Oberösterreichischer Schäferhundnotfall:
Liebe Tierfreunde mit großem Herzen !
Mein Name ist Schana und ich bin eine 1 ½ Jahre junge reinrassige (mit Papieren) dt. Schäferhündin. Ich suche sehr sehr dringend ein liebevolles Daheim. Wenn sie sich für mich und meine harten Schicksalsschläge ernsthaft interessieren dann lesen sie bitte meine Geschichte.
Ich wurde im Juni 2003 bei einem Züchter geboren. Kam dann zu einer Familien mit kleinen Kindern die mich jedoch nicht lange bei sich behalten wollten. Also brachte man mich wieder zurück zum Züchter.
Ein Mann wollte mir dann ein nettes Platzerl geben, doch da ich 2x auf eigene Faust die Gegend erkunden wollte, brachte auch er mich wieder zurück. Ein paar Wochen später passierte mir dann das große Unglück zu ein bischen Glück:
Ich wurde von einem Auto erfasst und durch die Luft geschleudert – schrecklich diese unendlichen Schmerzen ertragen zu müssen. Da war jedoch sofort Hilfe da – eine Frau und ein Mann, die mich festhielten, mir zuredeten, mich zudeckten und mich streichelten. Ich blutete aus dem Mund, unter meinem Auge klaffte ein Loch und mein linker Fuß lag in einer eigenartigen mir fremden Stellung. Kleinigkeiten dagegen waren Abschürfungen und Prellungen. Die anderen 2 Männer die mich überfahren haben, machten sich auf die Suche nach meinem Herrchen. Dieser kam dann auch - jedoch so schien es – war ihm mein Zustand völlig egal. Er wollte mich noch am Unfallort auf meine Beine stellen. Doch dies hat die Frau nicht zugelassen und bestand darauf, mich zum Tierarzt zu bringen. Nach langem hin und her war mein Herrchen damit einverstanden. Die Frau und der Mann fuhren mit und liesen mein Herrchen und mich nicht mehr aus den Augen. Sogar in die Tierarztpraxis gingen sie mit. Man legte mich dort auf den Tisch und begann mit Untersuchungen und Infusionen. Mein Herrchen fand es nicht der Mühe wert, mich zu streicheln oder mir zuzureden. Die einzigen beiden die mir Mut zusprachen, meine Pfote hielten und mir Zärtlichkeiten und Liebkosungen zukommen ließen, waren dieser Mann und diese Frau. Sie hatten noch nicht mal scheu vor meinem mit Flohkot und Flöhen übersäten Körper! Als mein Besitzer dann vom Arzt nach den seinigen und meinigen Daten gefragt hat, gab er an, dass ich ein Rüde wäre, die liebe Frau sagte dann, dass ich eine Hündin bin. Nach kurzem Nachdenken wusste er dann auch meinen Namen. Die Prognose des Arztes hieß Beckenbruch und eventuell OP! Da sagte mein Besitzer er will mich einschläfern lassen! Schließlich konnte er mich ja nicht mehr gebrachen zur Zucht und so war ich nur Ballast. Und was macht man mit Dreck – man entsorgt ihn. Die Frau und der Mann so wie der Arzt wurden blass und die Frau fragte dann, ob dies denn notwendig sei. Der Arzt verneinte und gab mir super Chancen für ein schönes Leben. Der Arzt vereinbarte dann mit meinem Besitzer mich hier zu behalten um zu sehen, ob ich die Nacht überhaupt überlebe (mein Problem war auch, dass ich nicht so gut genährt war); es könnten ja noch innere Blutungen hinzukommen oder anderwertige Komplikationen auftreten. Dann ging mein Herrchen. Die einzigen die noch blieben waren die beiden fremden Menschen. Ich wurde noch gestreichelt und liebkost. Und sie sprachen noch mit dem Doktor über mich. Dann mussten auch sie gehen weil der Tierarzt mich noch genau untersuchte und ich schnell zur Ruhe kommen musste.
Am nächsten Morgen ging es mir so einiger Massen gut – schließlich hatte ich die Nacht überstanden – ich bin stark und so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen. Was ich nebenbei so um meine „Person“ mitbekommen habe, blieb mein Herrchen dabei mich einschläfern zu lassen. Da tauchte wieder diese Frau auf und begann um mich zu kämpfen! Nach langem hin und her, schriftlichen Vereinbarungen auf die mein Herrchen bestand, nahm sich diese Frau meiner einer an. Sie rettete mich vor dem sicheren Tod! 2 Tage blieb ich dann noch beim Arzt – aus Sicherheitsgründen wegen eventuell auftretender Komplikationen – dann wurde ich von der Frau (sie besuchte mich laufend in der Krankenstation und brachte mir Futter mit und gab mir Geborgenheit) abgeholt und in mein vorübergehendes Daheim gebracht.
Mann da war was los: 2 Hunde, 4 Katzen, 3 Meerschweinchen begrüßten mich!
Und das tollste für mich waren die Katzen – ich hab sie furchtbar gerne! Ich bin ein absoluter Katzenfan, schmuse mit ihnen und sehe gerne zu, wenn sie ausgelassen toben. Die Meerschweinchen finde ich auch sehr süß, aber wären sie nicht in einem Käfig, die würden mir wahrscheinlich schmecken. Die beiden Hunde (Retriever-Mix) waren sehr lieb zu mir und beschnüffelten mich von oben bis unten.
Ich bekam dann meine eigene Hundeausrüstung (Leine, Halsband, Futter/Wassernapf, Körbchen, Decke und Spielteddy). Ich genoss diese Liebe, das soll alles mein sein? Ich konnte es nicht fassen – ein Paradies – so was gibt’s doch nur in meinen Träumen und jetzt ist es Wirklichkeit!!
Die ganze Familie hat wohl so was wie ein Helfer-Syndrom, denn man erzählte mir die einzelnen Tiergeschichten dieses Haushaltes: Einer der Hunde sollte erschlagen werden, der andere erschossen, Meerschweinchen wurden aus dem Tierheim geholt oder auf Grund von Tierarztvermittlungen vor dem Einschläfern bewahrt. Ein riesiger rot-weißer Kater legte sich bei einer Familie zum Sterben in ein Eck. Keiner half ihm außer dieser Mann und diese Frau. Heute ist er wohl auf und hat stramme 7kg. Die 8 Jahre alte Katze kam auch als Baby zu ihnen vom Tierheim und die anderen beiden sollten eventuell am Tiermarkt verkauft werden und kamen so als 9 Wochen alte Babys aus der selben Familie wie der Kater.
So, und nun bin auch ich noch da seit 1.10.2004! Meine „Pflegeeltern“ ließen mich Ende Oktober operieren. Von meinem linken Oberschenkel wurde dieser Oberschenkelkopf „abgesägt“. Nun bin ich wieder so halbwegs flott auf 4 Pfoten. Ich laufe super gut auf 3 Beinen wenn’s ganz schnell gehen muß, ansonsten gehe ich schon sehr brav, belaste mein linkes Bein schon super toll. Bald wird man nichts mehr von alle dem kennen! Die Wunde ist abgeheilt und mein Fell wächst auch schon wieder nach. Werde bald wieder eine wunderschöne grau-gewolkte Hündin sein, die nun dringend ein liebevolles fixes Daheim sucht.
Wie soll es dort wohl aussehen:
Mein Wunsch wäre eine Familie mit großer Hundeerfahrung, mit Haus und Garten, die viel Zeit mit mir verbringt und mir vieles noch beibringt. Ich lerne sehr schnell und will auch lernen, habe aber so ab und an auch einen sturen Kopf (so typisch Schäferhundmanier). Es wäre toll, könnte ich ein paar persönliche Dinge mitbringen wie mein Schlafkörbchen mit Einlage, meine Kuscheldecke, meinen Autosicherheitsgurt und Geschirr sowie meine Leine und mein dazupassendes schönes rotes Halsband. Wichtig für sie ist auch mein Impfpass und mein Rasseechtheitszertifikat. Und nicht zu vergessen; mein Schlafteddy (all diese Dinge wurden extra für mich neu gekauft). Nebenbei sei erwähnt, dass ich auch gechipt bin. Von der OP bis zum chipen - hat alles meine Pflegefamilie übernommen!
Mit Kindern unter 10 Jahren hab ich’s nicht so, da hab ich Angst – kommt wahrscheinlich von damals, als ich bei der einen Familie mit Kindern war; kann euch leider nicht erzählen, was damals vorgefallen ist. Sind in meine neuen Daheim auch Katzen – wui, das wäre klasse – dann hätte ich ganz schnell wieder Freunde und das Eingewöhnen würde mir leicht fallen. Wäre ein Rüde an meiner Seite hätte ich einen tollen Gefährten, bei einer Hündin gebe es Stress.
....