicher so ist, dass der nötige Kohelnhydratanteil eh schon durch die Leckerlis aber auch durch Gemüse erreicht wird.

Was ist mäßig was ist wenig, wie viel ist reduzierter Proteingehalt?
Ralston Purina –Nestle schreibt:
Bei NRC und AAFCO zeigen die Empfehlungen extreme Schwankungen.
1985 wird von einem Proteinbedarf (wachsender Hund) von 11,4 % der ME vorgeschlagen 1974 war es das Doppelte. Heute weiß man, dass der Mindestgehalt von 11,4 % zu Wachstumsmängeln führt. 1992 AAFCO wurden die Richtwerte von NRC v. 1974 wieder aufgegriffen. Bezogen auf ein Futter mit einer Energiedichte v. 14,65 MJ ME/kg wird für Hunde im Wachstum 22 % und für Erwachsene 18 % als Mindestproteingehalt in der Trockensubstanz empfohlen.

Mindestproteingehalt ist das was einen Hund gerade noch am Leben erhält, eine Obergrenze oder einen allgemeingültigen Richtwert für alle Hunde gibt es nicht.
 
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