Heulen mag vielleicht übertrieben sein, aber es gibt Welpen, die sind tatsächlich nicht lieb und süss und tollpatschig und die können auch die Nerven eines erfahrenen Hundebesitzers extremst strapazieren. Ist möglicherweise schwer vorstellbar, wenn man selbst noch keinen solchen Welpen hatte, aber manchmal sollte man zumindest versuchen, ein bissl über den Tellerrand zu schauen und nicht sofort "verurteilen"...
Danke
Ich gestehe - ICH bin eine von denen, die wirklich neben dem Körberl vom Hund gekauert sind und geweint haben...
Mein Thyson war als Welpe/Junghund außer anstrengend - nur anstrengend.
Von süß, lieb und lustig, hab ich lang nix mitbekommen
Unsere Vokabeln zu der Zeit waren: Stress, Nervös, Hibbelig, alles kaputt machen und ruinieren, Grobmotorisch bis zum "geht-nicht-mehr", laut, wild, ungestüm, hyperaktiv - mit einem Wort FURCHBAR
Und ich möchte bitte - fürs Protokoll
- erwähnen, dass ich mich ausreichend und einige Jahre (!) lang über Hunde informiert habe und jedes Buch, jeden Artikel verschlungen haben und auch schon hier, im WUFF, registriert war (1 Jahr) bevor ein Hund eingezogen ist...
Stubenrein war er allerdings innerhalb von 2 Wochen und auch alleinebleiben konnte er schnell - gelernt hat er immer schon recht flott...
Aber sonst wars halt ein Drama
Ich glaub der Hund hat mir eine komplett neue Einrichtung gekostet - er hat alles zerbissen und zerstört, was er erwischt hat inkl. Sofa, Sofatisch, Stühle, Fußleisten, etc.
Auch wenn ich zu Hause war - wenn er allein war - wenn wir gerade vom Welpenkurs zurück gekommen sind, etc. etc. Eigentlich immer - wie bei einem Kind - kaum wars ruhig, hat er auch schon was angestellt
.
Ich habe monatelang keinen Besuch bekommen weil er ge"bissen" und gezwickt hat, dass man dunkelblau/lila war, gesprungen ist wie ein Flummi und tiefe, blutige Kratzer hinterlassen hat - und es war ihm nicht abzugewöhnen - mit allen und unmöglichen Mitteln hab ich gearbeitet.
Bei anderen Welpen hat ein konsequentes ignorieren gereicht oder mal ein scharfes (lautes) Wort - nö das hat Thyson überhaupt nicht interessiert.
Meine Grosseltern hatte schon viele Hunde (Boxer, Schäfer, Bernhardiner, Pudel, Dackel) und die haben auch gesagt SO einen Hund hätten sie noch NIE erlebt
Angefangen "normal" zu werden hat Thyson langsam, ganz langsam, mit etwa 1,5 Jahren (!) - vorher war unsere gemeinsame Zeit eigentlich nur ein Kampf - durch den Welpenkurs, Junghundekurs und Grundkurs haben wir uns gequält - 3 mal die Woche konsequent und zu Hause geübt, geübt, geübt...
Irgendwann - Gott sei Dank - hat sich ein Schalter umgelegt anscheinend, heute ist er wesentlich ruhiger (obwohl andere Leute ihn immer noch als "wild" bezeichnen) und, wie drückt man das aus, "führbarer". Er macht nicht mehr was ER will - sondern was ICH will (zumindest in 80% aller Fälle).
Wie gesagt ich kann JEDEN verstehen, der bei seinem Welpen/Junghund heult - es gibt "einfache" Hunde und dann gibts noch "andere" Hunde.
Zugegeben vielleicht war ein Welpe aus einer Tötungsstation, der sich im Endeffekt als Herdenschutzhund entpuppt hat - keine besonders gute Idee für einen "Anfänger" in Sachen Hundeerziehung/ausbildung
- aber als Welpe sah man ihm das ja nicht an, was er mal wird
Umso "stolzer" bin ich allerdings, dass aus unserer "Chaosbeziehung" - nun ein harmonisches und friedliches Zusammenleben geworden ist, wir uns nun vertrauen können und ein richtiges Team geworden sind. Auch wenn wir einige Probleme haben an denen wir noch arbeiten - haben wir ein inniges Verhältnis zueinander und ich würde ohne meinen Wuffl keinen Tag mehr sein wollen!