Angst antrainieren?

Rotzpippen88

Super Knochen
Ich mal wieder...

muss euch mal was erzählen und würd mich freuen dann eure Meinungen dazu zu lesen.

Wie fast jedes Wochenende war ich bei meinen Eltern auf Besuch. Fido (Mischling, 10 Wochen) ging wie schon ein paar mal mit in den Stall und lief zu den Ziegen. Aus irgendeinem Grund erschrak auf einmal die Ziege und "boxte" den Hund (hat ihn aber fast nicht erwischt). Wie Fido so is rannte er davon und schrie. Er is dann aus dem Stall raus, ich hinterher und er is dann zu mir gekommen und ich hab ihn halt gestreichelt bis er zu schreien aufhörte.

Am Nachmittag erzählte ich meiner Nachbarin (hat selber schon jahrelang Hunde) dieses Geschehen und sie meinte ich hätte den Hund nicht trösten dürfen, sondern einfach ignorieren und danach schauen ob er sich eh nicht verletzt hat, denn so würde ich ihm bestätigen, dass die Ziege böse is und er Angst haben müsse.

Ich bin am Nachmittag dann noch mal mit Fido zu den Ziegen und er is genauso - zwar vorsichtig und mit Sicherheitsabstand - hinein gegangen.

Wie seht ihr das? Hättet ihr euren Hund getröstet oder hättets ihn einfach so stehn lassen? :confused:
 
Ich hätte ihn freundlich zu mir gerufen - eventuell geduldig gelockt - , für das Herkommen ruhig gelobt und gleich untersucht.

Bei einem so jungen Hund würde ich sehr aufpassen, daß ihm nicht so etwas passieren kann, weil sich das sehr tief einprägen kann.

Ein Glück, daß er am Nachmittag keine Angst gezeigt hat. Trotzdem kann er wieder Angst bekommen, da er ja jetzt einige Angstphasen durchmachen und das Erlebnis trotzdem tief sitzen kann..

Zuviel solchen Streß soll er auch nicht erleben, weil er sonst nervös und unsicher wird .

Sich selbst überlassen würde ich ihn aber gar nicht. Er soll sich bei seinen Menschen geborgen fühlen können. Denn dann kommt er bald von selber her, wenn er Leid oder Angst erlebt. Das ist nicht nur schön sondern auch praktisch. ;) !

LG F-K
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie seht ihr das? Hättet ihr euren Hund getröstet oder hättets ihn einfach so stehn lassen? :confused:[/quote]

:)So schnell wie ich den kleinen Kerl aus dem Gefühl heraus in die Arme genommen hätte, hätte ich ja gar nicht denken können, ob das nun erzieherisch so gut ist oder nicht.
 
ich tröste meine Hunde immer, wenn sie sich weh tun :confused: was anderes wär mir gar nicht eingefallen....
Abgesehen davon, sollte mein Hund immer wissen, wenn was weh tut, komm ich zu Fraulie..dann geht es mir besser...

Deiner Nachbarin sag, dass der Hund den Boxer mit der Ziege eh schon verknüpft hat und sich merken wird, dass sowas weh tut...egal ob du ihn dann tröstest oder nicht..der Trost für den Hund ist wichtig für die Bindung zu dir..
 
Ich hätt ihn zwar nicht einfach so stehen gelassen, aber ihn auch nicht sofort raufgenommen.

Genau diese Situation mit einer Ziege hatten wir auch mal als unser Charlie etwa 14 Wochen alt war. Er ist hingegangen, hat das unbekannte Wesen beschnofelt, die Ziege hat ihn mit den Hörnern geboxt (aber nicht erwischt!) und er ist vor lauter Schreck weggehupft mit allen Vieren.
Ich hab dann einfach beruhigend mit ihm geredet, bin langsam zur Ziege hingegangen, hab sie gestreichelt und ihm "erklärt", dass alles in Ordnung ist. Den restlichen Tag hat er zwar einen Sicherheitsabstand zur Ziege gehalten, aber von Angst hat er keine Anzeichen mehr gezeigt :)

Es wäre wahrscheinlich was anderes gewesen, wenn er schreiend weggelaufen wäre - da hätt ich ihn zuerst mal untersucht, ob sie ihn nicht doch vielleicht erwischt hat.
 
Deine nachbarin hat FAST recht. Wenn er schreiend davon rennt ist es vermutlich erstmal der riesen Schreck den er hatte. Ich würde ihn rufen bzw. ihm nachgehen und währenddessen liebevoll seinen Namen rufen (nachlaufen bestätigt ihm, dass du auch Angst hast vor der Ziege weil du auch wegläufst). Dann, wenn du ihn hast untersuchen, wenn keine offensichtlichen Verletzungen sind ihm ruhig sagen, alles ok und das war es. Je mehr du ihn in der Situation bedauerst umso mehr bestätigst du seine Angst. Du solltest versuchen einen Mittelweg zu finden.

Von wegen wenn es dein Kind wäre: meine Mutter hat es auch so gemacht: mich hat es volle hingeschmissen, Knie u.ellbogen total offen. Sie geguckt, eingeschmiert u. gesagt: bis du heiratest wird alles gut. Geheiratet hab ich nicht, gut ist es trotzdem. :D:D:D
 
Von wegen wenn es dein Kind wäre: meine Mutter hat es auch so gemacht: mich hat es volle hingeschmissen, Knie u.ellbogen total offen. Sie geguckt, eingeschmiert u. gesagt: bis du heiratest wird alles gut. Geheiratet hab ich nicht, gut ist es trotzdem. :D:D:D

Genau das ist der richtige Weg: TRÖSTEN und nicht mitjammern!:)

lg
Gerda
 
Es wäre wahrscheinlich was anderes gewesen, wenn er schreiend weggelaufen wäre - da hätt ich ihn zuerst mal untersucht, ob sie ihn nicht doch vielleicht erwischt hat.

Fido schreit immer, wenn er sich erschreckt - im Vorhinein schon mal, weil es könnte ja sein, dass... is aber schon besser geworden in den 3 Wochen, in denen er jz bei mir is...

Je mehr du ihn in der Situation bedauerst umso mehr bestätigst du seine Angst. Du solltest versuchen einen Mittelweg zu finden.

Bedauert hab ich ihn eh nicht, nur beruhigt. Und deshalb bin ich am NM noch mal mit ihm zu den Ziegen, um ihm zu zeigen, dass di an und für sich nix tun und er keine Angst haben muss.

Aber ihn einfach ignorieren und stehn lassen, das find ich ehrlich gsagt nicht okay... erzieherisch richtig oder nicht is ma da in dem Fall echt wurscht :D

Und DANKE für eure ganzen Meinungen dazu!
 
ich hätte in so einem Fall meinen Hund auch beruhigt (andere würden es trösten nennen :rolleyes:) wenn er bei mir Schutz sucht.

Ich sag auch bitte u. danke zu meinem Hund.
 
Hast richtig gehandelt :)

Bernie war 4 Monate alt als er schreiend aus dem Kuhstall gelaufen ist.
Wie kann eine Kuh auch auf sein schwanzwedelndes " Hallo ich bin Bernie und wer bist du?" mit lauten "MUUUUUUUUUUUH" reagieren. *g*
Ich hinter ihm her. Er saß völlig erschrocken vorm Stall.
Klar, hab ich ihn getröstet.
Zwei Tage später is er wieder in den Stall und hat sich vor die gleiche Kuh gesetzt. Sie muhte wieder und er bellte sie an. So ala.." Ich habe keine Angst vor dir."
Der Kuh war es egal. Er war zufrieden, ich war zufrieden.
Von da an is er in aller Frühe gemeinsam mit den Katzen im Stall gesessen und hat auf einen Schluck Milch gewartet. Die er auch bekommen hat vom Bauern. Der hats lustig gefunden, das zwischen den Bauerhofkatzen ein kleiner Hundewelpe rumgewuselt ist.
" Mei bist du oba a urigs Katzal." :D
 
Es liegt in der Natur des Menschen das er tröstet, bin da keine Ausnahme.
Am Hundeabrichtplatz wurde uns immer und immer wieder gesagt das wir den Hund nicht trösten dürfen. Aber sind wir mal ganz ehrlich.
Wir tun es trotzdem! :rolleyes:
Meiner hat auch mal von einem Schafbock eine mit dem Kopf bekommen.
(Hab ihne auch zu mir ran genommen)
Aber meiner fürchtet sich jetzt trotzdem nicht vor solchen gemeinen Kopfnussgebern! :D
 
Ich bin eher die Nicht-Trösterin, da ein Hund eben kein kleines Kind ist. Wenn sich meine Hündin schreckt und quietscht (weil zB die böse Nachbarkatze gemein ist), dann rufe ich sie her und lenke sie mit Spielen ab. Raufnehmen und streicheln mache ich in solchen Situationen eigentlich nicht.
 
Natürlich hätte ich ihn getröstet, er soll mir doch in kritischen Situationen vertrauen. Aber es ist natürlich auch wichtig, daß ich ihn bestärke und sicher mache. Solche Sizuationen solte ich nach Möglichkeit vermeiden.

GlG Jutta
 
Ablenken, belohnen fürs Kommen, JA!
Trösten und bedauern unmittelbar nach einem Schreck, NEIN!
Je mehr Tamtam um die Sache gemacht wird, desto tiefer sitzt die Angst dann.

Hätte eher noch einen Versuch der vorsichtigen Annäherung zu den Ziegen gemacht ohne, dass es wieder zu so einem Nahkontakt kommt. Ev. auch den Welpen dabei auf den Arm genommen damit er sieht dass Ziegen nicht böse sind, wenn man genug Respektsabstand hält. Ist ja auch eine wichtige Erfahrung. Er soll ja weder Angst noch Aggressionen entwickeln.

Deshalb war auch gut, dass du nochmals hingegangen bist. Hoffentlich hat er davon den richtigen Eindruck erhalten.
 
Ablenken, belohnen fürs Kommen, JA!
Trösten und bedauern unmittelbar nach einem Schreck, NEIN!
Je mehr Tamtam um die Sache gemacht wird, desto tiefer sitzt die Angst dann.

Hätte eher noch einen Versuch der vorsichtigen Annäherung zu den Ziegen gemacht ohne, dass es wieder zu so einem Nahkontakt kommt. Ev. auch den Welpen dabei auf den Arm genommen damit er sieht dass Ziegen nicht böse sind, wenn man genug Respektsabstand hält. Ist ja auch eine wichtige Erfahrung. Er soll ja weder Angst noch Aggressionen entwickeln.

Deshalb war auch gut, dass du nochmals hingegangen bist. Hoffentlich hat er davon den richtigen Eindruck erhalten.

Ähm das zeigst ma mitn ablenken und belohnen fürs Kommen, wenn der Klane schreit und davon rennt :p

Und als ich später noch mal mit ihm bei den Ziegen war, is er eh nicht mehr hingegangen und gerade DANN hätte ich ihn nicht getragen, weil dann wär er mir mit Sicherheit nimma rein gangen...

Aber mittlerweile hat er das eh schon wieder vergessen und läuft mit als ob nie was passiert wäre :o
 
Aber mittlerweile hat er das eh schon wieder vergessen und läuft mit als ob nie was passiert wäre :o

Dann ist ja eh wieder alles in Ordnung. Ich frag mich, warum du dann dieses Thema hier reinschreibst, wenn du Meinungen dazu eh nicht akzeptierst.

Ähm das zeigst ma mitn ablenken und belohnen fürs Kommen, wenn der Klane schreit und davon rennt :p
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Ich an deiner Stelle wäre zu Tieren die er noch nicht kennt, bzw. wo er schlechte Erfahrungen machen könnte nicht hingegangen (hätte ihn nicht zu den Tieren lassen), wenn sich die Bindung zu mir noch nicht so gefestigt hat, dass er bei Schreck zu mir kommt.
 
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