Müsste man den Hund eigentlich auch zu etwas zwingen, wenn er sich vor etwas drückt? Also wenn man ihm zwar Wahlfreiheit lässt, er sich aber immer für das entscheidet, was man nicht von ihm erwartet...?
Wenn ich mich dazu entschließe, meinen Hunden *die Wahl* zu lassen braucht es dafür etwas mehr als nur den Gedanken: Ich lass den Hund jetzt selbst entscheiden.
Das ist ein Teil von einem großen Ganzen.. ein Rädchen von vielen, die ineinandergreifen sollten.
Verständnis für den Hund ist eins der größten Rädchen, was dazu gehört für diesen Gedanken.
Wenn mein Hund *sich drückt* sollte ich mir zuerst Gedanken darüber machen, warum er das tut.. und die Situation so zu seinen Gunsten verändern, dass er sich nicht mehr *drücken* muss.
Es ihm so einfach wie möglich machen.
Abstand, Raum geben, Flucht ermöglichen (mit mir zusammen z.B.).. damit der Hund überhaupt die Chance hat zu lernen, dass
1. ich verstehe, was sein Problem ist und
2. dass er die Wahl hat.
Wenn dieses Verständnis für den Hund fehlt... und man ihm negative Eigenschaften gibt wie *Angsthase*, *sich drücken*, *aggressiver Hund* oder *macht, was er will* oder wie auch immer, dann kann das nicht funktionieren.
Aber dann funktioniert FÜR den Hund meist auch sonst nix.
Der Mensch kann natürlich über *Gehorsam* arbeiten und den Hund über Kommandos *führen*... für den Hund ist das nicht wirklich der Renner.
Das merkt man aber erst, wenn man anfängt, sich mit dem Thema zu beschäftigen
.
Am Traurigsten macht es mich immer, wenn ich mit Hunden zu tun habe, die nicht mehr daran glauben, dass sie selbst eine Situation zu ihren Gunsten auf gutem Weg (durch eine *Wahl*) beeinflussen können.
Ganz arme Viecher, die immer auf ein *Kommando* warten und nix mehr selbstständig tun... *traurig schau*.
Naja.. langer Rede, kurzer Sinn:
Wenn ich mich dazu entschließen, meinen Hund auch mal selbst entscheiden zu lassen und ihm beizubringen, dass er Einfluss auf sein Leben hat, dann muss ich soviel Verständnis für ihn aufbringen, dass ich sein Umfeld für ihn so arrangieren kann, dass das auch für alle ein Gewinn wird.
Grüßle
Günni