Jul ist der Anfang, quasi die (Wieder-)Geburt. So nach meinem Verständnis. Sonst könnte man ja Weihnachten auf Imbolc legen, oder etwa nicht? (Ostern würde meiner Meinung nach auch besser zu Lughnasad passen,wenn du mich fragst... Schnitterfest

das Opfer).
Wobei solche Sachen immer Interpretationssache sind.
Oh oh...jetzt wird´s kompliziert und wenn wir das ausdiskutieren, dann steigen die anderen Mitleser wohl aus
Wir vermischen hier keltische und germanische Feste und Bräuche...was aber nicht wirklich falsch ist, weil es auch früher in vielen Gegenden (besonders in Mitteleuropa) vermischt wurde.
Der Grund ist so kompliziert wie auch einfach:
Sippe X lebt an der Donau und braucht andere Götter als Sippe Y, die in den Bergen lebt.
Mitglied von X macht sich auf die Socken um das Ende der Welt zu erkunden (ned echt, hätte niemand gemacht) und kommt dabei zu Sippe Y.
Brav nach Brauch wird X von den vielen Ys beherbergt und bewirtet und schon sind alle blunzenfett und schwafeln was das Zeug hält.
X hält sich im Rausch nicht so ganz ans Havamal und fängt an mit seinen Göttern anzugeben.
Die Ys hatten gerade ein schlechtes Jahr und sind sauer auf ein paar ihrer Götter - na da kommen die neuen Sippe-X-Götter gerade recht (wenn die eigenen gerade ein bisserl unfähig sind, kann man ja auf fremde Götter hoffen).
Am nächsten Tag kommt Regen, die Frauen können sich endlich wieder waschen und schon werden die Götter übernommen.
Aus Angst vor der Wut der alten Götter, werden die natürlich nicht entsorgt und schon hat man einen grösseren Pool an Göttern, die für jeden Mist verantwortlich sind (nur ned selbst schuld sein).
AAAALSO....
Die Vermischung von keltischen und germanischen Göttern und Bräuchen ist nicht unüblich, ABER bei den "Neuheiden" wesentlich weiter verbreitet als es früher war (Internet macht´s möglich).
Jul ist germanisch - Imbolc ist keltisch...da kannst Weihnachten nicht einfach verlegen, die beiden Feste hatten auch komplett andere Hintergründe.
Mit Ostern und Lughnasad ist es ähnlich....Ostern (germanisch) ist ein Frühlingsfest und Lughnasad (keltisch) kommt erst nach der Sommersonnwende.
Warum Ostern und Lughnasad nicht gleich sein können ist somit klar - Osternbeginnt steht für das
Wachstum und Lugh (Lichtgott, der mit dem germanischen Tyr viel gemeinsam hat) wird gefeiert, bevor die
ERNTE beginnt!!!
Wobei solche Sachen immer Interpretationssache sind.
Genau so ist es!!!!
Die tatsächlichen Feste und Bräuche kennen wir eigentlich gar nicht, weil sie nie von der eigenen Bevölkerung niedergeschrieben wurden, sondern erst von den Römern (besonders Tacitus), die aber seeeehr viel von ihrem eigenen Glauben hineininterpretierten.
Die wichtigsten Aufzeichnungen kamen NOCH SPÄTER und waren schon stark christlich geprägt (die beiden Edda-Varianten).
Außerdem darf dabei nicht vergessen werden, dass in jeder Umgebung ein wenig anders gefeiert wurde - grenzüberschreitende Normen gabe es nicht, darum sollte man auch HEUTE nicht versuchen diese Feste und Bräuche genormt an den Mann zu bringen.
Sämtliches Wissen, das uns in Form von Edda, isländischen Sagas usw. hinterlassen wurde, ist nicht mehr als eine Sammlung von Geschichten, Ratschlägen und Erfahrungen.
Die Natur wird darin unwissenschaftlich aber durch verwenden von Göttern und ihnen zugeschriebene Fähigkeiten leicht verständlich erklärt.
Aber es bleiben Geschichten, die jeder ein bisschen anders interpretieren kann und SOLL - je nach eigenen Erfahrungen.
So nebenbei: bist du Wiccan oder etwas derartiges, dass du dich so gut in dem Bereich auskennst, oder hast du dich wie so viele auf die Suche nach den ursprünglichen Wurzeln begeben?
Nein, WENN man der Sache unbedingt einen Namen geben möchte, würde man mich eher als Asatru bezeichnen...aber ich selbst distanziere mich davon, weil es zu sehr nach "Religion" schmeckt und meine Art zu "wissen" GANZ WEIT von "glauben" (somit vom Glauben) weg ist.
Ich hab ja schon erwähnt, dass ich in eine Klosterschule ging - ich glaube NICHTS das mir nicht bewiesen werden kann und so war es natürlich schon in meiner Kindheit.
Auf der Suche nach Beweisen für die christlichen Gschichtln bin ich halt recht flott auf die wahren Gründe für diese Religion gestossen und natürlich auch auf die Ursprünge unserer Feste.
Dazu muss ich sagen, dass es damals nicht so einfach ging wie heute...weder Internet, noch eine Unzahl an "Neuheiden" die Bücher schreiben, sondern nur die ursprünglichen Texte - glaub mir, mit 12 oder 13 Jahren brauchst verdammt lange um eine Seite der Edda zu lesen...das VERSTEHEN hat erst 10 Jahre später begonnen und wird wohl nie zu 100% klappen
Wenn man die Edda wirklich verstehen will, muss man sich zwangsläufig auch mit Sagen, Sagas, Geschichte usw. beschäftigen und DAS hat kein Ende.
Also - Suche nach Wurzeln...nein...eher Suche nach Sinn von Religionen (gefunden und für "nicht mit mir kompatibel" befunden - trotzdem in einigen Bereichen ganz brauchbar als Anleitung für mein Leben).
Aus dem Wicca-Kult habe ich aber sehr wohl auch etwas für mich entnommen...."schade niemanden!"
Gleichzeitig bin ich aber ein zu starker "Fan" von Tyr, der wiederum für seine "Wahrheit" und Gerechtigkeit kämpft und dabei richtet man ab und zu Schaden an!
Jein, ist eine Version. Eine andere besagt, dass Odin (unter anderen Namen) in den besagten Wintersnächten mit einem großen gefüllten Sack umherwanderte und an die armen, bedürftigten Gaben verteilte (Geschenke... praktischer Art), genauso wie er den Tieren im tiefsten Winter Futter gab. Ich find beide Versionen legitim, auch wenn die zweite eher unbekannt ist.
Da haben wir es wieder: 10 Leute - 10 Geschichten...und ich finde das gar nicht so schlecht.
Es soll eben NICHT genormt sein, sondern individuell an das eigene Leben und die eigenen Vorlieben angepasst werden.
Rein vom geschichtlichen Standpunkt ist auch klar, warum es viele Versionen gibt...siehe Sippe X und Sippe Y
Wer böses getan hatte und verflucht wurde, wurde getötet oder irr. Wobei das ja im weitesten Sinne auch ein Mitziehen wäre

(Seele zieht mit).
Ja, das ist mit "mitziehen" gemeint, denn die "wilde Jagd" besteht ja aus lauter vorzeitig gestorbenen/getöteten Menschen.
Tut mir leid, wenn es als lustig-machen empfunden wird - das ist nicht die Absicht dahinter. Ich hab nur mal angefangen zu hinterfragen, auf was die ganzen Feste eigentlich beruhen - und da kommt man früher oder später auf die Germanen und Kelten - was ein sehr interessantes Themengebiet ist, weil sich sehr viel bis heute erhalten hat (und sei es nur in unserer Sprache).
Nicht nur in unserer Sprache, sondern noch viel mehr im englischen Sprachgebrauch (z.B. Wochentage), aber leider wissen das die wenigsten Menschen.
So einfache Wörter wie "Dienstag" werden gar nicht hinterfragt, wer würde schon von alleine auf die Idee kommen, in Dienstag den Thing-Tag zu vermuten?
Ich steh total auf dieses Thema, weil man hier nie DIE Wahrheit finden wird und trotzdem viel lernt - was ich dabei nicht mag, ist die esoterische Schiene und die kommerzielle Vermarktung....kein Kelte und kein Germane hätte so ein künstliches Tam Tam um den "Glauben" gemacht, wie die Leute, die sich in den letzten Jahren verschiedenste Namen geben.
Für sie war es ein ganz einfacher Bestandteil des Lebens und so sollte es auch sein.
Liebe Grüße und viel Spass beim feiern
Markus