Angstagressivität gegenüber Hunden

Lykaon

Super Knochen
Maya, die ich seit gestern kenne, scheint ein echtes Problem mit Hunden zu haben. Sie läßt keine normale Begrüßung zu.
Kommt ein Hund zu ihr, fletscht sie die lautlos Zähne, und wenn er nicht gleich geht, fährt sie bellend und schnappend auf ihn los. Soweit ich es gestern Abend noch feststellen konnte, macht sie nicht den geringsten Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen, Welpen oder erwachsenen Hunden, groß oder klein. Sie mag keine Artgenossen.

Der Besitzer sagte nur, man müsse bei anderen Hunden aufpassen, weil die hätte Maya manchmal nicht so gerne. Das scheint mir eine Untertreibung zu sein.

Grundlos oder auf Distanz wird sie aber nicht aggressiv gegen Hunde, sondern nur, wenn ihr einer auf den Pelz rückt. Und sie hat dabei den Schwanz komplett eingeklemmt. Offenbar wehrt sie sich aus Angst.

Hält der Artgenosse ein paar Schritte Abstand, beruhigt sie sich und ignoriert ihn. Sie kann auch ruhig an Hunden vorbei gehen, mal abzüglich der Tatsache dass es bei der Leinenführigkeit generell hapert. Und den Maulkorb ist sie auch nicht gewöhnt.

Maja hatte vor kurzem Welpen, man sieht es noch deutlich. Muss eine Vergewaltigung gewesen sein.

Ich überlege jetzt, ob ich ihr einen Gefallen tue, wenn ich sie behalte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 6jährige Hündin noch lernen kann, sich mit Artgenossen zu vertragen.

Und wo sollte ich mit ihr spazieren gehen? Tut-nixe mit und ohne Leine, die zu jedem anderen Hund hin gelassen werden, haben wir sogar in der Nachbarschaft.
Neuwaldegg wäre mit Maya ein Spießrutenlauf. Ja, ich kann ihr einen bisssicheren Mauli verpassen und sie den vielen anderen Hunden dort aussetzen, aber davon wird ihre Angst gewiß nicht besser werden.

Soll ich sie morgen zurückgeben und dem Besitzer sagen, dass sie A, raschest kastriert gehört und B, zurück aufs Land sollte, in eine möglichst einschichtige Gegend?

Mit Menschen ist sie super verträglich, insbesondere auch mit Kindern. Aber sie hat auch Furcht vor großen Autos, die von hinten kommen und an ihr vorbei fahren.
 
ich verstehe nicht - wieso ist sie bei dir, wieso zurückgeben, wer ist der besitzer..... ????
woher kommt so, wo hat sie bis jetzt gelebt ??
ist sie erst kurz in der stadt ?? :confused:

nun, ein angsthund braucht zeit, viel geduld und einen besitzer, der ihm viel sicherheit und gelassenheit vermitteln kann, dann lernt er auch, dass er nicht vor allem angst haben muss.
hat maya so einen menschen ??
 
Schau, Du hast sie doch erst einen Tag. Hast Du das Gefühl, dass sie "Dein" Hund werden könnte? Dann lass Dich voll auf sie ein und gib ihr Zeit und Sicherheit und so lang sies braucht, auch Abstand zu anderen Hunden. Mir tut sie sehr leid, denn offensichtlich hat sie bis jetzt nicht viel Angenehmes kennen gelernt, da wärst jetzt eben Du gefragt - wenn Du das möchtest. Wenn sie aber ständig das Gefühl haben müsste, eine ungewollte Belastung zu sein, dann bring sie so schnell wie möglich zurück zu ihrem lieblosen Noch-Besitzer :)

LG
Ulli
 
Nein, sie ist nie schlecht behandelt worden. Sie kennt das verwöhnte Haushunde-Dasein.

Aber sie ist vom Land und dort sind Tiere nicht die Nummer 1 im Leben ihrer Leute. Ich glaube nicht, dass ihr Besitzer wirklich lieblos ist. Er möchte, dass es ihr besser geht als bei ihm, weil er zu wenig Zeit hat. Aber sie ist nicht der wichtigste Punkt in seinem Leben.

Eine Belastung sind sowieso alle Tiere.
Nur die Nummer, die sie da gestern mit den anderen Hunden abgezogen hat, war bedenklich. Die anderen Besitzer haben mir sofort gesagt, ich soll sie nicht nehmen.

Es ist aber einwandfrei Angst. Sie ist per se nicht böse, sondern ihr muss mal was passiert sein. Vielleicht gebissen, vielleicht von Rüden zu sehr bedrängt, vielleicht auch einfach schlecht auf Hunde sozialisiert.

Ich möchte sie nicht zurück bringen. Ich möchte aber auch nicht die nächsten 6 Jahre morgens um 5 Uhr auf Zehenspitzen durch Neuwaldegg schleichen, damit ich keine anderen Hunde treffe.

Ich rede heute mal mit der TÄ, vielleicht kann man ihr überhaupt mal zeitweilig ein mildes Beruhigungsmittel geben. Sie schreckt sich ja auch vor dem Autoverkehr und hat im Aufzug der U-Bahn gezittert. Sie kommt mit der Stadt nicht wirklich klar.
 
naja, ihr wird da sehr viel neues auf einmal zugemutet, wenn sie vom land kommt und sowieso änggstlich ist - u-bahn, aufzug, lärm, neue menschen, viele hunde....
sie kann sicher lernen, mit allem zurecht zu kommen, aber langsam, schritt für schritt.
ich denke, ein guter trainer kann euch anfangs dabei helfen.
angstproblematik lässt sich (zusätzlich zum training) sehr gut mit homöopathischen mitteln oder akupunktur und chin. kräutern beeinflussen.
weil es einfach wichtig ist, auch die innere anspannung aufzulösen.

wenn du sie aber nur halbherzig behältst, und jetzt schon sagst, du wirst sie nie so liebhaben, tust du ihr unrecht. du errichtest damit eine sperre, die sie nie wird überwinden können. vl. lässt sie sich auf menschen ein, wenn sie spürt, diese sind offen für sie ?
dann wäre es vl. besser, ihr ein neues zuhause zu suchen, bei menschen, die sie wirklich ganz und gar wollen..... ??
das finde ich zumindest besser, als nur halbherzig geduldet zu sein, denn veränderung hat sie jetzt eh schon, dann lieber noch einmal, aber dann wirklich richtig ankommen.....
 
Also ganz fair find ich es nicht, dass Du zuerst so von der Hündin schwärmst und sie unbedingt haben willst.

Und sobald sich herausstellt, dass sie vielleicht ein wenig "schwieriger" und mit mehr Einfühlungsvermögen zu behandeln ist, willst Du sie plötzlich nicht mehr.

Wobei es natürlich besser ist, Du nimmst sie erst gar nicht, bevor Du sie dann erst in ein paar Monaten wieder weiterschiebst.

Es ist in den seltensten Fällen so, dass ein "Second-Hand-Hund" nicht irgendwo gewisse Defizite hat.
Aber es ist auch so, dass man einen Großteil dieser "Probleme" mit Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen ohne weiteres hinbekommen kann.
Wenn der Hund ein sicheres Zuhause hat, einen tollen Besitzer an seiner Seite....ja dann schaut die Welt ja ganz anders aus.

So wie Du die Hündin beschreibst ist sie ja nicht wirklich aggressiv gegenüber anderen Hunden, denn sonst würde sie ja von sich aus auf andere Hunde los gehen.
Sie hat einfach Angst. Und fühlt sich bedrängt, wenn ihr ein anderer Hund zu nahe kommt. Und im Moment werden ihr die meisten auch definitv zu Nahe kommen, weil sie ja die Angst ausstrahlt.
Wenn sie in einem sicheren Umfeld ist, selbst an Sicherheit gewinnt wird sie das auch irgendwann ausstrahlen und die anderen Hunde rücken ihr gar nicht mehr so auf den Pelz.;)
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen, lass ihr Zeit, lass sie ankommen. Vor allem, lass Dich auf sie ein, es ist klar, dass Du jetzt sagst, sie wird nie den Platz einnehmen den Dein anderer Hund hatte.
Wir haben 2 Hunde, ich liebe beide sehr, aber beide auf eine andere Art und Weise.
Sie soll ja auch nicht den Platz von Deinem anderen Hund einnehmen, sie soll ganz Maya sein und sich dadurch einen Platz in Deinem Herzen erobern. Alles braucht Zeit, auch Liebe braucht Zeit um zu wachsen.
An ihrer Angst und Unsicherheit kann man arbeiten, gewöhne sie mal ganz langsam an die Stadt und ihre Geräusche, vermittel ihr Sicherheit, aber überfordere sie nicht. Dann würde ich sie an einen Beisskorb gewöhnen, auch ganz langsam, mit Leckerlies. Dann bist Du auf der sicheren Seite und bist wahrscheinlich auch entspannter.
Sie ist 6 Jahre, da kann sie es sehr wohl noch lernen, ohne Angst an anderen Hunden vorbei zu gehen und mit ihnen zu kommunizieren.
Dazu wäre es aber gut mal mit einem Hundetrainer zu sprechen und am Anfang Einzelstunden zu nehmen. Die meisten Trainer in den Hundeschulen bieten auch Einzelstunden an, vorher solltest Du aber mit Maya in einem Gespräch die Probleme mit dem Trainer klären.
Auch die Leinenführigkeit wird sie lernen, man muss ihr halt auch die Chance dazu geben, woher soll sie es denn können wenn sie es nie gelernt hat?
Es wird Arbeit werden, es wird Zeit brauchen, aber wenn Du das willst, dann schaffst Du es auch, aber Du musst es wollen und Maya die Chance geben es Dir zu beweisen.
LG Ingrid
 
Ok, findet es nicht fair. In diesem Forum habe ich öfters den Eindruck, die Leute gingen nicht arbeiten und würden nur für ihre Hunde leben. Ich bin in der Gründerphase meines Unternehmens und habe noch längerfristig die 80-Stunden-Woche.
Ich kann nicht täglich am Hundeplatz stundenlang.

Ich habe im übrigen nicht gesaagt, dass ich sie nicht nehmen werde.

Und dies obwohl sie gerade einen Hund gebissen hat, ohne Vorwarnung und ohne Grund.
Den Maulkorb, den ihr Besitzer mir mitgegeben hat und den ich ihr zusätzlich zur Leine angelegt hatte, hat sie dabei abgestreift. So ein italienisches Plastikteil.
(Dem Opfer, einem lieben, gutmütigen, kastrierten Rüden, dürfte GSD nichts geschehen sein und falls doch, geht die Behandlung natürlich auf meine Kappe. Ich bin mit der Besitzerin gut bekannt.)

Es ist mir jetzt völlig klar, warum Maya umsonst zu haben ist. Sie ist ein Wahnsinn mit anderen Tieren.

Die halbe Nachbarschaft hat schon Mitleid, denn geht sie zurück, ist die Maya die Leidtragende. Bleibt sie da, bin ich die Leidtragende.

Sie liegt nun draußen und weint mehr oder weniger mit dem Blick, weil sie weiß, dass wir mit ihr unzufrieden sind. Ich denke sie will nicht weg.

Jetzt versuchen wir mal ohne Hundekontakt in die Tierhandlung zu kommen und sie kriegt einen Mauli, aus dem sie nicht rauskommt.

Um 11 ist sie beim TA. Die Frau Doktor wurde bereits telefonisch verständigt, ihre Katze in Sicherheit zu bringen. Sie vermutet ein hormonelles Problem als Ursache der Bissigkeit.
Wir werden mit der TÄ versuchen, eine vernünftige Lösung für Maya zu finden.
 
Ich habe eine mittlerweile 1 jährige Hündin, die genau dasselbe Problem hat. Ich kenne die Ursache: sie ist mit 9 Wochen bei mir an der Leine von 2 Hunden innerhalb von 5 minuten angeflogen worden aber nicht verletzt. Seitdem sind alle Hunde von Welpen bis alte Hunde potentielle Angreifer (mit einigen Ausnahmen, leider weiss ich nie ganz genau wann Ausnahme oder nicht!). Da ich Hundesport mit ihr machen möchte gewöhne ich sie an anderen Hunden indem: a) wir halten Abstand, b) andere Hunde gehen ihr nichts an, bei mir ist es OK und wenn alles passt gibt es Futter als Bestätigung. Mittlerweile verlange ich nicht von ihr, dass sie die anderen Hunden mag sondern, dass sie akzeptiert, dass sie in der Nähe sind und sie ihr nichts angehen. Es funktionniert ganz gut, Problem ist nur wenn andere Hunde auf sie zugehen dann versuche ich zu splittern. Zum Spielen hat sie meine anderen Hunden und noch einige Andere, die sie vor dem Vorfall kennen gelernt hat und das genügt ihr.
Es ist eine totale Umstellung da meine anderen Hunde total verträglich sind aber so wie alle Menschen nicht gleich sind so ist es auch bei den Hunden.
Für andere Tipps wäre ich auch sehr froh.
mfG
 
wie eben in einem anderen thread beschrieben, homöopathie oder akupunktur und chinesische kräuter können da sehr helfen.
und das war gar kein angriff auf dich, sondern meine gedanken was vl. das beste für den hund und alle beteiligten wäre.
 
Lykaon, wieso willst du sie dir behalten, obwohl ihr offensichtlich nicht zusammenpasst?

Damit ist keinem geholfen, weder ihr (wie du selbst sagtst spürt sie ja, dass ihr mit ihr nicht zufrieden seid) noch dir (und du wirst Merlin die ganze Zeit mit vergleichen und KANNST gar nicht mit ihr zufrieden sein).

Ich denke, dass ist eine sehr schlimme Situation für den Hund: zwar gut versorgt zu sein, aber eigentlich nicht angenommen zu werden.

Ich würde mir nie einen Hund (fix, Pflegeplatz ist wieder was anderes) nehmen, bei dem ich nicht SOFORT spüre: der ist es!

Du tust niemanden einen Gefallen mit dieser Aktion, weder dir noch dem Hund!
 
Ich muss Bettinusdan Recht geben. Du wirst sicher nicht glücklich mit der Hündin-und sie nicht mit dir. Nur weil du Angst hast, was die Nachbarn sagen, wenn du sie wieder her gibt, willst du sie behalten? Ich würde mir das nicht antun. Warte auf einen Hund, bei dem du 100% sicher bist, dass du "sein" Mensch sein kannst und willst. Ich finde es nicht verwerflich, wenn du sie nicht nehmen willst.

In meiner Hundesuchphase habe ich auch einige arme, liebe Hunde gesehen, aber die haben einfach nicht zu uns gepaßt. Ich habe mir auch keinen Secondhandhund aus dem Tierheim angetan, weil ich einfach keine Zeit habe, die Macken wegzutrainieren. Wenn ich einmal in Pension bin, dann kann ich mich auf sowas einlassen, aber derzeit nicht.

Ich wünsche dir alles Gute für deine Entscheidung!
 
Also ich geh sehrwohl arbeiten.;)
Und ich weiss auch sehr genau, was es heisst einen Hund mit Vorgeschichte zu haben....ich hab nämlich mittlerweile den zweiten Hund aus dem Tierschutz. Und ich weiss auch, was es heisst einen Hund zu haben, der wirklich alles beisst, was sich bewegt...:eek:

Aber entweder ich entschließe mich einen Hund mit Vorgeschichte zu nehmen mit allen Konsequenzen die da kommen.
Oder eben nicht.
Woran grundsätzlich nix verwerfliches ist - aber gehört eben klar definiert.

Wünsch der Maus jedenfalls alles Gute - ob sie nun jetzt doch bei Dir ein Zuhause findet oder eben woanders.
 
@Lyakon - sorry wenn das jetzt ein wenig heftig rüberkommt (normalerweise halte ich bei sowas mit meiner Meinung hinter dem Berg..), aber ich kann nicht mehr auf meinen Fingern sitzen...

Ich hab mehrere Threads von dir mitgelesen, inkl. deine sinnige Meldung in meinem Spenden Thread...:(

In meinen Augen bist DU das Problem, ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll, aber ich zweifle das es dir vorangig um die Hunde geht, egal welchen...

Immer bist DU der arme und wichtige, DU hast dir dein Kreuz auf Lebenszeit ruiniert, DU bist der arme wenn dieser Hund nun bei dir bleibt...etc..die Liste lässt sich ewig fortsetzen..
Irgendwie hab ich den Eindruck dir fehlt was im Leben und DU holst dir Aufmerksamkeit über deine "Problemhunde"

Bitte gib den Hund zurück, er kann bei dir nicht glücklich werden!

Ich selbst hatte eine Lebenslang unverträgliche Hündin, sie war mein Seelenhund, ich wäre für sie ans Ende der Welt gegangen, so ein Hund kann aber nur glücklich werden, wenn er wirklich geliebt wird und nicht geduldet.
 
In meinen Augen bist DU das Problem, ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll, aber ich zweifle das es dir vorangig um die Hunde geht, egal welchen...

Immer bist DU der arme und wichtige, DU hast dir dein Kreuz auf Lebenszeit ruiniert, DU bist der arme wenn dieser Hund nun bei dir bleibt...etc..die Liste lässt sich ewig fortsetzen..

sorry, ich hab mir nach gestern gedacht, okay ich warte mal ab (ob Maya wirklich bei dir bleibt), aber leider muß ich Kischa recht geben......

auch ich weiß was es heißt mit einem Angstaggressiven Hund zu leben, welcher noch dazu bei mir im Rudel lebt, dh. wenn er mal los legt, kommen ihm noch 2 weiter zur Hilfe.....

ja auch ich bin berufstätig, habe eben 3 verhaltenkreative Hunde, aber gestalte meine fast komplette Freizeit mit meinen Hunden, weil die sind mein Leben, und da durch haben wir alles sehr gut im Griff......aber es ist klar, nicht jeder möchte seine Freizeit nur dem oder den Hunden "opfern", aber das muß ich mir vorher genau überlegen, vorallem, wenn ich mir einen nicht so "leichten" Hund ins Haus hole...

und ich bin auch der Meinung, daß Maya im Moment komplett überfordert ist, wie würdest du sich fühlen, wenn du plötzlich aus deiner gewohnten Umgebung raus gerissen wirst und alles neu und fremd ist.....

überleg dir gut, ob ihr zusammen überhaupt zurecht kommt, und bitte denk diesmal in erster Linie an die Maus...

l.G
 
So, Maya bleibt. Die Wurzel des Übels dürfte mediztinischer Natur und somit korrigierbar sein.

Das fachmännische Urteil der Tante Tierarzt, der ich weitaus mehr traue als diversen Hunde"spezialisten" ohne einschlägiges Studium, ergab in erster Linie eine unbehandelte, akut schmerzhafte Hüfte, die man beizeiten wird beim Orthopäden vorstellen müssen. Ich bin offenbar abonniert auf HD-kranke Hunde. GSD hat Maya wenigstens 10 Kilo weniger als Merlin.

Das Fell ist zu stumpf, der Hund ist zu dünn, es fehlt Maya an Muskulatur, sie ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit unbehandelt scheinträchtig, sehr wahrscheinlich hat sie auch Würmer, und sie stinkt fischig. Ihre Impfungen sind alle abgelaufen.
Und die Nase ist ganz heiß, das kam der Frau Doktor sehr komisch vor, aber im Moment kann sie nicht tiefer in den Hund reinschauen.

Bezüglich Bissigkeit befand die Frau Doktor, sie sehe genau null Aggressionspotential in diesem Hund. Nur könnte es gut sein, dass Maya eine ausgewachsene Hormonstörung hat.
Sie meint, dass der Hund gut zu uns passt - und auch da traue ich ihr mehr als diversen Leuten, die das via Internet beurteilen möchten.

Ferner ergab eine Rückfrage beim Besitzer, dass Maya sich erst seit circa 1 Jahr so seltsam benimmt und dass das Problem unvorhersehbar, aber offenbar doch in Schüben auftritt. Untersucht wurde es nicht.
Vorher war sie friedlich, hat auch den Welpen- und Junghundekurs in irgendeiner Huschu absolviert.

Sie wird mit einem medizinischen Shampoo gebadet, entwurmt, erhält am Montag die erste Teilimpfung, wird möglichst rasch kastriert und in der Narkose hüftgeröngt. Wir kennen das Spiel eh schon von Merlin.

Wenn sie andere Hunde nicht mag, ok, ich hasse Hundewiesen sowieso und bin grundsätzlich froh, wenn ich keinen anderen Hund sehe. Das Problem ist das Schnappen - und das Schnappen sollte sich mit 70% Wahrscheinlichkeit bessern oder ganz geben, wenn sie gesund ist. Das ist das Wichtigste.
Und verträglicher als Merlin, der von Artgenossen gleichfalls nichts wissen wollte (aber niemals zuerst angegriffen hat), braucht Maya auch nicht werden.

Bis wir wissen was ihr genau fehlt und bis ihre Impfungen erneuert sind, bleibt sie auf Haus und Garten beschränkt.
 
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