Einschläfern - richtig oder falsch

machen wir uns doch nichts vor:

unsere überbehüteten und medizinisch bestens versorgten Hunde leben weit länger, als sie es in freier Wildbahn tun würden.

Welcher Hund (welches Haustier) hat heutzutage noch die Möglichkeit sich selbstbestimmt zum Sterben zurückzuziehen - wohl die wenigsten.
Deshalb ist es unsere Pflicht sie in Würde gehen zu lassen.

du hast vollkommen recht. die medizinische "über"versorgung führt bei unseren haustieren dazu, dass es (fast) schmerzfrei aber dafür umso länger dauert, wenn es einmal zu ende geht.
und wie auch schon vorher gesagt wurde - wenn es wirklich aussichtslos ist und sich die behhandlung nur mehr auf verlängerung des lebens beschränkt dann ist es mmn die fürsorgepflicht des hh, dem ein ende zu machen.
ich hatte einen hund, der nicht mehr gefressen hat - hätte ich ihn verhungern lassen sollen? ein anderer hatte einen schlaganfall, war völlig desorientiert.
ich hab meine hunde in würde einschlafen lassen.
jeder meiner hunde war zeitlebens gesund. doch zum schluss kam immer eine schwere krankheit, die bald nicht mehr beherrschbar war. und von zudröhnen mit schmerzmitteln halte ich nichts, vor allem, wenn der hund schon 14+ ist und das jeweilige leiden nicht mehr heilbar ist.
die sind alle nicht von selbst gestorben, das glück hatten wir nicht.
 
jeder meiner hunde war zeitlebens gesund. doch zum schluss kam immer eine schwere krankheit, die bald nicht mehr beherrschbar war. und von zudröhnen mit schmerzmitteln halte ich nichts, vor allem, wenn der hund schon 14+ ist und das jeweilige leiden nicht mehr heilbar ist.
die sind alle nicht von selbst gestorben, das glück hatten wir nicht.

Sehe ich wie Du.

Ich frag mich, für wen soll denn das "von selbst sterben" ein Glück sein?

Weil man "nicht in die Natur eingreift"????

Wieso sollte es für den Hund besser sein, wenn er von selbst stirbt?????
 
Mir wurde auch schon quasi vorgeworfen, dass mein Dackel-Opi noch lebt :eek:

Denn würde ich ihn nicht so gut füttern (Rohfütterung) und dauernd zum TA rennen würd er eh schon lang nicht mehr leben - was soll man dazu noch sagen?
 
Sehe ich wie Du.

Ich frag mich, für wen soll denn das "von selbst sterben" ein Glück sein?

Weil man "nicht in die Natur eingreift"????

Wieso sollte es für den Hund besser sein, wenn er von selbst stirbt?????

wenn der hund von selbst stirbt wird dem hh die entscheidung abgenommen wann bzw ob er ihn euthanasieren lässt. dieses "glück" meinte ich. denn diese entscheidung macht sich kein hh leicht. das zu entscheiden empfinde ich persönlich aber auch als meine fürsorgepflicht, dem tier ggüber.

in die natur greifen wir jeden tag pausenlos ein. allein durch unsere lebensart, den konsum, durch unsere technik...
aber das würde jetzt eine ethikdiskussion werden...:thinking2:
 
wenn der hund von selbst stirbt wird dem hh die entscheidung abgenommen wann bzw ob er ihn euthanasieren lässt. dieses "glück" meinte ich. denn diese entscheidung macht sich kein hh leicht. das zu entscheiden empfinde ich persönlich aber auch als meine fürsorgepflicht, dem tier ggüber.

in die natur greifen wir jeden tag pausenlos ein. allein durch unsere lebensart, den konsum, durch unsere technik...
aber das würde jetzt eine ethikdiskussion werden...:thinking2:

Da hab ich mich schlampig ausgedrückt, entschuldige bitte.:o:)

Dass Du "dieses Glück" gemeint hast, ist mir klar.

Aber das hier angeschnittene "Erstrebenswerte", dass das Tier von alleine stirbt, ist mir nicht klar....
 
Da hab ich mich schlampig ausgedrückt, entschuldige bitte.:o:)

Dass Du "dieses Glück" gemeint hast, ist mir klar.

Aber das hier angeschnittene "Erstrebenswerte", dass das Tier von alleine stirbt, ist mir nicht klar....

keine entschldigung nötig - schriftlich diskutieren ist schwer....

ich glaube das erstrebenswerte daran ist für viele, dass dem hh die finale entscheidung erspart bleibt.
den hund kann man dazu (leider) nicht fragen.
 
wenn der hund von selbst stirbt wird dem hh die entscheidung abgenommen wann bzw ob er ihn euthanasieren lässt. dieses "glück" meinte ich. denn diese entscheidung macht sich kein hh leicht. das zu entscheiden empfinde ich persönlich aber auch als meine fürsorgepflicht, dem tier ggüber.

in die natur greifen wir jeden tag pausenlos ein. allein durch unsere lebensart, den konsum, durch unsere technik...
aber das würde jetzt eine ethikdiskussion werden...:thinking2:

dieses "Glück" wurde mir in den letzten Jahrzehnten immer verwehrt und ich glaube so wie mir, (zuletzt vor 10 Monaten) geht es ganz vielen anderen auch, dass letztlich immer der Mensch zum Wohl des Tieres entscheiden muss, da auch bei unseren Haustieren die Zivilisations- und Wohlstandserkrankungen massiv zugenommen haben :(

Tina
 
ich denke, ich wurde missverstanden:

Ich sage es auch ganz offen: wenn mein Tier (unbehandelbar) inkontinent wird, dann werde es sicher nicht mit Windeln und ähnlichen Dingen maltretieren - das meinte ich mit Respekt und Würde.

Als Max sein 15 Jahr überschritten hatte, war unsere größte Angst, den Zeitpunkt ihn gehen zu lassen zu verpassen.
Als er nicht mehr spazieren gehen wollte, als er nicht mehr fressen wollte,
wussten wir, jetzt ist es so weit.

Unser TA kam und hat UNS über die schlimmen Minuten geholfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich les hier immer nur von würdevollem tod. der tod ist nicht würdevoll. das probiert sich nur ein teil der menschheit einzureden, da die angst davor zu groß ist. der tod ist nur endgültig u sonst nix. die wenigsten haben das glück im schlaf zu sterben oder einfach tot umzufallen u für die anderen ist der tod meist qualvoll. :o
 
@ keinen

Ich denke, Angst vor dem Tod ist etwas zutiefst Menschliches. Nur der Mensch überlegt ganz bewußt über das / sein Morgen nach. Nur der Mensch macht sich Sorgen darüber was morgen sein wird und nur der Mensch kann nicht loslassen.

Tieren fehlt dieses Bewußtsein - sie leben nur für das Heute

lg Feline
 
Ich finde es sehr interessant zu lesen was so mancher HH hier schreibt. Auf der einen Seite (andere Themen betreffend) wird dem Hund sehr viel Intelligenz zugesprochen, es wird nicht von ihm als RaubTIER gesprochen sondern meistens als Persönlichkeit - geht es dann um natürlichste Vorgänge wie das Sterben - ist es wieder ein Hund, ein Tier,...

Ich denke auch, dass dies ein schwieriges Thema ist, weil es zum einen ein sehr persönliches Thema ist (der Tod ist für jeden anders) und somit nicht in Schubladen einzuordnen. Zum anderen ist es ein artenübergreifender Konflikt der so viel Interpretation zuläßt und solange wir keine Gedanken lesen können bleibt es Interpretation.

Ich kann gerne noch Sterbeerfahrung miteinbringen, die noch nicht genannt wurde:

Meine Dogge Aramis war zeitlebens krank. Parvo mit 6 Wochen, OD-Op mit 2 Jahren, Ball verschluckt mit 4 Jahren, rassetypische Herzprobleme im Alter.
Aramis starb im Alter von 7 Jahren. Irgendwann konnte er einfach nimma auf, unerwartet - wir haben ihn zwar noch motiviert, unterstützt und soweit es geht getragen, damit er sich lösen konnte, er hat aber nach wenigen Tagen auch nix mehr gefressen - ergo nix mehr gelöst. Er ist zwar dagelegen nicht unbedingt abwesend und apathisch aber halt auch nicht lebensfroh - eher so als wäre er krank, grippig krank.

Er hat dann verdautes Blut erbrochen und stand kurz vor einem Organversagen. Wir haben ihn bei uns zuhause einschläfern lassen - und es hätte nicht einmal das T61 gebraucht. Die Narkose alleine hat seinen Kreislauf dermaßen heruntergefahren, dass sein Herz aufgehört hat zu schlagen.
Dieser Prozess vom nicht aufstehen, über nicht fressen bis Blut erbrechen hat 1 Woche gedauert. Zwischendurch hat er sich halt immer wieder zusammen gerissen und ich hatte das Gefühl er kämpft noch um sein Leben.

Im Nachhinein hatte ich einmal schlechtes Gewissen, dass ich es hinausgezögert habe, gefolgt von gutem Gewissen, dass wir uns noch die Zeit gegeben haben sicher zu sein, dass es das Ende war - und das immer wieder abwechselnd.

Bei Akela war es zwar so, dass sie schon alt war (15) aber sie war immer gut beieinander. Von einem Tag auf den anderen ist sie einfach nicht mehr aufgestanden und ihr Bein ist auf das doppelte angeschwollen. Am selben Tag sind wir zum TA, der mir dann erklärte, dass wahrscheinlich ein Geschwülst die Blutzufuhr abschneidet, man zwar operieren könnte aber es fragwürdig ist dem alten Hund das zuzumuten. Es wäre aufwendig gewesen, weil Akela schon beim Abtasten und untersuchen dermaßen Schmerzen hatte, dass sie geschrien hat, wenn man sie nur am Bauch abgetastet hat. Also wären Ultraschall zur Abklärung und solche Dinge nur unter Vollnarkose möglich gewesen.

Ich habe meine Familie angerufen, die sind spontan aus Salzburg nach Wien gereist, damit wir uns alle nocheinmal lebend sehen und uns verabschieden können - und am selben Tag haben wir Akela einschläfern lassen. Akela hatte Angst, hat sich gewehrt (was sie sonst nie tat !). Eswar also kein romantischer Tod ! Sicher, kaum in Narkose war alles ruhig und entspannt - aber für Akela war der Weg in den Schlaf sicher nicht erlösend oder eine Wohltat.

Als sie gestorben ist (oder wir sie getötet haben), konnten wir sie auf die Ursache untersuchen ohne, dass sie Schmerzen leiden musste.
Ein Kindskopf-großer Tumor hat auf ihre Blutgefäße gedrückt - wir wissen nicht ob er bösartig war, wir haben weder Biopsie noch Autopsie gemacht, aber so groß wie er war hätte Akela (wenn sie die Op aufgrund ihres Alters überstanden hätte) ihr restliches Leben künstlich ernährt werden müssen und in einen Beutel ausscheiden müssen. Ein Pflegefall sozusagen.

Akelas Tod war teilweise grausam und ich hadere noch heute mit mir, dass ich ihr nicht mehr Zeit gegeben habe (zumindest 1-2 Tage) um zuhause in Würde und mit der nötigen Zeit zu sterben. So ist es husch husch gegangen und ich finde das hat sie nicht verdient. Wenn ich mit Aramis' Tod vergleiche, dann ist es einfach nicht fair und ich bin schuld - ich hab's beeinflußt, ich habs entschieden.

Daher sehe ich Euthanasie auch sehr zweischneidig. Es gibt einem die Möglichkeit Leben zu beenden. Leider jedem mündigen Tierhalter - und ich möchte nicht wissen wieviele Tiere leichtsinnig eingeschläfert werden, weils bequemer ist, Geld spart oder sonst was. Nicht jeder Tierhalter ist um den richtigen Zeitpunkt für das Tier bemüht, sondern um den richtigen Zeitpunkt für sich selbst.

Ein Beispiel hab ich auch:

Ein Mann hat seinen Kater der aus dem Fenster gefallen ist wollte sich die Kosten und den Aufwand der Genesung sparen und hat sich für die "preisgünstigere" Variante entschieden: 1 Mal einschläfern bitte !
Mein TA hat den Kater dann in Narkose versetzt und der Katzenbesitzer ist gegangen. Danach hat er ihn operiert und behalten bis er gesund war - letzlich weitervermittelt. In Wahrheit ist es Betrug, aber er konnte ein junges "gesundes" Tier nicht einfach so einschläfern und der Kater hat noch ein glückliches Leben geführt bei Leuten denen es nichts ausgemacht hat, dass 1 Bein etwas kürzer oder weniger beweglich war. (Der Kater konnte nämlich nach dem Unfall nicht mehr auf hohe Regale oder Kasten hochspringen (und auch nimma runter).

Daher halte ich dieses Thema für supersensibel.

Lg
 
Ich finde es sehr interessant zu lesen was so mancher HH hier schreibt. Auf der einen Seite (andere Themen betreffend) wird dem Hund sehr viel Intelligenz zugesprochen, es wird nicht von ihm als RaubTIER gesprochen sondern meistens als Persönlichkeit - geht es dann um natürlichste Vorgänge wie das Sterben - ist es wieder ein Hund, ein Tier,...


Lg

Ich denke auch, dass das Einschläfern eines Tieres ein heikles emotionales Thema ist, das es - wertfrei - viele unterschiedliche Sichtweisen gibt.

Allerdings habe ich keinen Beitrag hier im Forum gelesen, in welchem ein Hund nicht als Tier, als Hund bezeichnet wurde....

Jeder Hund ist eine Persönlichkeit, jeder Hund ist intelligent, jeder Hund hat Empfindungen....

und jeder Hund ist ein Hund, ein Tier und zwar immer

das ist ja wahrlich kein Widerspruch....
 
Jetzt sprech ich meine Gefühle klar und deutlich aus:

Wenn ich zulasse, daß mein Tier in seinem Blut, in seinen Exkrementen liegt, dann ist das respektlos.

Ob und wie ein Tier so eine Situation empfindet weiß ich nicht - ich vermenschliche es und ziehe die für mich richtigen Konsequenzen.
 
@Feline

Ich finde es nicht respektlos, wenn ein Hund in seinen Ausscheidungen liegt - das tut meine jüngste Tochter auch, weil sie noch Windeln trägt - auch nach Operationen oder einem Unfall kann es vorkommen, dass man unkontrolliert ausscheidet, Wunden bluten o.ä.

Meine Dogge hat die fast 1 Jahr nach überstandener Parvovirose in der Nacht Durchfall ins Bett gemacht. Er hat dabei teilweisr geschlafen und es erst bemerkt als er zu spät war. Das war fast täglich oder nächtlich der Fall hat abartig krank gestunken und wir mussten teilweise mehrmals die Nacht die Bettwäsche waschen ! Mir wäre nie in den Sinn gekommen den Hund deshalb einschläfern zu lassen.

Vielleicht hast Du Dich falsch ausgedrückt oder ich hab Dich missverstanden, aber unsauber sein ist für mich keine unheilbare Krankheit die mit Schmerzen oder Leiden verbunden ist sondern eine unliebsame Nebenerscheinung, die aber im Alter und bei Krankheit ganz normal ist.
Für mich definitiv kein Grund ein Leben zu beenden.

Lg
 
ich denke, ich wurde missverstanden:

Ich sage es auch ganz offen: wenn mein Tier (unbehandelbar) inkontinent wird, dann werde es sicher nicht mit Windeln und ähnlichen Dingen maltretieren - das meinte ich mit Respekt und Würde.

Ich hab das gerade einige Posts weiter oben gefunden und denke ich habe einfach missverstanden was Du im Post danach geschrieben hast.

Ich verstehe zwar ungefähr was Du meinst, aber ich bleibe dennoch bei meiner Meinung: nur weil ein Hund undicht ist ist das noch keinen Totenschein wert.
Ich kenne auch Hunde, die nach einer Op einen Trichter brauchen und die gar nicht drauf stehen. Genauso wie aufwendige Verbände, Drainagen, Amputationen - das ist alles mehr oder weniger aufwändig für Hund und Halter, aber deswegen einschläfern finde ich bedenklich.

Ich habe natürlich auch schon Menschen erlebt, die sich dann für Euthanasie entschieden haben, weil sie ihren 50 Kilo Hund nicht 4x am Tag 3 Stockwerke rauf und runter tragen/befördern konnten/wollten und es ihnen in der 3-Zimmer Wohnung neben Vollzeitjob nicht möglich war ihren altersbedingten Inkontinenzler zu betreuen.
Die Alternative dazu ist den Hund im hohen Alter wohin abzugeben wo die Rahmenbedingungen idealer wären (Haus mit Garten, barrierefrei, rund um die Uhr Betreuung,...) - aber wer macht sowas schon ? Und ob das für den Hund eine Alternative ist ? Ein Altersheim für Hunde ?

Nachtrag: es gehört für mich zum Verantwortung und zu denÜberlegungen VOR der Anschaffung eines Hunde einfach dazu, dass man damit rechnen muss, dass der Hund Umstände macht wie Unsauberkeit. Aber heute gibt es schon so viele Möglichkeiten wie man da entgegenwirken kann:
Spontan tät mir einfallen einen Teil vom Raum (oder wenn man Platz hat einen eigenen Raum) für den Hund dementsprechend zu adaptieren, dass es leichter zu reinigen ist. Wie eine Art Welpenauslauf oder Wurfkiste (nur größer). Und ja täglich putzen, Popscherl waschen und Bettzeug waschen gehört dann halt auch dazu.
Aber ich sag mal man kann es ausrichten wie man will - die einen sagen es wäre respektvoller dem Hund diese Alterserscheinungen zu ersparen und es abzukürzen (wobei ich schon der Meinung bin, dass sowas zum Altern dazu gehört oder man damit rechnen muss), die anderen sagen es wäre respektvoller den Hund naturgemäß altern zu lassen (und da kann eine Inkontinenz halt naturgemäß ein Bestandteil sein, genauso wie Schlaganfälle, Verwirrtheit, viel Schlaf, Sehschwäche oder Taubheit, Athrose oder stumpfes Fell) alles für mich nicht unbedingt ein Todesurteil.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
DANKE:):)

Ich musste -am Rande, aber das hat mir schon gereicht - miterleben

Hund konnte nicht mehr gehen, wurde x fach pro Tag runtergetragen, gestützt, sauber gemacht war am zittern - lt. TA von den Medikamenten -ansonsten lag sie rum......lt. TA dürfte sie aufgrund der Medikamente keine Schmerzen gehabt haben, nur "da und dort Übelkeit".....

nach über 3 Monaten ist sie eines natürlichen Todes gestorben.....

die HH können sich das bis heute, das ist Jahre her, nicht verzeihen.....

man muss dabei auch noch seine eigenen körperlichen Grenzen mit einbeziehen - ich habe meinem Bub 1 Jahr lang mit Hilfsmittel die Stufen rauf- und runter geholfen, hatte er geraden Boden unter den Läufen ging es gut, sozusagen wie ein Uhrwerk. Als Dusty allerdings bedingt durch Polyneuropathie und Tumore (Leber, Milz) von einem Tag zum anderen auch das Gehen nicht mehr gelang, konnte ich ihn nur mehr erlösen, da therapeutische nach 2 Tagen feststand, dass alles ausgereizt war, denn es war mir nicht möglich und so zart bin ich nicht, einen 30 kg Hund nach jeden 2,3 Schritten wieder aufzuheben, ihm beim Häufeln in Posititon zu halten, sowie seinem Markierbedürfnis zu entsprechen :o. Zu Hause schlief er aufgrund seiner tumorbedingten Anämie eigentlich nur mehr. Trotzdem er war noch nicht soweit, aber ich war am Ende meiner Kraft :(

Tina
 
@ Druzba und akela1

könnt ihr oder wollt ihr nicht verstehen ?

Es geht hier doch nicht um kranke Tiere mit Aussicht auf Besserung und Erholung,
sondern um Tiere, deren Tage gezählt sind - krankheits- und/oder altersbedingt.
 
du kannst oder willst nicht verstehen! akela und ich wissen, worum es geht...und ich hab schon hunde und katzen einschläfern lassen müssen...aber eben nicht alle, die gestorben sind mussten eingeschläfert (getötet) werden, einige sind bis zum ende bei mir gewesen, und ruhig eingeschlafen...warum hätte ich ihnen diese letzte lebenszeit nehmen sollen?
 
Ich finde es sehr interessant zu lesen was so mancher HH hier schreibt. Auf der einen Seite (andere Themen betreffend) wird dem Hund sehr viel Intelligenz zugesprochen, es wird nicht von ihm als RaubTIER gesprochen sondern meistens als Persönlichkeit - geht es dann um natürlichste Vorgänge wie das Sterben - ist es wieder ein Hund, ein Tier,...

Ich denke auch, dass dies ein schwieriges Thema ist, weil es zum einen ein sehr persönliches Thema ist (der Tod ist für jeden anders) und somit nicht in Schubladen einzuordnen. Zum anderen ist es ein artenübergreifender Konflikt der so viel Interpretation zuläßt und solange wir keine Gedanken lesen können bleibt es Interpretation.

Ich kann gerne noch Sterbeerfahrung miteinbringen, die noch nicht genannt wurde:

Meine Dogge Aramis war zeitlebens krank. Parvo mit 6 Wochen, OD-Op mit 2 Jahren, Ball verschluckt mit 4 Jahren, rassetypische Herzprobleme im Alter.
Aramis starb im Alter von 7 Jahren. Irgendwann konnte er einfach nimma auf, unerwartet - wir haben ihn zwar noch motiviert, unterstützt und soweit es geht getragen, damit er sich lösen konnte, er hat aber nach wenigen Tagen auch nix mehr gefressen - ergo nix mehr gelöst. Er ist zwar dagelegen nicht unbedingt abwesend und apathisch aber halt auch nicht lebensfroh - eher so als wäre er krank, grippig krank.

Er hat dann verdautes Blut erbrochen und stand kurz vor einem Organversagen. Wir haben ihn bei uns zuhause einschläfern lassen - und es hätte nicht einmal das T61 gebraucht. Die Narkose alleine hat seinen Kreislauf dermaßen heruntergefahren, dass sein Herz aufgehört hat zu schlagen.
Dieser Prozess vom nicht aufstehen, über nicht fressen bis Blut erbrechen hat 1 Woche gedauert. Zwischendurch hat er sich halt immer wieder zusammen gerissen und ich hatte das Gefühl er kämpft noch um sein Leben.

Im Nachhinein hatte ich einmal schlechtes Gewissen, dass ich es hinausgezögert habe, gefolgt von gutem Gewissen, dass wir uns noch die Zeit gegeben haben sicher zu sein, dass es das Ende war - und das immer wieder abwechselnd.

Bei Akela war es zwar so, dass sie schon alt war (15) aber sie war immer gut beieinander. Von einem Tag auf den anderen ist sie einfach nicht mehr aufgestanden und ihr Bein ist auf das doppelte angeschwollen. Am selben Tag sind wir zum TA, der mir dann erklärte, dass wahrscheinlich ein Geschwülst die Blutzufuhr abschneidet, man zwar operieren könnte aber es fragwürdig ist dem alten Hund das zuzumuten. Es wäre aufwendig gewesen, weil Akela schon beim Abtasten und untersuchen dermaßen Schmerzen hatte, dass sie geschrien hat, wenn man sie nur am Bauch abgetastet hat. Also wären Ultraschall zur Abklärung und solche Dinge nur unter Vollnarkose möglich gewesen.

Ich habe meine Familie angerufen, die sind spontan aus Salzburg nach Wien gereist, damit wir uns alle nocheinmal lebend sehen und uns verabschieden können - und am selben Tag haben wir Akela einschläfern lassen. Akela hatte Angst, hat sich gewehrt (was sie sonst nie tat !). Eswar also kein romantischer Tod ! Sicher, kaum in Narkose war alles ruhig und entspannt - aber für Akela war der Weg in den Schlaf sicher nicht erlösend oder eine Wohltat.

Als sie gestorben ist (oder wir sie getötet haben), konnten wir sie auf die Ursache untersuchen ohne, dass sie Schmerzen leiden musste.
Ein Kindskopf-großer Tumor hat auf ihre Blutgefäße gedrückt - wir wissen nicht ob er bösartig war, wir haben weder Biopsie noch Autopsie gemacht, aber so groß wie er war hätte Akela (wenn sie die Op aufgrund ihres Alters überstanden hätte) ihr restliches Leben künstlich ernährt werden müssen und in einen Beutel ausscheiden müssen. Ein Pflegefall sozusagen.

Akelas Tod war teilweise grausam und ich hadere noch heute mit mir, dass ich ihr nicht mehr Zeit gegeben habe (zumindest 1-2 Tage) um zuhause in Würde und mit der nötigen Zeit zu sterben. So ist es husch husch gegangen und ich finde das hat sie nicht verdient. Wenn ich mit Aramis' Tod vergleiche, dann ist es einfach nicht fair und ich bin schuld - ich hab's beeinflußt, ich habs entschieden.

Daher sehe ich Euthanasie auch sehr zweischneidig. Es gibt einem die Möglichkeit Leben zu beenden. Leider jedem mündigen Tierhalter - und ich möchte nicht wissen wieviele Tiere leichtsinnig eingeschläfert werden, weils bequemer ist, Geld spart oder sonst was. Nicht jeder Tierhalter ist um den richtigen Zeitpunkt für das Tier bemüht, sondern um den richtigen Zeitpunkt für sich selbst.

Ein Beispiel hab ich auch:

Ein Mann hat seinen Kater der aus dem Fenster gefallen ist wollte sich die Kosten und den Aufwand der Genesung sparen und hat sich für die "preisgünstigere" Variante entschieden: 1 Mal einschläfern bitte !
Mein TA hat den Kater dann in Narkose versetzt und der Katzenbesitzer ist gegangen. Danach hat er ihn operiert und behalten bis er gesund war - letzlich weitervermittelt. In Wahrheit ist es Betrug, aber er konnte ein junges "gesundes" Tier nicht einfach so einschläfern und der Kater hat noch ein glückliches Leben geführt bei Leuten denen es nichts ausgemacht hat, dass 1 Bein etwas kürzer oder weniger beweglich war. (Der Kater konnte nämlich nach dem Unfall nicht mehr auf hohe Regale oder Kasten hochspringen (und auch nimma runter).

Daher halte ich dieses Thema für supersensibel.

Lg

Deine Worte haben mich sehr berührt. Genau so hab ich es im November bei meiner Hündin Lilli empfunden. Mir war tagelang schlecht weil ich wusste ich muss meine über alles geliebte Hündin töten. Und ja, ich hab mich deswegen schlecht gefühlt, obwohl ich wusste dass sie nur mit Schmerzen hätte weiterleben können. Sie hatte panische Angst und hat sich mit aller Kraft gegen die Narkose gewehrt. (das hat sie bei jeder Narkose gemacht) Ich bin weinend neben ihr gehockt und hab sie geknuddelt. In diesem Moment wär ich am liebsten mit ihr gestorben. Das war der bisher schrecklichste Tag in meinem Leben und ich krieg diese Bilder nie wieder aus meinem Kopf. :(
 
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