Auswirkungen von Kastrationen

SydneyBristow

Super Knochen
Zwar hier im Forum schon öfter darauf hingewiesen - aber wenn es endlich mal auch in einer Form daherkommt, bei der man davon ausgehen kann, dass es ein paar mehr Menschen lesen:

http://science.orf.at/stories/1742834/


Using a single breed-specific dataset, the objective was to examine the variables of gender and age at the time of neutering versus leaving dogs gonadally intact, on all diseases occurring with sufficient frequency for statistical analyses. Given its popularity and vulnerability to various cancers and joint disorders, the Golden Retriever was chosen for this study. Veterinary hospital records of 759 client-owned, intact and neutered female and male dogs, 1–8 years old, were examined for diagnoses of hip dysplasia (HD), cranial cruciate ligament tear (CCL), lymphosarcoma (LSA), hemangiosarcoma (HSA), and mast cell tumor (MCT). Patients were classified as intact, or neutered early (<12 mo) or late (≥12 mo). Statistical analyses involved survival analyses and incidence rate comparisons. Outcomes at the 5 percent level of significance are reported. Of early-neutered males, 10 percent were diagnosed with HD, double the occurrence in intact males. There were no cases of CCL diagnosed in intact males or females, but in early-neutered males and females the occurrences were 5 percent and 8 percent, respectively. Almost 10 percent of early-neutered males were diagnosed with LSA, 3 times more than intact males. The percentage of HSA cases in late-neutered females (about 8 percent) was 4 times more than intact and early-neutered females. There were no cases of MCT in intact females, but the occurrence was nearly 6 percent in late-neutered females.
http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0055937
 
Ich habe das auch schon geteilt, woanders.;)

Für mich persönlich war immer schon klar, solange nicht sicher ist, dass es für den Hund ein Vorteil ist, kastriert zu werden, bleibt er im Zweifelsfall so wie er ist. Das kann so falsch nicht sein.:)

Wenn Aufpassen aber unmöglich ist aufgrund der Lebensumstände, dann finde ich eine Kastration immer angesagt. Streuner, Bauernhofhunde, Großfamilien....
 
So, SydneyBristow ....

WIE VIELE Leute hier, glaubst DU, lesen einen englischsprachigen Link??? WIE VIELE Leute hier, glaubst DU, können überhaupt Englisch??? Und WIE VIELE Leute sind nicht derart in ihrer ohnehin vorgefaßten ("instruierten") Meinung so fix, daß dieser Artikel sie noch irgendwie interessieren könnte, sollte, wollte???
Die Mehrheit der hier in Wuff Forum anwesenden HH sind 08/15HH, die nullinger interessiert, außer, sie haben ein massiveres Problem mit Welpen, mit Junghunden, mit Jagdtriebigen, mit anderen problematischen/unverträglichen Hunden, und das posten sie nur, weil sie nicht aus ihrem 08/15Denken, ihrer engstirnigen Schemata rauskommen und zu einfach gestrickt sind, um ihr Köpfchen selbst zu bedienen, selbst Fantasie zu entwickeln, selbst Ideen zu kreieren, wie sie ihren Problemen mit ihren Wauzis Herr werden könnten.
"Hundeschul-Trainer" sagt: "Laß den Hund kastrieren, bevor ....." und HH springt
TA sagt: "Laß den jungen Hund kastrieren, dann hast Du nie Probleme mit ...." und HH springt. Denn weiter reicht der Horizont ned ...



Liebe Grüße
Gini, Primo

und Rodin sehr im Herzen
 
Zuletzt bearbeitet:
Scheinbar sind einfache Geister wirklich überfordert, wenn man den Link zum deutschsprachigen Artikel verlinkt + einen Teil des Abstracts der Originalarbeit zitiert :cool:
 
Im deutschsprachigen Artikel ist übrigens ein Übersetzungsfehler. Es geht da nicht um Zerrungen des Kreuzbandes, sondern um Risse.
 
Leider wurde und wird die Kastration auch abseits der Tierschutz/Antivermehrungsschiene oft gerade von Tierärzten propagiert und ist zum Teil "Modeerscheinung" geworden.
- Ja, ich weiß schon, nicht von allen, aber doch von mehr als genug. Immer wieder hört man das Argument mit den Mammatumoren oder "weniger Stress" (gemeint ist vermutlich sex. Appetenz bei Rüden)
Man darf gespannt sein, ob sich das ändert.
 
ich glaub ich hab das auch schon mehrmals verlinkt, interessanterweise ging es bis dato eher unter....

und ehrlich es ist doch jetzt nicht die große Überraschung oder? Kein Vorteil ohne Nachteil.

Ich seh das wie Cato-wo erforderlich-aus haltungstechn Gründen oder gesundheitlich da kastrieren, wo nicht kann man doch bitte die Hunde auch unkastriert lassen.
 
Im deutschen Text habe ich einen Fehler gefunden....

Aussage von Kotrschal:
In Österreich gilt es als unethisch Hunde prophylaktisch zu kastrieren. Laut dem österreichischen Tierschutzgesetz braucht es dafür einen medizinischen Grund.

Das stimmt so nämlich nicht, in Ö bracht es lt. Tierschutzgesetz keine medizinischen Grund für eine Kastration, vielleicht sollte er doch mal genauer nachlesen.... :rolleyes:
 
Na sowas, Geschlechtshormone sind nicht bloß für den Sex. ;) :cool:

Bei den Hunden, wo ich mich dafür entschieden habe, würde ich es vermutlich wieder machen lassen, weil es doch medizinische Gründe dafür gab.

Genauso gut kann es handfeste medizinische Gründe gegen eine Kastration geben. Bei Loki sprach der Tierarzt dagegen, weil die abgeflachten Hüftpfannen des Hundes eine bessere Prognose haben, wenn er intakt bleibt. Das Testosteron sorgt für kräftigere Sehnen und Muskeln und damit für bessere Stabilität. Der Knorpelstoffwechsel funktioniert besser. Vermutlich wird er als intakter Hund alt werden, ohne jemals Probleme mit der Pfannenabflachung zu haben.

Ich würde keinen Hund von einem Verein oder Züchter nehmen, der mich zur Kastration nötigen will. Sorry, dann wirds halt kein Tierschutzhund.

Die Entscheidung für oder gegen die Kastration ist etwas, was ich in Ruhe mit dem Tierarzt besprechen will und wofür ich zuerst einige Befunde brauche.

WIE VIELE Leute hier, glaubst DU, lesen einen englischsprachigen Link??? WIE VIELE Leute hier, glaubst DU, können überhaupt Englisch???

https://www.bmbf.gv.at/schulen/bw/abs/vs.html

Seit Beginn des Schuljahres 1998/99 ist im Grundschullehrplan ab der 1. Schulstufe eine lebende Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch oder Ungarisch) verbindlich vorgesehen; jedoch ohne Benotung.

Seit dem Schuljahr 2003/2004 ist der Fremdsprachenunterricht an allen Volksschulen ab der 1. Schulstufe verpflichtend.


:D:D I glaub, die meisten Leute können Englisch. Außer ein paar alte Mutterln und jene Leute, die es irgendwie geschafft haben, jeglicher Schul- und Weiterbildung zu entgehen.

Ich bin ja schon alt - zu meiner Zeit gabs keinen Fremdsprachenunterricht in der ersten Schulstufe. Ich hatte Englisch erst ab der dritten Klasse Volksschule bis zur Reifeprüfung.
 
Ich bin im Normalfall auch nicht für die Kastration, werde aber vermutlich heuer auch 2 Hündinnen kastrieren lassen - die eine ist vor, während und nach der Läufigkeit extremst auf Mobbing aus - was doof für alle anderen ist.
Und die andere wohnt hier mit einem Rüden zusammen, trennen ist an und für sich kein Problem - muss ich ja mit den anderen auch- aber ich denke, für sie wäre es dann weniger stress bezügl. auseinander sperren etc.

Ich als Züchter rate übrigens im Normalfall den Hund NICHT kastrieren zu lassen.
 
Im deutschen Text habe ich einen Fehler gefunden....

Aussage von Kotrschal:


Das stimmt so nämlich nicht, in Ö bracht es lt. Tierschutzgesetz keine medizinischen Grund für eine Kastration, vielleicht sollte er doch mal genauer nachlesen.... :rolleyes:

hab ich mir auch gedacht, als ich das gelesen habe. in D ist das so, in Ö nicht
 
Ich seh das wie Cato-wo erforderlich-aus haltungstechn Gründen oder gesundheitlich da kastrieren, wo nicht kann man doch bitte die Hunde auch unkastriert lassen.
Jap seh ich auch so!

Und was Hormone alles tun, ist ungefähr so wie das mit den Englisch: Eigentlich lernts (inzwischen) jeder mal, ob man das Erlernte praktiziert (das is jetzt a bissi zweideutig, aber ich meins net so :D) bzw. das Wissen nutzt ist nochmal eine andere Sache.
 
Hi,

ich will/kann mich bei diesem Thema nicht wirklich einmische, weil ich kein HH bin. Ich komme aus der Katzenfraktion ;) und kenne mich auch mit Hunden nicht viel aus (bis auf die Hunde aus meiner Kindheit, aber außer streicheln, füttern und gassi gehen war da nicht viel).
Ich melde mich aber deshalb zu Wort weil mich das Thema interessiert.

Wo ist der Unterschied zwischen Katzen und Hunden beim Thema Kastration? Bei Katzen bin ich ja ein absoluter beführworter.

Ich habe nur beobachtet das die Kastration bei dem Hunde meiner Schwiegereltern wirklich postiv war. Ihr Hund hatte einen ziemlich starken Sexualtrieb und dadurch unheimlich im Stress bei fast jedem Spaziergang. Wenige Monate nach der Kastration hat sich sein Verhalten deutlich entspannt. Er wurde ruhiger und konnte die Spaziergänge deutlich mehr genießen. Der Kontakt zu anderen Hunden war viel Stressfreier und somit für alle entspannter.

Kann das also ein Fehler gewesen sein?

Ich bin halt wirklich daran interessiert, auch wenn ich kein (noc kein) HH bin.

Alles Liebe
Minchen
 
Es ist auch in D nicht so im dortigen Tierschutzgesetz geschrieben.....

http://www.wuff.at/cms/Die-Kastration-von-Hun.1864.0.html
1. Die Verhinderung un*kontrollierter Fortpflanzung
Der (Bundes-) Gesetzgeber hat *diesen Ausnahmetatbestand mit dem Erfordernis begründet, aus Gründen des Tierschutzes, des Naturschutzes, des Jagdschutzes und der öffentlichen Sicherheit und Ordnung die un*kontrollierte Fortpflanzung von Tieren einzuschränken (BT-Drucks. 13/7015 S. 18). Aus Tierschutz*gründen kann bspw. die *Kastration von Katzen (insbesondere frei lebenden oder sog. „Freigängern“) gerecht*fertigt sein, nicht hingegen diejenige von Hunden, da sich die *unkontrollierte Fortpflanzung auch durch Aufsichtsmaßnahmen, zeitweiliges Einsperren etc., also mit *schonenderen Maßnahmen, erreichen lässt (so jedenfalls Hirt/Maisack/Moritz, Tierschutzgesetz, § 6 Rn 20).
 
Wo ist der Unterschied zwischen Katzen und Hunden beim Thema Kastration? Bei Katzen bin ich ja ein absoluter beführworter.

Wozu eine Katze kastrieren, wenn es nicht sein muss?

Meine beste Freundin hat einen intakten, 3jährigen Neva Masquerade-Kater. Er stinkt nicht, er markiert nicht, er ist lieb und kuschelig.
Er ist ein reines Wohungstier. Die Kätzin im Haushalt wurde aus medizinischer Indikation kastriert.

WARUM sollte die Freundin dem Kater seine Hoden wegnehmen lassen?

Katzen gehören in die Wohnung oder in ein Gehege. Unbeaufsichtigt rumstreunen lässt man sie als verantwortungsbewusster Mensch ohnehin nicht.
Warum soll dann jede Katze unbedingt kastriert werden?

Ich habe nur beobachtet das die Kastration bei dem Hunde meiner Schwiegereltern wirklich postiv war. Ihr Hund hatte einen ziemlich starken Sexualtrieb und dadurch unheimlich im Stress bei fast jedem Spaziergang. Wenige Monate nach der Kastration hat sich sein Verhalten deutlich entspannt. Er wurde ruhiger und konnte die Spaziergänge deutlich mehr genießen. Der Kontakt zu anderen Hunden war viel Stressfreier und somit für alle entspannter.

Nicht bös sein, aber... Was ist ein starker Sexualtrieb? Und wie gut ist der Hund insgesamt erzogen?

Ich habe einen intakten, 4jährigen Rüden. Und ich merke im Alltag keinen Unterschied zu dem kastrierten Rüden, den ich vorher hatte. (Kastriert mit 13 Monaten.)

Beide schleckten Lackerln auf, klapperten mit den Zähnen, gingen endlos nicht von einer duftenden Stelle weg, interessierten sich für läufige Hündinnen.

Der intakte Rüde neigt NICHT verstärkt zum Raufen und läuft NICHT weg.
Er hat dieselben Kommandos etwa ab dem gleichen Alter befolgt.
Was macht es für einen Unterschied, ob der Hund Hoden hat oder nicht, wenn ich FUSS sage? Er hat zu folgen, egal ob da ein anderer Rüde ist, eine interessante Hündin oder eine jagdbare Streunerkatze. Fuß ist Fuß - und das setz ich auch durch. Eventuell waren deine Eltern nicht so konsequent?

Natürlich würde der Hund decken, wenn er die Chance bekäme.
Das hat allerdings auch der Kastrat getan. Der hat die Chance einmal gekriegt, weil ja nichts passieren konnte. Er war sechs Jahre nach der Kastration in der Lage, die läufige Spanieldame zu besteigen und kurz zu beglücken. Ein richtiges Hängen kam nicht zustande.
Ich weiß, das es nicht soooo ungewöhnlich ist, dass kastrierte Rüden oder Hengste einen deutlichen Trieb zeigen. Also war bei denen die Kastration nicht geeignet, ihnen das "unerwünschte" Verhalten abzustellen.

Das Aggresionsverhalten hat ohnehin nur bedingt mit dem Trieb zu tun und eventuell erreicht ein Hundetrainer mit dem intakten Hund mehr, als ein Tierarzt durch die OP.

Wenn mir ein fremder Hund entgegen kommt, leine ich in sicherer Entfernung an. Das ist eine Grundregel. Freilaufende Begegnungen lasse ich nur mit Hunden zu, die ich gut kenne, wenn der Besitzer mir freundlich zuwinkt.
Wenn er schreit: "Sie ist lääääufig!" oder "Sie hat Duuuuurchfall!" oder "Heut gehts ihm schlecht!" dann wird es eben nichts mit dem Kontakt.
 


Das ist aber nicht der originale Gesetzestext, das ist dieser hier:

§ 6
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise
Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1.** der Eingriff im Einzelfall
a)** nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b)** bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und
tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,
1a.** eine nach artenschutzrechtlichen Vorschriften vorgeschriebene Kennzeichnung vorgenommen wird,
1b.** eine Kennzeichnung von Pferden durch Schenkelbrand vorgenommen wird,
2.** ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1 oder 7 vorliegt,
2a.** unter acht Tage alte männliche Schweine kastriert werden,
3.** ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des
Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich ist,
4.** das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben erforderlich ist, um zu anderen
als zu wissenschaftlichen Zwecken die Organe oder Gewebe zu transplantieren, Kulturen anzulegen oder
isolierte Organe, Gewebe oder Zellen zu untersuchen,
5.** zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht
entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen
wird.

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tierschg/gesamt.pdf
 
Wir wissen aber alle, dass es nicht darum geht, was im Gesetz steht, sondern darum was Juristen sich zurechtinterpretieren.
(Wäre sehr schön, wenn man sich an alles genauso halten müsste, wie es im Österreichischen TSchG steht - wie's dann in der Realität aussieht wissen wir ebenfalls alle).

Weites enthält das deutsche Gesetz das Wörtchen "unkontrolliert". ;)
 
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