Man darf auch nicht die andere Seite vergessen. Wie viele Leute sind erst dann zufrieden, wenn etwas gemacht wurde?
Ich sag's jetzt ganz plakativ:
Wenn ein alte Dame mit leicht krankem Dackel in die Ordination kommt, der Hund eigentlich gut drauf ist und dem TA auch klar ist, dass der in zwei bis drei Tagen wieder voll fit ist, dann kann es durchaus passieren, dass die bitter enttäuscht ist, wenn sie einfach wieder nachhause geschickt wird - aber wenn der Hund Vitamine oder was unterstützendes fürs Immunsystem bekommt dann ist sie glücklich.
(Und das ist bei vielen, gerade älteren, Menschen nicht nur beim Tierarzt so!)
Natürlich kann man da jetzt über die Sinnhaftigkeit streiten, aber dieser "Placebo"-Effekt ist da.
Kommunikation zwischen (Tier-)Arzt und Patient(enbesitzer) ist wohl das Wichtigste.
Wenn man da offen darüber redet und fragt, wieso, wofür, wie soll es wirken, dann findet man
1) sehr schnell heraus, wie sehr sich der (Tier-)Arzt für seinen Patienten interessiert
2) warum etwas gemacht wird
Kann man mit seinem (Tier-)Arzt nicht reden ist das ein deutliches Zeichen, sich einen anderen zu suchen.
Und ich denke doch, dass die meisten, wenn sie merken, dass der Patient(enbesitzer) sich ein bisschen interessiert und Ahnung hat, und auch ohne diverse "Placebos" gut klar kommt, nicht auf Teufel komm raus irgendwas hineinstopfen wollen - bzw. kann man dann immer noch Nein sagen.
(Ich mag meine Placebos vom Hausarzt übrigens gerne. Bei mir wirkt dieser Effekt phänomenal, und die Vitamine und Kreislauftropfen haben mir noch nicht geschadet
- was anderes ("heftigeres") würd ich mir aber auch nicht andrehen lassen.)