Evolution im Hundeleben...

calimero+aaron

Super Knochen
Weil's im andern Thread zum Thema wurde

und weil es nicht uninteressant ist....

entwickeln sich Hunde im Sinne einer Evolution?
In welchem Zeitrahmen geschieht das?
Was spielt mit? - Bzw. ist mit ausschlaggebend?

Also...Tatsache ist, dass ein Hund KEIN Wolf mehr ist. Dass auch er eine Art von Evolution durchgemacht hat - dank seinem Anschluss an den Menschen.
Auch durch Zucht hat sich der Hund verändert. Waren früher reine Arbeitslinien angesagt - Stichwort Gebrauchshunde - sind es jetzt vornehmlich Familienhunde. Und die Zucht geht auch danach. Eigenschaften wie Familienfreundlichkeit usw. sind angesagt, werden durch Zucht beeinflusst.
Ändert sich da auch das Genmaterial? Ich denke schon.
Ich muss immer wieder bei diesem Thema an dieses Experiment in Sibirien denken, wo die zahmsten Silberfüchse vermehrt wurden. Sie veränderten sich nicht nur im Wesen, sondern sogar im Aussehen.

Evita hat im anderen Thread nun einen Punkt angeschnitten, den ich hier zitieren möchte...unsere Familienhunde leben in einer völlig anderen Umgebung, als die Arbeitshunde von früher. Waren diese im Freien oder höchstens im Zwinger eingesperrt, dürfen viele Hunde heute die Bequemlichkeiten von Couch oder gar Bett genießen.
Was heißt das für die - hier vor allem - geistige Entwicklung der Hunde? Bzw. das Wesen?
Machen sie binnen kürzerer Zeit (wie lang, kann ein Diskussionspunkt sein) eine Art von "Reifungsprozess" durch? Dauert das Generationen oder doch kürzer?
 
Ich möchte das hier von Evita noch zitieren:

Doch gerade in den letzten Jahren, seit es gesellschaftsfähig ist, wenn der Hund mit im Bett schläft oder auf dem Sofa liegt, seit dem hat sich viel verändert, weil der Hund 24/7 bei seinem Menschen sein darf und nicht als Wachhund oder Gartendekorstück herumliegt

Das ist auch meines Erachtens ein nicht unwesentlicher Punkt.
Die Ressourcen haben sich geändert, die Umgebung hat sich geändert. Auch die Ernährung.
Wirkt sich das aus?
 
hm... ich glaube du verwechselst manchmal das Wort "Evolution" mit "Entwicklung" :D

Evolution ist die Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation. Diese Merkmale sind in Form von Genen kodiert, die bei der Fortpflanzung kopiert und an den Nachwuchs weitergegeben werden. Durch Mutationen entstehen unterschiedliche Varianten (Allele) dieser Gene, die veränderte oder neue Merkmale verursachen können. Diese Varianten sowie Rekombinationen führen zu erblich bedingten Unterschieden (Genetische Variabilität) zwischen Individuen. Evolution findet statt, wenn sich die Häufigkeit dieser Allele in einer Population (die Allelfrequenz) ändert, diese Merkmale in einer Population also seltener oder häufiger werden. Dies geschieht entweder durch Natürliche Selektion (unterschiedliche Überlebens- und Reproduktionsrate aufgrund dieser Merkmale) oder zufällig durch Gendrift.
Quelle: wikipedia

Evolution an sich hat eine genetische Grundlage

du sprichst manchmal lediglich eine Entwicklung und Tendenzen in eine gewisse Richtung an
 
hm... ich glaube du verwechselst manchmal das Wort "Evolution" mit "Entwicklung" :D

Quelle: wikipedia

Evolution an sich hat eine genetische Grundlage

du sprichst manchmal lediglich eine Entwicklung und Tendenzen in eine gewisse Richtung an

danke! so ist es;)
natürlich ändert sich die hundewelt, durch entsprechende zucht, wie sich ja auch zeigt. je nach auslese, was mensch für wichtig erachtet. und natürlich gibts auch eine andere mensch-hundeentwicklung, was bindung und verhalten (im sinne von beiderseitigem verständnis-akzeptanz)
bis sich genetisches neu vefestigt hat, dauerts schon noch einige generationen, je nachdem, wieviel schon eingegriffen wurde. dass es noch ne zeit lang dauern wird, zeigt z.b. der urinstinkt jagdtrieb. da kann man viele wenig triebige hunde miteinander verpaaren, dennoch gibts immer wieder ausreißer.

die entwicklung, die die mensch-hundebeziehung durchmacht, sehe ich gar net so unähnlich der menschlichen, siehe kindererziehung. das geht von stockkonservativen-über 68- über zwischendurch auch halbwegs "passenden" (jessas, philosophisches thema!). wir befinden uns grad mittendrin, zw. konservativ und 68 modell:D. hinzu kommen natürlich äußere enwirkungen. so ähnlich seh ichs auch bei der mensch-hundebeziehung, bzw. erziehung. zurzeit grad mittendrin.

die evolution seh ich noch lange nicht soweit, obowhl sie auch rascher voranschreitet, weil gezielter gezüchtet wird (siehe familienhunde).
 
Bei ausschließlich künstlicher Selektion kann nicht mehr von Evolution gesprochen werden.

Die Grundlagen der natürlichen Selektion sind:

- Individuelle Variabilität wird züchterisch unterbunden. Alle Hunde sollen möglichst gleich ausschauen und dürfen sich nicht mehr mit anders aussehenden kreuzen. Der Mensch unterteilt die Gesamtpopulation willkürlich in zahllose Inselpopulationen, von denen viele nicht mehr genetisch gesund sind bzw. gesund bleiben können.

- Die natürliche Überproduktion wird von Tierschützern bekämpft. Es soll jeder Hund ein tolles, langes Leben haben dürfen - das ist aber nicht im Sinne der Natur.

- Struggle for life: Wir schreien nach Intensivmedizin für die tragende Hündin (wozu?), wir "retten" schwache Neugeborene, wir züchten Rassen, deren Zahnwechsel nicht klappt, deren Lebenserwartung minimal ist, bei denen HD bis zu einem gewissen Grad"im Standard erlaubt" ist, die rassebedingt Probleme mit dem Purinstoffwechsel haben, etc, etc, etc.
Alle diese Hunde hätten schlechte Karten, wenn sie nicht wohlbehütete, tierärztlich versorgte Heimtiere wären.

- Survival of the fittest: Zur Fortpflanzung gelangt nicht, wer am besten an seine Umwelt angepasst ist - also ohne Hilfe gebären kann, ohne Schmerzen laufen kann, gesundes Haar und vollständiges Gebiss hat, alles fressen und verdauen kann, ohne Wesenstest mit seiner Umwelt verträglich ist - sondern zur Fortpflanzung gelangt, was gerade am besten gefällt.
Gestern musste der Schäferhund "Kampftrieb" haben, heute sollen es bitte Therapiehund-Qualitäten sein. Die weiße Farbe gefiel hier nicht, dort schon. Der gerade Rücken gefiel im Osten, hier nicht. (Was selbstverständlich weitere Rassen = getrennte Inselpopulationen rechtfertigt:rolleyes:....)

Und Vererbung ... tja... wär in vielen Fällen besser, die Preisträger würden nie dazu kommen, ihre Eigenschaften zu vererben.

Die Hunde unserer Urgroßeltern waren gesund und langlebig - ohne Tierarzt, ohne Geburtshilfe. Sie waren nicht reinrassig, allenfalls Landschläge. Gezüchtet hat nur manchmal ein Schäfer oder Bauer, oft genug wars die Natur.

Heute haben wir Rassehunde an jedem Eck - und Tierarztpraxen an jedem Eck. Die nur von Hunden und Katzen leben.

Ich sehe in der aktuellen Entwicklung zur völlig vom Menschen kontrollierten Zucht einen Irrweg und eine Verschlechterung.
 
Das ist absolut richtig, aber ganz abgesehen davon, dass man eigentlich gar nicht von Evolution reden kann, ist eine Entwicklung von Fähigkeiten, wie sie im Ursprungsthread gemeint war, nicht in dieser kurzen Zeitspanne möglich!

Evita meinte, dass sich die Hunde in den letzten Jahrzehnten so sehr an unsere Lebensbedingungen anpassen mussten und vom Haus- und Hofhund zum Menschenfreund und Begleiter im Alltag wurden...

Zitat von Evitas Bande
Dadurch wurde der Horizont der Hunde erweitert und genauso die Aufnahmefähigkeit und die Intelligenz.


Das ist innerhalb so weniger Generationen schlicht unmöglich!!!

P.S.: denkt an Labormäuse und ihre Reproduktionsrate....wäre so eine Entwicklung möglich, könnten wir uns mit Labormäusen schon längst über Quantenphysik unterhalten ;-)
 
Kann schon sein, dass es genetisch unmöglich ist. Doch durch das Zusammensein, das gefordert werden, die Vielfalt die ein Hund im Leben nun sieht, sei es Stadtspaziergänge oder Urlaub, entwickeln sich Hunde anders als früher. Ihr Horizont ist erweitert, ihre Intelligenz nimmt zu, je mehr man mit einem Hund macht. Das habe ich damit gemeint, im Unterschied zu früher. durch Training, Clicker, Dogdance, Agility entwickeln Hunde ein Selbstbewusstsein und werden anspruchsvoller auch dem Menschen gegenüber. Sie fordern ihre Interessen ein und zeigen deutlich, was sie sich wünschen. Früher sind Hunde geistig versumpft, heute sprudeln Hunde über vor Wissen und Können. Sie lösen Denkspiele und können gelerntes selbstständig im Alltag umsetzen, das ist eine Entwicklung der Neuzeit, das habe ich gemeint, nicht Genetig oder Vererbung.
 
Kann schon sein, dass es genetisch unmöglich ist. Doch durch das Zusammensein, das gefordert werden, die Vielfalt die ein Hund im Leben nun sieht, sei es Stadtspaziergänge oder Urlaub, entwickeln sich Hunde anders als früher.....

Was du hier schreibst hat zwar jetzt eine gaaaanz andere Bedeutung als die "evolutionäre" Entwicklung und ist sicher ANSATZWEISE richtig, aber nicht, weil die Hunde mehr "Selbstbewusstsein" oder "Interessen" haben, sondern weil unser Anforderungsprofil komplizierter und umfangreicher geworden ist und wir auch mehr über Hunde wissen als früher.

Hunde sind jetzt nicht "gescheiter", wir kitzeln nur mehr aus ihnen raus!



Setz dich in ein Auto und fahr ohne dir das Innenleben anzusehen einfach los....auf der Autobahn freust du dich bei dieser ersten Fahrt über die 260 km/h, die der Wagen jaulend schafft!

Jetzt "entwickle" DU (nicht das Auto) dich weiter und "entdecke" den Innenraum deines 997er GT3 RS....

HA, die Erleuchtung - der hat nicht nur 5 Gänge, sondern 6!!!

Da du Autos mit 5 Gängen gewöhnt bist, hast du bei der ersten Fahrt nie in den 6. Gang geschaltet ;)
Bei der zweiten Fahrt knackst du mit dem selben Auto die 300 km/h-Grenze.



Bei Hunden ist es nicht anders....weil sich Menschen mehr und besser mit Hunden beschäftigen, können Hunde auch mehr.
Das hat aber nichts mit der Entwicklung der HUNDE zu tun, sondern mit UNSERER Entwicklung ;)


Sie lösen Denkspiele und können gelerntes selbstständig im Alltag umsetzen, das ist eine Entwicklung der Neuzeit, das habe ich gemeint, nicht Genetig oder Vererbung.

Hunde hätten vor hundert Jahren die selben Denkspiele gemeistert, wenn der MENSCH sie mit den Hunden gespielt hätte ;)


durch Training, Clicker, Dogdance, Agility entwickeln Hunde ein Selbstbewusstsein und werden anspruchsvoller auch dem Menschen gegenüber

Sie fordern ihre Interessen ein und zeigen deutlich, was sie sich wünschen.


Nebenbei gesagt sind auch die Begriffe "Selbstbewusstsein" und "Interesse" bei Hunden nur bedingt anwendbar.

SELBSTBEWUSSTSEIN ist möglich, wenn man seinen eigenen "Wert" innerhalb einer bestimmten Gruppe bestimmen kann (oder es zumindest versucht) und das ist für Hunde nur eingeschränkt möglich.

"Interesse" würde ich bei Hunden auch nur aus sehr vermenschlichter Sicht erkennen - Hunde haben eher Bedürfnisse als Interessen, sie sind nicht vom Wunsch "mehr zu lernen" getrieben, sondern vom Bedürfnis etwas zu erkunden und die Neugier zu befriedigen.

Menschen können z.B. Interesse am Leben anderer Personen haben ohne mit einem Einfluss auf das eigene Leben zu spekulieren....Charlie Sheen war mal wieder Blunzendicht und ist im Knast gelandet - für den Rest der Menschheit wurscht, trotzdem interessant genug um es der halben Welt zu verkünden.
Ein Hund will nur wissen was du gerade machst, weil er sich davon etwas erwartet.....du gehst in die Küche - vielleicht fällt ein Leckerli ab ;)

Verstehst was ich meine?


...und werden anspruchsvoller auch dem Menschen gegenüber

NEIN....WIR werden (uns selbst gegenüber) anspruchsvoller, weil wir den Hund nicht mehr als geistlose Hülle, sondern als Gefährten sehen und unserer Aufgabe des Versorgers und Beschützers gerecht werden wollen.

Das ist ein haushoher Unterschied!!!
 
.... oh ein neues thema für partnerersatz suchende schwafologen ??? :rolleyes: :D

Um mit S.King zu sprechen; eine rose ist eine rose, ist eine rose, ist eine rose

... Kühe können nicht eislaufen lernen , schweine nicht fliegen und Hunde sind Hunde und nicht Mozart oder Einstein ;)
 
Hmmmhmmmm...hinsichtlich Genetik und Vererbung...

ich möchte folgendes Beispiel bringen...gerade die auf "lieb" gezüchteten Labradore (genau, diese "Tut-nix-Hunde :), zeigen anscheinend oft schon folgende Eigenschaft...statt brav im Bogen um Artgenossen herumzulaufen beim Begrüßen, rennen sie schnurstracks gerade auf jenen zu. Genauso, wie sie es bei uns Menschen sehen....

Heißt das nun, dass sie sich an die "Menschensprache" bereits angepaßt haben?
Und bitte...das hat ihnen niemand beigebracht!
Im Gegenteil...unser erster Tierarzt war ja auch Junghundetrainer. Er hatte zwei Hunde, eine Rottweilerhündin und einen Labrador. Er hat mir immer erzählt, dass der Labbi in vollem Karacho ganz gerade auf die Rottihündin zu lief, dass sie das aber dann schon kannte und nicht verwirrte.
Der Tierarzt war sich bewußt, dass das nicht die normale Hundekommunikation war.

Warum also gibt es sichtlich schon Hunde, die von Geburt an eher menschliche Kommunikationsmethoden zeigen, denn artgleiche?
Das müsste ja dann doch vererbt sein, oder?
 
ich möchte folgendes Beispiel bringen...gerade die auf "lieb" gezüchteten Labradore (genau, diese "Tut-nix-Hunde :), zeigen anscheinend oft schon folgende Eigenschaft...statt brav im Bogen um Artgenossen herumzulaufen beim Begrüßen, rennen sie schnurstracks gerade auf jenen zu. Genauso, wie sie es bei uns Menschen sehen....

..Menschen rennen auf menschen zu und werfen diese um ??? :confused:

Beobachte die Labbies und Goldies mal genauer , die rennen nicht auf andere Hunde zu , sondern auf derren Halter, begrüssen diese überschwenglich, ignorieren ihre Hunde meist komplett und bringen sie damit zur weissglut weil sie die sicherheitsabstand und hündische höfflichkeit garnicht kennen ;) !

Das ist ein perfektes beispiel für Zuchtgenetig und nicht eigenständige evolutionäre entwicklung, denn das sind nebeneffekte der zuchtlinien !!!
 
Kann schon sein, dass es genetisch unmöglich ist. Doch durch das Zusammensein, das gefordert werden, die Vielfalt die ein Hund im Leben nun sieht, sei es Stadtspaziergänge oder Urlaub, entwickeln sich Hunde anders als früher. Ihr Horizont ist erweitert, ihre Intelligenz nimmt zu, je mehr man mit einem Hund macht. Das habe ich damit gemeint, im Unterschied zu früher. durch Training, Clicker, Dogdance, Agility entwickeln Hunde ein Selbstbewusstsein und werden anspruchsvoller auch dem Menschen gegenüber. Sie fordern ihre Interessen ein und zeigen deutlich, was sie sich wünschen. Früher sind Hunde geistig versumpft, heute sprudeln Hunde über vor Wissen und Können. Sie lösen Denkspiele und können gelerntes selbstständig im Alltag umsetzen, das ist eine Entwicklung der Neuzeit, das habe ich gemeint, nicht Genetig oder Vererbung.

Die Intelligenz der Hunde hat nicht zugenommen, der Mensch beschaeftigt sich jedoch mehr mit dem jeweiligen Hund! Die Anforderungen an Herrn und Frau Hund sind gestiegen, er muss alles koennen, sich ueberall und jeden anpassen und und und.....aber er hat mit Sicherheit keinen Quantensprung in Punkto Intelligenz gemacht. Frueher wurden Hunde zumeist als Arbeitshunde eingesetzt, ein Herdenschutzhund, der seine Herde bewacht und selbstaendig agiert, hat vor 150 Jahren genauso seinen Job gemacht, wie er es heute noch tut, auch wenn er im Vergleich auf Grund der veraenderten Lebensbedingungen nicht mehr in dem Ausmass eingesetzt wird.


Da werden Aepfeln mit Kokosnuessen vermischt.
 
..Menschen rennen auf menschen zu und werfen diese um ???

Na, Menschen gehen im Normalfall schon schnurgerade aufeinander zu (außer, sie haben zuviel getrunken...:p:D) und begrüßen einander.
Hunde tun das normal nicht.
Was soll man also von Hunden halten, die die eigene Hundesprache verlernt haben?
Ist das eine Folge mangelnder Sozialisierung? Liegt nicht der Erwerb der Sprache (also auch der "Hundesprache") in den Genen?
 
Warum also gibt es sichtlich schon Hunde, die von Geburt an eher menschliche Kommunikationsmethoden zeigen, denn artgleiche?
Das müsste ja dann doch vererbt sein, oder?

Nöööö ;)

Das liegt nur an den Menschen die sie züchten und halten.

Ein "typischer" Labrador-Interessent gehört einer bestimmten Gruppe an Personen mit teilweise sehr ähnlicher Lebenseinstellung an (würde ich bei jeder Rasse so sehen).
Diese "typischen" Labi-Halter sind jetzt nur schon ganz andere Leute als früher, wo er noch viel mehr "Arbeitshund" war.

Die meisten der früheren Halter wollten einen HUND haben von dem sie sich ganz bestimmte Fähigkeiten erwarteten.
Viele (nicht die meisten, aber die auffälligsten) der "neuen" Lab-Halter wollen keinen HUND, sondern ein Stofftier, darum leidet darunter die gesamte Erziehung.


Diese auffälligen Labs sind das Ergebnis der falschen Erwartungen die von ungeeigneten Haltern an sie gestellt werden, darum gibt es mittlerweile einen doch recht ansehnlichen Anteil an Labs und Goldies in den Beissstatistiken!

Gebt alle Hunde in die Hände ihrer ursprünglichen Interessenten zurück und die Zahl der in der Öffentlichkeit auffälligen Hunden geht blitzartig zurück!
LEIDER sind aber viele der "ursprünglichen" Interessenten weit weniger Hundefreundlich als der "moderne" Hundehalter (siehe Kampfhunde, Jagdhunde,...)


Das ist ein perfektes beispiel für Zuchtgenetig und nicht eigenständige evolutionäre entwicklung, denn das sind nebeneffekte der zuchtlinien !!!

NICHT genetisch bedingt, sondern wegen dem Verhalten und der Sichtweise der ZÜCHTER und HALTER dieser Hunde...lass einen Hundesportler Labs und Goldies züchten und du bekommst gaaaaanz andere Hunde aus der gleichen "genetischen Substanz" ;-)
 
.... oh ein neues thema für partnerersatz suchende schwafologen ??? :rolleyes: :D

Um mit S.King zu sprechen; eine rose ist eine rose, ist eine rose, ist eine rose

Nö, für Bildungsbürger:p

Und du sprichst nicht mit Steven King, sondern mit Gertrude Stein: Rose is a rose is a rose is a rose....:p

Natürlich gibt´s bei Hunden, wie bei allen Lebewesen, eine Evolution, die passiert aber nicht in Jahrzehnten, sondern in Jahrtausenden.

Lykaon hats eh geschrieben: was heute passiert, ist künstliche Selektion, und hat nichts mit Evolution zu tun (höchstens mit unserer menschlichen).

Ich glaube auch nicht, dass Hunde durch Clicker etc. ein anderes, höheres Selbstbewußtsein entwickeln.
Eher im Gegenteil. Dadurch, dass sie ständig an ihren Besitzern picken (müssen), werden sie - individuell - einfach abhängiger.

Dem steierischen Bauernhofhund meiner Kindheit hat es sicher nicht an Selbstbewußtsein gemangelt und fad war ihm auch nie. Mit dem ist niemand spazieren gegangen, das Wort Auslastung hat auch keiner gekannt. Der hat sich seine Spaziergänge selbstbewußt und selbst organisiert und war am Abend rechtschaffen müd. Ohne dass ihn jemand ausgelastet hätte.

Sein Selbstbewußtsein hat er sich nicht durch Herrlis Clickertraining geholt, sondern dadurch, dass er Nachbars Kater gezeigt hat, wo der Bartl den Most holt:D

Die menschliche Welt hat sich seit damals geändert und wir zwingen unsere Hunde, sich daran anzupassen. Das hat aber mit Evolution nur sehr wenig zu tun.
 
Na, Menschen gehen im Normalfall schon schnurgerade aufeinander zu (außer, sie haben zuviel getrunken...:p:D) und begrüßen einander.
Hunde tun das normal nicht.
Was soll man also von Hunden halten, die die eigene Hundesprache verlernt haben?
Ist das eine Folge mangelnder Sozialisierung? Liegt nicht der Erwerb der Sprache (also auch der "Hundesprache") in den Genen?

..magst nicht mein ganzes post lesen ?

Labbys und Goldies sind genauso wie sie gezüchtet wurden und damit punkt !

Sie rennen auch nicht auf andere Hunde zu , sondern auf deren halter -> dies ist bei arbeitslinien stärker als bei show linien ausgeprägt !
Retriever wurden auf menschenfreundlichkeit gezüchtet, nicht auf Hundefreundlichkeit ! Das sind Jagthunde die Federwild aus sumpfigen seengebieten aportieren sollen , daher nicht revierbildend und absolut menschenfreundlich -> sonst gibt er seine "beute" net her !

Dies wurde verwässert als sie in mode kamen und zB ein weisses fell wichtiger wurde als ihre arbeitseigenschaften !
 
Ist das eine Folge mangelnder Sozialisierung?

JA!!!

Liegt nicht der Erwerb der Sprache (also auch der "Hundesprache") in den Genen?

Nur die Veranlagung überhaupt eine "Sprache" lernen zu können, aber nicht WELCHE Sprache man dann lernt.....DAS ist Sache der Züchter und Halter!

Kaya Yanar (der deutsche Kabarettist mit türkisch-arabischen Eltern) spricht so gut wie kein Türkisch, aber perfekt Deutsch.
NATÜRLICH sind seine GENE dafür mitverantwortlich, dass er überhaupt sprechen kann, aber die Sprache wurde von seinen Eltern ("Aufzucht durch den Züchter und Halter") mitgegeben.
 
NICHT genetisch bedingt, sondern wegen dem Verhalten und der Sichtweise der ZÜCHTER und HALTER dieser Hunde...lass einen Hundesportler Labs und Goldies züchten und du bekommst gaaaaanz andere Hunde aus der gleichen "genetischen Substanz" ;-)

..das wars was ich meinte ! :)

Nö, für Bildungsbürger:p

Und du sprichst nicht mit Steven King, sondern mit Gertrude Stein: Rose is a rose is a rose is a rose....:p

..öhm ... **nachguck** ... jupp , stimmt er hatts nur zitiert in seiner "The dark Tower" serie

(bin beeindruckt poldi :) )
 
unsere Familienhunde leben in einer völlig anderen Umgebung, als die Arbeitshunde von früher. Waren diese im Freien oder höchstens im Zwinger eingesperrt, dürfen viele Hunde heute die Bequemlichkeiten von Couch oder gar Bett genießen.
Was heißt das für die - hier vor allem - geistige Entwicklung der Hunde? Bzw. das Wesen?
Machen sie binnen kürzerer Zeit (wie lang, kann ein Diskussionspunkt sein) eine Art von "Reifungsprozess" durch? Dauert das Generationen oder doch kürzer?

Was meinst du mit "Reifungsprozess"? Ich denke, dass jene Hunde, die noch ursprünglicher sind, wesentlich "reifer" sind, als sehr beliebte und deshalb verstärkt gezüchtete und häufig stark "betüddelte" Rassen. Für mich persönlich sind nicht die durch Zucht stark verfremdeten und mit "extremen" Eigenschaften (besonders freundlich, besonders führig und arbeitswillig, besonders triebig, besonders lauffreudig...) versehenen Hunde das "gereifte Optimum", sondern die Urform; nämlich der Wolf selbst die "Krone der Caniden". Dass er in der heutigen, menschlichen Gesellschaft nicht zurecht kommen würde, ist natürlich klar, aber an Intelligenz und Reife ist er einfach nicht zu übertreffen.
 
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