Der Aufbau eines "anderen" Lebens

Gugguggs

Super Knochen
Nachdem ich ja nun mit der Trennung konfrontiert bin (ich werde in rd. 14 Tagen ausziehen), steht es an, mein Leben neu aufzustellen - und mich und mein Hirn auch....

Ich werde die Kinder an mehreren Tagen (4) in der Woche haben.... nichtsdestotrotz habe ich gerne mit meinem Mann und meinen Kindern als scheinbar intakte Familie zusammengelebt. Das geht nu nimmer.....

Was hat euch geholfen in Situationen, in denen ihr einfach nur gelitten habt? Gab es irgendwas? Worauf habt ihr geachtet? Wann ging es euch (zumindest ansatzweise) gut?
 
Das ist eine schwere Frage. Wichtig ist, dass ihr versucht, eine halbwegs friedliche Ebene zu finden, das ist vor allem für die Kinder wichtig. Wenn das klappt, wird es auch dir besser gehen. Ich für meinen Teil hab versucht immer nach vorne zu schauen und im jetzt und hier zu leben und nicht im gestern, das ist nun mal vorbei und darüber zu grübeln bringt absolut nichts.

Versuche Dinge zu tun, die du dir in der Beziehung immer aus Rücksichtnahme verkniffen hast - genieße die neue (wenn auch nicht freiwillige) Freiheit. Klingt jetzt vielleicht blöd, aber gehe in Chatrooms, du lernst neue Leute (wenn auch viele schräge, aber da musst du halt aussieben) kennen und bist abgelenkt.

Verändere deine Frisur und kauf dir was Neues zum Anziehen - das hilft fast immer:)

Freu dich auf deine neue Wohnung, auf das Einrichten, das Dekorieren, geh in Möbelhäuser einfach nur um Ideen zu sammeln.

Das wird schon...wirst sehen
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Ich seh´s so ähnlich wie Nando;)
Irgendwelche unerfüllte Träume hat man auch in einer noch so intakten Familie.

Wolltest du vielleicht schon immer Golf spielen, einen Salsa Kurs oder was auch immer machen?

Du hast jetzt sicher mehr Zeit für Dich und die Chance derlei Träume ohne Rücksicht auf alle anderen zu verwirklichen.

Mal drei Tage Wellness-Programm ohne einen genervten Mann oder gelangweilte Kinder? Oder genau der Kinofilm, den eh nur DU sehen willst und nicht irgendein Kompromissfilm.

Was ich noch als ganz wichtig empfinde (aber das weißt du sicher eh selber:) ):
Lade auch - ehemals gemeinsame - Freunde in deine neue Wohnung ein, ohne die Beziehungsproblematik durchzukauen, einfach zu einem netten Essen. So, dass die Freunde die Chance haben mit euch beiden befreundet zu bleiben, ohne Partei ergreifen zu müssen.

Manchmal hilft es aber auch, sich ein Wochenende nur auszuheulen (bis man total häßlich und verquollen ist:o). Dann zwei Tage Krankenstand mit 17 Gesichtspackungen zum Abschwellen, häufigen gedanklichen Wiederholungen des Götzzitats in Richtung Ex, einem neuen Outfit in einer Kleidergröße weniger (weil so einfach wird Abnehmen eh nie wieder;) ) und dann geht es meistens schon wieder ein bissl besser:)
 
Ich habe mich zu allererst mal selbstkritisch mit der Frage beschäftigt, was "mein Anteil" daran war, dass die Beziehung nicht funktioniert hat. Das verhindert nämlich, dass man allzu viel Selbstmitleid mit sich hat und vor allem auch, dass man - wenn man die ganze Schuld auf den anderen schiebt - verhärmt wird.

Mein Ex-Mann und ich waren insgesamt mehr als 7 Jahre zusammen, davon 2 Jahre verheiratet. Ich habe analysiert, dass 3 - 4 Jahre wunderschön waren, diese Zeit des Verliebtseins und Liebens wollte ich niemals missen. 2 - 3 Jahre waren ein so "Nebeneinanderherleben", ohne große Probleme. Und das letzte halbe Jahr, nachdem ich gesagt habe, dass ich mich scheiden lassen will, war dann die blanke Katastrophe.

Also hab ich eine "Rechnung" aufgestellt und mir gesagt: der Großteil der Beziehung war wunderschön und DAS habe ich versucht, als Erinnerung in meinem Kopf zu behalten und nicht nur die schlimmen letzten Monate.


Allerdings war ich es, die die Trennung gewünscht hat und nicht mein Mann.

Als ich nach der Trennung und nach einigen Jahren der Abwesenheit nach Graz zurück kam, hatte ich natürlich kaum Kontakt zu den alten "Freunden" mehr. Also hab ich mal ein Klassentreffen organisiert, frühere Freunde kontaktiert etc. etc.

Darüberhinaus hatte ich das grosse Glück, einen Job zu haben, wo ich fast täglich interessante neue Menschen kennenlernte (Veranstaltungsorganisation) und statt einsam zu sein hatte ich eher kaum Zeit für mich selbst . :D

Wenn ich also kurz etwas raten würde, dann

1. zuerst der Blick nach innen, um das Gewesene und Geschehene zu hinterfragen und zu verarbeiten und dann

2. daraus lernen und den Blick in die Zukunft richten und aktiv daran arbeiten.

Alles andere ist ohnehin schon geschrieben worden.
 
Hmmmm.....
Bezüglich der Kinder haben wir eine gute Lösung gefunden, wir streiten uns auch nicht wirklich - trotzdem bin ich einfach völlig fertig, einfach weil ich so überhaupt nicht damit gerechnet habe und dachte wir führen eine Ehe, bei der Probleme auf den Tisch kommen und angegangen werden - und nicht der eine den anderen vor vollendete Tatsachen stellt.
Erfreulicherweise haben wir keine gemeinsamen Freunde, es hat jeder sein Leben gehabt, jeder seine Freunde und das hat uns auch gut getan.

Ich hab einfach nur Angst davor in meiner Wohnung zu sitzen und mich nicht nur verlassen, sondern wirklich allein zu fühlen und es eben nicht zu schaffen, irgendwen zu kontaktieren.

Ja, Kino gehen wird was werden und einfach auch das Leben mitten in der Stadt....
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider wird (nicht hier sondern im RL) oft gesagt, dass man nach Vorne schauen MUSS etc. Ich finde aber eher, dass man, wie eh schon geschrieben, reflektieren sollte. Das geht vielleicht nicht gleich, aber sollte stattfinden.

Ansonsten steht es bitte jedem zu sich alleine, einsam, traurig, wütend usw zu fühlen und diese Emotionen auch (angemessen) auszuleben. Wie soll man sein neues Leben denn strukturieren und aufbauen, wenn man innerlich noch total chaotisch und unsortiert ist?

Trennungen sind meistens furchtbar, besonders, wenn man überhaupt nicht damit rechnet!

P.S.: Ich würde nach einer langen Beziehung und normalen Veränderungen (Kinder kommen und werden zur Priorität etc) schauen, ob ich mich noch selbst erkenne und mir die Frage stellen, wer ich bin und ob ich diese Person auch sein möchte. Je nach Antwort würde ich dann weiter vorgehen.
 
Ich bin öfters mal zu Freunden gefahren, weil ich die Einsamkeit nicht ausgehalten habe (ich hab allerdings keine Kinder). Das hat mir geholfen. Und was auch noch sehr hilfreich war: eine Regelmäßigkeit im Leben, am besten jeden Tag oder so. Neue Leute kennen lernen usw. Ich hab mich dann kurzerhand in einer szenenspezifischen Singlebörse angemeldet und dadurch ein paar liebe Leute kennen gelernt. Und naja, ich bin auch umgezogen und hab von vorn angefangen.
 
Ich war zwar nie verheiratet aber hab auch schon ne Trennung mit Wohnungswechsel usw durchgemacht.

Bei mir war das so das ich mich erstmal verkrochen habe. Ich denke das da jeder Mensch anders ist. Ich wollte einfach allein sein. Aber dann war ich nur unterwegs! Hab mich ebenfalls in einer Singlebörse angemeldet. Anfangs hab ich da auch viele Treffen gemacht ohne ernstgemeinten Hintergrund. Waren dann auch längere Freundschaften dabei. Aber später hab ich sogar meinen Ex dort kennengelernt.

Ich würd dir auch den Tipp geben, dass du dir nun mal die Zeit nimmst auf dich zu schaun. Alles nachzuholen was du vielleicht verpasst hast oder hinten angestellt hast. Wenn du deine Kids eh auch 4 Tage die Woche hast bleiben dir eh "nur" 3 Tage für dich in der Woche.
 
Kommende Woche gehts ans Wohnung ausmalern, Möbel besorgern und und und.... ich packe gerade..... und das ist wahnsinnig schwer..... von 200qm mit 10000000 Kleinigkeiten auf 70qm.
Einen großen Teil meiner Bücher (1500) werde ich zurücklassen und irgendwie schmerzt da ja jedes einzelne.....
Ich hoffe, ich bin hier bald raus und kann dann in der Perspektive leben.

Das musste jetzt mal raus.:(
 
Ich möchte dir ganz viel Kraft, Ausdauer und Freude schicken, aber wie?

Du wirst sicherlich ein tolles neues Leben haben, der Umbruch ist schmerzhaft, das wird aber vergehen...
 
Kommende Woche gehts ans Wohnung ausmalern, Möbel besorgern und und und.... ich packe gerade..... und das ist wahnsinnig schwer..... von 200qm mit 10000000 Kleinigkeiten auf 70qm.
Einen großen Teil meiner Bücher (1500) werde ich zurücklassen und irgendwie schmerzt da ja jedes einzelne.....
Ich hoffe, ich bin hier bald raus und kann dann in der Perspektive leben.

Das musste jetzt mal raus.:(

Hat es denn gar keinen Sinn mehr gemacht um die Ehe zu kämpfen? Aus deinen Postings ist zu entnehmen, dass du ja völlig überrascht warst, also könnt da ja doch noch eine Chance bestehen oder nicht?

Auf der anderen Seite finde ich es schon heftig, Mann stellt Frau vor für ihn vollendete Tatsache und Frau muss einfach gehen, ausziehen, mit kleinerer Wohnung auskommen usw. Boah stell mir das schon extrem vor.
Kopf hoch kann ich da nur sagen......vielleicht bereut dein Mann einmal sein Vorgehen.
lg
 
Hallo,
erstmal möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid um deine Ehe tut.
Ich bin selbst ein Scheidungs"kind", es war vor knapp 3 Jahren, damals war ich 19 Jahre alt und hab noch daheim gewohnt. Es war recht ähnlich wie bei dir, mein Papa hat meine Mama verlassen, ist aber erst mal selbst in eine kleine Wohnung in der Nähe gezogen. Meine Schwester und ich hatten immer noch viel Kontakt zu ihm.
Meiner Mama ging es sehr schlecht, sie hat sich oft bei uns ausgeheult, hat uns über Papa ausgefragt, über ihn geschimpft etc. Das war sehr belastend für uns. Auch hat sie sich immer noch Hoffnungen gemacht und wollte die Trennung einfach nicht akzeptieren. Für uns Kinder war es schlimm sie so zu sehen, ich hab sie mit auf Parties und Konzerte genommen und versucht, dass sie unter Leute kommt. Meinem Papa fiel das alles sehr leicht, er hat schnell eine neue Feundin gefunden, über welche meine Mama sich fürchterlich aufgeregt und sie beleidigt hat (alles über mich und meine Schwester). Wir standen also ein bisschen zwischen meinen Eltern.
Meine Mama hat sich dann nach ein paar Monaten in einer Internet-Single-Börse angemeldet und hat sich öfter mit Männern getroffen. Nach ein paar Dates hat sie den richtigen getroffen, ist seit 2 Jahren mit ihm zusammen und letztes Jahr haben sie ein Haus gebaut. Davor ist meine Mama ist irgendwann aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und mein Papa wieder rein. Die Mama war dann in einer kleinen Wohnung, hat es sich dort aber wunderschön eingerichtet und war auch nicht unglücklich dort.
Auch mein Papa ist seit längerem mit seiner Freundin zusammen. Meine Eltern verstehen sich inzwischen wieder gut, was mir und meiner Schwester extrem viel bedeutet.


Ich kann dir nicht wirklich helfen. Ich kann nur sagen, dass es sehr schlimm ist, wenn die eigene Mama in Selbstmitleid fast ertrinkt und immer noch in der Vergangenheit lebt. Versuch, dass du nach vorne schaust, dein Leben so lebst, wie du es willst und unter die Leute kommst.
Irgendwann renkt sich dann alles ein und man kann auf die schöne Zeit in der Ehe zurückblicken.
(Meine Mama hat jetzt übrigens einen Freund, der sie auf Händen trägt, von dem her gehts ihr besser als davor :rolleyes:)

Was ich dir auch noch sagen will, ist, dass eine Scheidung nicht die Auflösung einer Familie ist, sonderen deren Umgestaltung und Neuorganisation. (Zartler,Richter in Forschungs- und Anwendungsbereiche der Soziologie, 2008)

Ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute auf diesem sicher nicht einfachen Weg
Sandra mit ihrer komischen Patchwork-Familie mit 4 Omas und Opas und anderen sehr netten, neuen Menschen
 
ich wollte dir schon lange schreiben bin aber die ganze zeit nicht dazugekommen - meine beste freundin wurde (achtung festhalten!!) am vierten hochzeitstag von ihrem mann verlassen. es gab keinen streit, keine auslöser. er hat ihr immer das gefühl gegeben das er sie über alles liebt, hat sie auf händen getragen, am tag vorher hat er ihr noch blumen gebracht und ihr gesagt das er sie liebt. eine woche zuvor, haben sie noch babymöbel für das im sommer geplante baby angeguckt. und dann das...!! unglaublich.
er hat ne neue, schon seit monaten und hat sowas von perfekt geschauspielert das glaubst du nicht.
dementsprechend geht es meiner freundin jetzt.
sie hat sich auch von heute auf morgen einen mitbewohner suchen müssen, er ist gott sei dank ausgezogen und hat fast alle möbel dagelassen (sehr großzügig von ihm), das ist jetzt 2 monate her und noch immer geht es ihr dreckig.
man kann sich das gar nicht vorstellen.
was ihr allerdings sehr hilft ist ihr hund und sie hat begonnen schwimmen zu gehen. ich kenne sie seit 10 jahren und sie war nie (!) schwimmen, aber das hilft ihr ein bisschen zumindest.
ich glaube ganz einfach das einzige das wirklich hilft ist ZEIT; sehr viel davon!

ich kann dir nur sagen, kopf hoch... und so blöd es klingt, die zeit heilt alle wunden (abgelutscht aber sehr wahr)
es ist natürlich nicht einfach sich jetzt ein neues leben aufzubauen, aber vielleicht kannst du es bald als neue chance sehen! ich drücke dir dafür die daumen!
 
@ ecco: Wie gesagt, ich glaube für die Kinder haben wir eine gute und gangbare Lösung entwickelt und natürlich bleibt die Familie im Sinne von Mutter, Vater, Kind aufrecht - aber das Ehepaar eben nicht. Das Paar trennt sich und Trennungen sind oft schwer - bei mir zumindest.
Ich hab jetzt auch nicht vor, meine Kinder vollzusudern oder irgendwie grummelig und eigenartig zu werden, aber ich sehe mich einfach unvermittelt vor der Situation mich jetzt erstmal ein Brocken....
@ kambili: Ja, genauso war es bei uns auch..... völlig unvermittelt, ohne Anlass..... genauso liebevoll, fürsorgich....und und und
 
Der Trennungsschmerz ist hart, aber auch mit körperlichen Schmerzen zu vergleichen. Es gibt einen Höhepunkt und wird dann weniger, so wie Rückenschmerzen, eines Tages hörts auf, weh zu tun.

Was du tun kannst, ist, deinen Kummer auszuleben. Du hast recht auf einen Liebeskummer, genieß den Zustand. Du kannst heulen, schreien, dir Schnulzen anhören, Liebesfilme ansehen, verwöhn dich mit Leckereien, Klamotten und Friseurbesuchen und verdräng den Kummer nicht. Überleg dir, wie du ihn ausdrückst, geh theatralisch auf und ab, zerknüll Taschentücher, bemitleide dich und leb es aus. Nie wieder wirst du dich so fühlen, genieß den Zustand und lass es dir nicht nehmen, es steht dir zu.

Wenn eine Tür zugeht, dann öffnet sich eine andere, sei neugierig aufs Leben und was es dir bringt, es steckt voller Überraschungen. Kopf hoch!
 
Es wird.... es wird......

Die neue Wohnung ist ausgemalert, jetzt gehts dann ans Boden verlegen und einrichten....

Es kann schon ganz gut werden - es ist halt trotzdem so abartig.
 
Ich will euch hier nur noch mal mitteilen, dass ich nun am Donnerstag endgültig siedeln werde. Die Wohnung ist traumhaft geworden und ich freu mich schon a bisserl ;)
 
Alles Liebe für Deinen Neuanfang, Kopf hoch, wirst sehen, jetzt beginnt Dein "Anderes" Leben und wird sicher auch viele schöne Überraschungen für dich parat haben!:)

l.G
 
Hallo,

ich les deine Situation erst jetzt, und ich muss sagen es fehlen mir die Worte :(

Auch wenn wir uns erst zweimal gesehen haben, falls du mal jemanden zum reden brauchst dann wär ich gern für dich da.
MIR hat das damals, wie ich von einem Tag auf den anderen, in der gemeinsamen Wohnung, ohne Möbel sitzen gelassen wurde sehr geholfen.
Aber da ist jeder anders, und wenn du nicht reden magst dann können wir auch einfach nur mal eine Runde mit den Hunden gehn oder so.

Darf ich fragen wie du mit den Hunden tust? Kannst du sie mitnehmen?

Ich drück dich!
lg
Kerstin
 
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