Mein erster eigener Hund, ein Dokö, den ich vor dem Einschläfern bewahrt hatte, eine Dackel-Multi-Mix- Dame, lief nach anfänglicher Erziehung durch mich selbst, ständig und fast überall ohne Leine, auch im dichtesten Einkaufsgewühle und in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber so nach und nach zogen die Bestimmungen an, zuerst Leinenzwang im Stadtgebiet, dann noch Maulkorbpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Als wir 1990 unseren ersten PON kauften, lebten wir noch in der Stadt. Das Wohnungsviertel war neu gebaut, riesig und mit vielen jungen Familien mit Kindern gesegnet. Wir waren die ersten, die sich einen Hund anschafften und anfänglich lief das recht locker. Die Kinder liebten den Hund, die Erwachsenen lächelten zumindest milde
. Aber dann kamen so nach und nach immer mehr Hunde dazu, auch große aus dem TH und es wurde schwierig. Ein Schäfer-Mix biss immer wieder zu, bekam daher Auflagen, woran sich die Familie aber nicht zu halten gedachte. Dann kam dazu noch ein Irish-Setter, auch aus dem TH, selbes Problem. An dem Punkt fing die Haltung der Mitbewohner an zu kippen. Die Kinder liebten unsere Fussel nach wie vor, aber die Erwachsenen nicht mehr. GsD wollten wir sowieso in ländliches Gebiet um ziehen, was wir dann auch taten. Unsere ersten PONs, Georg und Dana, fanden den Umzug befreiend. Am Anfang konnten wir riesige Runden mit unseren Hunden durch unterschiedlichste Landschaften gehen. Es kamen dann noch zwei erwachsene Pönnchen aus einer Zuchtauflösung dazu, die wir zügig integrierten und sie hörten alle so gut, dass ich manchmal Leinen und Halsband daheim vergass und es erst wieder daheim angekommen überhaupt bemerkte. Dann zogen immer mehr hier raus, mit Hunden, die nicht erzogen wurden oder streunten/ jagten oder bewusst als Schreckschuss benutzt wurden, um bestimmte Gebiete gegen Besucher (Jogger, Hundewanderer, Radwanderer) abzuschirmen. Nun wurde es auch für uns schwierig. Unseren Hunden wurde all das angelastet, was die anderen nicht gut machten. Wenn welche von denen doch mal Gassi gingen, blieben die Haufen liegen, wir räumen sie schon immer weg. Deren Hunden wurden excessive Grabeorgien in den Wiesen und Feldern gestattet, unsere durften die Flächen möglichst nicht mal betreten, da ich der Meinung bin, auch die Bauern haben ein Recht auf Achtung ihrer Arbeit. Unseren Hunden wurde Jagen angelastet, obwohl unsere es nicht tun, aber andere aus dem Dorf schon. Es iist zum Haare ausraufen. Heute gehe ich sehr viel mit den Hunden an der Leine, um entgegen kommenden oder überholenden Leuten Sicherheit zu vermitteln, durchqueren wir Ortschaften, nehme ich meine Hunde ganz kurz, damit sich auch nur ja keiner bedrängt oder belästigt fühlen muss. Trotzdem werden wir immer wieder angezählt oder sogar bedroht. Wir haben uns ein dickes Fell zugelegt und hoffen, dass die Menschen, die über unsere Hunde schmunzeln können, wieder zunehmen werden, daran arbeiten wir mit Zuversicht, Ulrike