felipe
Super Knochen
Natürlich MUSS eine demokratische, liberale und soziale Gesellschaft das aushalten - alleine schon um den Werten der Menschenrechte treu bleiben zu können. Und unsere Gesellschaft hält es ja auch aus.
Trotzdem beruht ein "funktionierender" Sozialstaat im Prinzip darauf, daß die Mehrheit derer die arbeiten KÖNNEN und Arbeit finden, auch tatsächlich arbeiten - völlig unabhängig davon ob's die auch wirklich jeden Tag freut oder nicht. Dafür genießt man den - im Vergleich zu manch anderem Land ja absolut nicht selbstverständlichen - Vorteil, auch versorgt zu sein, wenn man dann selbst einmal nicht arbeiten kann. Im Prinzip funktioniert der Sozialstaat - so wie Vieles andere auch - auf dem Prinzip "Geben und Nehmen" - solange ich arbeiten kann, trag ich meinen Teil bei, zahle Abgaben, die auch denen zugute kommen, die gerade nicht arbeiten können - "Gebe" also etwas. Und wenn ich nicht arbeiten kann, darf ich dann auch "nehmen" und von dem profitieren, was andere erarbeiten. mMn eigentlich eine tolle Sache, von der man in manchen Teilen der Welt leider nur träumen kann.
Daher muß man es mMn zwar akzeptieren und aushalten, wenn Menschen, die problemlos arbeiten könnten, einfach nicht wollen. Fair oder gut finden muß man es allerdings nicht. Denn wenn's zu Viele wären, die einfach nicht wollen, würd das Sozialsystem "den Bach runtergehen" - und das kann man sich wirklich nicht wünschen.
Liebe Grüße, Conny
Das stimmt schon. Nur gibt es wohl tatsächlich, selbst unter denen die, die Existenz der gemeinhin abfällig "Sozialschmarotzer" Genannten als "ungerecht", Affront gegen das Gemeinschaftswesen, oder was auch immer bezeichnen, wenige, die deren Lebensweise dann tatsächlich so erstrebenswert finden. Ich möchte nicht den ganzen Tag auf der Straße sitzen und Passanten ansprechen - insofern kann ich das weder beneidenswert noch ungerecht finden, wenn andere das tun (wollen).
Und ganz pragmatisch gesehen - in diesem Punkt gebe ich Caronna recht: es gibt nicht genug Arbeitsplätze für eine Vollbeschäftigung, und so gesehen ist es doch besser, wenn jemand der sowieso nicht will, keine Beschäftigung hat, als jemand der massiv unter dem Zustand der Arbeitslosigkeit leidet (und ich glaube, dass letzteres auf den weitaus größeren Teil zutrifft).