Ich stelle mir die Situation sehr lebhaft vor.
Freund kommt in die Wohnung, Hund läuft auf ihn zu, springt auf.
Womöglich macht er voll mit, klopft vielleicht auf die Schenkel, animiert den Hund weiter zu machen (denn er macht es ja sowieso nur bei ihm).
Hund ist also schon ziemlich aufgedreht (= gestresst). Nächste Station: Spielen! Volles Karacho - es macht Spaß, es wird gesprintet, es wird rumgehüpft, dem Hund hängt die Zunge raus - auf einer Skala von 1-10 ist der Hund in meinem Bild so ca bei 9-10... also voll gestresst.
Er reitet auf und baut Spannung ab. Dann geht das Spiel weiter... nach und nach lernt Wauzi, dass Aufreiten Anspannung löst und neigt immer stärker zum Aufreiten.
Irgendwann versteht der Wauz, dass wenn dein Freund kommt, gespielt wird und dass das unglaublich viel Spaß macht, aber gleichzeitig stresst. Hund erwartet bereits Stress und reitet dann schon in Situationen auf, in denen er noch gar nicht wirklich gestresst ist.
Ich denke, dass dein Freund vorerst einmal völlig aufhören sollte mit ihm zu spielen. Wenn er die Wohnung betritt, dann wird der Hund zwar alle Hebel in Bewegung setzen, damit er mit ihm spielt, aber dein Freund sollte überhaupt nicht darauf eingehen.
Vielleicht sollte er den Hund sogar beschwichtigen, um ihm zu zeigen, dass er das jetzt nicht will. Auf Stimme würde ich aber verzichten (also kein "nein" oder so - Wauz wird sich zuerst nicht an das "nein" halten und man selbst wird dann vielleicht noch ungehalten und lauter).
Dein Freund zieht sich die Schuhe aus und ihr schaut dann fern, lest ein Buch, setzt euch zum Computer oder was auch immer.
Ich würde mir aber an eurer Stelle auch einen anderen Trainer suchen. Hundeschulen, die von so viel Training nicht abraten... da weiß ich nicht, was ich davon halten soll
Als ich noch beim Andy war, ist er mit meiner Smiley und mir um die 30 Minuten spazieren(!) gegangen... so richtig "trainiert" haben wir vielleicht 5-10 Minuten. Ich bin zweimal die Woche zu ihm gegangen. Und längere Trainingszeiten wären nicht möglich gewesen. Alles andere hätte sie aufgedreht und gestresst. Natürlich muss man dazu zählen, dass das Spazieren gehen mit einem Fremden und in einer fremden Umgebung auch schon Training war und nicht sooo einfach...
Wenn du drei Stunden die Woche trainierst, frage ich mich, ob diese Leute oder du tatsächlich sehen können, dass der Hund nicht mehr kann. Ich weiß auch nicht, ob es gut ist so weit zu trainieren BIS der Hund müde ist, sondern ob man nicht schon DAVOR aufhören sollte.
Außerdem beobachte deinen Hund, um zu sehen, wie viel er rastet. Kommt dein Wauz auf 17 Stunden? So wie das klingt, kann ich mir das schwer vorstellen...
