6 Monate alte Hündin - Zu viel neues, Angst vorm "Gassi gehen"?!

Keltin

Neuer Knochen
Hallo :)

Ich werd wahrscheinlich unglaublich viele, unglaublich dumme Fragen stellen, die ihr schon längst nicht mehr hören könnt, aber ich bitte um Nachsicht. ;)

Kurz und knapp: Unsere kleine weigert sich raus zu gehen.

Im Detail: Gestern Abend ist die 6 Monate alte Labrador-Mix Hündin Dana bei uns eingezogen. Wir haben sie über die Animalhope Tierhilfe gefunden.

Mein Problem ist jetzt, das sie davor scheut raus zu gehen. Sie ist keine Leine gewohnt und als sie heute Morgen nicht raus wollte, hat mein Mann sie genommen und runter auf die eingezäunte Wiese vor unserem Haus getragen. Dort ist sie rumgetollt, hat geschnuppert und sich gefreut, auch die vorbeifahrenden Autos haben ihr nichts ausgemacht. Mein Mann hat sie auch wieder hoch getragen, ist wahrscheinlich total blöd und schlecht für die Erziehung, aber wir hatten noch kein passendes Halsband und wir wollten sie nicht frei laufen lassen, weil sie auf ihren Namen noch nicht wirklich hört.

Mein Mann ist dann "verrichter Dinge" zur Arbeit gefahren und ich hab für die süsse schnell ein Halsband und eine Leine, sowie ein bisschen Spielzeug und einen Kauknochen, gekauft. Ich war ca 30 Minuten später wieder zuhause, die kleine hat sich gefreut aber nichts angestellt oder so, nur hat sie im Vorzimmer auf den Teppich gemacht. Ich hab kein großes Drama draus gemacht, ich hab sie nicht geschimpft oder so, weil ich sie ja nicht dabei "erwischt" hab. Ich hab es nur weg gemacht und den Teppich in die Waschmaschine geschmissen. Ich war mir nicht sicher ob das gut ist, wenn ich sie gleich alleine lasse, aber ohne Leine und Halsband geht halt nix.

Ich wollte dann kurz darauf auch mit ihr raus, das Halsband hat sie sich anstandtslos gefallen lassen, aber die Leine hat sie doch sehr verwirrt.
Sie wollte dann gar nicht raus, das sich hingestetzt und keinen Centimeter bewegt. Nun dachte ich, die kleine muss doch raus :(
Ich hab gewartet, bis sie wieder aufgestanden ist, und hab sie runter getragen. Vor dem Haus wollte ich sie aber selber laufen lassen.
Na toll, in dem Moment standen 6 oder 7 Leute vor dem Haus, die sich eine Wohnung in der Nachbarstiege ansehen wollen... Das, die neue Umgebung, das neue Frauchen, der starke Wind, und das plötzlich die beiden anderen Hunde, die noch in der Pflegestelle gewohnt haben, nicht mehr da waren hat bestimmt für eine Menge Stress gesorgt bei der kleinen.

Sie ist ein paar Schritte gelaufen und dann das gleiche Spiel wie oben, sie hat sich hingesetzt und gut. "Ich bleib jetzt hier sitzen und du kannst nix dagegen machen!" Ich hab mich vor sie gehockt und mit ihr gesprochen, versucht sie zu locken, zu beruhigen, es hat nix geholfen. Nach 10 Minuten die wir da sassen hab ich sie wieder ins Haus getragen. Im Flur hab ich sie abgesetzt, sie sollte wenigstens allein wieder rein laufen. Ich hab die Wohnungstür aufgeschlossen und die Leine abgemacht, da ist sie auch Schwanzwedelnd rein gelaufen. :eek:

Als ich ihr ein bisschen Futter zurecht gemacht hab, hat sie auf den Teppich im Wohnzimmer gepinkelt. Ich hab mich geärgert, aber weil sie schon wieder auf ihrem Kissen am anderen Ende des Zimmers lag, konnte ich sie schlecht Schimpfen, sie wüsste ja gar nicht wofür.

Bei der Pflegestelle hatte sie einen großen Garten zu dem sie, so weit ich das verstanden habe, jederzeit Zugang hatte. Dort war sie auch Stubenrein.

Mach ich was Grundlegendes falsch, ist das nur der Stress durch die ganzen Veränderungen, oder habt ihr Tipps für mich?

Sollte ich sie einfach, wie mein Mann das gemacht hat, alle 2 Stunden runter auf die Wiese tragen und Loben und belohnen wenn sie draussen macht und sonst, wenn ich bemerke, dass sie in die Wohnung macht, mit ihr schimpfen?

Ich bin schon verunsichert, ich will ja, dass sie sich an die Leine und die neue Umgebung gewöhnt.

Ich hoffe ich habe nicht 1000 schreckliche, unverzeihliche Dinge getan und werd in der Luft zerrissen :rolleyes:
Ich bitte euch einfach nur um Rat ;)

Lieben Gruß, Anna
 
schimpfen würd ich garnicht. runtertragen wenns nit anders geht und loben und leckerlie wenn sie macht.
ansonsten braucht ihr sicher viel geduld. bei einem ängstlichen hund event. mit halsband und brustgeschirr runtergehen, damit nichts passieren kann wenn sie panik bekommt. hab leider einen hund gesehen, der vom auto erwischt wurde weil er in der panik abgehauen ist :(

und ich denke ihr seid auf dem besten weg.

achja, zusätzlich das runtergehen üben. event. leckerlies einfach auslegen. vielleicht spricht sie darauf an. das selbe unten. und langsam anfangen. daheim vertrauen aufbauen. immer loben und zeigen was sie richtig macht.
 
Wie schon gesagt, auf jeden Fall nicht schimpfen, am besten erst mal für gar nix schimpfen!

Und ein zusätzliches Brustgeschirr, finde ich auch sehr empfehlenswert! Geführt wird dann über das BG, und das HB mit längerer Leine dran ist nur zur Absicherung.

Ich würde sie auch runtertragen, zurück kann man dann ja mal probieren, anfangs wird sie wohl eher freiwillig nach Hause als in die umgekehrte Richtung.

Teppiche würde ich vorsorglich ganz wegräumen, wenn ein 6 Monate alter Hund noch nicht sauber ist, kann es etwas länger auch dauern.

Viel mit Futterbelohnung arbeiten - das muss man dann halt von der täglichen Ration abziehen.

Wenn ihr mal wo im Grünen seid, wo keine Autos etc sind, kannst Du damit schön das Herkommen üben: immer, wenn sie Dich anguckt, ist sie ganz brav, und wenn sie rankommt, ist sie natürlich noch viel viel braver und bekommt ein Leckerli dafür.
Aber wenn sie mit irgendetwas beschäftigt ist, dann bitte gar nicht erst versuchen, sie zu rufen. Das hat viel Zeit, mehrere Wochen, das muss nicht sofort oder in ein paar Tagen funktionieren! Im Zweifelsfall ( nicht völlig ungefährliche Umgebung ) bleibt sie halt erst mal an der Leine.
 
schließe mich meinen Vortippslern an.
ihr müßt sie jetzt einfach alle paar Stunden konsequent nach draussen bringen zum Lacki machen - und nicht ärgern, wenn sie mal drinnen macht - sie ist erst kurz bei euch und muss erst lernen, wo sie machen darf und wo nicht. das müßt ihr der Kleinen durch konsequentes Rausgehen und fleißiges Loben, wenn sie draussen macht, erst zeigen...

wegen der Leine: keine Angst, aus Nitra weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sich Hunde, die bisher weder Halsband noch Leine kannten, sich innerhalb ein paar Stunden (!) daran gewöhnt.
das wichtigste ist Geduld und dass ihr ihr Zeit gebt. sie schon fordert, aber nicht überfordert..

alles Gute!!
 
Danke für eure Antworten. :)

Nun bin ich schon beruhigter und werd einfach weiter geduldig mit der kleinen runtergehen.

Heute Abend kommt mein Mann eh mit einem BG nachhause, ich hoffe das passt ihr dann auch ;)

Jetzt schläft die süsse erstmal, da kann ich mich auch ein bisschen zurück lehnen :p

Also, noch mal Danke für die Tipps :)

Liebe Grüße, Anna
 
wegen dem "nicht gehen wollen" - kann es sein, dass sie keine stiegen kennt und sich daher nicht "stiegensteigen" traut? (falls ihr nicht im parterre wohnt ;) )
 
Du und Dein Mann scheint ja instinktiv eh alles richtig zu machen. Nur Geduld! Meine Vorredner haben eh schon alles Wichtige fürs Erste erklärt. Alles ist neu für die Kleine, sie muss sich erst mal alles anschauen und Euch richtig kennenlernen, dann kann sie Vertrauen zu Euch aufbauen und dann kommt alles andere. Aber wie gesagt, Ihr dürftet ohnehin über genügend Hundeverstand verfügen.

Alles Gute!
Ulli
 
Ja, das kann sein, bei der Pflegestelle gab es keine Stiegen und wir wohnen im ersten Stock.
Da muss sie eine Stiege bewältigen um raus zu kommen.

Gewöhnt sie sich von allein daran oder kann man ihr das irgendwie "schmackaft" machen?

Ich hab mal gelesen das Welpen nicht mehr Stiegen steigen sollten als unbedingt nötig, ist es dann vielleicht schon zu viel zum raus gehen?

Liebe Grüße, Anna
 
ja, welpen sollen nicht zu viel stiegen steigen. aber auch mein welpe (3,5 monate alt) durfte schon einige stiegen rauf- und runterlaufen, einfach nur zwecks gewöhnung ;)
natürlich nicht zu viel! ich wohne im 3. stock und das wäre viel zu viel, ihn da jedesmal rauf und runtergehen zu lassen.
 
Gar keine dummen Fragen, ihr machts das schon super! :)

Gib ihr einfach ein bisserl Zeit, hab viel Geduld mit ihr und bleib vielleicht mal so lange draußen auf der eingezäunten Wiese, bis sie gemacht hat...und dann gaaaaaanz viel loben!


Viel Spaß mit Eurer Süßen (mein Racker kommt übrigens auch aus Nitra ;) ) und alles Liebe - ihr kriegts das in nullkommanix hin! :)
 
Ja, das kann sein, bei der Pflegestelle gab es keine Stiegen und wir wohnen im ersten Stock.
Da muss sie eine Stiege bewältigen um raus zu kommen.

Gewöhnt sie sich von allein daran oder kann man ihr das irgendwie "schmackaft" machen?

Du könntest dich ja mit leckerlies bewaffnet zum Stiegenanfang stellen und wenn sie Anstalten macht hinaufzugehen - Leckerlie geben, aber bitte nicht drängen.

Ansonsten, herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied. :)

Lg Martina
 
Vielen Dank :) :) :)

Ich war grad nochmal mit ihr unten, da hat sie nach ein paar Minuten schon eifrig rum geschnuppert und letztendlich auch gepinkelt.
Ich hab natürlich sofort einen Freudentanz aufgeführt und sie mit Leckerchen zugeschüttet, bis nur noch die Schwanzspitze zu sehen war :D

(Das ist natürlich nicht wörtlich gemein :p )

Zurück ist sie auch -fast- ganz ohne motivation von mir gelaufen. Die Stiegen hab ich sie raufgetragen und oben abgeleint, da ist sie schon zur Wohnung vorgelaufen. Bin ganz stolz auf die kleine.
Schön, wenn man sieht wie sie sich Stück für Stück wohler fühlt und Vertrauen aufbaut. Freu mich schon auf das Clickern mit ihr, nur erstmal eins nach dem anderem :D


Danke nochmal :) Ich werd sicher auch weiterhin meine Vortstritte und Problemchen mit euch teilen :)

Liebe Grüße, Anna
 
Liebe Anna, ich freue mich, dass sich die Kleine bei euch schon so wohlfühlt. Diese kleinen Problemchen hast du sicher bald im Griff, denn sie ist ein gescheites Kerlchen. War die Pflegemama von ihr, würde mich freuen, wenn ich öfters nur Gutes von ihr höre. Liebe Grüsse
 
Die Vortschritte

Also, sie freut sich schon wenn wir runter gehen mit ihr, wenn wir sie runtertragen wedelt sie schon und sobald wir sie draussen absetzen, läuft sie brav hinter uns her zur Hundewiese.

Sie hat grade auch draussen gekotet. Ich würd sagen, es wird. :)

Ach ja, die Stiegen steigt sie auch, aber wir tragen sie trotzdem. Wenn wir zurück kommen läuft sie immer 2 Stufen hoch und wartet.

Danke, dass ihr mir Mut gemacht hab ;)

Liebe Grüße, Anna
 
als wir xuxu bekommen haben hatte sie panische angst vor haustüren und stiegen. auch gassigehen war der horror. bei unshat locken etc nichts genützt.
die ersten paar tage hab ich sie getragen aber da ich ein rückenproblem habe und wir im 3. stock wohnen musste ich das bald aufgeben. leckerlies auslegen, locken, loben, hat nichts gebracht.

irgendwann hab ich einfach die leine runtergegeben und bin ohne ein wort vorgegangen. und siehe da: ohne leine klappte es! zuerst ging das runterlaufen, 2 tage darauf lief sie (ohne leine und ohne halsband, mit brustgeschirr) wieder hinauf! die leine geb ich jetzt noch runter wenn sie zB zum tierarzt muss wird sie im behandlungszimmer von der leine gelassen. so wird es für sie leichter.

wir gingen anfangs auch alle 2 stunden und zwar so lange bis sie wirklich was gemacht hat. das konnte manchmal schon ein bisschen dauern. sie macht uns jetzt auch noch manchmal in die wohnung aber naja, das wird schon noch. 1x im monat was wegputzen ist mir wirklich sch*egal. ausser als sie in den kasten auf die hosen von meinem freund gemacht hat:rolleyes::rolleyes::D:D:D

beim spazierengehen hatten wir auch das problem, sie will einfach keinen schritt mehr gehen. besonders vor kreuzungen blieb sie einfach stehen. locken, loben, schimpfen, nichts hat was gebracht. so brutal es klingt: wir haben sie einfach mitgeschleift. am bg natürlich, am halsband würd ich das nie machen! 2 spaziergängelang hab ich sie geschleift dann wars vorbei. xuxu musste dazu gezwungen werden dass sie merkt dass nichts passiert. jedesmal wenn ich mit ihr stehenblieb hab ich sie bestätigt: da könnte was sein. deshalb wurde es von spaziergang zu spaziergang schlimmer.

als das klappte hab ich sie auch durch die haustüre nicht mehr getragen. bei der haustüre habe ich sie genau 6x durchgeschleift, jetzt rennt sie schwanzwedelnd auch durch fremde haustüren durch.

ich will dir damit sagen dass du auch für wege aufgeschlossen sein solltest die nicht deinen idealen entsprechen! ich bin gegen zwang und gewalt und das wird auch das einzige mal sein dass ich sie zu etwas gezwungen habe! innerlich hat sich bei mir alles dagegen gesträubt, ich wollte nicht an der leine zerren, wollte sie nicht über den asphalt schleifen aber ich habs gemacht und es hat geholfen.

wenn du das gefühl hast du kommst mit einer methode nicht weiter, dann versuch die nächste! du merkst am besten was dein hund braucht und will, lass dir nicht dreinreden auch wenn dich leute blöd anmachen oder sonstiges, keiner kann dir ein patentrezept geben! was dem einen hund hilft braucht beim anderen noch lange nicht zu wirken!

und das wichtigste: kopfhoch!
 
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