ich habe soeben in einem anderen thread meiner ansicht zur „causa cafe prückel“ ausdruck verliehen, wobei ich ausdrücklich keinen unterschied zwischen erhöhtem zärtlichkeitsaustausch zwischen heteros oder gleichgeschlechtlichen partnern sehe. Bin ich verkorxt? Bitte um schonungslosigkeit! Hier der text:
Sind gesellschaftliche verhaltensgrundformen nur mehr einseitig? Wir wollen doch auch selbst, daß gewisse grundformen des benehmens eingehalten werden. Wer zieht hier die grenzen? Wir? Ziehen wir sie so, wie es uns gefällt? Wär das nicht der rand der anarchie? ".....ich mach mir die welt widewidewie sie mir gefällt...". Wollen wir nicht gewisse bewährte regeln einhalten, von denen wir, wenngleich in anderen knigge-kapiteln, selbst profitieren?
Irgendwann wird das heftige schmusen in gleicher position inflationär und es wird begehrt, daß man in einem kaffeehaus unterschiedliche positionen beziehen darf: Der eine partner stehend/sitzend und der andere liebkost ihn dabei knieend. Warum nicht? Der slogan „weg vom individualverkehr – hin zum öffentlichen verkehr“ wäre nicht mehr bloß dem infrastrukturministerium vorbehalten.
Natürlich wird der lokalinhaber unglaublich beeindruckt sein, wenn man sich dementsprechend äußert und sich nicht bevormunden läßt. Er wird schlaflose nächte verbringen.... Wegen einer abstandnahme von weiteren besuchen wird er sich dann das obergewand zerreißen, sein haar raufen und das haupt mit asche bedecken..... Das ist herzlos! A riesenwirtschaft, nur weil man die schmuserei nimmer derwarten kann! Man könnt aber auch vor dem platz nehmen höflich fragen "herr ober, darf ich diesem, meinem partner in ihrem lokal sexuell beiwohnen?". Dann gibt´s klare fronten und man ist nicht überrascht, wenn sich fürderhin der gastronomieinterne zärtlichkeitsaustausch auf lokale beschränken muß, die mit dem (nicht rein musikalischen) swingen befaßt sind.
Schicht-wechsel: Wenn ich beim branntweiner im stuwerviertel mit einem gast ein „dienstliches fachgespräch" führe und meinem unmut mit den worten "i reiß da de brust auf und scheiß da aufs herz" ausdruck verleihe, darf ich mich nicht wundern, wenn der gesprächspartner keinen flächendeckenden liebreiz in meine richtung versprüht. Wenn ich dann noch versuche, das lächeln meines gegenübers durch verbringen des kristallaschenbechers in sein kiefer in einen mir ganz persönlich gefälligen zustand zu versetzen, ist eine neue, eine weitere grenze überschritten. Helfen wird das niemandem!
P.s.: Ich gebe aber zu, daß ich zum verständnis gerne ganz zart und dezent überzeichne......und heute ein seminar zum thema "zeugenbefragung" absolviert habe.....ggg
p.p.s.: In jedem fall haben alle (ob pro oder contra) dem prückel zu mittelfristig enormen umsätzen verholfen.....das hatte nicht einmal der danzer beim havelka erreicht
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