Es wäre besser, wenn man den individuellen Weg des einzelnen Hundes finden würde, denn "eigene" menschliche Wege werden schnell zum Schema - oder zur Religion.
Schwizgebel ist Verhaltenskundler und Biologe. Sein Werk "Hunde aktivieren statt hemmen" wird sehr häufig als Argument für den Einsatz von Teleimpulsgeräten genannt.
Man kann mit Dir diskutieren, so oft man will, die Widersinnigkeit dieser Theorie - etwas über Strafreize (nennen wir das Kind doch beim Namen und verharmlosen wir Gewalt nicht durch den Begriff Zwang) "abzusichern", was der Hund über positive Bestärkung gelernt hat - wird Dir nicht bewußt.
Danke!
Liegt das nun an der Qualität der jeweiligen Werke, oder an Deinem Unvermögen, Gelesenes entsprechend umzusetzen und zu extrapolieren?
Entscheidend ist keineswegs, was Du für Gewalt hältst, sondern das Empfinden des Gewalt passiv erlebenden Hundes.
Beispiel: ich stelle mir gerade vor, Dich zu schlagen (bei manchen Deiner Texte eine Vorstellung, die mir leicht fällt). Das ist für mich sehr befreiend und ich empfinde das nicht als gewalttätig, sondern als normale Erziehungsmaßnahme. Ich trau mich aber wetten, daß Deine Einschätzung, ob Du nun Gewalt erleidest, eine völlig andere ist. Wetten?
Aber mit dem Verstehen hapert es scheinbar.
Das geschieht doch gar nicht. Das Buch dreht sich um einen Teil des hündischen Kommunikationsverhaltens. Nicht mehr und nicht weniger. Da steht nirgends, daß´Hunde ausschließlich über CS kommunizieren.
Nein, würde sie nicht.
Charlie Chaplins Stummfilme sind auch Klassiker und ohne die alten schwarz-weiß Schinken gäbe es keine modernen Kinofilme. Trotzdem würde heute kein Regisseur mehr so arbeiten, wie man dies vor knapp 100 Jahren getan hat.
Doch, das heißt es - meistens jedenfalls. Menschliches Wissen entwickelt sich weiter. Es baut zwar auf Vorhandenem auf, widerlegt dieses jedoch auch mit neueren Erkenntnissen oft auch gleich wieder.
Das Problem der Erfolglosigkeit des Trainings über positive Verstärkung liegt nicht an der Methode, sondern am mangelnden Verständnis des Abbaus von Bestärkungen (Wechsel von konstanter Bestärkung zu variabler und letztendlich zufälliger Bestärkung) an mangelnder Geduld, falscher Eischätzung des Lernvermögens und der Lernkurve des Hundes, mangelnder Geduld und vielen anderen Faktoren.
Bei dem Satz hätte ich gerne verständlich erklärt, was Du damit meinst?
MfG, Andreas MAYER