Einschläfern - richtig oder falsch

Ich denke das ist ein sehr schwieriges Thema genauso wie Sterbehilfe oder auch Abtreibungen.

Beim Menschen ist sterbehilfe verboten obwohl diese rklipp und klar sagen kann "Ich will nicht mehr" Beim Tier tun wir es aber ohne "Zustimmung" Ich bin jetzt kein Einschlafgegner wenn mein Tier unter ständigen unheilbaren Schmerzen leiden würde würd ich es sicher anders sehen, abe rich denke das Leben ist kostbar und man sollte sich das sehr gut überlegen,
 
ich glaube, grade bei diesem Thema, wird sehr vermenschlicht. Wovon soll sich ein Tier verabschieden? Auf was will man warten, bis sich das Tier im wahrsten Sinn des Wortes "zu Tode quält". Vorausgesetzt natürlich wenn alles Menschenmögliche gemacht wurde und das Tier zu heilen!!!!!!!!

Ich für meine Tiere würde mir wünschen, jemand sagt mir dass sie ab morgen unheilbar krank sind und Schmerzen haben werden, ich würde es ihnen heute so schön wie möglich mache, würde ihnen das tollste, ungesündeste Futter dass sie lieben geben und am Abend würde ich einschläfern gehen um ihnen JEDE SEKUNDE eines Schmerzes zu ersparen!!! :(
 
Das meine ich eigentlich nicht mit meinen Überlegungen, sondern - ach ist das schwierig zu erklären - mir gehts eher um den Stopp von 1000 auf 0 anstatt einem langsamen herunterfahren.

Sagt es mir ein Tier wirklich deutlich? Oder sage ich mir, dass es mir deutlich gesagt/gezeigt wurde?
Ich habs schon zweimal hinter mir und natürlich hat es mir das Tier auch deutlich gezeigt.....hat es wirklich?

Ich versteh dich sehr gut Nora. Mein größter Wunsch war es, meinen geliebten Rodos ganz von selber gehen zu lassen. Er war nicht krank, hatte keinen Tumor oder sonst was, er war nur alt (16,5 Jahre) und er begann schon Wochen vor seinem Tod mit dem sterben (ganz langsam). Ich ließ ihm diese Zeit, er fraß zwar nur mehr wenig, aber doch genug um noch leben zu können. Aber dann, eines Tages, hörte er wirklich ganz auf zu fressen (ich weiß aus etlichen Büchern, dass das normal ist und zum sterben dazugehört, aber es tat mir einfach unendlich weh und ich hatte total Angst, dass er verhungert). Ich hatte auch gelesen, dass sich dieses sterben über Tag hinziehen kann und meine allergrößte Angst war, dass ich nicht bei ihm sein konnte, wenn es dann wirklich passiert (ich hatte noch andere Hunde, musste spazierengehen, war zu der Zeit auch recht auf mich alleine gestellt, etc.)

Ich war in ständigem Kontakt mit meiner Tierärztin und sie stärkte mir irre den Rücken, dafür bin ich ihr bis heute sehr dankbar, aber sie meinte auch immer, ich solle ihm ruhig die Zeit lassen, die er braucht.

Dann hörte er auf zu trinken und dann sah er mich an, wahrschenlich genauso wie Helgas Gina und ich weiß auch nicht warum oder wie, aber auf einmal wusste ich, ich muss ihm helfen, er kann und will nicht mehr. Er wollte nicht mehr mit mir mitgehen ins Büro, er blieb an der Gartentüre stehen und sah mich so tief und so wissend und so müde an, dass ich sofort meine Tierärztin angerufen habe und ihr gesagt habe, sie muss kommen, es ist soweit und ich brauche ihre Hilfe.

Er ging dann ruhig und wirklich friedlich und was für mich ganz ganz wichtig war, nicht alleine und von mir ganz festgehalten....

Darum, ein großes JA von mir zum einschläfern, aber natürlich immer ganz ganz individuell anzuwenden, sehr vorsichtig und mit ganz viel Bedacht, weil ein Zurück gibt es danach nicht mehr! :(
 
ich glaube, grade bei diesem Thema, wird sehr vermenschlicht. Wovon soll sich ein Tier verabschieden? Auf was will man warten, bis sich das Tier im wahrsten Sinn des Wortes "zu Tode quält". Vorausgesetzt natürlich wenn alles Menschenmögliche gemacht wurde und das Tier zu heilen!!!!!!!!

Ich für meine Tiere würde mir wünschen, jemand sagt mir dass sie ab morgen unheilbar krank sind und Schmerzen haben werden, ich würde es ihnen heute so schön wie möglich mache, würde ihnen das tollste, ungesündeste Futter dass sie lieben geben und am Abend würde ich einschläfern gehen um ihnen JEDE SEKUNDE eines Schmerzes zu ersparen!!! :(


Richtig! Und ich fürchte, daß es leider nicht so einfach ist, den richtigen Moment zu finden-aber daß in den meisten Fällen wohl eher zu lang gewartet wird bis zum Einschläfern-erst kürzlich hab ich gehört "aber er frißt ja noch", und da hatte sogar der Arzt schon gesagt, es wäre höchste Zeit.
 
Ich denke das ist ein sehr schwieriges Thema genauso wie Sterbehilfe oder auch Abtreibungen.

Beim Menschen ist sterbehilfe verboten obwohl diese rklipp und klar sagen kann "Ich will nicht mehr" Beim Tier tun wir es aber ohne "Zustimmung" Ich bin jetzt kein Einschlafgegner wenn mein Tier unter ständigen unheilbaren Schmerzen leiden würde würd ich es sicher anders sehen, abe rich denke das Leben ist kostbar und man sollte sich das sehr gut überlegen,

Das ist eine etwas zu simplifizierte Sichtweise, glaube ich oder können Hunde sagen, daß sie leben wollen? ;) Ein Hund, der tagelang nichts mehr ißt, obwohl er wahnsinnigen Hunger hat, weil ein Tumor ihm bei jedem Bissen unsägliche Schmerzen bereitet, der nicht mehr rausgehen will usw schreit mit jeder Pore seines Körpers laut "ich will nicht mehr" - auch wenn er es nicht in "Menschensprache" verbalisieren kann...
 
@Nora2

Ich weiß genau was du meinst und hatte auch große Probleme mit der Entscheidung meinen Hund einschläfern zu lassen. Ich hatte mich im Vorfeld sehr vor dieser Entscheidung gefürchtet (er hatte Krebs und es war absehbar, dass es bald soweit ist).

An dem Tag war es damals für mich aber auch eindeutig. Es ging ihm so schlecht, dass es für mich gar keine Frage mehr war.

Im Nachhinein machte ich mir, und mache auch jetzt noch, viele Gedanken darüber ob es wirklich die richtige Entscheidung war. Bzw. hatte ich genau diese Gedanken wie du; es ist wirklich schwer auszudrücken: Konnte er sich wirklich vom Leben verabschieden? Vielleicht hätte er ja trotz Schmerzen (vielleicht mit Schmerzmittel) noch ein bißchen Zeit gebraucht? Diese Gedanken haben mich sehr belastet und tun es auch noch manchmal.

Meine Mutter ist heuer auch an Krebs gestorben und es war wirklich nicht schön anzusehen wie sie sich quält. Zum Schluss habe ich nicht mehr darum gebetet, dass sie gesund wird (war leider aussichtlos) sondern nur noch, dass sie endlich "einschläft". Es ist ihr wirklich sehr schlecht gegangen aber ich wage nicht zu beurteilen, ob sie diese Zeit nicht doch noch gebraucht hat um gehen zu können und sie vielleicht nicht doch auch noch kurze schöne Momente hatte wenn ich und meine Großeltern sie besucht haben.

Insofern weiß ich auch nicht ob richtig oder falsch, ich weiß nur an dem besagten Tag war es für mich doch eindeutig, dass mein Hund sich quält, aber ich wüßte nicht ob er sich selbst wirklich für die Spritze entschieden hätte.
Ich denke es ist für uns Menschen oft schwerer uns das Leid mitanzusehen und wir uns dadurch auch einreden das "Richtige" zu tun. Wahrscheinlich würden die Tiere aber, könnten sie es selbst entscheiden, nicht so handeln.

Ich würde aber sicherlich wieder so handeln und meinen Hund nicht "Quälen" wollen.


Thats it, genau das meine ich....die Möglichkeit sich vom Leben zu verabschieden. Und ja ich würde auch nie im Leben mein Tier sich zu Tode "quälen" lassen. Aber eben der Gedanke gebe ich ihm die Chance sich vom Leben verabschieden, das ist es was mich beschäftigt. Wahrscheinlich denke ich viel zu menschlich :eek:
 
Ich versteh dich sehr gut Nora. Mein größter Wunsch war es, meinen geliebten Rodos ganz von selber gehen zu lassen. Er war nicht krank, hatte keinen Tumor oder sonst was, er war nur alt (16,5 Jahre) und er begann schon Wochen vor seinem Tod mit dem sterben (ganz langsam). Ich ließ ihm diese Zeit, er fraß zwar nur mehr wenig, aber doch genug um noch leben zu können. Aber dann, eines Tages, hörte er wirklich ganz auf zu fressen (ich weiß aus etlichen Büchern, dass das normal ist und zum sterben dazugehört, aber es tat mir einfach unendlich weh und ich hatte total Angst, dass er verhungert). Ich hatte auch gelesen, dass sich dieses sterben über Tag hinziehen kann und meine allergrößte Angst war, dass ich nicht bei ihm sein konnte, wenn es dann wirklich passiert (ich hatte noch andere Hunde, musste spazierengehen, war zu der Zeit auch recht auf mich alleine gestellt, etc.)

Ich war in ständigem Kontakt mit meiner Tierärztin und sie stärkte mir irre den Rücken, dafür bin ich ihr bis heute sehr dankbar, aber sie meinte auch immer, ich solle ihm ruhig die Zeit lassen, die er braucht.

Dann hörte er auf zu trinken und dann sah er mich an, wahrschenlich genauso wie Helgas Gina und ich weiß auch nicht warum oder wie, aber auf einmal wusste ich, ich muss ihm helfen, er kann und will nicht mehr. Er wollte nicht mehr mit mir mitgehen ins Büro, er blieb an der Gartentüre stehen und sah mich so tief und so wissend und so müde an, dass ich sofort meine Tierärztin angerufen habe und ihr gesagt habe, sie muss kommen, es ist soweit und ich brauche ihre Hilfe.

Er ging dann ruhig und wirklich friedlich und was für mich ganz ganz wichtig war, nicht alleine und von mir ganz festgehalten....

Darum, ein großes JA von mir zum einschläfern, aber natürlich immer ganz ganz individuell anzuwenden, sehr vorsichtig und mit ganz viel Bedacht, weil ein Zurück gibt es danach nicht mehr! :(

So meine ich das.du hast das auch verstanden und dein Rodin hatte Zeit zu gehen, er lebte sein Leben aus, das letzte kleine Stückchen hast du ihm geholfen.
Ich bin kein Gegner vom Einschläfern, ich mache mir nur Gedanken ob man unseren Felligen vielleicht die Chance nimmt sich zu "verabschieden" und sich selber ein bisserl runterzufahren.
 
Ich bin kein Gegner vom Einschläfern, ich mache mir nur Gedanken ob man unseren Felligen vielleicht die Chance nimmt sich zu "verabschieden" und sich selber ein bisserl runterzufahren.

Ich glaube nicht, daß das allzu oft vorkommt. In der Regel ist es ja nicht so, daß dem Hundehalter aus heiterem Himmel am Morgen einfällt "heute schläfere ich meinen Hund ein" und am Nachmittag geht er zum TA, sondern dem geht schon ein längerer Prozess des Nachdenkens und Schauens, ob es denn noch "geht", voraus. Generell hab ich nicht den Eindruck, daß die meisten Hundehalter zu "liberal" mit dem Einschläfern umgehen, es wartet doch bitte fast jeder, bis es wirklich nimmer geht, weil man natürlich alles tun will, um seinen Liebsten noch ein bissi länger bei sich zu haben. Oder hast du irgendwelche schlechte Erfahrungen gemacht, weil du so ein bissi in diese Richtung argumentierst?
 
Ich glaube nicht, daß das allzu oft vorkommt. In der Regel ist es ja nicht so, daß dem Hundehalter aus heiterem Himmel am Morgen einfällt "heute schläfere ich meinen Hund ein" und am Nachmittag geht er zum TA, sondern dem geht schon ein längerer Prozess des Nachdenkens und Schauens, ob es denn noch "geht", voraus. Generell hab ich nicht den Eindruck, daß die meisten Hundehalter zu "liberal" mit dem Einschläfern umgehen, es wartet doch bitte fast jeder, bis es wirklich nimmer geht, weil man natürlich alles tun will, um seinen Liebsten noch ein bissi länger bei sich zu haben. Oder hast du irgendwelche schlechte Erfahrungen gemacht, weil du so ein bissi in diese Richtung argumentierst?


ja stimmt hast vollkommen recht, nein ich habe keine schlechten erfahrungen gemacht, diese gedanken gehen mir halt so durch den kopf
 
So meine ich das.du hast das auch verstanden und dein Rodin hatte Zeit zu gehen, er lebte sein Leben aus, das letzte kleine Stückchen hast du ihm geholfen.
Ich bin kein Gegner vom Einschläfern, ich mache mir nur Gedanken ob man unseren Felligen vielleicht die Chance nimmt sich zu "verabschieden" und sich selber ein bisserl runterzufahren.

Ich würd mal sagen, ein Hund "fährt sich nicht runter", er wird durch Krankheit oder Alter runtergefahren.

Und das hat, wenn ein HH ans Einschläfern denkt, schon stattgefunden.

Meiner Meinung nach, ist dieses sich vom Leben verabschieden eine durch und durch menschliche Sichtweise und wird projeziert auf den Hund.
 
Einschläfern ist ein friedliches Hinübergleiten.....ist es das wirklich oder ist es nicht friedlicher wenn das Herz ohne Zutun seine Funktion einstellt?
lg

Liebe Nora,

auf mich macht es ein wenig den Eindruck, als hättest du eine romantische Vorstellung vom Sterbeprozess. Natürlich gibt es auch den plötzlichen Tod durch Herzinfarkt - aber in der Regel bedeutet Sterben langwierige, schmerzhafte und anstrengende Mühe. Der Herzschlag wird unregelmäßig - was todesangstauslösend ist - der Organe werden dadurch nur mangelhaft versorgt, der Körper wehrt sich mit Adrenalinausschüttungen, der Blutdruck macht rasante Berg- + Talfahrten, langsam versagen alle Organe, schließlich auch das Herz, aber bis dahin kann es Stunden dauern.

Ich habe vor 9 Monaten meine Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet und eigentlich erst da miterlebt, wie gewaltsam das Sterben sein kann.

Glücklicherweise dürfen wir unseren geliebten Tieren diesen Weg erleichtern.
 
Thats it, genau das meine ich....die Möglichkeit sich vom Leben zu verabschieden. Und ja ich würde auch nie im Leben mein Tier sich zu Tode "quälen" lassen. Aber eben der Gedanke gebe ich ihm die Chance sich vom Leben verabschieden, das ist es was mich beschäftigt. Wahrscheinlich denke ich viel zu menschlich :eek:

ich glaube auch, dass Du das zu menschlich siehst, ein Verabschieden vom Leben gibt es in der Tierwelt mE nicht. Ein Tier dessen Lebensuhr abgelaufen ist, legt sich nieder zum Sterben und stellt seine Lebensfunktionen von selbst immer mehr ein, wenn man es läßt. Bei unseren Haustieren funktioniert dieser Kreislauf nicht, weil wir Menschen ihn nicht zulassen, weil wir im Gegensatz zum Tier, den Tod nicht als "natürlich" ansehen, sondern versuchen ihn rauszuzögern. Ich konnte das bei meiner Saska beobachten und ich war diejenigen die verhinderte, die ihr in ihrer Verzweiflung tagelang die Zwangsfütterung verabreichte, dabei wollte sie nur in einer Ecke liegen und sterben. Schließlich habe ich eingesehen, dass ihre Lebensuhr abgelaufen war und ich reduzierte ihre Herzmedikation, bestellte den TA der ihr beim Sterben half, und ich werde nie diesen Blick vergessen, den sie mir schenkte, als ihr das Narkosemittel verabreicht wurde, das Herz hörte danach fast augenblicklich auf zu schlagen.

Tina
 
So schrecklich ich bei meinen Tieren immer die Entscheidung zum "jetzt" fand - dieses Hadern mit dem Schicksal und der Wunsch doch noch mehr Zeit mit dem geliebten Tier zu haben - so sehr würde ich mir wünschen, auch selbst mal die Möglichkeit zu haben, dass ich erlöst werde, wenn ich todkrank bin und Schmerzen habe und das "Leben" kein Leben sondern nur noch Qual ist.
Ich muss da oft an meine Großmutter denken, die "ach so gesegnete" 103 Jahre wurde, bis Mitte 90 fit und munter war, dann gings rapide bergab und die letzten Jahre siechte sie im Pflegeheim vor sich hin und als sie sich noch artikulieren konnte, fragte sie immer wieder "Lieber Gott, ich hatte so ein langes und erfülltes Leben, warum lässt du mich nun nicht endlich sterben??!" - Das "natürlich" sterben müssen kann auch ein Fluch sein - für Mensch und Tier!:(
 
sicher man kann auch zuwarten, bis ein tier endlich -zwar qualvoll - aber natürlich stirbt :rolleyes:.
sorry man kann sowas nicht beurteilen und wenn es soweit ist dann weiss man eindeutig was friedlich sterben ist.
nein ich würde und habe kein tier qualvoll sterben lassen und habe bis zuletzt gehofft, dass ich es nicht entscheiden muss.
 
Das klingt jetzt schlimm, aber meinem Archi gings in der letzten Nacht vor dem schlimmen Tag so schlecht, dass ich selber überlegte ihm einen Luftröhrenschnitt zu machen. Um ihm die Schmerzen zu nehmen. Ich glaube in dieser Nacht wäre ein Schuß eine Erlösung gewesen (hätt ich nie gemacht oder gekonnt, ich sags einfach nur wie es ist).
Nur ich war noch nicht sicher. Nächsten Tag war ich es.... nach diesen Blicken in der Nacht und dem Wissen, dass es nie wieder besser wird und keiner ihm mehr helfen kann.... Jede weitere Minute wäre Tierquälerei gewesen, deswegen war dann auch noch eine Untersuchung in der TK und dann kam der TA sofort heim. Archi war sofort tod schon bei der Schlafspritze...trotzdem bestand ich darauf alles weitere nachzuspritzen. Es war grausam und alles andere als friedlich fand ich, nicht wie bei Darko so ruhig und "schön", aber für Archi eine Erlösung. Herz, Nieren und Leber waren bereits am versagen.... er wäre von alleine qualvoll erstickt oder der Körper vergiftet. Er hat am Vortag auch schon das Fressen eingestellt. Also wir haben das echt in letzter Minute gemacht und ich wünschte heute noch, ich hätte es in der Nacht bereits getan.... nicht für mich, aber für Archi.
 
wir haben unterschiedliche Erfahrungen in der Familie...beide Katzen meiner Mom durften zuhause wirklich friedlich einschlafen, mit dem TA abgeklärt und beide starben an Altersschwäche, das Herz hörte auf zu schlagen, die Tiere hatten keine Schmerzen, waren entspannt und schliefen dann einfach ein...da meine Eltern in Pension sind, waren sie Tag und Nacht zur STelle...
Meine Tiere wurden immer eingeschläfert, ich hielt sie im Arm bis der letze Atemzug getan war....und die Entscheidung ist nie leicht, man denkt immer daran, ob man richtig handelt, aber ich bin wirklich froh, das es die Möglichkeit gibt, Tiere zu erlösen wenn es zum Ende geht...ein friedliches Einschlafen ist sehr sehr selten, meistens ist es wirklich ein Todeskampf...und das will wohl keiner seinem Tier antun:(
 
So schrecklich ich bei meinen Tieren immer die Entscheidung zum "jetzt" fand - dieses Hadern mit dem Schicksal und der Wunsch doch noch mehr Zeit mit dem geliebten Tier zu haben - so sehr würde ich mir wünschen, auch selbst mal die Möglichkeit zu haben, dass ich erlöst werde, wenn ich todkrank bin und Schmerzen habe und das "Leben" kein Leben sondern nur noch Qual ist.
Ich muss da oft an meine Großmutter denken, die "ach so gesegnete" 103 Jahre wurde, bis Mitte 90 fit und munter war, dann gings rapide bergab und die letzten Jahre siechte sie im Pflegeheim vor sich hin und als sie sich noch artikulieren konnte, fragte sie immer wieder "Lieber Gott, ich hatte so ein langes und erfülltes Leben, warum lässt du mich nun nicht endlich sterben??!" - Das "natürlich" sterben müssen kann auch ein Fluch sein - für Mensch und Tier!:(

Danke!

Tino, unser Familienhund hatte - von allen unbemerkt - Leberkrebs. Es gab Tage, da gings ihm nicht so gut; aber mei - wer ist schon immer gut drauf; noch dazu im Alter (er war 14,5 Jahre als er starb). Von jetzt auf gleich gings ihm dann plötzlich ganz schlecht - in der TK bekam er erst Mal Infusionen, nach denen es ihm scheinbar wieder besser ging. Man schickte uns dann heim mit der Anweisung, wieder zu kommen, wenn es wieder schlechter werden sollte. Abends riefen mich meine Eltern aus der TK an - sie sind doch nochmal hin gefahren, weil Tino nur mehr gelegen und gehechelt hatte und es ihm offenkundig nicht gut ging. Man hat herausgefunden, dass er einen Tumor an der leber, Wasser im Bauch und Blut im Magen (oder umgekehrt) hatte und sie würden ihn vermutlich einschläfern - ob ich noch vorbei kommen wollte. Ich hab mich zamgepackt und bin hingefahren - in der festen Überzeugung, ihn nicht einschläfern zu lassen. Als ich dann dort war und ihn gesehen hab, war von der Überzeugung nichts mehr übrig. Ein Blick von ihm und ich wusste einfach, dass es jetzt so weit war. Lt. meinen Eltern war er unruhig bis zu dem Zeitpunkt als ich kam. Tino ist - mit unserem Segen und der Hilfe der TAs ruhig und friedlich eingeschlafen. Worauf hätten wir warten sollen? Bis er Stunden später von selbst und nach langen Schmerzen stirbt?

Die Katze meiner Oma ist mit 16 friedlich eingeschlafen, Tinos Bruder mit 15. Sonst kenne ich kein Tier, dem das vergönnt war.
 
Liebe Nora,

auf mich macht es ein wenig den Eindruck, als hättest du eine romantische Vorstellung vom Sterbeprozess.

nein das habe ich mit sicherheit nicht....romantik ist mir in allen lebenslagen ob positiv oder negativ fremd, bin überhaupt kein romantiker :D

Ich habe vor 9 Monaten meine Mutter auf ihrem letzten Weg begleitet und eigentlich erst da miterlebt, wie gewaltsam das Sterben sein kann.

ich war bei meiner SchwieMu dabei, es hat stunden gedauert aber es war "schön", kein Kampf, sondern ein entspanntes hinübergehen - gänzlich ohne Romantik
 
So schrecklich ich bei meinen Tieren immer die Entscheidung zum "jetzt" fand - dieses Hadern mit dem Schicksal und der Wunsch doch noch mehr Zeit mit dem geliebten Tier zu haben - so sehr würde ich mir wünschen, auch selbst mal die Möglichkeit zu haben, dass ich erlöst werde, wenn ich todkrank bin und Schmerzen habe und das "Leben" kein Leben sondern nur noch Qual ist.
Ich muss da oft an meine Großmutter denken, die "ach so gesegnete" 103 Jahre wurde, bis Mitte 90 fit und munter war, dann gings rapide bergab und die letzten Jahre siechte sie im Pflegeheim vor sich hin und als sie sich noch artikulieren konnte, fragte sie immer wieder "Lieber Gott, ich hatte so ein langes und erfülltes Leben, warum lässt du mich nun nicht endlich sterben??!" - Das "natürlich" sterben müssen kann auch ein Fluch sein - für Mensch und Tier!:(

Seh ich auch so. Und mir persönlich gehts es nicht nur um Schmerzen beim Tier

wenn ich ne Grippe hab und keine Schmerzen mehr, mich aber schlecht schlapp und schwach fühl wie ein nasser Fetzen, so dass selbst in die Küche hatschen und Tee holen eine fürchterliche "Aufgabe" ist und rausgeschoben bis zum geht nicht mehr wird...so ein Dasein würde ich meinem Tier einfach nicht längere Zeit zumuten wollen
 
wir leben ja alle sehr eng mit unseren Tieren zusammen und kennen sie in-und auswendig und man spürt es einfach, wann die Last zu groß wird....und dann sollte man auch soviel Mut haben, die richtige Entscheidung zu treffen...
 
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