Epilepsie: Gewitter im Gehirn des Hundes

Redaktion WUFF

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Das Vorkommen von erblicher Epilepsie ist ein Problem vieler Hunderassen. Häufig wird das Thema aber unter den Tisch gekehrt. Der Grund: es könnte das Ansehen der Rasse oder den Welpenabsatz beeinträchtigen. Dass man durch ein solches Verschweigen die Ausbreitung der Krankheit aber nur begünstigt, scheint man in Kauf zu nehmen.
Was die Epilepsie jedoch für das Leben eines betroffenen Hundes und das seiner Familie bedeutet, schildert Anja Kläne, eine Züchterin von Samojeden, die ihre Zucht nun deswegen vorläufig beendet hat.

Den vollständigen Artikel können Sie in der WUFF Heft-Ausgabe 03/2011 oder auf WUFF online nachlesen.
Link zum Artikel: http://www.wuff.at/cms/index.php?id=1716
 
Hallo,
ich gehöre auch zu den Hundebesitzern, die plötzlich mit der Krankheit Epilepsie zu kämpfen haben.
Mein Hund ist bereits ein Senior, mit 11 Jahren, ein Schäfermix, und war zu vor immer gesund.
Doch plötzlich erkrankte er an Epilepsie, sein erster Anfall, war bereits sehr schwer und dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Dieser Anfall war sehr sehr schlimm, er hat uns nicht mehr erkannt und wurde aggresiv, wir waren am Ende. Er bekommt zwar jetzt seit gut 4 Monaten die Phenobarbidal Tabletten, hatte in der Zwischenzeit mehrmals Anfälle erst seit zwei Monaten Anfallsfrei *holzklopfen* und ist physisch auch wieder fiter gworden, jedoch begannen dann die Schwierigkeiten mit der Arthrose.
Es ist für mich jede Nacht ein auf und ein ab, ich wache mehrmals auf und schau nach ihm ob er auch keinen Anfall hat - den meine größte Angst ist es, dass er den Status Epileptikus bekommt und daran stirbt- mit dieser Angst lebe ich seit 4 Monaten - einfach schrecklich! Ich liebe meinen Hund und es tut mir weh wenn ich ihn so sehe wie er jetzt aussieht und wie es ihm geht!!

LG
Tanja
 
Ich, mein Hund und die finstere Wolke der Vergessenheit und der Angst

Es war ein weiterer verregneter Tag in der Tierauffangstation. An jenem Tag wollte ich mit meiner Mutter und einer Freundin wieder mal bei der üblichen „Drecksarbeit“ mit helfen. Ein bisschen Käfig putzen hier, ein bissl Dreck weg räumen da als ich auf einen Hund aufmerksam wurde. Er versuchte ständig seinen Kopf zwischen den Gittern durch zu quetschen, war dies endlich geschafft traute er sich aber nicht zurück und blieb mehr als einmal stecken. Ich rief Eva, und zeigte ihr den Hund in seiner misslichen Lage, kaum hatte sie ihn aber befreit tat er sein bestes sein Köpfchen wieder durch zu stecken. Während sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Holzbrett machte um ihm die Möglichkeit zu versperren bekam ich die Info das die Hündin seit 14 Tagen etwa hier war und ca. 6 Mon alt war. Meine Mutter boxte mich in die Rippen und zog mich weiter. Es waren wahrscheinlich viele Hunde die das gleiche taten, aber ich hatte nur mehr Augen für sie.
An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen dass ich eigentlich dachte, mit ziemlich hoher Sicherheit sogar, dass ich gar nicht mehr schwach werden konnte. Schließlich hatte ich meine Katze Sheila zu Hause, meinen Malteser Speedy und den kleinen frechen Dackelmix Spike, der sich übrigens ebenfalls in besagter Auffangstation ohne zu zögern und wenn ich es recht bedenke sehr schnell in mein Herz geschlichen hatte.

Und jetzt stand ich da, es war der 11. März, es war nass und kalt und diese blöde Hündin versuchte immer noch durch die Gitter zu dringen. Zu allem Überfluss fand ich immer schon gefallen an diesen zuckersüssen Retriver Mischlingen. Meine Mutter sah mich an, ich sah sie an, und plötzlich hörte ich mich sagen: Eva, lass sie raus, ich nehm sie mit.
Ich hatte Angst, Angst dass ich mir da etwas auferlegte was nicht zu schaffen war. In meinem Kopf schwirrten tausende Gedanken: Kann ich es mir leisten, hab ich einen Platz für 3 Hunde wenn ein Notfall eintritt, werden sich die 4 verstehen, wie verdammt noch mal geht man mit 3 Hunden Gassi?
Es war also reichlich überlegt und bei der Heimfahrt wurde über nichts anderes gesprochen als über die Handhabung mit 3 Hunden. Meine Mutter hat auch drei, sollt also zu schaffen sein. Ich hab sie Sunny getauft.

Die erste Zeit war nicht immer ein Honig schlecken, das muss ich zugeben. Aber wir gaben nicht auf und siehe da, alle verstanden sich dann doch noch super.

Es war kurz nach ihrem 2. Geburtstag, sie war etwa 6 Monate bei mir, als ich in der Nacht unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. Die Jungs bellten wie verrückt, ich sprang auf, machte Licht und da lag sie. Meine Sunny, zuckend und sabbernd, die Augen weit aufgerissen ins Leere starrend. Ich stand da und alles was ich dachte war: sie stirbt jetzt! Sie kämpft um ihr Leben aber verliert… Dann lag sie da, ich kauerte mich neben sie streichelte sie, weinte… doch sie atmete. Ich war überfordernd, hatte keine Ahnung was ich tun sollte oder musste. In diesem Moment wusste ich nur: sie atmet noch
Sunny versuchte aufzustehen, torkelte, rannte gegen die Tür. Ich wollte zu ihr und plötzlich der nächste Schock. Der von mir so geliebte Hund stand da, schaute mich an als wäre ich eine Fremde und dann knurrte sie. Ich weiß nicht was in dem Moment für mich schlimmer war, die Erkenntnis dass mich mein Hund nicht erkannte, oder das Gefühl von Angst was sie wohl zu tun jetzt im Stande wäre.
Also stand ich einfach nur da, redete ruhig auf sie ein. Sie erkannte mich noch einige Minuten nicht und dann stand sie vor mir, hatte wieder einen klaren Blick, einen Blick der sagte: Hey du, ich weiß nicht was passiert ist aber ich bin wieder da.

Ich musste einige Tierärzte ausprobieren bis ich einen fand den ich für meinen Hund als gut genug empfand und ich den Eindruck hatte er weiß was er tut und kann uns helfen. Ich informierte mich nicht nur gründlich, sondern ließ natürlich sämtliche Untersuchen machen und stellte sie gemeinsam mit dem TA auf die richtige Medikation ein.

Leider blieb es nicht bei den leichten Anfällen. Sie wurden stärker. Mittlerweile kämpfen wir seit bald 2 Jahren gegen diese Krankheit an.

Ich kann mich auf das urinieren im Anfall vorbereiten indem ich immer ein Handtuch parat habe.
Aber wer weiß wie schlimm es für jemanden ist wenn der eigene Hund einen 1 Stunde nicht erkennt?

Sie hat alle 10-14 Tage einen Anfall. Manchmal mehr, manchmal weniger. Manchmal stärker und dann wieder leichter. Meine Hündin macht sich an, steht torkelnd auf, und macht mir wieder hin.
Ich kann nicht hingehen, sie kennt mich nicht, sie hat Angst vor mir. Sie legt sich in ihren Dreck und verteilt ihn im schlimmsten Fall in der Wohnung. Ja sie frisst ihn sogar. Und ich? Ja, ich steh daneben, will sie nicht erschrecken also kann ich sie nicht halten. Ich MUSS warten bis sie wieder weg torkelt und ich um 1:30 Nachts die Wohnung putzen kann. Es stinkt, ich kann die Fenster aber nicht öffnen weil sie so laut bellt. Ich kann sie aber nicht beruhigen dass sie aufhört weil sie vor mir Angst hat.

Es ist ein Gefühl der Ohnmacht… da steh ich nun, mitten in der Nacht, eine sich entleerende, bellende, ängstliche Hündin vor mir die ich doch so unendliche liebe– und ich kann ihr nicht helfen. Ich kann nichts für sie tun, außer abzuwarten und sie zu begrüßen wenn sie wieder zu mir zurück kehrt, aus ihrer finsteren Wolke der Vergesslichkeit und der Angst. Und dann kommt sie zurück und ich hab das Gefühl nun beruhigt sie mich… sie lächelt mich an und sagt mir schon beinahe - hey, mach dir keine Sorgen mehr ich bin wieder da siehst du.

Ich liebe sie, und ich werde MEINE Sunny nicht aufgeben solange sie nach so einer Nacht ein paar Tage ein normales Leben führen kann bevor die nächste Finsternis über sie herein bricht. Manchmal bin ich verzweifelt, manchmal hab ich das Gefühl es nicht mehr zu schaffen und dann schaffen wir es wieder. Ich versuche stark zu sein, aber wenn wir ehrlich sind, gibt nur sie mir die Kraft das alles durch zu stehen.

Wir werden Den Kampf nicht gewinnen, aber aufgeben werden wir erst wenn SIE entscheidend gehen zu wollen. Wenn sie aufhört mich an zu lächeln sondern mir sagt: Hey du, es wird Zeit für mich. Und auch dann werd ich bei ihr sein und sie auch auf diesen Weg begleiten.

Aber noch ist sie bei mir. Noch schaut sie mich in der Früh mit ihren Engelsgleichen Augen an und begrüßt mich mit einem Lächeln in den neuen Tag.
Wenn sie stark sein kann, kann ich es auch – für sie
 
kann mich voll dem Beitrag von PetraL anschliessen mir geht es so seit 4 Jahren ...

erster Anfall 14 Tage nach dem er bei mir war habe meinen kleinen aus dem Tierheim da war er ein Jahr alt , 3 Tage nach der Impfung die Ihm mein TA gegeben hat obwohl es nicht notwendig war, habe im Tierheim angerufen ob sie etwas gemerkt hätten wegen Krämpfen ect.nein MEINE VERMUTUNG ist gestresster Körper ( aus schlechter Haltung ins Tierheim mit dem abgetretenen Bein OP dann Kastrieren wieder OP und voll Impfung und mein EX -Tierarzt sein übriges Impfung die nicht notwendig war , sämtliche TÄ die ich zu rate gezogen habe belächeln es und wollte gleich mit der Dosis Medikamente reinfahren, habe mich aber dagegen entschieden da ich mich sehr in die Epilepsie reingelesen haben und mehr Angst vor denn Nebenwirkungen hatte habe auch von Hammers Theorie gelesen Epi sollte man auskrampfen lassen, nach 2 Jahren regelmässiger Anfälle Voll und Neumond 1-2 Tage davor oder danach und auch wenn er was neues erlebt hat und auch bei Wetterveränderung ...

man ist sehr Hilflos wenn man aus dem Schlaf gerissen wird weil man meint eine Bombe hat eingeschlagen, 40 kg die er am Anfang hatte jetzt 70 kg machen schon einen Lärm, bin auf habe das Krampfen schäumen vom Mund und anpinkeln gesehen und dachte Hund stirbt, bin zum meinen Hundebuch dort stand Vergiftung legen sie denn Hund auf die Seite, gut da wusste ich das ist es nicht , im Bauch hatte ich gleich Epilepsi obwohl ich damals noch nix über Epi wusste und auch niemanden kannte mittlerweile sind es sehr viele Menschen wie Tiere .2-3 Minuten später ist er aufgestanden hat sich geschüttelt und ist durch das Haus und Gaten wie um zu schauen eh alles noch da und doch auch als wäre alles neu....
habe dann einen Bekannten an dem Tag des ersten Anfalles getroffen der auch einen Hund hatte gefragt ob er so was schon mal erlebt hätte JA sein Hund hätte Epilepsi ab denn Zeitpunkt habe ich mich in die Epilepsie reingelesen und sämtliche Tierärzte befragt.
habe sehr viele TÄ und auch Menschenärzte- Bioresonaz Therapeuten befragt und Hund mit Biotensor austesten und Blut ansehen lassen, brauche TÄ die ins Haus kommen, er steigt nicht ins Auto und Lernen war nicht drinnen da er danach immer Anfälle hatte ....
habe dann 2 Jahre ohne Medis ( BAchblüten- Reiki- Chiropraktik- TTM ) und nach 3 verbrauchten TÄ mich überzeugen lassen Medikamente zu geben ,da er dann als es wärmer wurde 3 - 4 Anfalle an einen Tag hatte...

das erste Medikament Maliasin hat er halbwegs vertragen aber es wird nicht mehr erzeugt da die damalige TÄ auf Urlaub war und diese Medis darf man nicht absetzen wegen des Entzuges anderer TÄ hat dann Phenobarbital verschrieben erste Zeit ok dann sind schleichend die Nebenwirkungen gekommen wo ich einige Zeit brauchte bis ich es auf die Medis gebracht habe ( schwerste Panikattaken des Hundes bei Geräuschen wie ein Junkie auf Entzug und auch als hätte er eine Optik wollte durch Wände und Fenster bei Gewitter habe stundenlang zu tun gehabt Hund zu halten das er sich nicht verletzt , dem TA alles erzählt der meinte nur höhere Dosis und vielleicht das Erlösen in Betracht ziehen er könnte ja Agressiv werden und Sylvester wird er nicht aushalten da könnte man ihm in eine Langzeitnarkose legen , ich frage ihn ob es von denn Medis ist er NEIN , gut das es Internet gibt habe mir dann sämtliche Wirkungen des Phenobarbitals gegoogelt Oh Schreck Oh Graus ,habe Ihn dann eigenmächtig von denn Medikamente ausgeschlichen ,habe denn Vorteil Therapeuten Ärzte und Pflegehelfer zu kennen und diesen auch ein Loch in denn Bauch frage *gg*
nach einen Monat Krampffrei ohne Medikamente ist er in eine Anfallserie von 11 Anfällen in drei Tagen verfallen ,es wurde mir wieder ein TA empfohlen der ins Haus kommt , der hat ihn Kreislauf Herz und Blut mässig durchgecheckt und er war sehr überrascht das der Hund so Fit und gut beieinander ist , habe aber dann gesagt das ich ihn nicht auf Medis einstellen lassen möchte erst sehen ob er sich vielleicht nach dieser Serie ausgekrampft hat ...
OH Freude 1 Monat kein Anfall dann wieder 8 Anfälle innerhalb 24 std
er ist dann meist einen bis 2 Tage ein anderer Hund, Gedächtnissverlust ganz in sich gekehrt ruhig die Nachwehen 2-3 Tage später wieder super gut drauf wie ein Hund sein sollte .

vor zwei Wochen wieder nach einen Monat Pause 5 Anfälle in 24std 2 Tage platt jetzt wieder springfidel ....

Ich werde ihn nicht mehr auf Medikamente einstellen und mal sehen wie es weitergeht , bin guter Dinge , obwohl es sehr Anstrengend ist , das Putzen ist noch das Harmloseste das nicht erkennen vom eigenen Hund ist schwer zu ertragen aber wenn man weiss das es vorübergeht dann nimmt man es in Kauf , mittlerweile sind es 4 Jahre und über 180 Anfälle

Wir geben nicht auf und sind guter Dinge viel Kraft an alle 4 und 2 Beiner
 
meine dackeline hatte epilepsie. die anfälle waren :eek::mad::(
es war ein seeehr langer weg bis ein ta die diagnose stellte. sie bekam lanitop. damit waren die anfälle 'unterdrückt'.
da dann auch ein schwaches herz dazukam haben wir einen gang zurückgeschalten und ihr war nichts mehr anzumerken.
im endeffekt war ein spindelzellsarkom im kieferbereich ihr todesurteil.
mich wundert, daß hier keiner das lanitop erwähnt.
 
Also meine ist mittlerweile mit Phenobabital und Kalium Bromat (oder so :D)
fein eingestellt. Anfälle mal alle 3 Monate im Moment, was sich dann im Sommer bei der Hitze aber wieder ändern kann, die verträgt sie nicht gut.
Auch habe ich so gut wie keine ersichtlichen Nebenwirkungen mehr, bei zu hoher Dosis hatte ich auch einen kleinen Junkie daheim, aber mit weniger wekt man ihr nichts an. Ab und zu geht sie ein bissi anders, aber ich glaub das merk nur ich :rolleyes:
 
Hallo Tanja

mit Arthrose und Gelenksschmerzen hatten wir nur Probleme solange er auf Phenpobarbital war , seit dem es ausgeschlichen ist keine Schmerzen keine Panik Attacken ect..

lg
 
mich wundert, daß hier keiner das lanitop erwähnt.

Lanitop kenne ich nur aus der Humanmedizin als herzkraft-steigerndes Medikament. Grundsätzlich werden ja viele Medikamente sowohl bei Menschen als auch bei Tieren eingesetzt. Mich wundert das nur, weil das bei Menschen definitiv nicht gegen Epilepsie verwendet wird und außerdem eine sehr geringe "therapeutische Breite" hat - also die Spanne zwischen wirkungsloser Unterdosierung und gefährlicher Überdosierung ist wedentlich geringer als bei den meisten Medikamenten.

Aber ich weiß grundsätzlich nichts über die Behandlung von Epilepsie bei Hunden.

Liebe Grüße, Conny
 
Herzlichen Dank für diesen gelungenen Artikel und Dein Engagement.

Auch ich besitze einen Epi-Hund. Seinen ersten Anfall bekam mein Großer Schweizer Sennenhund im Alter von 15 Monaten, diesen Tag werde ich in meinem Leben nie mehr vergessen. Derzeit ist er seit über einem Jahr anfallsfrei, er ist auf Phenobarbital eingestellt und wir hoffen dass dieser Zustand noch sehr lange anhalten wird.

Trotz allem kenne ich die Ängste und weiß welche Einschränkungen man für das Wohlergehens seines geliebten Vierbeinern auf sich nimmt. Auch habe ich immer noch diese Ängste, es wird zwar erträglicher, aber sie werden uns wahrscheinlich sein Hundeleben lang begleiten.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Krankheit gerne totgeschwiegen oder verhamlost dargestellt wird. Auch werden gerne fadenscheinige Begründungen gesucht, weshalb dieser eine Epi-Hund ja in Wirklichkeit gar keine Epi hat. Man wird teilweise als Besitzer eines solchen Hundes mit den schwachsinnigsten Dingen konfrontiert und sieht sich immer in der Pflicht zu erklären weshalb warum die Epi. Ich habe einfach oft das Gefühl, das den Menschen die nie mit dieser Krankheit konfrontiert wurden, einfach das Bewusstsein dafür fehlt. Auch fällt es schwer sich einzugestehen, dass die eigenen Rasse, die Linie oder evtl. sogar der eigene Zuchthund Träger dieser Gene sein könnte. Unser Befund wurde vom zuständigen Verein aufgenommen und auch in der Zuchtdatenbank hinterlegt. Auch wurden wir vom Verein gebeten an der Epilepsie-Forschungs-Studie in Finnland teilzunehmen. Das haben wir gerne gemacht und hoffen natürlich, dass es den Wissenschaftlern gelingen wird die verantwortlichen Gene für diesen Erbgang herauszufinden.

An dieser Stelle möchte ich ein ganz dickes Lob für diesen super Artikel sowie den Mut von Anja so offen über diese Krankheit zu sprechen, aussprechen. Nur so können wir es schaffen Bewusstsein für diese schreckliche Krankheit in den Köpfen von Züchtern, Verbänden und natürlich auch von potentiellen Hundekäufern zu schaffen....
...Denn nicht das Aussehen und die tollen Fähigkeiten eines Hundes machen ihn aus, sondern in erster Linie seine Gesundheit...

Danke, Danke, Danke.

LG Petra
 
Ich finde es super von Wuff das dieses Thema, das so gerne totgeschwiegen wird, endlich mal an die Öffentlichkeit gelangt. Der Beitrag von Anja Kläne trifft „den Nagel auf den Kopf“. Ich hatte selbst einen an Epilepsie erkrankten Großen Schweizer Sennenhund. Die Betonung liegt auf hatte, denn ich musste ihn im Sommer 2009 im status epilepticus einschläfern lassen. Die Krankheit trifft einem aus heiterem Himmel eigentlich so von jetzt auf sofort, ohne erkennbare Symptome. Carlo war aus einer SSV-Zuchtstätte wobei anzumerken ist, dass im SSV keine Hundeverpaarung stattfinden darf/soll, wenn ein bestimmter Epi-Wert überschritten wird. Der Wert wird anhand von Angaben die über alle „deutschen Hunde“ in DogBase erfasst sind, errechnet. Ausländische Hunde werden nur auf Antrag und gegen Zahlung einer Gebühr aufgenommen. DogBase kann sich jeder Züchter kaufen und damit die Verpaarungsplanung durchführen.
Aber: Wenn Epi verschwiegen wird nützt natürlich auch die beste Datensammlung in DogBase nichts.
Zurück zu Carlo. Díe Verpaarungsplanung war vom Wert her optimal, aber vom Endergebnis her katastrophal. Zwei überlebende Welpen H/R = 2 Epi’s. Die Elterntiere wurden aus der Zucht genommen.
Carlo war ein Traumhund der auch erfolgreich ausgestellt wurde, da ja geplant war, dass er in die Zucht gehen sollte. Für März 2008 war die Zuchtzulassung „angedacht“. Röntgenauswertung war ok und die Augenuntersuchung sollte kurz vor dem Körtermin durchgeführt werden. Ein Tag vor der Augenuntersuchung rief der Züchter an und teilte mir mit, das Carlo’s Schwester einen epileptischen Anfall hatte. Ich habe Carlo daraufhin sofort aus der Körungsplanung zurückgezogen. Dann kam der 26.Aug.2008, an dem mein schlimmster Albtraum wahr wurde. Carlo bekam ebenfalls seinen ersten Anfall. Den zweiten im Oktober und danach war Ruhe bis Ende März. Eine untrügliche Ruhe, denn dann ging es richtig los. Eine Einstellung mit Medikamenten gelang nicht. Die von den Tierärzten angekündigten Nebenwirkungen der Medikamente traten in keinster Weise ein, sondern eher das Gegenteil. War dies ein Zeichen dafür das er medikamentenresistent ist/war? Ich weiß es nicht wie ich so viel nicht weiß was mit dieser Krankheit zu tun hat. Ich denke damit stehe ich nicht allein da! Ich fühlte mich hilflos und alleingelassen, neue Hoffnungen schöpfte ich fast täglich aus dem Internet: Vielleicht ist der Auslöser dies oder das oder jenes, wenn ich das nicht tue und das nicht füttere, wird es dann besser?????????? Fragezeichen über Fragezeichen und jedes Mal kam ein neuer Anfall und ich wurde wieder aus meinem Traum gerissen, dass ich jetzt den Auslöser gefunden habe. In der Nacht vom 11. auf den 12.Juli fiel Carlo in den Status und ich habe ihn dann nach, ich vermute 25 oder 30 Anfällen, weil irgendwann haben wir mit dem zählen aufgehört, erlösen lassen. Es war eine schwere Entscheidung aber die richtige??? Ich weiß es nicht, wie ich so vieles nicht weiß!!!! Nach Carlo's Tod fand ich im Internet ein Epilepsie Forum in dem man sich informieren kann und was ganz wichtig ist "man kann sich fallenlassen und wird aufgefangen"

Ich appelliere an alle Züchter, Zuchtverbände, „Hobbyzüchter“:


gebt Epi keine Chance


denn nur durch konsequente Planung und vor allen Dingen Offenheit in der Zucht kann diese Krankheit eingedämmt werden. Vielleicht gelingt Dr.Lohi in Helsinki in naher Zukunft ein Durchbruch in der Epiforschung und er findet bald die Möglichkeit festzustellen ob ein Hund Träger des Gens ist. Es bleibt dann weiterhin nur zu hoffen, das Züchter diese Möglichkeit dann auch nutzen. Wir haben an der Studie (der Arbeitskreis Große Schweizer Sennenhunde im SSV unterstüzt das ganze) teilgenommen, auch wenn sie für uns zu spät kommt.

Liebe (aber bei diesem Thema auch traurige) Grüße Regine
 
Endlich!
Endlich hat jemand den Mut gefunden, das Thema Epilepsie in der Hundezucht öffentlich zu thematisieren.
Und auch 'Wuff' sei an dieser Stelle Danke für die Veröffentlichung des Artikels gesagt.
 
Endlich!
Endlich hat jemand den Mut gefunden, das Thema Epilepsie in der Hundezucht öffentlich zu thematisieren.
Und auch 'Wuff' sei an dieser Stelle Danke für die Veröffentlichung des Artikels gesagt.

finde ich auch gut. jetzt müssen nur noch züchter dazu stehen oder
bekannt geben, wenn bei ihnen epilepsie aufgetreten ist. denn es wird leider oft totgeschwiegen :(

lg
 
DANKESCHÖN für den Artikel!
Meiner Meinung nach wird dieses Thema viel zu wenig ernst genommen, und als Betroffener fühlt man sich sehr oft mißverstanden und alleine gelassen!
Bitte laßt dieses Thema nicht wieder in der Versenkung verschwinden!
Schöne Grüße
Birgit
 
Endlich einmal die Wahrheit!

Mit Spannung habe ich den Bericht über Epilepsie beim Hund von Frau Anja Kläne gelesen.

Schon lange habe ich auf solch einen den absoluten Tatsachen beschreibenden Bericht über diese schlimme Erkrankung bei unseren Lieblingen gewartet, da ich selber eine Hündin besitze, die an Epilepsie erkrankt ist .

Frau Kläne beschreibt genau die Situation in welcher sich ein Hundebesitzer befindet, der nicht nur mit dieser schlimmen Krankheit inkl. den Folgen für das ganze Leben des Hundes und natürlich auch dessen Besitzer kämpfen muß, sondern auch das Stillschweigen namenhafter Hundeclubs und Vereine, wie sie mit Krankheiten speziell hier mit Epilepsie umgehen und wie man Vereinsintern so einiges unter den Tisch kehrt.

Ein ehrlicher Züchter, der bewusst in seiner Zucht auf eine Gesunderhaltung der Rasse wert legt und Auskunft über Erbkrankheiten und anderen Krankheiten bei seinem Club erfahren möchte, hat oft keine Chance auf ehrliche Aussagen von den zuständigen Zuchtleitungsstellen, weil diese die Datenbanken nicht ordentlich führen und wohlweislich auch bewusst einige Daten gar nicht aufführen wollen, weil es vielleicht einem bekannten Zuchtkollegen in der Weiterzucht einschränken könnte, oder weil sich der Verein durch Mitgliederabwanderung dramatisch verkleinern könnte. Also werden manche Krankheitsmeldungen Einfach nicht aufgenommen und ignoriert, als gibt es diese Krankheit gar nicht.

Mir ist es persönlich so ergangen und bin zu tiefst über das Verhalten des namenhaften Vereins erschrocken, da in meinen Augen Epilepsie beim Hund ein verheerende Krankheit ist und in keinster Weise Vergleichbar mit einer Magenverstimmung, die man wieder heilen kann.


Ich bin kein Züchter, nur ein Welpenkäufer, der einen ehrlichen und korrekten Züchter aus einer anerkannten Vereinszucht gesucht hat, um die Mißstände der Schwarzzuchten, sowie Hundeeinkäufe auf ausländischen Hundemärkten, wo die Tiere aus Massenzuchten krank und mit einem viel zu geringen Alter an die unwissenden Hundekäufer zu Schleuderpreisen angeboten werden nicht zu unterstützen.

Hat auch alles gut geklappt.................. bis auf meine heutige Situation.

Hündin ist erkrankt..... schrecklich, schlimm, grausam, .... Hilfe beim Züchter !!!!????

Nach mehrfachen Versuchen die Züchterin zu erreichen, ohne Erfolg und Besprechen des AB´s keine Antwort.

Der Deckrüdenbesitzer nimmt die Krankheit gar nicht ernst, diese Krankheit kommt wohl irgend woanders her.

Leider hat keiner der Beiden Züchter einmal mit mir gemeinsam überlegt wie eine Behandlung bei solch einer schlimmen Krankheit aussieht, oder irgend einen moralischen Beistand geleistet, wo ich mehrfach Versucht habe auch meine seelische Verfassung zu beschreiben.

Meine Züchter wollen trotz Mailbericht der Fachtierärzte, mit dieser Krankheit nichts zu tun haben.

Der einzige Kommentar war, man wünsche mir viel Glück und das die Hündin wieder gesund
wird.

Da stellt sich mir im Ernst die Frage, weis der Züchter überhaupt mit welcher Krankheit mein Hund und ich kämpfen muß ??

Keine Nacht mehr Durchschlafen.
Kein Tag ohne Angst auf einen neuen Anfall.
Immer Wecker dabei, wg. Medizin die pünktlich gegeben werden muß.
Anfallsmedi immer dabei.
Keine Aufregung.
Wohnung so Umstellen das keine Gefahr während eines Anfalls besteht.
Kann ich den Hund überhaupt alleine lassen.
Was macht mein Zweithund?
Was passiert im Auto?
Welche Betäubung bei OP?
Welche Impfung?
Welche Zeckenprofilaxe?
Welches Futter?
Ect. ect. ect............ und das ein ganzes Hundeleben lang!!!!

Geht alles gut, dann ist alles gut, dann ist man Freund...........................aber oh weh, da geht was daneben, dann will keiner mehr was wissen.

Ich war und bin bis heute zu tiefst enttäuscht über das Verhalten meiner Züchter ich bleibe leider ganz alleine mit dieser Krankheit.

Damit diese Krankheit aber nicht verschwiegen wird ( ich will verhindern das diese Krankheit sich verbreitet ) habe ich mich dann an den namenhaften Zuchtverein gewand mit dem Ergebnis welches ich Ihnen hiermit zu Verfügung stelle möchte. Namen und Hunderasse habe ich herausgenommen, da ich keinen anschwärzen möchte.

Leider musste ich auch hier feststellen, das es besteht kein Interesse an dieser schlimmen Krankheit und ich glaube das der neurologische Bericht auch nicht an die Züchter weitergegeben wurde.

Man kann in aller Deutlichkeit lesen wie ein großer Verein mit dieser noch in den Kinderschuhen steckenden Erbkrankheit umzugehen versteht.

Macht das SINN im Sinne der Hundezucht ???



Es grüßt eine traurige Hundebesitzerin, die trotzdem kämpft !




Mein Anschreiben an den Verein:

Sehr geehrte...


anbei sende ich Ihnen die Ahnentafel und einen Arztbericht von Frau Dr. Bathen/Nöthen anerkannte Tierneurologin der ECVN aus Bergisch Gladbach zu Ihrer Kenntnis.

Meine Hündin ist an Epilepsie erkrankt. Bis auf MRT und Liquor habe ich alle Untersuchungen ( Ausschlußdiagnostik ) bei meiner Hündin gemacht, mit dem momentanen Ergebnis, das keine sekundäre Krankheit vorliegt, welche die Epilepsie bei ihr ausgelöst haben könnte.

MRT und Liquor werde ich in den nächsten Wochen machen, denn zuerst muß ich meine Hündin auf Phenoleptil einstellen, damit die furchtbaren Krampfanfälle hoffentlich aufhören.

Es ist mir wichtig Sie zu informieren, denn genau wie HD od. andere Hundekrankheiten, sollten die Zuchtleitung über jede Krankheit der Hunderasse bescheid wissen.

Wenn es noch weiter Hunde mit Epilepsie in Ihrem Verein gibt, währe ich froh, wenn
ich einen Kontakt bekommen könnte, denn die Erfahrung anderer Hundebesitzer mit dieser Krankheit könnte mir sehr helfen.

Dann noch eine Frage:?

Da die Kosten für ein MRT und auch die Liquoruntersuchung sehr sehr hoch sind, gibt es in Ihrem Verein eine Notfhilfefond, wobei sich der Verein an den Kosten wichtiger Untersuchungen oder Operationen der Tiere beteiligt, da es ja äußerst Wichtig ist, das die komplette Ausschlussdiagnostik gemacht wird, um einen eindeutigen Befund ( nach heutigem Stand der Wissenschaft ) zu bekommen?

In Erwartung auf Ihre Antwort

verbleibe ich mit einem freundlichem Gruß

Antwort des Vereins:

Guten Tag Frau .......

Vielen Dank daß Sie uns in Kenntnis gesetzt haben, über das Krampfleiden Ihres Hundes.
Sie haben Recht, es ist wichtig, daß der Zuchtverein informiert ist, darüber mit welchen gesundheitlichen Problemen die von uns gezüchteten Rassen behaftet sind.
Über die Epilepsie wurden nur bisher nur Einzelfälle gemeldet.
Es ist ja ein schwieriges Thema : "Idiopathische" Epilepsie heißt ja nichts weiter als : es konnte keine erklärende Ursache für die Krampfanfälle gefunden werden: kein Tumor, keine Verletzung, keine Mißbildung, keine Entzündung...
Es "könnte" genetisch" bedingt sein, muß aber nicht. Und wenn die eine Form der Epilepsie genetisch bedingt wäre, wüßte man es längst nicht von anderen Formen. Der Erbgang selber liegt völlig im Dunkeln.
Daher ist es wichtig Daten zu sammeln und diese ggf. eines Tages wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen.
In unserem Zuchtverein werden alle Zuchttiere auf Erb-Kranklheiten untersucht, von denen wir wissen wie sie vererbt werden und daß die Rasse damit belastet ist.
Im wesentlichen sind dies Gelenk- und Augenerkrankungen. Bei anderen Rassen spielen andere Erkrankungen eine Rolle : Herzerkrankungen, Taubheit ...
Ungeachtet dessen wird es immer wieder einmal - auch in der sorgfältigsten, und best-kontrollierten Zucht - kranke Hunde geben: Tumoren, Stoffwechselerkrankungen, Epilepsie...
Niemand kann gesunde Hunde garantieren - vielleicht ist Ihnen das ein kleiner Trost.
An Untersuchungs- oder Behandlungskosten kann sich der Verein nicht beteiligen .
Ich hoffe, daß Ihr Hündchen gut auf die Medikation anspricht und möglichst anfallsfrei ein möglichst normales Hundeleben führen kann.

Mit freundlichen Grüßen
 
Nicht immer muss idiopathische Epilepsie genetisch bedingt sein. Mein Pudelmix Robin erlitt im Alter von 7 Jahren plötzlich mehrere, sich häufende Epi-Anfälle. Sämtliche organischen Ursachen wurden ausgeschlossen. Mit Phenobarbital war er rasch anfallsfrei.
Nach einigen Recherchen in der Humanmedizin beschloss ich, es mit einer streng glutenfreien Diät zu versuchen. Phenobarbital konnte nach 1,5 Jahren abgesetzt werden. Robin ist jetzt 10,5 Jahre alt und hatte keinen einzigen Anfall mehr. Dass er natürlich keine Impfungen und kein Fefu mit Getreide und Konservierungsstoffen mehr bekommt, ist für mich selbstverständlich.

Ich finde, in diesem Artikel hätte zumindest darauf hingewiesen werden können, dass die Ursache auch in der Ernährung bzw. Impfungen, die Adjuvantien enthalten, liegen kann.

lg
Gerda
 
Ich fand den Artikel auch sehr, sehr mutig. Eine unserer Postbotinnen hatte einen GR, der schon als ganz junger Hund erste Anfälle hatte und das hat das gesamte Familienleben umgekrempelt. Aber hier war es auch so, nix hat wirklich geholfen und mit reichlich drei Jahren ist der Hund gestorben. Die Familie war todunglücklich.......
Bei meiner Rasse kann es auch immer mal wieder auftreten, dann müssen alle Verwandten aus der Zucht. Und solange eine genetische Ursache nicht ausgeschlossen werden kann, gilt auch keine Ausrede. Der Erbang ist rezessiv, kann sich also unbemerkt weit in einer Population verbreiten, ehe die ersten kranken Hunde auftauchen.
Danke für diesen Artikel, Ulrike
 
hallo!

mein labrador retriever rüde (22 Monate) hatte vorgestern seinen 2. epileptischen anfall.
der TA rät mir ein CT vom Kopf zu machen. dazu soll er ja natürlich in narkose gelegt werden. mein problem ist jedoch, dass ich gelesen habe, dass epi-hunde nicht jedes narkosemittel vertragen. weiß jemand von euch was man geben darf und was auf keinen fall?

und was habt ihr bei euren epileptiker-hunden für untersuchungen machen lassen, um alle anderen auslöser für die krampfanfälle auszuschließen?

könnt ihr mir spezialisten auf diesem gebiet in österreich nennen? wo seid ihr in behandlung? TA, Tierklinik?

nach dem wievielten anfall habt ihr begonnen, den hund auf medikamente einzustellen?

ich weiß, das sind viele fragen, aber es beschäftigt mich im moment alles, bin dankbar für antworten, auch wenn ihr vielleicht nicht alles beantworten könnt!

lg Kathi
 
@Kathi&Gina
Lies dir das einmal durch um deine Fragen zu beantworten:
http://www.dokhyi-epilepsie.de


Zum Artikel:

In dem sehr offenen & informativen Artikel wird auf die Rolle und fast ein wenig auf "mangelndes Verantwortungsbewusstsein" der Halter von betroffenen Hunden, die an Epilepsie leiden, hingewiesen.

Leider blendet das aus, dass Halter von Rassehunden, welche an Epilepsie leiden, nicht selten keinerlei Hilfe oder Unterstützung aus Züchterkreisen oder Zuchtvereinskreisen erfahren.

Im Gegenteil: Nicht wenige Halter melden die Erkrankung des Hundes bei deren Züchter oder nicht selten direkt beim betreffenden Zuchtverein. Lediglich, dass der Halter dann die Erfahrung von einem "ganz speziellen" Krisenmanagement machen kann.

Es erfolgt in nicht wenigen Fällen gar keine Aufklärung welche Untersuchungen notwendig sind eine womöglich "durch die Zucht bedingte" Erkrankung zu erkennen oder auszuschließen! Womöglich scheinen eher die rechtlichen Interessen des Verkäufers im Bezug auf Haftung interessant.

Das genaue Procedere der dringend erforderlichen Untersuchungen wird nun in dem Artikel gut beschrieben. Die Kosten hierfür trägt allein der Hundehalter. Hier wäre zu wünschen, dass sich auch die Zucht daran beteiligt.
Es müsste doch eigentlich im ureigensten Interesse eines Zuchtvereines sein, Erkrankungen welche die Zucht betreffen oder beeinträchtigen könnten genau zu wissen und ggf. einzugrenzen und durch züchterische Maßnahmen, welche auf der Höhe der Zeit sind, evtl. dann auszuschließen.

Leider ist in nicht wenigen Fällen das Gegenteil der Fall. Dem betroffenen Halter wird jede Unterstützung entzogen und er findet sich aufgefangen in Hunde-Epilepsieforen welche nicht selten den Verdacht erwecken von Seiten einer Interessengruppe Lobbyarbeit zu betreiben. Die wirklichen Informationen indes werden nicht verbreitet. An einer Lösung für zukünftiges Erkennen und Vorbeugung des Leids so nicht mitgewirkt oder hingearbeitet.

Dafür findet sich der Halter eines von Epilepsie betroffenen Hundes eventuell nicht selten bei jeder Äußerung zur Erkrankung seines Hundes dann plötzlich vor den Kadi gezerrt.
Das Ziel sind kostenpflichtige Unterlassungen, welche solange betrieben werden, bis der Halter des erkrankten und womöglich früh an der Krankheit verstorbenen Hundes dann nicht einmal mehr die Ursache des Todes seines Hundes irgendjemandem außerhalb des engsten Familienkreises nennen möchte.

Das bedeutet, dass Halter erst dann wieder ein normales Leben haben werden, wenn diese ihren "Mund halten" und sich zu nichts mehr äußern. Dieses dürfte die womögliche Ursache sein, dass Halter betroffener Rassehunde keinerlei Chance haben an der Situation Epilepsie irgend etwas erfolgreich zu ändern. Das ist also nicht das Problem der Halter, sondern vielmehr scheint es ein Problem in der Züchterwelt zu sein, Erkrankungen und deren Meldungen womöglich gar nicht erst auftauchen zu lassen.

PS: Auch in der Diskussion hier fällt mir auf, dass sich überwiegend Halter von Mischungshunden mit Epilepsie öffentlich dazu äußern. Damit ergibt sich ein verzerrtes Bild welche Hundetypen tatsächlich betroffen sein könnten.

Es erscheint ja auch praktisch für allerlei Aktionen um mit Fingern dann eventuell wieder einmal auf den "ach so kranken Mischlingshund" deuten zu können.

HG Candra
 
Hallo zusammen!

Auch ich zähle mich in gewissen Massen bei diesem Thema angesprochen:

Bei mir ist mein Rehpinscher-Mädel betroffen: Wir waren gerade erst in ein altes renoviertes Haus gezogen, sie war damals so in etwa 2 Jahre alt und hatte bis dahin nie auch nur das geringste gesundheitliche Problem.

(Dafür das sie vermutlich irgendwo im Ausland unter schrecklichen Umständen geboren wurde und in Anbetracht in welchem Zustand sie war als ich sie im zarten Alter von einem halben Jahr bekommen habe wundere ich mich bis heute noch das sie im Prinzip gesund ist.)

Jedenfalls lagen wir auf der Couch vorm Fernseher und wie üblich lag sie neben mir auf ihrem Deckchen und schlief seelig.
Plötzlich hob sie ihren Kopf und starrte Richtung Türe. Ich machte den Fernseher leiser und lauschte ebenfalls in diese Richtung. Mein kleiner Angsthase hört schließlich alles und ich hatte noch nicht das übermäßige Wohlgefühl in diesem eigentlich alten Haus. Aber stattdessen höre ich nichts. Da dreht sie ihren Kopf zu mir, hat riiiiesen große tief schwarze Augen und starrt mich Angsterfüllt an. Ich verstand die Welt nicht. Sie sah mich an - aber eigentlich mehr durch mich hindurch. Es war als wäre die Zeit angehalten worden, ich war so schockiert von diesem Bild ich hab selbst vergessen zu atmen. Ich versuchte sie zu berühren aber die riesigen Augen wurden noch viel größer und ich sah die pure nackte Angst. Aber bewegen konnte sie sich nicht. Plötzlich verkrampfte sich der ganze winzige kleine Körper, der Blick immer noch als wäre sie eine Außerirdische. In Panik rief ich meinen vertrauensvollen Tierarzt an. Er war gerade utnerwegs, könnte aber in einer halben dreiviertel Stunde bei mir sein.
Er riet mir mich schnell in einen stockfinsteren Raum mit ihr zu gehen und sie dort festzuhalten. Dann sollte ich mich in 10 Min nochmal melden.

Ich schnappte mir den kleinen schnaufenden krampfenden KÖrper und lief ins Bad. Nicht ein Lichtstrahl war da drinenn auszumachen. Nach kurzer Zeit spürte ich wie der Körper sich entspannt. Plötzlich leckt sie mir über die Hand. Verwundert verlasse ich wieder das Bad mit ihr und stelle fest sie sieht aus als wäre nichts passiert. Die Verwunderung warum sie plötzlich von der Couch im Bad landet ist ihr fast anzusehen. Ich spreche sei an ich berühre sie alles normal.

Der Tierarzt am Telefon sagt mir ich soll am nächsten Tag zu ihm kommen. Dort erfahre ich dann das er den Verdacht auf Epilepsie hegt. Ich wusste das es das beim Menschen gibt, aber bei den Tieren? Bei einem HUND?? Er bietet mich beim gehen die Anfälle wenn möglich auf Video aufzunhemen damit er die Schwere erkennen kann. Verwundert gehe ich zum Auto - gibt es den nochmals einen Anfall? Wann? Erkenne ich den schon vorher???

Die Antworten kamen schneller als ich es wollte: Ja es gab noch am selben Tag einen Anfall, wieder war es abends und nein es gibt keine Anzeichen.
Ich filme was ich sehe - aber nicht lange. Wieder schnapp ich sie und geh mit ihr ins dunkle Bad. Bald kommt wieder die Entspannung und das Unverständnis von ihr warum sie schon wieder im Bad sitzt mit mir.

Der Tierarzt bestätigt seinen Verdacht - es ist Epilepsie. Allerdings nicht ganz, es sind "nur" epilare Anfälle. Er versichert mir sie spürt und merkt nichts und sie würde wenn die Anfälle weiterhin kommen die entsprechenden Medikamten brauchen. Mit dem möglichen Risiko das sie ihren Charakter und ihr Verhalten verändern könnten.

Das war für mich der ausschlaggebende Punkt nein zu sagen. Es musste eine Alternative geben, ich wollte keinen anderen Hund. Nur wenn es gar nicht mehr anders geht dann sollte sie diese Medikamente bekommen. Der Tierarzt wollte ihr die auch nicht unbedeingt geben.

Ich fuhr nach Wien zu einer lieben Bekannten und ihrem Mann. Er ist Tierarzt und arbeitet mit Homöopathie. Schnell bekam ich dort die Globulis die er für richtig hielt. Es war auch schnelle Hilfe notwendig - Clio hatte schließlich jeden Tag mind einen Anfall.

Die Globulis zeigten natürlich auch nicth sofort Wirkung. Noch dazu fanden wir dann zwischen ihren Schultern im dichten kurzen Fell sitzend eine Zecke die auch gar nicht größer wurde. Das war sehr eigenartig, aber wir gingen dann rasch davon aus das diese etwas übertragen hat das dazu führte, diese Anfälle auszulösen.

Es dauerte bis wir die richtigen Globulis und die richtige Dosierung hatten und die Anfälle verschwanden nicht ganz. Wir konnten sie nur wesentlich vermindern.

Mit der Zeit bemerkte ich das es im Winter über nicht einen einzigen Anfall gab. Aber noch bevor die ersten Frühlingsboten erwachten hatte sie wieder zig Anfälle bis die Globulis wieder richtig greifen konnten. Überhaupt war zu bemerken das ihre Anfälle nur in der wamren Zeit passierten. Es ließ sich aber nicht ausmachen ob es mit Temparatur, Mond oder was weiß der Teufel was zusammen hing.

Ich musste einfach jederzeit mit der Angst leben das sei wieder einen Anfall hat. Die Anfälle wurden auch nicht schwächer, ich hatte eher den Eindruck das sie heftiger wurden, jedenfalls was die Krämpfe betrifft. Auch wenn sie es nicht richtig mitkriegt - aber wer sagt das ein solcher Krampf mal nicht das Herz oder sonstige innere Organe betreffen wird?

Eines Tages begann ich mit einer Aloe Vera Kur für entgiften meines KÖrpers. Ich beschäftigte mich viel mit dieser Wunderpflanze nachdem ich dann meine komplette Pfelgeserie auf reines Aloe Vera umgestellt hatte. Und eines Tages nach zig Weiterempfehlungen an Freunde und Familie, kam mir die Idee in den Sinn, dass man dies doch auch Tieren geben könnte. Alelrdings konnte mir niemand sagen wie und ob es wirken würde.

Aber für mich war die Rechnung ganz einfach: Aloe Vera wirkt entgiftend auf den Organismus und reinigt die Organe so quasi. Wenn also die Anfälle meines Hundes durch eine Vergiftung durch einen blöden Zeck entstanden sind, dann müsste doch Aloe auch helfen können diese Schadstoffe vl wieder aus dem Körper meines Hundes zu bringen. Also setzte ich meine Kleine auf Aloe Kur und gab ihr allabendlich zum Futter ein Kappal reines Aloe Vera dazu. Und siehe da, die Anfälle wurden wirklich weniger. Die Globulis neigten sich dann dem Ende zu und ich beschloss sie abzusetzen. Schließlich dauerte die Kur schon über ein halbes Jahr und sie hatte keinen enzigen Anfall. Auch den Winter hindurch gab ich ihr das Aloe Vera immer noch ins Futter dazu.

Naja was soll ich sagen, der letzte Sommer war der Erste seit einigen Jahren indem mein Zwerg nicht einen einzigen Anfall mehr hatte! Niemand hatte es für möglich gehalten aber es ist wirklich so.

Wir erleben jetzt die erste Frühlingssaison in der sie komplett fit und munter und aktiv ist und immer noch *gleichaufholzklopfe* nicht einen einzigen Anfall hatte obwohl sie kein Aloe Vera mehr bekommt.

Ich hoffe natürlich sehr das diese Anfälle auch nicht mehr wieder bekommen und diese kleien Wunderpflanze uns wirklich endgültig geholfen hat diese schreckliche Krankheit wieder los zu werden.



Jeder der diese Situation miterlebt weiß wie schrecklich sie anzusehen ist, ob der Hund nun etwas bemerkt oder nicht. Wenn ich nur daran denke wie diese Anfälle ausgesehen haben wird mir wieder ganz schlecht. Ich konnte es nicht aushalten meinen Hund so zu sehen und das Bild wird sicher auch niemand mehr vergessen können.

DANKE an das Redaktionsteam das sie dieses Thema aufgegriffen haben und das dieses Thema nicht weiter versucht wird totzuschweigen. Hoffentlich bringt das eine entscheidende Wende nicht nur in der Zucht sondern auch in der Aufklärung was diese Krankheit betrifft...
 
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