Braver Kleinhund in Begegnung mit Großkläffern

Kedi

Junior Knochen
Gestern - aber schon sehr oft zuvor in unterschiedlicher Besetzung - ist mir wieder dasselbe passiert:

Mein 5-Kilo-Hund läuft fröhlich ohne Leine, wir gehen am Wienfluss entlang, biegen über die kleine Holzbrücke und sehen uns unvermittelt einem Hundehalter gegenübergestellt, der seinen höchst agitierten und aggressiv bellenden Staff kaum mehr im Zaum halten kann. - Wohlgemerkt, mein Kleiner ist nicht zu ihm hin, sondern brav ignorierend an ihm vorbei. Der HH schrieh mich an, dass ich mein Frühstück doch besser an die Leine nehmen sollte, denn er könne sonst für nichts garantieren, auch nicht, dass er seinen Hund halten kann.

Warum soll ich meinen kleinen gut erzogenen Hund an der Leine führen, nur weil mir vielleicht Hundehalter starker Hunde entgegenkommen könnten, die angesichts der Begegnung ihrem Hund nicht mehr Herr werden?
 
erstens, weil leinenpflicht besteht und die gilt auch für kleinhunde und zweitens, weil du deinen hund vielleicht nicht gefährden willst?:rolleyes:
 
Einerseits richtig, Leine oder Beißkorb gilt im Ortsgebiet für alle Hunde egal ob 5 oder 50kg.

Aber: wer sagt denn, dass der andere HH seinen Hund leichter halten kann, wenn der Kleine an der Leine ist?

Meiner Erfahrung nach ist es - wenn man sicher sein kann, dass der kleine Hund NICHT zu knapp zum anderen hin läuft - sogar besser, wenn der bei solchen Begegnungen nicht an der Leine ist, weil nämlich dann die Wahrscheinlichkeit, dass er sich ebenfalls kläffend in die Leine hängt, relativ groß ist. Im Freilauf ist das Benehmen im Durchschnitt viel besser, entspannter, es wird eher ein lockerer Bogen gelaufen, somit muss sich auch der andere im Endeffekt weniger aufregen.
 
Ist in Purkersdorf auch Leinenpflicht? Auch außerhalb von Siedlungsgebiet? Soweit ich weiß, ist die Wien dort noch "ganz Natur".

Wenn Dein Hund wirklich bei Dir war, war es wohl wirklich eine übertriebene Reaktion, andererseits weißt Du ja nicht, warum sie so war ... Ist der andere Hund grad im Training, könnte ein Hinlaufen Deines Hundes einen großen Rückschlag bedeuten. Eines kannst Du mir glaubem. Ob großer oder kleiner Hund, der Großteil aller Freiläufer kommt vorbei. Eh freundlich, aber es bedeutet einen Rückschlag.
 
Ausserhalb vom "Siedlungsgebiet" wäre keine Leinenpflicht.

Ich kenne beide Seiten: ich habe eine große, kräftige Leinenpöblerin, und ich hatte früher mal einen - nicht 5kg, aber auch nur 14kg :) Hund, der sich im Freilauf tadellos verhielt. Er ging auch begrüßen, aber nur, wenn es wirklich OK war - durch seine Art der höflichen Annäherung war es meistens OK.

Wenn er besser wegbleiben sollte, erkannte er das selber.

Aber, so souverän er im Freilauf war, wenn ich ihn sicherheitshalber doch an die Leine nahm, dann kläffte er in solchen Fällen öfter mal zurück. Ein Verhalten, das er im Freilauf 100%ig sicher nicht zeigte.
 
Manche Reaktionen hier verstehe ich einfach nicht....

der kleine Hund geht VORBEI, geht NICHT zu dem anderen Hund HIN

bellt NICHT, ist NICHT aggressiv

und dann muss sich die HH von der anderen HH sagen lassen, sie möge "IHR FRÜHSTÜCK" an die Leine nehmen, :mad::eek:

denn vielleicht kann sie ihren aggressiven Hund nicht mehr halten?:mad::eek:

WO ist der Zusammenhang von "nicht mehr bändigen können" und Leine am anderen Hund?

Verleiht eine Leine am anderen Hund Kraft, Gehorsam, Erziehung etc etc?????
 
Ja genau, was hilft es dem HH, der seinen Hund kaum halten kann, ob der Kleine da an der Leine ist oder nicht? Macht doch wirklich keinen Unterschied, wenn man knapp aneinander vorbeigeht (kleine Holzbrücke?).
 
Keine Ahnung...

abgesehen davon, dass ich derartig blöde Sprüche zutiefst widerlich finde....

besagt das Gesetz eindeutig, dass man in der Lage sein muss, seinen Hund "führen" zu können, jederzeit im Einflussbereich zu haben....war wohl nix damit....

also wenn man schon aufs Gesetz pocht, (soferne dort Leinenpflicht ist), dann gelten doch wohl die Gesetze für alle HH...
 
*seufz* das leidige alte Thema...

ich vermute der Staff Halter hätte sich sicherer gefühlt wenn man den Klein Hund ins Fuß genommen hätte- warum tut man das nicht?

So wie es sich liest, ist der Kleine vorausgelaufen, oder die Stelle war uneinsichtig. Warum holt man den Hund an uneinsichtigen Stellen nicht zu sich? - ich versteh das nicht...:confused:

Ich kann den Staff Halter schon verstehen (nicht seinen Tonfall!!!) Woher soll er wissen das der Kleinhund nicht hingeht, nachdem er damit beschäftigt ist, seinen Hund vorbeizubringen.

Auch mein Tutnix, der wirklich nix tut, wird an unübersichtlichen Stellen zu mir gerufen...:confused: - er würde niemals zu einem keifenden, knurrenden Hund hinlaufen, aber trotzdem passieren wir andere Hunde im Fuß.
Das zählt für mich als höflich und rüchsichtsvoll. Wäre doch absolut nichts dabei?
 
Na ja, es geht aus der SChilderung der TE nicht hervor, wie weit entfernt von ihr, ihr Hund definitiv war...könnte ja auch sein, der er sowieso nahe bei ihr war.

Und ja, ich nehme meinen Hund auch ins Fuß beim Vorbeigehen an anderen Hunden, leine ihn wenns eng wird auch mal an, um ein Signal zu setzen

macht das aber ein Mensch nicht und der Hund geht trotzdem völlig desinteressiert vorbei

kann ich mir zwar vorstellen, dass für einen HH, der mit seinem Hund nicht wirklich fertig wird, Unsicherheit entsteht...

aber wessen Geistes Kind die HH ist, zeigt ja schon die Wortwahl

und dafür habe ich absolut kein Verständnis....

denn so viel Selbstkritik sollte wohl jeder HH haben, dass es einzig und allein in der eigenen Verantwortung liegt, wenn der eigene Hund nicht in der Lage an einem anderen vorbeizugehen

und ganz sicher nicht in der Verantwortung der HH, mit ihrem gelassenen, desinteressiert vorbeigehenden Hund...
 
Viele scheinen auch zu glauben, mit Leine dran wäre es getan.

Ist aber nicht so, man muss den Hund in jeder Situation möglichst gut absichern können. Dafür reicht bei manchen Hunden ein "Fuß", bei vielen eine angemessen lange Leine, bei manchen muss ein Maulkorb noch dazu, und bei einigen wenigen reicht nicht mal das. Da muss man dann eben zuerst in einem abgesicherten Bereich trainieren, bevor man sich in die Öffentlichkeit begibt.
 
Tamino, du hast schon recht, aber Selbskritik fällt bei solchen Menschen unter Wunschkonzert und das spielt es einfach nicht.

Ich mit einem braven Hund muss doch die Situation nicht ausreizen nur weil ich "im Recht" bin.
Wenn ich seh das der andere gestresst ist, hol ich einfach meinen Hund zu mir..
wenn die Stelle nicht uneinsichtig gewesen wäre, dann könnte sie nicht "unvermittelt" mit dem anderen konfrontiert gewesen sein.

Egal, es ist echt immer das gleiche...der Gute fühlt sich im Recht, der andere ist böse...meistens könnte man solche Situationen vermeiden.
Ich setze mich solchen Situationen einfach nicht aus, egal wie unangenehm der andere ist, oder wie sehr ich als Guter im Recht bin. Ich hab keinen Bock auf sowas...:rolleyes:

Und Fakt ist doch: Leine oder Fuß vermittelt dem Gegenüber ein besseres sprich sicheres Gefühl.
 
Eigentlich wurde Alles bereits geschrieben.
Unsere Nicci ist ja erst knapp 3 Wochen bei uns, also finden alle
Spaziergänge noch an der Leine statt und gestern hatten wir auch das Ups-Erlebnis
Frauchen mit älterem Setter geht vor uns und sagt *nun machen sie doch ihren Hund los, damit die Beiden sich begrüßen können* :eek:
Was, wie :eek: ich habe doch gesagt sie ist erst kurz aus dem TH hier, da kann ich sie nicht ab leinen
Ihr Kommentar *da kann ich ja nix für und mein Hund auch nicht, dann sind sie Schuld wenn was passiert* :eek::eek::eek:
Ich habe ihr dann *freundlich :deal2: klar gemacht HIER IST LEINENPFLICHT
und sollte ihr Hund meinen angehen hat SIE das Problem und nicht ich.
Ich hoffe, diese *Dame* begegnet mir nicht so oft :cool:
 
ich leine meinen hund IMMER an wenn mir ein angeleinter hund begegnet,egal welche größe der hat,und nicht weil ich angst hab,daß meiner rauft,sondern weil ich angst habe,daß der andere hund meinen verletzt.
es ist einfach höflich dem anderen HH gegenüber.man kennt ja nicht unbedingt den grund warum der andere angeleint ist.kann ja auch sein,daß er nur an der leine gehen darf wegen einer krankheit oder verletzung.......
 
Leinenpflicht besteht in Purkersdorf am Wienfluss keine. Mein Hund war bei der wirklich unvermittelt stattgefundenen Begegnung (der Eingang zur Brücke war uneinsichtig) ca. 2 Meter voraus. Ja, ich hätte ihn ins Fuß nehmen können, das stimmt, da muss ich euch beipflichten. Ich hab angesichts der Enge der Brücke aber blitzschnell entschieden, Henry ins Voraus zu schicken, da er so schneller am anderen Hund vorbeikam. Er folgte sofort, rannte mit dem größtmöglichen Abstand am anderen Hund vorbei (der normal links geführt wurde, also in der Mitte der schmalen Brücke war) - und wartete am Ende der Brücke auf mich.

Hab ich da falsch reagiert? Was meint ihr?

Hätte ich Henry an der Leine geführt, hätte er sicher zurückgekläfft. Henry ist zwar kein Leinenpöbler (mehr), aber wenn er aggressiv angebellt wird, kann ich diese Reaktion bei ihm bis jetzt nicht unterbinden. Aber wir arbeiten daran ;-), und ich bekomme auch in solchen Begegnungen (beide an der Leine, wenig Platz zum Ausweichen, überraschende Konfrontation, der andere Hund pöbelt lautstark) immer schneller seine Aufmerksamkeit wieder.

Natürlich wirkt die Situation entschärfter, wenn beide Hunde an der Leine sind. Aber seit ich mal Zeugin wurde, wie ein großer Hund einen an der Leine geführten Malteser binnen Sekunden totschüttelte, kommt mir die "Flucht nach vorn" sicherer vor.

Wenn ich von weitem einen Hund sehe, der an der Leine geführt wird, ist es für mich auch ein selbstverständliches Gebot der Höflichkeit, meinen ebenfalls anzuleinen oder zumindest ins Fuß zu nehmen. Das erlebe ich zudem immer als guten Anlass zum Training mit Henry - und wenn die Übung (wie zumeist) gelingt und beide Hunde die Aufmerksamkeit beim HH haben, mag ich den gegenseitig über die Schulter zurückgeworfenen zufriedenen Blickaustausch mit dem anderen HH :)!
 
Zuletzt bearbeitet:
Leinenpflicht besteht in Purkersdorf am Wienfluss keine. Mein Hund war bei der wirklich unvermittelt stattgefundenen Begegnung (der Eingang zur Brücke war uneinsichtig) ca. 2 Meter voraus. Ja, ich hätte ihn ins Fuß nehmen können, das stimmt, da muss ich euch beipflichten. Ich hab angesichts der Enge der Brücke aber blitzschnell entschieden, Henry ins Voraus zu schicken, da er so schneller am anderen Hund vorbeikam. Er folgte sofort, rannte mit dem größtmöglichen Abstand am anderen Hund vorbei (der normal links geführt wurde, also in der Mitte der schmalen Brücke war) - und wartete am Ende der Brücke auf mich.

Hab ich da falsch reagiert? Was meint ihr?

Ja, da der andere HH ja nicht hellsehen konnte und damit rechnen musste, wenn Dein Hundi 2 m VOR dir geht, dass er evtl. zu seinem Hund rennen könnte. Und dann wäre das Geschrei groß gewesen. Ich würde in einem solchen Fall -auch einen sehr folgsamen Hund- entweder an die Leine nehmen und mit Dir als "Puffer" an der ggü.liegenden Seite führen oder Henry unbedingt im Fuß gehen lassen (auch mit Dir als Puffer)

Hätte ich Henry an der Leine geführt, hätte er sicher zurückgekläfft. Henry ist zwar kein Leinenpöbler (mehr), aber wenn er aggressiv angebellt wird, kann ich diese Reaktion bei ihm bis jetzt nicht unterbinden. Aber wir arbeiten daran ;-), und ich bekomme auch in solchen Begegnungen (beide an der Leine, wenig Platz zum Ausweichen, überraschende Konfrontation, der andere Hund pöbelt lautstark) immer schneller seine Aufmerksamkeit wieder.

Natürlich wirkt die Situation entschärfter, wenn beide Hunde an der Leine sind. Aber seit ich mal Zeugin wurde, wie ein großer Hund einen an der Leine geführten Malteser binnen Sekunden totschüttelte, kommt mir die "Flucht nach vorn" sicherer vor.

Wenn ich von weitem einen Hund sehe, der an der Leine geführt wird, ist es für mich auch ein selbstverständliches Gebot der Höflichkeit, meinen ebenfalls anzuleinen oder zumindest ins Fuß zu nehmen. Das erlebe ich zudem immer als guten Anlass zum Training mit Henry - und wenn die Übung (wie zumeist) gelingt und beide Hunde die Aufmerksamkeit beim HH haben, mag ich den gegenseitig über die Schulter zurückgeworfenen zufriedenen Blickaustausch mit dem anderen HH :)!

Trtzdem ist der Spruch des anderen HH natürlich unfein, aber ich denke mal, dass dem das Herz in die Hose gerutscht ist, als dein hund 2 m vor dir gelaufen ist.
 
Trtzdem ist der Spruch des anderen HH natürlich unfein, aber ich denke mal, dass dem das Herz in die Hose gerutscht ist, als dein hund 2 m vor dir gelaufen ist.

das denke ich auch und ich würde mich auch sehr ärgern in dieser Situation.

Ich stelle mir auch die Frage ob eine Hundebegegnung unbedingt auf einer schmalen Brücke stattfinden muss und ob nicht einer warten kann, bis der andere die Brücke überquert hat.
 
Danke! Eure Kommentare erlauben mir einen Perspektivenwechsel - denn ehrlich gesagt fühlte ich mich so sehr im Recht, dass ich mich in den HH des Großkläffers gar nicht einzufühlen versuchte.

Hm, mein Fehler war, meinen Hund die uneinsichtige Brücke vor mir betreten zu lassen. Eine Nachlässigkeit meinerseits, das stimmt. Wir gehen seit Jahren diese Gassirunde. Wegen dieser Routine hab ich nicht aufgepasst. Ich sah zwar den Oberkörper eines Menschen in der Mitte der Brücke, nicht jedoch den Hund, der durch Gebüsch verdeckt war. Und ja, der andere HH kann ja nicht wissen, dass mein Kleiner nicht zu ihm hinläuft.

Beneiden kann ich den anderen HH aber nicht. Seine Gassigänge müssen ja der reinste Spießrutenlauf sein, mit diesem unbändigen, geschätzte 40 Kilo schweren, aggressiven Kraftpaket an seiner Seite. Da ist wohl noch viel Training nötig - und ich hoffe, er macht das auch.
 
Oben