Da könntest recht haben, weil bei Dominanzdiskussionen kenn ich keine Beißhemmung.
Zum Thema:
Man solte nicht den Fehler begehen,
Hierarchie gleichzusetzen mit den "Ordnungen" und Verstrickungen zwischenmenschlicher Beziehungen. Daß eine Eltern-Kind Beziehung einer Hierarchie alt-jung/erfahren-unerfahren/verantwortlich-nichtverantwortlich usw. unterworfen ist, sollte jedem einleuchten. Mit zunehmendem Alter und wachsender Erfahrung der Kinder wird diese Hierarchie jedoch mehr und mehr in Frage gestellt, verändert sich diese Beziehung zu einer mehr und mehr gleichberechtigten, auf Vertrauen basierenden Beziehung.
Insoferne gibt es natürlich auch eine Hierarchie in der Mensch-Hund Beziehung. Der Mensch trägt die Verantwortung für den Hund und bestimmt natürlich grundsätzlich, was geschieht: ob man links oder rechts abbiegt, welche Ausbildung der Hund machen soll, welches Futter er bekommt, wanns zum TA geht usw. usf. Da aber unsere Hunde in der menschlichen Gesellschaft nie alleinverantwortlich leben können (wild lebende Hunde, Streuner usw. nehme ich da mal aus, denn die können das sehr wohl, zahlen aber für ihre "Selbstständigkeit" einen hohen Preis), der Hund also quasi immer "Kind" bleibt, werden wir Menschen diese hierarchische Stellung das ganze Hundeleben lang auch beibehalten (müssen).
Daraus aber eine "Dominanzthorie" ableiten zu wollen, die darauf abzielt, den Hund jeglicher Selbstständigkeit und Individualität zu berauben, ihn durch entsprechende Trainingsprogramme unter- bzw. einzuordnen, wäre völliger Schwachsinn. Denn wenn man seine gesellschaftlich und gesetzlich vorgegebene hierarchische Stellung (die man sich ja nicht verdient, sondern durch die Anschaffung eines Hundes erkauft hat), verantwortunggsbewußt ausfüllt, stellt sich die Frage nach Dominanz und Rangordnung nicht mehr. Was aber keinesfalls die Notwendigkeit einer konsequenten Erziehung und eines ebensolchen Gehorsamstrainings (und damit meine ich NICHT Unterordnung nach Prüfungsordnung) ad absurdum führt.
LG, Andy