Ab wann "Verhaltensgestört" ?

Schnuppal

Gesperrt
Profi Knochen
Ich hab mal ne Frage,

immer öfter lese ich davon, dass gewisse Hunde "verhaltensgestört" bzw "verhaltensauffällig" sind. Jetzt ist aber meine Frage, ab wann gelten Hunde verhaltensgestört bzw -auffällig ? Wie kann man das beurteilen ? und noch wichtiger, was tut man dagegen ?
Kann ein Hund, von Geburt an "gestört" sein oder entwickelt sich das ? Was muss man eigentlich tun, damit der Hund "normal" bleibt ? Und durch was wird er zum "auffälligen" Hund ?

Ich weiß viele fragen, aber es interessiert mich halt :D
 
Ich glaube das kann man nur von Fall zu Fall beantworten. Jede Rasse hat ihr spezifisches Verhalten. Von Geburt an - würde ich sagen nein. Verhaltensstörungen entwickeln sich durch negative Erfahrungen des Hundes. Wobei - vieles wird als Verhaltensstörung bezeichnet und ist aber nur eine Reaktion auf eine aktuelle Situation. Prinzipiell: Verhaltensstörungen entstehen meiner Meinung aufgrund mangelnden Wissens des Hundehalters denn der ist meist für die Situationen verantwortlich in die der Hund kommt. Jeds Hundetraining ist zuerst Training mit dem Besitzer.
 
Ja, aber was muss man tun, damit er Verhaltensgetört wird ? und was nicht ? was trägt dazu bei ? welche negativen erfahrungen können das sein ?
dass es von Rasse zu Rasse verscheiden ist, ist mir klar und jeder Hund ist nunmal anders. Aber vielleicht habt ihr ja einige Beispiele ...
 
Dafür gibts viele Ursachen - wenn Dein Hund als Welpe gebissen wird, wenn Du Deinen Hund zuviel alleine läßt, wenn Du seine "Sprache" nicht verstehst .... So wie ich Deinen Beitrag lese hast Du Angst was falsch zu machen - das ist ein guter Anfang... Wichtig ist - lerne Deinen Hund "Lesen" - beobachte ihn und hinterfrag sein Verhalten. Hund richtig halten ist learning by doing -
 
Nein, ich hab keine Angst was falsch zu machen.
Es ist nur interessehalber, da ich viel drüber lese ;)

wie erkennt man bei einem hund, dass er verhaltensgestört ist ? wie äußert es sich ?
 
Ich hab mal ne Frage,

Jetzt ist aber meine Frage, ab wann gelten Hunde verhaltensgestört bzw -auffällig ?

Hallo,

Hunde sind dann verhaltensgestört, wenn ihr Verhalten vom "durchschnittlichen Normverhalten" eines Hundes unter Berücksichtigung rassespezifischer Eigenschaften, auffällig abweicht.



Wie kann man das beurteilen ?

In dem man "normales" Verhalten aus dem FF kennt und somit Abweichungen feststellen kann.

und noch wichtiger, was tut man dagegen ?

Kommt auf die Auffälligkeit an! Es gibt sicher Auffälligkeiten (z.B. bei isolierter Aufzucht -ähnlich dem "kaspar-Hauser-Syndrom beim Menschen-), die sind so schwerwiegend, dass man kaum da gegen ankommt und Eunthanasie die beste Lösung ist. Viele angebliche Verhaltensstörungen sind aber lediglich durchaus normales Hundeverhalten, in den jeweiligen Lebenssituationen von Hund und Halter jedoch nicht tragbar. Da kann man dann sehr gut mit Erziehung und Ausbildung kompensieren.

Kann ein Hund, von Geburt an "gestört" sein oder entwickelt sich das ?

Von Geburt an gestört kann ja eigentlich nur aufgrund eines genetischen Defektes oder einer "Geisteskrankheit" sein. Kommt wohl eher seltener vor, gibt es aber auch. Die schwersten Verhaltensstörungen entwickeln sich wohl durch Traumata oder isolierte Aufzucht sprich mangelnde oder fehlende Sozialisation und Habituation.


Was muss man eigentlich tun, damit der Hund "normal" bleibt ?

Ihn normal als Hund behandeln und Hund sein lassen. Er ist weder ein Mensch im Hundepelz noch ein Steifftier.


Und durch was wird er zum "auffälligen" Hund ? s.o.

Ich weiß viele fragen, aber es interessiert mich halt :D

Grüße Doris
 
ich denk mal für manche ist der Hund "verhaltensgestört" weil er nicht so ist wie er sein sollte oder wie man sich den Hund wünscht oder weil der andere der selben Rasse ganz anders ist. Ein anderer würde den selben Hund wieder als "normal" ansehen

Hund sein wird in der heutigen Zeit ja auch immer schwerer...jeder Pups MUSS was bedeuten...da muss Hund ja gestört werden :p
 
Geistig behinderte Hunde ... Ich denk schon dass es sowas gibt, aber gesehen hab ich noch keinen bzw wäre es mir nicht aufgefallen ...

Können Hunde eigentlich auch Kopfschmerzen oder Übelkeit oder so haben ? So ganz alltägliche kleine wehwehchen ?
 
Hallo

Es gibt sie sicher, die verhaltensgestörten Hunde. Meiner Meinung nach wird aber viel zu "leichtfertig" mit diese Diagnose umgegangen.
Oft ist es rassebedingt, antrainiert ,falsche Haltung oder falsche Prägung.
Seit ich mit Hunden arbeite, habe ich "nur" ganz wenige Fälle von echter Verhaltensstörungen erlebt.
Z.B.
Ein Border mit stereotypem Verhalten (rannte immerzu im Kreis und leckte dabei mit der Zunge den Boden, war nicht mehr ansprechbar )
Einen Rottweiler (plötzliches aggressives Verhalten, Hirnüberdruck, konnte behandelt werden in der Klinik)

;) Kann auch sein, dass ich Verhaltensstörung anders definiere. Was für mich einfach eine "Macke" ist, mag für andere schon eine Verhaltensstörung sein.

@ Schnuppal
Sicher können Hunde auch Kopfweh usw. haben. Schmerzen empfinden sie genauso wie wir.

LG Yvonne
 
Hi,

ich stimme zu: echte Verhaltensstörungen gibt es sicher weit weniger häufig als gedacht.

Hier mal ein ganz ganz übles Beispiel von Autoaggression (auch wenns bei clipfish und youtube unter "lustige" Tiervideos läuft).

http://www.clipfish.de/video/635330/geisteskranker-hund/

In einem Seminar dass ich besucht habe wurde mal ein Fall von "Hundeauthismus" vorgestellt (Hund ,6 Monate). Allerdings kam man auch hier nur über Ausschlussdiagnose dazu (Hund nachweislich gut ,optimal aufgewachsen, keine Traumata, keine organischen Ursachen, etc.), dass eine derartige Störung vorliegt. Wobei man mit Vergleichen zum Menschen hin natürlich immer vorsichtig sein muss.

Grüße Doris
 
Doris, vielen Dank für deine beiden postings, erspar ich mir das Schreiben;), weil ich genauso denke.
lg Heidi
 
Vielleicht wäre es mal ganz gut zu definieren was hier unter Verhaltensstörungen verstanden wird - es ist ein sehr dehnbarer Begriff der inflationär verwendet wird :confused:
 
Vielleicht wäre es mal ganz gut zu definieren was hier unter Verhaltensstörungen verstanden wird - es ist ein sehr dehnbarer Begriff der inflationär verwendet wird :confused:
als verhaltensstörung würde ich solches verhalten bezeichnen dass stark vom natürlich normalverhalten abweicht, eben wie doris es schon geschrieben hat. ein hund der verlassensängste hat oder leinenagressiv ist ist noch lange nicht verhaltensgestört. ein hund wie im oberen video (wo es mir echt kalt den rücken runtergerannt ist) der sich selbst verletzt, oder das bekannte im kreis laufen, fliegenschnappen etc sind echte verhaltensstörungen(ich glaube man nennt das zwangshandlungen, oder?). es ist denk ich schwer alles aufzuzählen was da darunter fällt.

verhaltensstörungen sind nicht angeboren (das wäre dann geistig behindert) sie werden durch schweres trauma oder durch gesundheitliche probleme ausgelöst.sie sind (darf ich das so ausdrücken?) sinnlos aber der hund kann nicht anders, wie oben beschrieben der hund der im kreis läuft und nicht mehr ansprechbar ist. ein hund der zum spass 5 mins im kreis rennt und seinen schwanz jagd ist garantiert nicht verhaltensgestört.

eine grauzone ist für mich fehlende körpersprache. egal ob nicht erlernt oder abtrainiert.

würde mich aber intressieren ob meine devinition so stimmt :)
 
als verhaltensstörung würde ich solches verhalten bezeichnen dass stark vom natürlich normalverhalten abweicht,

so ist es, das ist (beim Menschen) so definitiert, und ich sag mal, beim Hund wird es nicht anders sein.
Dazu kommt noch, dass ein subjektiv empfundenes Leid (also vom Hund) damit verbunden sein müßte
siehe wiki
das deckt sich so ziemlich mit dem, was Doris gesagt hat

Das Schöne, wenn man einen gut geprägten Hund ab der 8.Woche hat, ist, dass dieser eine "Störung" nie schon "unverbesslich" mitbringt, sondern alles, was der Hund macht ist eine Reaktion auf das Verhalten des Besitzers - ergo kann auch alles, was man (als Besitzer) "verbrochen" hat, wieder verbessern.

Vielleicht ... - es ist ein sehr dehnbarer Begriff der inflationär verwendet wird :confused:
Ja, leider - wobei viele gerne vergessen, dass ein Hund ja nur das Verhalten des Menschen widerspiegelt. D.h. dass ich bei jemanden, der seinen eigenen als "gestört" bezeichnet (und den Hund schon jahrelang hat, ...) - sagen wir - hellhörig wäre.
 
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