Aufreiten - dominanz, angst oder "sexueller reiz"?

SnoopDog1977 schrieb:
hallo liebe wuff-ler!

ich hätte mal ne frage an euch: mein rüde (3 jahre,unkastriert) reitet schon seit längerem sehr gerne auf andere hunde auf - dabei ist es egal ob es ein (kastr.)rüde oder ein weibi ist - wenn ihm einer "gefällt" dann lässt er nicht locker :cool: .

wobei es allerdings (gott sei dank) in letzter zeit eher seltener vorgekommen ist. aber wie gesagt, wenn ihm eine/einer gefällt, dann lässt er sich durch nix davon abbringgen :(

was meint ihr? spricht man in so einem zusammenhang von "dominanz" /unterwerfung oder macht er das (hab ich auch schon öfters gehört) aus angst gründen, da er zuwenig selbstbewußtsein hat??

würde eine kastration etwas bringen?
ich möchte ihn allerdings nicht unnötig kastrieren lassen - bin eher dagegen.
wir habens mal mit ner hormonspritze probiert - hat einige wochen super geholfen. nur ist das ja auch keine dauerlösung ...

was meint ihr? :confused:

lg
Snoop

Back zum Ausgangsposting : ich halte das für Trieb = Sex ! Zumal wenn die Hormonspritze eine Veränderung gebracht hat ! Meiner hat mit 2 Jahren damit angefangen , solange ihr damit leben könnt, bei uns war es dann so dass es unmöglich war an Orte zu gehen wo andere Hunde waren, weibchen, kastrierte rüden und manche unkastrierte, die sich nicht gewehrt haben wurden besprungen die restlichen unkastrierten Rüden wurden knurrend "angefallen" !

Bitte um Nachsicht: Ich hab das meiste was dazwischen liegt nicht gelesen !

Meiner wurde kastriert und seit April/Mai können wir auch wieder in die Öffentlichkeit ohne dass ich Dauerstress habe und ohne dass mein Hund Dauerstress hat - er spielt wieder mit den meisten Hunden !
 
Zuletzt bearbeitet:
genau das hat sammy auch gemacht bevor er kastriert wurde.

bei hündinnen ist es ja klar warum.bei rüden hat unsere trainerin zu uns gesagt wir sollen das verbieten da es wir dimmi schon schreibt eine provokative geste ist was man unterbinden soll.
weil es die anderen hund einfach nicht wollen und so sich schnell grad undter rüden ein kampf entwickeln kann.
und nur so zum spaß machen es hunde nicht bzw. man erkennt schon ob es der andere ok findet oder nicht!

ich würde ihm es verbieten und ihn von dem anderen hund sofort(!!) runter holen!
jetzt macht es sammy nicht mehr. aber ich kenn hunde die kastriert sind und es trotzdem noch machen!
 
Ich handhabe es generell so, das wenn ich sehe das sich der andere Hund sich gar nicht erst besteigen LÄSST, sonder sehr wohl zu kontern weiß, lasse ich das die Hunde unter sich ausmachen, meistens ist dann eh nach kurzer Zeit wieder Ruhe. Ist dem aber nicht so, "pflücke" ich den Titus auch ganz schnell wieder runter.
Mir ist schon klar, das es zum natürlichen Verhaltensrepertoir des Hundes gehört, aber ich glaube nicht das dem Hund dann etwas "abgeht" wenn man es ihm verbietet und zum anderen erspart man sich dadurch Stänkereien zwischen Rüden, Ärger mit anderen Besitzern, da die wenigsten dafür "Verständnis" haben, und außerdem kann man nie wissen ob der andere Hund nicht vl ein Rücken- od Hüftleiden hat o.ä., was ja nicht immer auf den ersten Blick erkenntlich ist, da ist es natürlich nicht gerade vorteilhaft wenn ein 35kg Brocken auf ihm herumturnt.
 
CANISgirl schrieb:
Ich mag mich ja irren, aber gehören zur Ausbildung einer Rangordnung nicht zwei Kommunikationspartner? Nur weil ein Hund dem anderen in der T-Stellung den Kopf auf den Rücken legt, muss es ja nicht heißen das der andere automatisch der "Unterlegene" ist, denn soviel ich weiß reicht es nicht wenn nur einer sagt "Ich bin der Boss hier", es braucht auch noch einen zweiten der ihm signalisiert "Ja das bist du" (mal sehr banal ausgedrückt ;)) ansonsten kann der Erstere ja imponieren bis er schwarz wird, aber es würde ihm nichts nützen, wenn er keine Bestätigung darauf erhält, oder?

Lg, Natascha
Er lässt es geschehen, das ist für den Moment Bestätigung genug.
 
dicker schrieb:
Er lässt es geschehen, das ist für den Moment Bestätigung genug.

Ist für mich irgendwie nicht ganz nachvollziehbar, ich finde man müsste sowas viel differenzierter betrachten und nicht im Sinne von "ein Hund legt einem anderen die Pfote auf den Rücken, der andere ist der Unterlegene. Punkt."

Ein Beispiel:
Nehmen wir an Hund A legt Hund B nach mehrerem Umkreisen/Schnüffeln etc. die Pfote auf den Rücken. B duldet es knurrend einige Sekunden lang, jedoch entzieht er sich dann A und pinkelt den nächstbesten Baum/Busch an. Ist jetzt Hund A trotzdem der "Überlegene"? Meiner Meinung nach nicht.
Das Bsp ist übrigens aus dem Leben gegriffen, bei Hund B handelt es sich in diesem Fall um Titus :D

Ich denke, das es sich dabei genauso wie beim Aufreiten um eine ranganmaßende Geste handelt, aber wie gesagt gehört ja schließlich noch ein zweiter dazu, der das auch bestätigt. Es ist ähnlich wie beim "auf den Rücken werfen". Nur weil ein Hund von einem anderen auf den Rücken geworfen wird, ist er ja auch nicht gleich der "Unterlegene", schließlich kann er aus seiner Position heraus auch immer noch knurren/provozieren etc. Eine "Unterordnung" wäre es für mich erst wenn sich der andere Hund freiwillig hinlegt.
 
CANISgirl schrieb:
Ich mag mich ja irren, aber gehören zur Ausbildung einer Rangordnung nicht zwei Kommunikationspartner? Nur weil ein Hund dem anderen in der T-Stellung den Kopf auf den Rücken legt, muss es ja nicht heißen das der andere automatisch der "Unterlegene" ist, denn soviel ich weiß reicht es nicht wenn nur einer sagt "Ich bin der Boss hier", es braucht auch noch einen zweiten der ihm signalisiert "Ja das bist du" (mal sehr banal ausgedrückt ;)) ansonsten kann der Erstere ja imponieren bis er schwarz wird, aber es würde ihm nichts nützen, wenn er keine Bestätigung darauf erhält, oder?

Natürlich gehört beides dazu, ich hab es nicht extra erwähnt weil e sja im Grunde um den "dominanteren" Teil ging.

mfg uschi & Rudel
 
ich halte es bei meinem pubertären Rüden so, dass ich nur eingreif wenn er wirklich aufdringlich ist.
Den Rest können sie sich selber ausmachen.
genau so wenn es wer bei ihm macht, entweder er schüttelt den lästigen Rucksack eh ab oder wenns ihm zuviel wird und er schon hilfesuchend zu mir kommt wird der Hund runtergeklaubt und der Besitzer drauf aufmerksam gemacht.
Allerdings seh ich das ganze nicht so eng, er wird schon was machen wenn´s ihn stört!
Sollte er das allerdings bei Menschenbeinen etc probieren wär´s aus :rolleyes:
 
Meiner Meinung nach gibt es Aufreiten aus drei Gründen:

1. sexueller Trieb
2. Rangordnung wird demonstriert
3. zum Aufmerksam machen um zu spielen
 
Meiner Meinung nach gibt es Aufreiten aus drei Gründen:

1. sexueller Trieb
2. Rangordnung wird demonstriert
3. zum Aufmerksam machen um zu spielen

1. Ist wohl klar wieso. :D Kann bei kastrierten Hunden auch mal sozusagen homoartig sein, weil der Geruch sich ändert und als anderes Geschlecht gedeutet wird (weniger geschlechtsspezifische Hormone). Beide Hunde sind neutral und haben keine Angst. Rüde reitet von hinten auf und macht Beckenstöße und das "Werkzeug" wird aktiv :D Wenn die Hündin nicht will, schnappt sie nach dem Rüden und versucht so ihn abzubrignen. Auch #Anzeichen: Rüde läuft vorher hinter Hündin her und schnüffelt und schleckt(auch an ihr).

2. Hund versucht anderen zu "dominieren" und ihm seine Rangüberlegenheit zu zeigen. Der bestiegene Hund zeigt Angstverhalten und ist nicht gelassen und neutral. Oder wenn der bestiegene Hund sich eine Chance ausrechnet, ensteht eine Rauferei. Oft hat der ranghöhrer Hund vorher dem andern den Kopf auf den Rücken gelegt. Auch Anzeichen: ein oder beide Hunde sind nervös (Fell gesträubt, gehen wie auf glühenden Kohlen, vielleicht schon Drohverhalten gezeigt.

3.kann auch sein, dass der eine Hund (wie mein Ludwig) einen anderen "neckt", um ihn auf sich Aufmerksam zu machen, damit er spielt. Der bestiegene Hund ist dabei neutral, nicht ängstlich und meistens nicht beeindruckt, oder beginnt zu spielen. Oft kennen sich die Hunde dabei schon gut und der eine will z.B. gerade nicht mit seinem Freund spielen und der versucht mit besteigen, ihn Aufmerksam zu machen und zum spielen zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
nur zur klärung: reden wir von besteigen von hinten oder von "raufhüpfen von allen richtungen"?
das is ja nicht alles das gleiche...

@uschi: tu halt wenigstens so als wüsstest du, was ich mein ;) :D

es macht ja auch einen großen unterschied, ob es ein rudel ist, das sich kennt (wie deines) oder ein paar sich fremde hunde, die sich auf der wiese begegnen. es ist auch ein unterschied ob es mama und babies sind (oder auch geschwister) oder bunt zusammengewürfelte hunde.

in jedem zusammenhang ist es anders zu betrachten. du betrachtest dein rudel, ich betrachte aber meinen hund, der meisten "fremde" hundekontakte hat. klar treffen wir oft bekannte aber die leben ja auch nicht zusammen und sind damit kein rudel.

@dicker: wo der unterschied ist zwischen hund-hund oder hund-mensch?
hund-mensch hat keine rangordnung wie hund-hund. die hund-mensch beziehung ist eine niemals eine mit auch nur potentiell gleichen chancen. der hund kann in meiner welt nicht die führung übernehmen. wenn ich nicht mitspiele bekommt er kein futter, keine beschäftigung, wäre eingesperrt.
er ist von mir abhängig, materiell wie emotional. ich aber nicht von ihm. damit ist die "rangordnung" schon "von natur aus" vorgegeben und keine wie in einem rudel, die hund sich ausmachen könnte.
 
Ich habe mir jetzt alle Postings zu deisem Thema durchgelesen und musste überrascht feststellen, dass noch niemand erwähnt hat, dass "aufreiten" ein deutliches Stressanzeichen sein kann. Ganz typisch das Beispiel in einem Posting zu Beginn des Threads mit den Hunden, die im Garten gespielt haben und einer der Hunde (eine Hündin) beginnt bei anderen aufzureiten. Sie versucht damit den Stress abzubauen, mit Rangordnung oder Dominanz hat das überhaupt nichts zu tun.

Um welches Motiv es sich jeweils handelt, kann man nur in der aktuellen Situation feststellen.

Fest steht, dass sich das Verhalten festigt und zur schlechten Gewohnheit wird, wenn man seinen Hund nicht davon abhält. Und das ist sicherlich nicht erstrebenswert. Erstens werden andere Hunde belästigt und zweitens sind Raufereien damit vorprogrammiert.

Die Aussage, die Hunde machen das unter sich aus, kann ich schon nicht mehr hören. :mad:

Man denke einerseits an die Größenunterschiede zwischen den einzelnen Rassen und andererseits sollte man sich überlegen, ob es fair ist, einen ängstlichen, unsicheren Hund immer wieder Situationen auszusetzen, in denen er bestiegen wird. Das Ergebnis ist ein verstörter Hund, der aus Frustration darüber, dass seine Signale nicht respektiert wurden, sehr wohl zu einem angstaggressiven Hund werden kann.

Dalabi
 
dimmi schrieb:
nur zur klärung: reden wir von besteigen von hinten oder von "raufhüpfen von allen richtungen"?
das is ja nicht alles das gleiche... .

Also ich dachte schon von behüpfen in alle Richtungen, oder?

@uschi: tu halt wenigstens so als wüsstest du, was ich mein ;) :D

Ok ich tu mal so :)

es macht ja auch einen großen unterschied, ob es ein rudel ist, das sich kennt (wie deines) oder ein paar sich fremde hunde, die sich auf der wiese begegnen. es ist auch ein unterschied ob es mama und babies sind (oder auch geschwister) oder bunt zusammengewürfelte hunde.

Nein macht es nicht wirklich, denkst Du ich habe immer schon mit einem Rudel gelebt? Ich habe jetzt fast 20 Jahre in Wien gelebt mit Hundezonen, den versch. eigenen Hunden, Pflegehunden usw. der einzige Unterschied zu heute ist, das ich heute vieles gelassener sehe, weil ich durch mein Rudel noch mal viel dazugelernt habe. Die Verhaltensmuster sind dieselben, ob Rudel, Hundehaufen, Mama und Babies usw. nur die Besitzer verstehen die Zeichen oft nicht.

in jedem zusammenhang ist es anders zu betrachten. du betrachtest dein rudel, ich betrachte aber meinen hund, der meisten "fremde" hundekontakte hat. klar treffen wir oft bekannte aber die leben ja auch nicht zusammen und sind damit kein rudel.

Irrtum, ich betrachte JEDEN Hund. Da ich ja sehr viel mit Hunden arbeite die Probleme haben und da keiner meiner Hunde dabei ist, bzw. Pflegehunde die noch nicht ins Rudel intregriert sind. meine Hunde beim Einzelspaziergang*meine Wuffels treten nämlich nicht nur als Rudel auf* d.h. viele, viele versch. erfahrungswerte und nicht nur EIN Hund.

mfg Uschi & Rudel
 
Zuletzt bearbeitet:
hunde, die sich nicht kennen gehen anders miteinander um als hunde, die sich kennen. da gibts nix zu deuteln. drum ist es sehr wohl ein unterschied, ob sie sich kennen oder nicht...
 
dimmi schrieb:
hunde, die sich nicht kennen gehen anders miteinander um als hunde, die sich kennen. da gibts nix zu deuteln. drum ist es sehr wohl ein unterschied, ob sie sich kennen oder nicht...

Richtig Dimmi, das war aber auch nicht die Frage, oder? Natürlich regaieren Hunde wo der Rang bereits geklärt ist anders, als Hunde die einander fremd sind. Trotzdem bleiben die Rituale diesselben nur die Intensität udn die Wirkung sind manchmal unterschiedlich.
lg Uschi & Rudel
 
@ all
interessantes thema!

unser kastrierter rüde macht das auch. sehr oft sogar (ist furchtbar lästig) . einmal ist mir schon passiert, dass er das nur beim vorbeigehen einer hündin machen wollte - ging blitzschnell. ich lasse das nicht zu, denn es kann sehr schnell eine rauferei entstehen. aber gerade deswegen hat er wahrscheinlich nie gelernt, dass es sich nicht gehört. er wurde ja praktisch nie von einem anderen hund zurechtgewiesen.
ich habe meine TÄ gefragt und die sagte mir, es gäbe 3 gründe weswegen hunde aufreiten.
1. sexual trieb
2. dominaz
3. stress abbau

unser hund leidet sehr unter psychischen stress. schon der anblick eines anderen hundes bringt ihn oft komplett aus der fassung. sobald er dann spielt, regt ihn das noch mehr auf und er reagiert sich dann oft mit aufreiten ab. (oder versucht es )
so hat es mir eine TÄ erklärt. ausserdem habe ich es in einem buch "stress bei hunden nachlesen können"
lg herzal
 
nun an euch eine frage, meine hündin ist erst 14 wochen!! alt, und uns ist schon 2 mal passiert, das freilaufende goldies (sicher zufall) auf meiem welpen aufreiten wollten ( mit 14 wochen ist es 100% auszuschließen, das sie läufig ist!) also was hält ihr davon?
lästig ist es nur, das die besitzer zusehen und nicht oder nicht gleich eingreifen!
hab sogar zu hören bekommen, warum legt sich mein welpe nicht hin? diesen satz hab ich nicht verstanden...kann mir jemand darüber infos geben, wie ich mich nächstens verhalten soll? fremde hund kann ich nicht einfach am halsband greifen und wegnehmen! was soll ich dann tun!
 
ich würde energisch darauf bestehen, dass diese leute ihre hunde von deinem runter nehmen. und zwar schnell.

ein fremder hund hat auf meinem nix zu suchen wie dimmi nichts auf fremden hunden zu suchen hat.

meine meinung.
 
stimme dir zu, nur der besitzer dieses hundes, war weiter entfernt und eher langsamen schrittes gekommen, tate so als wäre nichts dabei! :mad:
 
ich meine - bei welpen die angeritten werden versteh ich es - würd ich auch nicht wollen, trotzdem ist es einige male passiert u fibi hat recht schnell gelernt, dem anderen die grenzen zu zeigen, was auch immer akzeptiert wurde...

aber gehört da an/aufreiten beim treffen nicht auch irgendwie dazu?
ich beobachte es grade, wenn mehrere hunde aufeinander treffen, das dauert dann ein bisschen, es wird angeritten, köpfe u pfoten auf den rücken des anderen gelegt, dann wird festgestellt obs so passt - wenn nicht, kommt es hin u wieder zu einer kleinen rangelei u das wars dann - ich hab noch nie eine daraus resultierende rauferei gesehen...
dann wird einvernehmlich i d gruppe getobt u die fronten sind geklärt - bis zum nächsten mal...

ich frag deswegen weil ich mir einfach selber nicht sicher bin...
ist es nur für uns menschen so anstössig dem zuzuschauen, dass wir es unterbinden?
ist es den hunden zu verbieten?`
wenn ja - warum?

ich nehme jetzt natürl eine läufigkeit u ein daraus resultierendes aufreiten aus!!!
 
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