Spielen lernen

Kokosbällchen

Profi Knochen
Wie ihr ja vielleicht schon mitbekommen habt, ist meine Smiley kein großer Fan vom Spielen. Ich mein, vielleicht ist sie es schon, wenn sie es einmal macht =)

Vorgeschichte in aller Kürze: Sie ist aus Serbien, wurde dort verletzt auf der Straße gefunden - ob sie mal jemanden gehört hat, weiß man nicht. Machmal (aber immer weniger) ist sie sehr scheu, bei fremden Hunden braucht sie ein wenig Zeit, es funktioniert aber schon sehr gut (oft trabt sie sogar schwanzwedelnd auf die Hunde zu und "hält" immer mehr aus (lässt länger schnüffeln, verträgt auch etwas aufdringlichere Hunde usw.)

Spielen tut sie aber nicht. Bisher mit keinem Hund, mit mir aber auch nicht. Mit den Katzen schon - spielen Fangerln *smile* Möchte aber dazu sagen, dass sie die Katzen nicht jagt (die Katzen fordern sie bewusst dazu auf und Smiley dreht nie so auf, wie sie es tun würde, wenn sie Hasen sieht).

Jetzt habe ich den Tipp bekommen einen alten Socken mit Leckerli zu stopfen, um so erste Zerrspiele zu "provozieren" - das möchte ich einmal ausprobieren, hab es aber noch nicht. Wollte mich aber noch wegen anderer Möglichkeiten erkundigen - fällt euch noch etwas ein?

Dann habe ich noch eine Frage zu einem anderen Hund (der gehört meiner Mutter). Ally - so ihr Name - ist völlig süchtig nach Ball schießen - aber so richtig. Teilweise artet das so aus, dass sie Übersprungshandlungen zeigt, wenn man ihr den Ball nicht wirft. Bevor der Ball geschossen wird, ist sie völlig angespannt, hechelt, ist aufgeregt und nervös. Wenn man ihn dann wirft schießt sie wie ein Pfeil in Richtung Ball und fängt diesen. Meine Eltern finden das nicht so schlecht, weil sie die Ally so immer zurückrufen können - egal, wem oder was die Ally nachjagt - mit dem Ding ist sie eigentlich zu 100% abrufbar. Das klingt zwar nach netten Nebeneffekt, finde ich aber eigentlich nicht zumutbar, weil der Hund so arg gestresst ist beim Spielen. Was ist eure Meinung dazu? Sollte man ihr das "abgewöhnen"? Wenn ja wie? Wisst ihr, was der Grund dafür sein kann, dass sie so austickt?

Bin gespannt auf eure Antworten!
 
Teilweise artet das so aus, dass sie Übersprungshandlungen zeigt, wenn man ihr den Ball nicht wirft. Bevor der Ball geschossen wird, ist sie völlig angespannt, hechelt, ist aufgeregt und nervös. Wenn man ihn dann wirft schießt sie wie ein Pfeil in Richtung Ball und fängt diesen. Meine Eltern finden das nicht so schlecht, weil sie die Ally so immer zurückrufen können - egal, wem oder was die Ally nachjagt - mit dem Ding ist sie eigentlich zu 100% abrufbar. Das klingt zwar nach netten Nebeneffekt, finde ich aber eigentlich nicht zumutbar, weil der Hund so arg gestresst ist beim Spielen. Was ist eure Meinung dazu? Sollte man ihr das "abgewöhnen"? Wenn ja wie? Wisst ihr, was der Grund dafür sein kann, dass sie so austickt?

Bin gespannt auf eure Antworten!

ich fänds keine gute idee wenn du ihr ihre liebste "beschäftigunge" wegnimmst. ist doch klar dass sie angespannt ist bevor der ball fliegt, sie freut sich ja drauf und möchte ihn unbedingt haben..

stress kann auch positiv sein!!
 
aber nicht in der Form - das ist einfach zu arg. Die Tatsache, dass sie Übersprungshandlungen zeigt, heißt doch auch, dass es einfach zu viel ist, oder nicht? Können Übersprungshandlungen positiv sein?

Wenn sie sich "nur" übertrieben freut, dann würde ich mich mit ihr freuen - aber so wrkt sie auf mich einfach zu aufgedreht. Es geht nur noch um den Ball - du könntest sie über ein Feld mit Scherben laufen lassen, man hat ihr den Ball geschätze 70 Mal geworfen und sie ist nicht ein bisschen langsamerer geworden - meine Mutter kam dann endlich auf die Idee das Spiel abzubrechen - sie soll schon gezittert haben...
 
auch menschen machen (vielleicht sogar mehrmals täglich) übersprungshandlungen... deshalb weicht man aber nicht jeder situation in der eine solche entstehen könnte zwingend aus.

70x den ball geworfen????? kein wunder dass er dann zittert..?!?? was unternimmt deine mutter sonst mit ihrem hund? welche anderen beschäftigungsmöglichkeiten bietet sie ihm? wie lastet sie ihn aus??

balliwerfen alleine ist natürlich nicht ausreichend, könnte sie ihm das abgewöhnen indem sie andere aufgaben für ihn findet?

wäre es auch möglich, dass - sollte es für den hund tatsächlich zu viel sein - sie den ball einfach verschwinden lässt und statt dessen etwas anderes neues interessantes für ihn findet??
 
Es gibt einfach Hunde, die nicht spielen, damit muss man sich eben abfinden. Vielleicht kommt sie ja mal selbst auf den Geschmack, lass ihr einfach die Zeit dazu.

Und nun zum Hund Deiner Mutter: Das Balliwerfen 70x zu wiederholen ist in meinen Augen grenzwertig und absolut zuviel. Wenn ein Hund so nach dem Ball giert, Übersprungshandlungen zeigt usw. dann sollte man das Ballspiel mal für eine Zeit komplett weglassen und dafür andere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Derer gibt es genügend, man muss sich dafür halt Zeit nehmen.

Mein Hund ist auch ein Balljunkie, bekommt ihn aber nur als besondere Belohnung mal geworfen. Da ist Mäuselöcher suchen, Nasenspiele usw. viel effizienter.
 
mhm, es wäre halt nett, wenn sie es tun würde - zumal es ihr halt einfach Spaß macht und ich das gut bei allen möglichen Dingen einbauen könnte. Dachte, es gäbe vielleicht eine Möglichkeit =)

Also ich halte es nicht für grenzwertig, dass man dem Hund den Ball 70x schießt - sie hätten schon viel früher aufhören müssen. Auf die Frage, warum denn den Ball so oft wiederholen, kam ein "na sie bringt's ja immer so lieb" -.- Ich finde es prinzipiell gar nicht gut, wie der Hund auf den Ball reagiert. Werde es den Eltern mal näher bringen...
 
naja schon klar dass es der hund lieb bringt, aber der mensch als solche sollte halt abschätzen können was gut für den hund ist und was nicht und bei einer solchen überreaktion eben neue abwechslungsreichere aufgaben stellen.

finde ganz wichtig dass der hund abwechslungsreich ausgelastet wird!!!!!
 
Man kann Leckerchen in der Wohnung verstecken (bei schlechtem Wetter z.B.), also hinter Kissen, im Regal, unterm Teppich oder in Papprollen von Toilettenpapier oder Küchenrolle, unter Blumentöpfen. Kennst du die Spielebücher von C.Sondermann? Hier ihre HP, da kannst du dich etwas informieren.

www.spass-mit-hund.de

Zum Hund deiner Mutter:

Ich finde, er ist ein Balljunkie, der unter Dauerstress steht, und das ist keinesfalls gesund. Gleichzeitig wird das Jagdverhalten imitiert. Ich würde das Ballwerfen ganz lassen und ihn wie oben beschrieben beschäftigen. Geht es nicht den Ball wezulassen, würde ich es auf zwei oder drei Würfe reduzieren und irgendwann ganz sein lassen.

Viel Erfolg und auch viel Spass bei den neuen Spielen.

GlG Jutta
 
erstens...spielen kann man natürlich nciht erzwingen...du kannst versuchen sie zum spielen zu motivieren...also spielen mit dir...aber wenn se nich will, dann eben nicht...
dann versuche andere dinge zu finden, die ihr gemeinsam machen könnt...und das mit den tricks is ja schon mal ne super idee

zweitens...zum hund deiner mutter...

hört sich definitv nach balljunkie an...und ist nicht gut...
ich wär auch dafür es erstmal für einige zeit (also wenigstens n monat) sein zu lassen...so dass der hund erstmal runter kommen kann...
und dann, wenn sich deine eltern so über diesen nebeneffekt der abrufbarkeit freuen...würd ich das als "superschlachtruf" einführen...(hab ich in pia grönings buch "antijagdtraining" gelesen)

aufbau (wenn ich es richtig verstanden hab)
immer wenn ihr ball spielt, machst du das geräusch/signal, was als superschlachtruf fungieren soll...also "jipi" oder "alibaba" oder was weiß ich...
etwas, was du sehr enthusiastisch rufen kannst....
wenn du das gefühl hast, sie könnte es schon verknüpft haben, dann machst du das signal ohne dass du schon mit ihr spielst...sondern erst, sollte sie sich auf das signal zu dir umwenden, dann zeigst du den ball und spielst wieder...
sie soll also lernen, auf dieses signal wird sofort mit ihr ball gespielt...
das immer wieder mal machen...um das signal "frisch" zu halten
und ansonsten, eher selten anwenden...also nicht, immer als abrufsignal verwenden, sondern nur wenn das normale komm oder hier nicht klappt...weil sonst nutzt es sich ab...und funktioniert nicht mehr...

is zwar nur ne anregung, aber vielleicht hilft es ja weiter...
 
danke für eure Tipps! Werde mir den Link anschauen und meinen Eltern einmal davon berichten bzw ihnen erklären, wie man das abtrainieren kann =)

Danke!
 
Und nun zum Hund Deiner Mutter: Das Balliwerfen 70x zu wiederholen ist in meinen Augen grenzwertig und absolut zuviel. Wenn ein Hund so nach dem Ball giert, Übersprungshandlungen zeigt usw. dann sollte man das Ballspiel mal für eine Zeit komplett weglassen und dafür andere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Derer gibt es genügend, man muss sich dafür halt Zeit nehmen.
Das ist nicht nur grenzwertig, das ist schon der reinste Irrsinn! :eek:

Bin ebenfalls der Meinung, bei diesem Hund das Ballspielen auf Null zu reduzieren bzw. diesen max. als Superbelohnung für sicheren Rückruf einzusetzen.

@ Kokosbällchen:

Hier mal 2 Links, die sich mit dem Thema Streß befassen:

http://www.michis-hundeseite.info/stress.htm

http://www.michis-hundeseite.info/stressundleistung.htm


Mein Hund ist auch ein Balljunkie, bekommt ihn aber nur als besondere Belohnung mal geworfen. Da ist Mäuselöcher suchen, Nasenspiele usw. viel effizienter.
Danke!

@ Milano: chronischer Streß ist niemals positiv!!! Die Auswirkungen von angeblich positivem und negativem Streß auf den Organismus unterscheiden sich kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben