Die Absicht des TA's war es, dass die Wunden mal heilen, sich nicht weiter entzünden, etc. Ansonsten - frag mich nicht, ich geh eh nimma zu dem hin.
Das ist jetzt ein bisserl ungerecht.
Die Behandlung dieses Tierarztes war ja prinzipiell richtig.
Antibiotika und Cortison verschreibt erstmal so ziemlich jeder Doktor, auch die humanmedizinischen, wenn ein Patient mit juckenden Wunden kommt.
Wenn der Hund offene Wunden hat, an denen er auch noch rumbeißt, sind Antibiotika schon in Ordnung.
Cortison (bzw. korrekt ausgedrückt ein Glucocorticoid) unterdrückt eine überschießende Immunreaktion und ist Standard auch in der Behandlung menschlicher Allergiker.
Asthmasprays, Hautsalben, Augensalben enthalten oft Glucocorticoide.
"Cortison" ist in seinen Nebenwirkungen auch nicht schlimmer als monoklonale Antikörper oder Cyclosporine, die man bei schweren Allergikern manchmal statt Cortison einsetzt.
Der Fehler deines früheren Tierarztes bestand darin, dich mit dem Problem nicht zu einem spezialisierten Kollegen zu schicken. Da er das nicht getan hat, hast du selbstverständlich recht gehabt, den Arzt zu wechseln.
Und der neue Doktor hat von dir im Vorfeld schon die Info erhalten: "Der Hund hat ABs und Cortison bereits erhalten - und trotzdem schaut der so aus."
Klar greift der dann sofort zu einem weniger üblichen Mittel.
Keine Ahnung, ob es wirklich am Futter liegt - kann ich mir nicht mehr vorstellen. Seit nicht mal einer Woche hat er keine Medikamente mehr bekommen und schon sind neue, kleine Stellen aufgetreten, eigentlich am ganzen Körper. Er leckt sich auch wund, die Pfoten sind betroffen, er reibt sich die Augen, etc.
Allergene können ja auch aus der Umgebung kommen.
Mein früherer Hund vertrug kein Gras. Von März bis Oktober biss er sich die Pfoten blutig. Bei Frost, wenn das Gras abfror, beruhigten sich seine Probleme in wenigen Tagen von selbst.
Ihm hat sein üblicher Tierarzt mit Cortison helfen können.
Im Frühling wurde einmal wenige Tage lang eine hohe Dosis gegeben ("Stoßtherapie" bei den ersten Beschwerden) - dann fast völlig ausgeschlichen - und eine Mini-Menge bis zum Herbst täglich verabreicht.
Weniger als Menge, die sein Körper von sich aus produziert hat, wirklich wenig, aber es hat ihm sehr gut geholfen und war viel weniger schlimm als Cyclosporine. (Die durchaus im Gespräch waren.)
Ich wünsche Piko alles Gute, hoffentlich findet der Dermatologe bald die Ursache, denn Apoquel wird ja auch keine Dauerlösung sein.
@Keller: Du weißt aber schon, dass naturwissenschaftliche Artikel bei Wiki durchwegs recht gut sind, wohingegen sich die Heilpraktiker-Seite (und andere des gleichen Schlags) an eher naive, gläubige Gemüter wendet. Es würde dir gut tun, dich zumindest bei Wiki zu informieren. (Oder im Schulbuch deiner Kinder, wirklich, Schulbildung sollte was kosten.)
Tut mir leid für dich, wenn du solche Ersatz-Religionen benötigst, um durchs Leben zu kommen.
Ich darf dich - als Mag.a der Botanik- nochmals auf die FAKTEN verweisen: "Alge", "Wild", "Geflügel" sind äußerst schwammige Angaben. Sie räumen dem Hersteller (dir?) dir Möglichkeit ein, billige Angebote zu kaufen und die Rezeptur beliebig zu ändern.
Wie gesagt, nicht mal einem pumperlgesunden Hund geb ich das, denn falls er doch einmal mit Durchfall oder Juckreiz reagiert, kann ich unmöglich sagen, was er nicht verträgt.
Bei einem Allergiker ist diese Futter-Kategorie ein NO-GO.
Diese Hunde müssen wenige, genau kontrollierbare Zutaten erhalten, eine Diätnahrung eben.