Ab wann spricht man von Jagdtrieb?

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MissMerlin

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Ich hab mir gestern ein Anti-Jagt-Training auf einer Homepage durchgelesen.
Dort wird zwischen Jagdtrieb und Hetztrieb unterschieden.

Kurz zur Erklärung: Jagdtrieb: Der Hund sucht aktiv nach Spuren und verfolgt die Beute.
Hetztrieb: Die Beute wird nicht aktiv gesucht, aber bei Auffinden gehetzt und erlegt.
So jedenfalls hab ich das verstanden.

Folgendes Szenario: Mein Hund steht auf dem Feld und spielt mit einer Freundin (diese war angeleint, weil sie nicht springen darf). In dem Moment kommt ein Reh und läuft ca. 5m an meinem Hund vorbei. Mein Hund sprintet los und verfolgt das Reh. Ich versuch ihn mit sämtlichen Mühen zurückzurufen. Das Reh rennt in das Wäldchen, Hund hinterher. Da kommt der Hund auf einmal zurück, weil ihn das Reh im Wald abgehängt hatte.
Die ganze Aktion von der Sicht bis zum Zurückkommen hat maximal drei Minuten gedauert. (Wobei er nach zwei Minuten wieder auf dem Rückweg war)
Als er wieder da war, habe ich ihn mächtig gelobt, dass er gekommen ist, und ein feines Leckerli gegeben.

Was mache ich jetzt? Ist das Jagd- oder Hetztrieb? Ab sofort nur noch Schleppleine, bis er 100%ig bei Stop stehen bleibt?

Ich habe echt nicht gewusst, dass es dort Rehe gibt, denn da sind nur Felder und ein Miniwäldchen und gleich dahinter eine Siedlung. Dort gehen auch sehr viele Leute immer spazieren und zwei Hundebesitzer die den Vorfall mitbekommen haben, bezeugten ebenfalls, dass sie noch niemals ein Reh dort gesehen hätten. Das ganze war am helllichten Nachmittag.
 
hallo!

also ich würde weder von „jagdtrieb“ noch von „hetztrieb“ sprechen, da ich keine anhängerin des meines erachtens nach veralteten triebmodells bin, sonder allgemein von „jagdverhalten“.

„jagdverhalten“ ist einerseits genetisch disponiert andererseits erlernt.
das ursprüngliche genetisch disponierte jagdverhalten eines beutegreifers wäre:
orten -> fixieren -> anschleichen -> hetzen -> packen -> töten -> zerlegen -> fressen

je nach rasse wurde die eine oder andere sequenz verstärkt herausgezüchtet. habe gelesen, dass dein hund eine mischung aus border und setter ist, dies würde unter umständen bedeuten, dass die sequenz des „fixierens“ bei deinem hund besonders ausgeprägt ist, d.h. hund steht mit angespannten muskeln (oder auch „borderlike“ in geduckter haltung) kurz bevor er losstartet.
dies wär, wenn man dran arbeiten würd, auch der moment, den es zu belohnen gilt, denn dies ist sein job, den hat er gut gemacht, mehr braucht er net zu tun ;)

bei vielen hütehunden wäre nämlich der ablauf folgender:
orten -> fixieren (deutlich hervorgehoben) -> anschleichen (deutlich hervorgehoben) -> hetzen
bei vielen vorstehhunden:
orten -> fixieren (deutlich hervorgehoben), kein anschleichen, aufscheuchen = erfolgloses packen.

soviel kurz zur genetischen disposition des jagdverhaltens.

das große problem des jagdverhaltens ist für den halter, dass dieses sehr stark selbstbelohnend ist. sprich ein hund der jagd wird durch das jagen belohnt und wird öfter jagen.
möglichkeiten, warum dein hund damit begonnen hat, wären z.b. folgende:

- zu wenig beschäftigung/langeweile/keine „action“ während des spazierganges
- erlernt (is es ein rescue-hund, dann musste er so vielleicht mal überleben)
- genetisch fixiert
- übersprungshandlung: sprich eine handlung die aus einem konflikt entstanden ist, in deinem fall unter umständen das spielen mit dem anderen hund, der an der leine war
(kurze anmerkung am rande: puh, ob das wirklich gscheit is, einen angeleinten hund, mit einem unangeleinten hund spielen zu lassen…..)

allgemein würd ich in gegenden, wo (scheinbar nur) manchmal ein reh auftauchen kann, trotzdem den hund nicht die ganze zeit ohne leine laufen lassen, sondern nur abschnittsweise, nämlich dort, wo ich alles überblicken kann und unter umständen das reh zuerst seh.
weiters solltest du
- aufmerksamkeit dir gegenüber z.b. "blickkontakt einfangen" trainieren. sprich: immer wenn dich dein hund anschaut, gibt’s z.b. ein lecki,
- aufpassen, das der hund innnerhalb eines gewissen radius bleibt, also rückrufen einüben (zuerst ohne ablenkung später mit a bisserl usw. – anfänglich wirklich nur dann rufen, wenn er sicher kommt!!)
- und natürlich die zeiten, wo er „leinelos“ ist deinen hund auch beschäftigen (z.b. schnüffelspiele, kurze übungseinheiten, lecki werfen,…)

wenn’s dort wirklich so ist, dass sich nur alle 3 jahre ein reh hinverirrt, könntest damit duchkommen, in wildreichen gegenden schaut die sache natürlich wieder ganz anders aus ;) !
die tragödie dran ist jedoch die: je öfter dein hund das jadgverhalten wiederholt, desto besser ist es eingelernt und desto öfter wird er’s anwenden. wies bei dir jetzt wildmäßig wirklich aussieht, und ob du ihn in den freilaufphasen mit der schleppe absichern solltest, kannst nur du selbst einschätzen, da von uns niemand vor ort ist.

greez
mia
 
Hallo!!

Also ich denke, dass es sich in diesem Fall um Hetztrieb handelt, wobei auch ich grundsätzlich nicht zwischen Jagd-und Hetztrieb unterscheide, es ist einfach Jagdverhalten, wie Mia schon sagte, was unbedingt unterbunden werden muss.

Am Anfang hatten wir mit unseren Hunden auch dieses Problem.
Wir haben folgendes gemacht:(hört sich "brutal" an, hilft aber bei den meisten Hunden);)

Wenn der Hund losläuft musst du ihn rufen, da er ja in deinem Fall nicht hört wirfst du ihm einfach etwas hinterher (irgendwas, hauptsache etwas, womit er sich nicht verletzen kann) , du musst ihn natürlich treffen, sonst bringt das nix. Nebenbei musst du ihn natürlich rufen, sonst versteht er den Zusammenhang nicht. Und sobald er wiederkommt gibst du ihm, wie du sagtest ein Leckerchen.

Ích hoffe, dass ich dir ein bisschen helfen konnte! Viel Erfolg! :)

LG Steffi
 
Hallo!!


Wenn der Hund losläuft musst du ihn rufen, da er ja in deinem Fall nicht hört wirfst du ihm einfach etwas hinterher (irgendwas, hauptsache etwas, womit er sich nicht verletzen kann) , du musst ihn natürlich treffen, sonst bringt das nix. Nebenbei musst du ihn natürlich rufen, sonst versteht er den Zusammenhang nicht.

die 10.000 euro frage:

was wird der hund bei dieser vorgehensweise wohl lernen :rolleyes: ?

so a verknüpfung von hund-rufen und aversiven reiz (drüber lass i mi jetzt net näher aus...) kann sehr wohl einen zusammenhang geben (wenn der reiz gut getimet is...), den der hund lernen wird...

doch welcher wird denn das wohl sein :o ....

greez
mia
 
hallo!

je nach rasse wurde die eine oder andere sequenz verstärkt herausgezüchtet. habe gelesen, dass dein hund eine mischung aus border und setter ist, dies würde unter umständen bedeuten, dass die sequenz des fixierens bei deinem hund besonders ausgeprägt ist, d.h. hund steht mit angespannten muskeln (oder auch borderlike in geduckter haltung) kurz bevor er losstartet.
dies wär, wenn man dran arbeiten würd, auch der moment, den es zu belohnen gilt, denn dies ist sein job, den hat er gut gemacht, mehr braucht er net zu tun ;)

Ja, er ist entweder Border/Setter oder Border/Retriever.

bei vielen hütehunden wäre nämlich der ablauf folgender:
orten -> fixieren (deutlich hervorgehoben) -> anschleichen (deutlich hervorgehoben) -> hetzen
bei vielen vorstehhunden:
orten -> fixieren (deutlich hervorgehoben), kein anschleichen, aufscheuchen = erfolgloses packen.

Also dieses Fixieren ist bei meinem Hund sehr stark ausgeprägt. Egal ob Hund, Mensch, oder Katze: Er bleibt stehen und konzentriert sich darauf. Dann bring ich ihn vor dort auch nicht weg. Nicht mit leckerlie oder sonst was. Erst wenn das erspäte nicht mehr zu sehen ist, oder uninteressant geworden ist, dann lässt er sich auch ablenken. Solange er an der Leine ist, springt er aber auch nicht los. Er ist mir erst ein einziges Mal in die Leine gerannt, da saßen Enten ganz nah (die ihn aber zuvor nicht die Bohne interessiert haben)
Soll ich das belohnen? Und wenn, wie? Leckerli ziehen in dem Moment nicht. Einfach mit der Stimme?

das große problem des jagdverhaltens ist für den halter, dass dieses sehr stark selbstbelohnend ist. sprich ein hund der jagd wird durch das jagen belohnt und wird öfter jagen.
möglichkeiten, warum dein hund damit begonnen hat, wären z.b. folgende:

- zu wenig beschäftigung/langeweile/keine action während des spazierganges - Problem ist, dass er nicht spielt. Also mit Stöckchen werfen oder so, das müssen wir erst lernen, nur weiß ich nicht, ob das mal was wird.

- übersprungshandlung: sprich eine handlung die aus einem konflikt entstanden ist, in deinem fall unter umständen das spielen mit dem anderen hund, der an der leine war - Also ich glaub eher, das war, weil das Reh 5m neben ihm vorbei gerannt ist :)

(kurze anmerkung am rande: puh, ob das wirklich gscheit is, einen angeleinten hund, mit einem unangeleinten hund spielen zu lassen..)
Das war auch nicht meine Idee und die der Hundehalterin. Die beiden haben gespielt und dann wären wir in entgegengesetze Richtung weggegangen. Terry war nur der Meinung er könne mit seiner Freundin mit, und ist umgedreht und zu ihr gerannt. :mad:


- aufmerksamkeit dir gegenüber z.b. "blickkontakt einfangen" trainieren. sprich: immer wenn dich dein hund anschaut, gibts z.b. ein lecki,
Ja, das machen wir schon. War ein Tipp unserer Huschu

- aufpassen, das der hund innnerhalb eines gewissen radius bleibt, also rückrufen einüben (zuerst ohne ablenkung später mit a bisserl usw. anfänglich wirklich nur dann rufen, wenn er sicher kommt!!)
Zuhause funktionierts, draußen ist leider immer irgendeine Ablenkung (siehe fixieren)

- und natürlich die zeiten, wo er leinelos ist deinen hund auch beschäftigen (z.b. schnüffelspiele, kurze übungseinheiten, lecki werfen,)
Machen wir teilweise, nur das mitn Schnüffeln haut nicht so unbedingt hin.

wenns dort wirklich so ist, dass sich nur alle 3 jahre ein reh hinverirrt, könntest damit duchkommen, in wildreichen gegenden schaut die sache natürlich wieder ganz anders aus ;) !
die tragödie dran ist jedoch die: je öfter dein hund das jadgverhalten wiederholt, desto besser ist es eingelernt und desto öfter wird ers anwenden. wies bei dir jetzt wildmäßig wirklich aussieht, und ob du ihn in den freilaufphasen mit der schleppe absichern solltest, kannst nur du selbst einschätzen, da von uns niemand vor ort ist.

Ja, ich hab mir jetzt mal ne Schlepp besorgt, und werde in nächster Zeit auch damit agieren. Das Problem ist nur, dass Terry ganz genau checkt, ob da ne leine ist oder nicht. Und auch weiß, dass ihm an der Leine mehr oder weniger nichts anderes übrigbleibt, als zu folgen.

greez
mia

jedenfalls danke für deine Erklärungen und Anregungen. Das mit dem Fixieren wusste ich nicht. :)
 
Dort wird zwischen Jagdtrieb und Hetztrieb unterschieden.

Also da würde mich auch mal eine Erklärung interessieren.
Magst mir nicht mal den Link zu der Seite als PN schicken, bitte.

Mia:
also ich würde weder von jagdtrieb noch von hetztrieb sprechen, da ich keine anhängerin des meines erachtens nach veralteten triebmodells bin, sonder allgemein von jagdverhalten.
Genau so würde ich das auch sehen. Der Hetztrieb ist ein "BESTANDTEIL" des Jagdverhalten eines Hundes.
 
Hallo Miss Merlin,

ich habe hierzu schon Erfahrungen gemacht. Als ich meinen Hund vom Tierheim übernommen hatte, hatte ich keine Ahnung, dass sowas passieren kann. Eine gute Freundin (und Hundeerzieherin) hatte mir den Tipp mit der langen Laufleine gegen. Damit ist ein leichtes "Seil" (Strick, ca 25 Meter, mit einem dicken Knoten am Ende..) gemeint, an den Du einen Karabiner befestigst. Wichtig ist, dass der Hund sich erst an das Gewicht gewöhnen muss, also läuft man in der/den ersten Woche(n) mit Hund und Strick ohne ihn den Strick zu benutzen. Wenn das zusätzliche Gewicht dann schon gar nicht mehr auffällt, kannst Du es einsetzen. Aber Vorsicht damit. Hunde sind um einiges schlauer wie wir meinen.. Wenn Du z.B. Deinen Hund rufst "Hier" und er kommt nicht und Du nochmal und nochmal rufst, ihn nicht zurückholst und nicht auf Deinen "Befehl" bestehst..., weiss er sehr bald, dass er es nicht ernst nehmen muss. Heisst, mit der langen Laufleine, den"Befehl" rufen, also z.B. "Hier", Hund kommt nicht, "Nein" und auf das Seil treten (Hund kann nicht mehr weiterrennen). Nochmals "Hier". Kommt immer noch nicht? Laufe auf dem Seil zu Deinem Hund und bringe ihn zurück zu dem Punkt wo er hinkommen sollte (niemals am Seil ziehen..) Wenn der Hund mal weiterrennt, stoppt der Knoten am Ende das ganze... Ich habe dies eine Saison im Herbst bei Abenddämmerung am Waldesrand gemacht und von meinem Hund davon so viel Respekt bekommen, dass ich sie jederzeit überall abrufen kann. Natürlich kannst Du auch mit Leckerlis danach belohnen, bei mir gab es das nie. Ich möchte dass mein Hund das für mich und nicht für Teigstückchen macht - die gibt es später zum Gehirntraining und spielen ;-)
Kleiner Tipp: Im Winter bei Schnee ist die lange Laufleine nicht zum Anwenden, da sie sich im Schnee verheddert..aber wenn es schneelos ist und Du nicht durch Gestrüpp gehst, gar kein Problem.
Lieben Gruss
Sonni
 
die 10.000 euro frage:

was wird der hund bei dieser vorgehensweise wohl lernen :rolleyes: ?

so a verknüpfung von hund-rufen und aversiven reiz (drüber lass i mi jetzt net näher aus...) kann sehr wohl einen zusammenhang geben (wenn der reiz gut getimet is...), den der hund lernen wird...

doch welcher wird denn das wohl sein :o ....

greez
mia


ich weiß, wie du das meinst, aber es hilft wirklich!
Klar, die Methode hört sich blöde und nicht grad hundefreundlich an, aber solange du dem Hund nicht wehtust, ist das doch in Ordnung?!
Er lernt, dass er nicht mehr hinterherzulaufen hat und dass das Frauchen trotzdem bei ihm ist und ihn jederzeit zurückholen kann.
Naja, ist halt meine Meinung.
Und wiegesagt, solange man den Hund nicht verletzt oder wehtut...

LG Steffi :)
 
Andere Hunderassen nehmen vielleicht nicht diese Vorstehhaltung ein, aber bleiben zumindest stehen und fixieren einen Punkt. Genau in dem Moment ist es sinnvoll seinen Hund zu loben oder optimalerweise dieses Verhalten zu clicken. Dies klingt im ersten Moment paradox, weil der Hund in seinem Interesse für Wild nicht auch noch bestärkt werden soll. Es gibt dazu drei Gedanken:

a) ein Hund der steht, kann kein Wild jagen. Nach und nach steht er vielleicht so lange, bis ich ihn in Ruhe anleinen und mitnehmen kann.

b) das Anzeigen von Wild akzeptiert der Hund eventuell als Alternativverhalten zum Jagen

Ist ein Auszug aus dieser Seite...



Und genau DAS glaub ich nicht, weil

1.) dem Hund im Moment des Innehaltens oder Vorstehens das Lob sch.....egal ist, er schaltet ab, er konzentriert sich auf das Wild.

2.) ist oft der Moment des Innehaltens (sichten des Wildes) nur ein Bruchteil eines Augenblicks, und er startet dann los. Also ist die Hoffnung, daß er irgendwann so lange steht, bis man ihn anleinen kann, irgendwie........

3.) ist das Anzeigen von Wild für ihn das "Vorspiel". Im Normalfall fällt dann ein Schuß und der Hund darf apportieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß das so klappen kann, weil ein Hund, der wirklich jagen WILL, der schaltet ab, der sieht nur mehr seine Beute und pfeift in dem Moment auf Lob oder Schepperdosen.
Für mich ist das eine ähnliche Situation wie bei einem leidenschaftlichen Raufer. Wenn er raufen will, dann dreht er ab. Der hört nix, der sieht nix, spürt keinen Schmerz, er hat nur ein Ziel - auf den "Feind".

lg
Karin
 
forintos:
Das mit dem "Zauberwort" funktioniert (zumindest bei uns)
Ich hole meine sogar aus der Hetzphase zurück.
Es muss nur wirklich 100% "sitzen".
 
Hast du diese Seite auch schon mal gelesen?
Nein Georg, ich stell Links rein, ohne mir die Seite vorher angesehen zu haben. :rolleyes:

Natürlich habe ich sie gelesen - und das dazugehörige Buch ebenfalls. ;)
Hört sich toll an, ist jedoch m.M. nach nur der Erfahrungswert mit einem eher "schwach im Trieb" stehenden Hund entnommen.
Da ich selber mit AJT kaum Erfahrung habe, möchte ich nicht beurteilen, wie jagdlich hoch motiviert ein Hund tatsächlich ist oder ob es zu meinen bisherigen Erfahrungswerten noch Steigerungsmöglichkeiten gibt.

Ich habe einfach nur einen Link reingestellt, von dem ich glaube, daß er hilfreich sein kann. :)

Pass nur auf, das dein Hund nicht glaubt, dass er noch zu langsam läuft
Seh ich auch so. :D

Ein Verhaltensabbruch über Wurfkette/Disk kann meines Erachtens nur dann fruchten, wenn der Hund das Geräusch bereits als Vorbote einer unangenehmen Einwirkung begriffen hat. Und dann wäre es noch sehr wichtig, den einen Zeitpunkt zu erwischen, wo der Hund überhaupt noch in der Lage ist, etwas von außen kommendes wahrzunehmen. Nämlich den sehr kurzen Moment der Orientierung, bevor der Hund losstartet.

Dem bereits lossprintenden Hund etwas hinterherzuwerfen, ist nahezu aussichtslos, weil mit jedem Meter, den der Hund sich entfernt, auch die Treffergenauigkeit sinkt.

LG, Andy
 
@ Andreas Mayer

Würdest du meinen Hund als hochtriebig bezeichnen? Oder schaukelt sich das mit der Zeit hoch? Er kam ja nach 2 Minuten zurück. Muss ich damit rechnen, dass er beim nächsten Mal nicht so schnell aufgibt?

lg
 
Würdest du meinen Hund als hochtriebig bezeichnen?
Das kann ich auf Grund der Beobachtungen eines anderen Menschen nicht sagen. Denn die Einschätzungen über die Motivationslage eines Hundes ist doch sehr individuell. Das, was Dir als hochmotiviert erscheint, könnte sich für mich als Normalverhalten darstellen. :)
Oder schaukelt sich das mit der Zeit hoch?
Definitiv. Da jegliches Hundeverhalten durch Lernerfahrungen beeinflußt wird und Jagen noch dazu selbstbelohnendes Verhalten ist (auch wenn der Hund keinen Erfolg hatte), ist auf jeden fall mit einer Festigung und Verstärkung dieses Verhaltens zu rechnen.
Er kam ja nach 2 Minuten zurück. Muss ich damit rechnen, dass er beim nächsten Mal nicht so schnell aufgibt?
Entweder das, oder er versucht es öfter. In 2 Minuten kann Dein Hund übrigens 10 mal erschossen werden oder 5 mal überfahren werden usw.. Das ist also eine ganz schön lange Zeitspanne.

LG, Andy
 
Supersignal! Funktioniert bei meiner Jüngsten ganz super ( nomen es omen ) - schon nach kurzer Zeit. Wir haben das gerade mal 2-3 Wochen geübt.
Allerdings gehe ich jetzt nur mehr und ausschließlich ausgerüstet mit Pfeife und einer 100gr Schale Katzenfutter aus dem Haus.....:)

Wenn man damit den Anfängen wehrt, halte ich das für die einfachste, schnellste und beste Lösung. Ist die Entwicklung schon fortgeschritten ( also kommt nach Deiner Beschreibung zum Hetztrieb der Jagdtrieb dazu und wird auch noch verstärkt und ausgebaut ), dann reicht das wohl nicht mehr, aber so weit seit Ihr ja noch nicht;) .
 
Naja, hochtriebig wäre für mich, wenn er aktiv Spuren sucht, und wegbleibt, bis er was gefunden (und eventuell erlegt) hat.

Das Verhalten, das meiner gezeigt hat, würde ich als normal für einen Hund bezeichnen. Wenn ein Reh so knapp bei einem Hund vorbei läuft, muss das schon ein perfekt abgerichteter Hund sein, wenn der da keinen Zucker machen würde. Bzw. war ich froh, dass er so schnell wieder da war. Dafür hab ich ihn dann auch gelobt.

Du hast natürlich recht: Wenn da ein Jäger gewesen wäre, hätte er ihn erschossen, keine Frage. Vor allem unsere fackeln da nicht lang.
 
Supersignal! Funktioniert bei meiner Jüngsten ganz super ( nomen es omen ) - schon nach kurzer Zeit. Wir haben das gerade mal 2-3 Wochen geübt.
Allerdings gehe ich jetzt nur mehr und ausschließlich ausgerüstet mit Pfeife und einer 100gr Schale Katzenfutter aus dem Haus.....:)

Wenn man damit den Anfängen wehrt, halte ich das für die einfachste, schnellste und beste Lösung. Ist die Entwicklung schon fortgeschritten ( also kommt nach Deiner Beschreibung zum Hetztrieb der Jagdtrieb dazu und wird auch noch verstärkt und ausgebaut ), dann reicht das wohl nicht mehr, aber so weit seit Ihr ja noch nicht;) .

Das mit dem Supersignal: Versteh ich dass so, dass der Hund da auf ein Signal, dass nur sehr selten ertönt, trainiert wird und heißt, dass er dann, egal was er gerade macht, sofort kommen muss?
Wie trainiert man das am besten? So, wie alles andere? Nur wie wird es für den Hund nicht alltäglich? Weil wenn ich es trainiere, muss ich es ja öfter anwenden. :confused:
 
forintos:
Das mit dem "Zauberwort" funktioniert (zumindest bei uns)
Ich hole meine sogar aus der Hetzphase zurück.
Es muss nur wirklich 100% "sitzen".


Ja, glaub ich Dir. Aber das Zauberwort und die "Generalisierung", die im Artikel beschrieben wird, ist nichts anderes als Gehorsam auf Distanz. (Übungen aus der GH, die man im "Alltag" vertiefen oder verändern muß)

Auf gut Deutsch, wenn ich meinem Hund auf allen möglichen und unmöglichen Plätzen und Orten ein "down", "platz" oder "stopp" beibringe, dann die Distanz immer wieder erhöhe und Ablenkung einbaue, sollte es klappen.

Wobei ja völlig wurscht ist, welches Wort ich verwende, es muß so lange trainiert werden, bis es 100% sitzt.

lg
Karin
 
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