Hallo Afra!
Ja, nur der Unterschied ist, einem Kind kannst Du mit Worten die Lage erklären, den Grund für Dein Handeln und die Konsequenzen. Ob das Kind das dann einsieht oder akzeptiert, ist eine andere Sache. Aber es ist möglich.
Einem Hund kannst Du nur mit Deiner Körpersprache, Stimme und durch Dein Handeln vermitteln, was Du von ihm möchtest. Und wenn die Reaktion in gleichen Situationen immer wieder gleich ist, dann wird er es verstehen. Egal, ob die Reaktion positiv oder negativ ist.
Bei mir müssen auch Regeln eingehalten werden, sonst gäbe es vermutlich Chaos
Aber ich kann Dir nur das Beispiel von unserer Hovawart-Hündin sagen. Ich habe sie "übernommen", da war sie 8 Jahre alt. Sie hat kurz davor eine geliebte Bezugsperson verloren und war (für Außenstehende!) stur bis unleidlich und hat Essen geklaut, wie verrückt.
In Wirklichkeit hat der Hund getrauert, war verstört und hat die Welt nicht mehr verstanden. Sie hat mich beinhart fast ein Jahr lang ignoriert und ich hab nicht um ihre Gunst gebuhlt.
Ich hab sie mehrmals in der Küche erwischt, wo sie mir sogar einen fertigen Auflauf von der Arbeitsplatte runtergeholt hat. Hab den Hund nicht angerührt und auch kein Theater gemacht, sondern einfach nur bestimmt: "rrrrausss" gesagt. Blickkontakt vermieden.
Irgendwann war diese Phase dann vorbei, sie klaute nichts mehr und ist dann hie und da von selbst gekommen, weil ich mit der Sniffy geknuddelt hab und plötzlich wollte sie auch. Und ab da klappt es mit uns prima und sie "folgt" auch ganz toll.
Wenn ich sie damals in der Küche bestraft hätte, hätte sie mir nie vertraut und/oder mich wahrscheinlich sogar geschnappt.
lg
Karin